10. Schulung und Selbstmanagementförderung Flashcards

1
Q

Was ist das Ziel der Gesundheitsedukation?

A
  • Healthy Choice
  • Bereitstellung von evidenzbasierten Informationen und das von Interessen Dritter unabhängige Aufzeigen von Handlungsalternativen in gesundheitsrelevanten Entscheidungssituationen, die es den unterschiedlichen Zielgruppen edukativer Maßnahmen ermöglichen soll, für sich - orientiert an ihren individuellen Bedürfnissen und Bedarfslagen - die jeweils “gesündere Wahl” zu treffen
  • wichtig: nicht manipulieren, überreden, moralisieren!
  • > es soll informierte Entscheidung in Lebensstilfragen getroffen werden können, die der Einzelne letztlich auch in ihren Konsequenzen autonom verantworten können muss
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2
Q

Was sind die Eigenschaften der Gesundheitsedukation?

A
  • Interest: it’s a psychological principle that people are unlikely to listen to those things which are not to their interest
  • Participation: it should aim at encouraging people to work actively with health workers and others identifying their own health problems and also in developing solution and plans to work them out
  • Known to unknown: Start where the people are and with what they understand and then proceed to new knowledge
  • Comprehension: in Health Education, we must know the level of understanding, education and literacy of people to whom the teaching is directed
  • Re-enforcement: Repetition at interval is extremely useful for understanding all the news
  • Motivation: every individual has a fundamental desire to learn. Stimulation or awakening of desire of learning called motivation
  • Communication: Health educationers must be aware of the various barriers of communication and cultural background of the community
  • Learning by doing: “if I hear, I forget. If I see, I remember. If I do, I know”
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3
Q

Was sind die Zielgruppen gesundheitsedukativer Maßnahmen?

A
  • für ein Gesundheitsproblem empfängliche (z.B. aufgrund spezifischer Umweltbedingungen, Verhaltensweisen) Gruppe, die dadurch am ehesten profitieren kann von gesundheitsedukativen Maßnahmen
  • Bildungsferne Bevölkerungsgruppen
  • Menschen in besonderen Belastungssituationen
  • Menschen mit Migrationshintergrund
  • chronisch kranke Menschen
  • ältere Menschen
  • Kinder & Jugendliche

=> gezielte Identifikation von Zielgruppen (oder Einzelpersonen), die von einer edukativen Maßnahme am ehesten profitieren können

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4
Q

Was ist eine Risikogruppe?

A
  • bezeichnet Personengruppe, die besonderen (gesundheitlichen) Gefahren ausgesetzt ist
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5
Q

Was sind “Personen unter Risiko”?

A
  • der für eine Krankheit empfängliche Anteil einer Population
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6
Q

Was ist Patienten- und Angehörigenedukation?

A
  • theoriegeleitete, systematische und prozesshafte organisierte Lernaktivität, die es Patienten / Angehörigen ermöglicht, mit den Auswirkungen einer (chronischen) Erkrankung auf ihr alltägliches Leben umzugehen, ihre Lebensqualität zu erhalten und ihre Gesundheit zu fördern
  • Entwicklung von (Selbst-) Verantwortung und Kompetenzen
  • > Patienten sollten darüber informiert sein, warum, wann und wie sie eine Änderung ihres Lebensstils und ihrer Verhaltensweisen in Erwägung ziehen sollten
  • gemeinschaftliche Anstrengungen
  • > Verantwortung für die Edukation von Patienten / Angehörigen ist eine gemeinschaftliche Verantwortung aller Mitglieder eines interprofessionellen Teams und nicht an Einzelne delegierbar
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7
Q

Wie sieht Edukation in der Gesundheitsversorgung aus?

A
  • bei Gesundheitsprofessionen erfolgt eher handlungsbegleitende Edukation in unterschiedlichen Settings und unter wechselnden Umständen:
  • > “nursing is teaching”
  • > Pflege mit der Hand in der Tasche
  • > Anleitung von Patienten, Angehörigen etc.
  • > Instruktion durch Therapeuten
  • > Anleitung und Supervision von Laienhelfern

=> Gestaltung und Begleitung von individuellen Lehr- und Lernprozessen zur Anpassung an ein Leben mit Krankheit, krankheitsbedingten Funktionseinschränkungen und/oder Pflegebedürftigkeit und/oder Behinderung

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8
Q

Was ist wichtig bei der Patientenedukation im Pflegealltag?

A
  • Betonung vom Wichtigen
  • den richtigen Zeitpunkt wählen
  • nach lehrbaren Momenten suchen
  • Unterricht möglichst an ungestörtem Zeitpunkt stattfinden lassen
  • wer am Lernprozess beteiligt sein soll
  • Basisprinzipien benutzen
  • Basiswissen aneignen
  • Sinne beurteilen
  • Kosten beachten
  • Ziele definieren
  • den Klienten fragen, was er wissen muss
  • irgendwelche kulturellen, religiösen Praktiken zu beachten?
  • Dokumentieren nicht vergessen
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9
Q

Was ist wichtig bei der Patientenedukation im Pflegealltag?

A
  • Betonung vom Wichtigen
  • den richtigen Zeitpunkt wählen
  • nach lehrbaren Momenten suchen
  • Unterricht möglichst an ungestörtem Zeitpunkt stattfinden lassen
  • wer am Lernprozess beteiligt sein soll
  • Basisprinzipien benutzen
  • Basiswissen aneignen
  • Sinne beurteilen
  • Kosten beachten
  • Ziele definieren
  • den Klienten fragen, was er wissen muss
  • irgendwelche kulturellen, religiösen Praktiken zu beachten?
  • Dokumentieren nicht vergessen
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10
Q

Welche edukativen Strategien gibt es?

A
  • Case Management
  • Diabetes Nursing
  • Psychiatric Nursing
  • Breast Care Nursing
  • Stoma Care Counselling
  • Complex Chronic Care Specialist
  • Family Health Nursing
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11
Q

Wozwischen muss man differenzieren?

A
  • stark didaktisierte Formen der Patienten- / Angehörigenedukation
  • > geplante, theoretisch legitimierte, aus Expertensicht curricular gestaltete Programme - i.d.R. als Schulung gestaltet; heute meist konstruktivistisch legitimiert
  • weniger stark didaktisierte Formen der Patienten- / Angehörigenedukation
  • > theoretisch legitimierte, partizipativ angelegte, individuell und variabel gestaltete Programme - z.B. Empowerment, Selbstmanagementförderung
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12
Q

Inwiefern sind Patientenschulungen formal gestaltet?

A
  • strukturierte, manualisierte Gruppenprogramme
  • für Patienten mit chronischen Erkrankungen
  • mit mehreren Schulungseinheiten
  • mit frontalen und interaktiven Methoden
  • unter Einbeziehung mehrerer Interventionsebenen (Kognition, Emotion, Motivation, Verhalten)
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13
Q

Welche Bedingungen gelten bei der Patientenschulung?

A
  • Rahmenbedingungen
  • > adäquater Schulungsraum
  • > Verfügbarkeit von Medien und Materialien
  • > geeignete Schulungszeit
  • > Zugang zur Schulung
  • Schulungsteam
  • > Organisation des Schulungsteams
  • > Voraussetzung Schulungsleiter, Einarbeitung
  • > kontinuierliche Fortbildung der Schulungsleiter
  • Einbindung der Schulung in das Klinikgesamtkonzept
  • > Schulungseinbindung
  • > Engagement der Klinikleitung
  • Maßnahmen des Qualitätsmanagements
  • > Schulungsspezifisches Qualitätsmanagement
  • > allgemeines Qualitätsmanagement (schulungsübergreifend)
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14
Q

Inwiefern kann eine Gesetzliche Krankenkasse eine Patientenschulungen für chronisch Kranke erbringen?

A
  • wenn sie zuletzt Krankenbehandlung geleistet hat oder leistet
    -> Angehörige und ständige Betreuungspersonen sind mit einzubeziehen, wenn dies aus medizinischen Gründen erforderlich erscheint
    -> Wirksamkeit und Effizienz der Schulung muss nachgewiesen sein
    => gemeinsame Empfehlungen zu Zielen und Inhalten von Patientenschulungen, Voraussetzungen für Inanspruchnahme und qualitative Anforderungen
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15
Q

Was ist die Selbstmanagementförderung?

A
  • Sammelbegriff für patientenzentrierte edukative Interventionen zur Unterstützung des Selbstmanagements chronisch kranker Menschen
  • Ziel: zur Stärkung der Patientenautonomie beizutragen und chronisch Erkrankte durch Kompetenz- und Wissensvermittlung zu einem konstruktiven und aktiven Umgang mit den vielschichtigen Herausforderungen zu befähigen, die diese Erkrankungen auf subjektiver Ebene Herausforderungen aufwerfen
  • Anwendung: im Kontext der Rehabilitation, der psychosozialen Versorgung, Gesundheitspsychologie, pflegerischen Langzeitversorgung etc.
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16
Q

Was ist Selbstmanagement?

A
  • ist das, was Menschen Tag für Tag tun, um die sich aus einer chronischen Erkrankung ergebenen Herausforderungen eigenständig zu bearbeiten und um ein aktives und emotional befriedigendes Leben zu führen
  • > Wissen über die Erkrankung und Behandlung, Motivation zur Mitwirkung daran sowie alle persönlichen Strategien im Umgang mit alltäglichen Herausforderungen sowie die gesamte Gestaltung des Lebens nach eigenen Wünschen, Vorstellungen und Bedürfnissen
  • Bündel von spezifischen Kompetenzen und Fähigkeiten, mit denen die physischen und emotionalen Auswirkungen von Krankheit mit oder ohne professionelle Unterstützung bewältigt werden
17
Q

Was sind Grundprinzipien von Selbstmanagementförderung?

A
  • Ausrichtung auf die Handlungsebene und Optimierung von Handlungsstrategien (keine reine Wissensvermittlung / Schulung)
  • > wie gehen Menschen, die durch die Krankheit ausgelösten Herausforderungen an, welche Umgangsweisen haben sie damit entwickelt, wie kommen sie mit den Folgen zurecht
  • Ausrichtung auf die Person des Erkrankten und nicht auf die Erkrankung
  • > Krankheitsgeschehen und die Folgen müssen vom Patienten gemanaget werden
  • > Anstelle der Outsider-Perspektive der professionellen Helfer wird die Insider-Perspektive in besonderer Weise berücksichtigt
  • > beachte Unterschiede zu Self-Care, Coping, Complianceförderung, klassischer Patientenedukation
  • Zuschreibung von Kompetenzen für das Selbstmanagement
  • > Ressourcenorientierung statt Defizitorientierung in der Unterstützungsmaßnahmen
18
Q

Was sind bedeutsame Motive in der wissenschaftlichen Diskussion um Selbstmanagementförderung?

A
  • Sicherung der Lebensqualität auch bei chronischer Krankheit durch die aktive Beteiligung des Patienten
  • Kritik am Paternalismus in der Arzt-Patienten-Beziehung und an unzureichender Patientenautonomie
  • unter Überschrift SMF kann Versorgungsverantwortung auf Patienten und Angehörige (zurück-)verlagert werden
19
Q

Was ist Selbstmanagementförderung in einer Übersicht?

A
  • Vermittlung von Problemlösekompetenzen im Rahmen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit, in der bereits die Problemdefinition durch den Patienten selbst erfolgt
  • es gibt unterschiedliche generische oder krankheitsspezifische Programme, die zumeist auf lern- und verhaltenstheoretischen Annahmen gründen
  • verschiedene Typologien (Anpassungs-/problemorientiert), Angebotsformen (Gruppen-, Einzelangebote, Peer / professionell geleitet) und Interventionen (Stressmanagement, Beratung etc.)
  • konzeptionelle Parallelen zum Recovery-Ansatz durch die Betonung von Hoffnung auf Besserung und der persönlichen Verantwortung für deren Eintreten (aktive Patientenrolle)
20
Q

Welche Perspektiven gibt es im Selbstmanagement?

A
  • professionelle Perspektive

- chronisch kranke Perspektive (häufig wichtiger, als die Sorge anderer)

21
Q

Welche Schulungsprinzipien gibt es?

A
  • Partizipation (z.B. Aushandeln von Inhalten)
  • Interaktion
  • Aktivierung
  • Empowerment
  • Patienten-/ und Bedürfnisorientierung (Probleme, Motive, Ziele)
  • > Fördern des Engagements
  • > erleichtern eigenverantwortliches Handeln
  • > Schaffen optimaler Voraussetzungen für Alltagstransfer
22
Q

Welche Schulungsmerkmale gibt es?

A
  • standardisiert
  • strukturiert
  • für Einzelne und/oder Gruppen
  • mehrstündig
  • zur eigenverantwortlichen Krankheitsbewältigung befähigend
  • Entscheidungshilfe gebend
  • Informations- und verhaltensorientiert
  • mehrere Schulungseinheiten
  • mehrere Interventionsebenen einbeziehend
  • frontale und interaktive Methoden
23
Q

Was sind Interventionsprinzipien von Selbstmanagementförderung?

A
  • aktive Rolle von Erkrankten
  • > Experten in eigener Sache
  • Ausrichtung auf Kompetenzförderung
  • > zum Management des Lebens mit chronischer Krankheit
  • > Vermittlung von Selbstmanagementfähigkeiten und -fertigkeiten
  • > Wissensvermittlung ist dabei nur ein Teil (im Unterschied zu Schulung, die vornehmlich darauf ausgerichtet ist)
  • Problemorientierung
  • > Bewältigung der vom Betroffenen erlebten, wahrgenommenen und artikulierten Probleme
  • Patientensicht
  • > Insiderperspektive
  • > daher: Assessment der Probleme und Belange, um passgenaue Kompetenzen vermitteln zu können
  • Symmetrie der Beziehungsstruktur
  • > Gleichaltrigkeit der Interaktionspartner
  • > professionelle Akteure dienen als Katalysatoren: initiieren, unterstützen oder lenken Veränderungen auf Patientenseite
  • supportiv
  • > Partizipation und Unterstützung
  • > Erkrankte werden zum eigeninitiativen Umgang mit Krankheitsherausforderungen motiviert und zur eigenständigen Bewältigung befähigt: Ko-Produzenten
24
Q

Was sind Selbstmanagementkompetenzen?

A
  • Fähigkeit, tragfähige Entscheidungen treffen zu können (decision making)
  • Fähigkeit zur Ressourcennutzung
  • Fähigkeit, tragfähige Beziehungen zu professionellen Akteuren aufzubauen und aufrechtzuerhalten
  • Fähigkeit, eigene Handlungen planen und zielkonform umsetzen zu können
  • Vermittlung von Problemlösekompetenz mittels skills-training (Fähigkeit, Probleme erkennen, definieren und einschätzen zu können) = gutes (Selbst) -wahrnehmungs- und (Selbst-) Beobachtungsvermögen und entsprechende Deutungsfähigkeit, um Probleme beurteilen, mögliche Lösungsansätze entwickeln und auch umsetzen zu können
25
Q

Welche Rolle hat der Rezipient bei der Selbstmanagementförderung?

A
  • Experte seiner Situation und deren Herausforderungen
  • definiert Probleme, für die Problemlösekompetenzen vermittelt werden sollen
  • Ko-Produzent von Gesundheit
  • aktive Rolle
  • Handlungsfähiges Individuum
25
Q

Welche Rolle hat der Rezipient bei der Selbstmanagementförderung?

A
  • Experte seiner Situation und deren Herausforderungen
  • definiert Probleme, für die Problemlösekompetenzen vermittelt werden sollen
  • Ko-Produzent von Gesundheit
  • aktive Rolle
  • Handlungsfähiges Individuum
26
Q

Welche Rolle hat der Kommunikator bei der Selbstmanagementförderung?

A
  • unterstützend, empowernd
  • Handlungsbedarf mit dem Rezipienten definieren
  • symmetrischer Partner des Rezipienten
  • Katalysator
  • Ko-Produzent von Gesundheit
27
Q

Was ist Self-Care?

A
  • Selbstfürsorge
  • Handlungen, die ein gesundes Individuum tätigt, um seine Gesundheit und auch seine Selbstständigkeit aufrechterhalten zu können
  • > Handlungen erfolgen unabhängig von professionellen Akteuren und eigenständig
28
Q

Was ist Coping?

A
  • zielt analog zum Selbstmanagement auf Bewältigung von Veränderungen, die irritierende Lebensereignisse - so auch chronische Erkrankungen - mit sich bringen
  • basiert auf Defizitannahmen (im Gegensatz zur Selbstmanagementförderung), ist mehr der Outsider- als der Insiderperspektive verpflichtet und konzentriert sich vorwiegend auf krankheitsbezogene sowie somatische Aspekte
  • > durch medizinische Zugriffsweise geprägt und beruht auf traditionellen Interaktions- und Rollenvorstellungen von Patienten und professionellen Akteuren
29
Q

Wie unterscheidet sich Selbstmanagementförderung von der Complianceförderung?

A
  • Patientenperspektive wird in das Zentrum gestellt und gefragt, welche Handlungs- bzw. Managementerfordernisse sich aus Patientensicht stellen
  • > auch, um mit Krankheit leben zu können
30
Q

Wie unterscheiden sich Selbstmanagementförderung und Patientenedukationsmaßnahmen?

A
  • bei letzteren steht die Wissensvermittlung und -aneignung im Zentrum
  • Wissen und Information sind zwar Bestandteile von Selbstmanagementförderung, spielen jedoch nur eine Rolle, weil sie zur Kompetenzförderung - zur Vermittlung von Selbstmanagementfähigkeiten und -fertigkeiten - dienlich sind
  • Selbstmanagementförderung ist stets problemorientiert