3. Lernen und Bildung Flashcards
Was ist die Klassische Konditionierung?
- ursprünglich: unkonditionierter Reiz und unkonditionierte Reaktion
-> mit neutralem Reiz gekoppelt
-> neutraler Reiz löst (jetzt konditionierte) Reaktion aus und ist somit ein konditionierter Reiz
=> Lernen über Verknüpfung von Reizen mit Reaktionen, die ursprünglich nicht miteinander im Zusammenhang standen
Was bedeutet Kontiguität?
- enge zeitliche Verbindung zwischen unkonditioniertem und konditioniertem Reiz
Was sind Konditionierungen höherer Ordnung?
- weitere Reize, die an den konditionierten Reiz gebunden werden
- > lösen auch konditionierte Reaktion aus
Was bedeutet Extinktion (bzw. Löschung)?
- nach bestimmter Zeit wird nicht mehr die konditionierte Reaktion gezeigt, nachdem konditionierter Reiz wiederholt über längere Zeit ohne unkonditionierten Reiz auftritt
Was sagt die operante Konditionierung aus?
- dass bestimmtes Verhalten öfter gezeigt (/gelernt) wird, wenn darauf positive Kosenquenz (/Verstärkung) folgt
- > durch entsprechende Verstärkung kann jedes Verhalten in seinem Auftreten erhöht werden
- > durch entsprechende Bestrafung kann jenes verhindert werden
Welche Verstärkerarten gibt es?
- Primäre Verstärker (Nahrung, Sex)
- materiale Verstärker (Kleidung, Spielsachen etc.)
- soziale Verstärkung (Zuwendung, gemeinsame Zeit etc.)
- generalisierte Verstärker (Geld)
Was ist Verhaltensformung?
- positive Verstärkung aller Verhaltensweisen, die in gewünschte Richtung zielen (also die dem gewünschten Verhalten nahekommen)
Was sind Verstärkerpläne?
- Verhalten wird dann dauerhafter gelernt, wenn Verstärkung unregelmäßig+ in großem Umfang erfolgt (-> Verstärkerplan)
Was ist das Problem mit Bestrafungen?
- unterdrücken unerwünschtes Verhalten nur eine gewisse Zeit lang
- unterbleibt Bestrafung, wird unerwünschtes Verhalten evtl. noch häufiger gezeigt
- Bestrafung gefährdet Selbstwertgefühl
Von wem ist die Theorie des sozialen Lernens (bzw. Modelllernens)?
- geht auf Bandura zurück
Was ist die Theorie des Modelllernens?
- Modelllernen ist kognitiver Lernprozess, bei dem Beobachter als Folge der Beobachtung des Verhaltens eines Modells sowie der Konsequenzen dieses Verhaltens sich neue Verhaltensweisen aneignet o. bestehende Verhaltensmuster verändert
Was sind die vier Phasen des Modelllernens?
- erste zwei Schritte: Aneignungsphase
- > Phase der Aufmerksamkeitszuwendung
- > Gedächtnis- oder Behaltensphase
- letzte zwei Schritte: Ausführungsphase
- > motorische Reproduktion
- > Motivationsprozesse
Was ist die stellvertretende Verstärkung?
- sowohl Steigung im Auftreten des Verhaltens beim Beobachter (Verstärkung) als auch Nachahmung des Verhaltens, das beim Modell verstärkt wird
Was besagt die kognitive Lerntheorie?
- Lernprozesse als Prozesse der Informationsverarbeitung und Speicherung in Gedächtnisstrukturen
- Einzelner ist aktiver Konstrukteur seiner Umwelt
- setzt sich bewusst mit Problemstellung auseinander, setzt Wissensinhalte und Fertigkeiten in kognitive Strukturen um und speichert sie im Gedächtnis
Was ist das Dreispeichermodell in der kognitiven Lerntheorie?
Einteilung Gedächtnis in drei “Speicher”:
- > sensorisches Ultrakurzzeitgedächtnis
- > Kurzzeit- o. Arbeitsgedächtnis
- > Langzeitgedächtnis
Wie läuft der Übergang von einem “Speicher” in den nächsten ab?
- durch Sinnesorgane werden alle umgebenden Reize ins Ultrakurzzeitgedächtnis aufgenommen
- > Aufmerksamkeit nur auf relevante Reize gelenkt
- > ins Kurzzeitgedächtnis überführt
- > durch bestimmte Lernstrategien (Wiederholung, Reduzierung auf wesentliche Elemente o. Verknüpfung mit bereits bestehenden Wissen) ins Langzeitgedächtnis überführt
Welche drei inhaltlichen Strukturen gibt es im Gedächtnis?
- deklaratives (Fakten-)Wissen (z.B. Wissen über griechische Inseln, Hauptstädte etc.)
- episodisches (Biographie-) Wissen (z.B. ersten Schultag, Urlaub etc.)
- prozeduales (Ausführungs-)Wissen (z.B: Arbeitsschritte beim Backen o. Gitarrespielen)
Was bedeutet “Lernen”?
- nicht beobachtbarer Vorgang, der abzugrenzen ist von:
- > angeborenen Reaktionstendenzen (z.B. Nestbau bei Vögeln)
- > reifungsbedingten Veränderungen (z.B. tieferes Sprechen nach Stimmbruch)
- > Veränderung durch Ermüdung, Triebe oder Rausch
- dauerhafte Veränderung (Aufbau/Umgestaltung) aufgrund von Erfahrung von Verhalten und Verhaltenspotenzialen, kognitiven Konstruktionen, affektiven Dispositionen, psychomotorischen Fähigkeiten, die zwischen einem Zeitpunkt t1 und einem Zeitpunkt t2 zu einem beobachtbaren Lernergebnis führt
- innere Organisation von Wissen und Fertigkeiten, die sich das Individuum in Interaktion mit seiner Umwelt aneignet, um handlungs- und leistungsfähiger zu werden
- Veränderung im Verhalten oder im Verhaltenspotential eines Organismus in einer bestimmten Situation, die auf wiederholte Erfahrungen des Organismus in dieser Situation zurückgeht