11. Mutterkuhhaltung Flashcards

1
Q

Charakteristika der Mutterkuhhaltung

A

► flächenextensive Form der Rindfleischerzeugung
► arbeitssparend auf Dauergrünland
► Aufzucht der säugenden Kälber durch ihre Mutterkühe in einer verkürzten Laktation
► besonders dort verbreitet, wo ausreichend Grasland- und Weideflächen zur Verfügung stehen
_____________________________________________________ ► Ammenkuhhaltung: Aufzucht von mehreren säugenden Kälbern

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2
Q

Bedeutung der Mutterkuhhaltung

A

►weltweit die am weitesten verbreitete Form der Rinderhaltung
► klassische Länder: Argentinien, USA (75% des gesamten Rinderbestandes entfallen auf Fleischrinder), Australien, Neuseeland, in Europa Frankreich und Großbritannien
►Mutterkuhhaltung in Deutschland hat einen geringeren Stellenwert

►Zucht von Fleischrinderrassen begann erst Ende der 50er Jahre

►Entwicklungssprung gab es in den 90er Jahren

►Bestand der Mutter- und Ammenkühe in Deutschland:
1991 = 229.692

1999 = 705.077

2003 = 667.400

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3
Q

Verfahren der Mutterkuhhaltung

A
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4
Q

Rassen in der Mutterkuhhaltung und wonach werden sie ausgewählt?

A

► abhängig von Betriebsform, Standort, Aufstallung und Produktionsziel
► Unterteilung der Rassen:

  • Einnutzungsrasse - Intensivrasse
  • Zweinutzungsrasse - Mittelintensivrasse
  • Dreinutzungsrasse - Robustrasse

► Rassen in der Mutterkuhhaltung in Deutschland (1996)

  • Fleckvieh 21% (Intensivrasse)
  • Charolais 16% (Intensivrasse)
  • Galloway 16% (Robustrasse)
  • Angus 11% (Mittelintensivrasse)
  • Limousin 11% (Intensivrasse)
  • Highland 8% (Robustrasse)
  • Hereford 6%
  • Salers 3%
  • Pinzgauer 2%
  • Welsh Black 2%
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5
Q

Was ist wichtig bei der Herdenführung?

A

►Vorraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg ist ein konsequenter Produktionsrhythmus
Produktionsrhythmus =

  • Abkalbe- und Deckperiode
  • Säugeperiode
  • sowie Herdentrennung
  • und Absetzen der Kälber
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6
Q

Möglichkeiten der Abkalbeperiode

A

Abkalbeperioden:

Saisonale (konzentrierte) Abkalbung,
klassisch: Winterkalbung, Frühjahrskalbung

Asaisonale (kontinuierliche) Abkalbung

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7
Q

Frühjahrskalbung

A

Vorteile:

  • Infektionsdruck sinkt bei später Kalbung
  • keine Herdentrennung

Nachteile:

  • Milchleistung wird nicht ausgenutzt
  • keine optimalen Absetzgewichte
  • lange Trockenstehzeiten
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8
Q

Winterkalbung

A

Vorteile:

  • optimale Ausnutzung der Milchleistung
  • hoher Grundfutterverzehr der Kälber auf der Weide
  • hohe Absetzgewichte

Nachteile:

  • Herdentrennung nötig
  • evtl. hoher Infektionsdruck bei Kälberkrankheiten im Stall
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9
Q

Kontinuierliche Kalbung

A

Vorteile:

  • geringe Abhängigkeit von saisonalen Preisschwankungen
  • Erstkalbealter kann besser an die Entwicklung der Tiere angepaßt werden
  • Abkalbungen verteilen sich auf das ganze Jahr

Nachteile:

  • hohe Anforderungen an das Herden- und Fütterungsmanagement
  • hohe Anforderungen an Stall und Stallhygiene
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10
Q

Deckperiode und Einsatz von Deckbullen

A

► Die Deckperiode richtet sich nach dem gewählten Abkalbezeitraum

Möglichkeiten: künstliche Besamung, Deckbulleneinsatz

► Beim Einsatz eines Deckbullen ist zu beachten, dass die Zuteilung der weiblichen Rinder dem Alter und der Erfahrung des Bullen entspricht

  • Jungbullen: 10-30 Jungrinder/ Kühe
  • 2jährige Bullen: 20-40 Jungrinder/ Kühe
  • Altbullen: 30-60 Jungrinder/ Kühe
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11
Q

Herdentrennung und Absetzen der Kälber

A

Herdentrennung:

  • im Alter der Kälber von 5-6 Monaten in Teilherden mit männlichen und weiblichen Kälbern
  • sonst führt die einsetzende Geschlechtsreife zu Unruhe in den Herden
  • -> die Folge sind Minderzunahmen
  • es können unerwünschte Trächtigkeiten eintreten

Absetzen:

  • das Absetzen der Kälber erfolgt nach 7-10monatiger Säugezeit
  • Absetzgewichte sollten zwischen 250 und 300 kg liegen
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12
Q

Trockenstehperiode

A

► Bezeichnet die Zeit nach
dem Absetzen der Kälber und vor der nächsten Kalbung

► Erholungsphase von der vorangegangenen Säugezeit

► Die Länge der Trockenstehperiode ist abhängig vom Zeitpunkt der Befruchtung und vom Zeitpunkt des Absetzens der Kälber

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13
Q

Haltungsformen

A
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14
Q

Welche Stallformen gibt es bei der Mutterkuhhaltung?

A

► Einraumlaufstall: Liegefläche, Lauf- und Freßgang nicht getrennt

► Zweiraumlaufstall: Liegefläche eingestreut und abgesenkt, ist getrennt vom nicht eingestreuten Fressbereich

► Tretmiststall: wie Zweiraumlaufstall, aber mit Gefälle im Liegebereich

► Liegeboxenlaufstall: eingestreute Liegeboxen, Laufgänge planbefestigt

► Vollspaltenboden: Liegeboxen, Laufgänge mit Spaltenboden versehen

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15
Q

Weideverfahren

A

Standweide: Die Rinder stehen über die gesamte Weidezeit auf einer Koppel

Umtriebsweide: Die Tiere werden nach dem abgrasen einer Weidekoppel auf die Nächste umgetrieben (4-6 Tage Rhythmus)

Portionsweide: Die Tiere bekommen die Weide portioniert zugeteilt

► Je Mutterkuh und Kalb müssen pro Weidetag ca. 60-70 kg Weidegras zur Verfügung stehen

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16
Q

Ganzjährige Freilandhaltung

A

► Rahmenbedingungen:

  • Witterungsschutz und trockene Liegeflächen
  • Mineralbodenstandorte sind zu bevorzugen
  • Befestigte Wege und Weidezufahrten empfehlenswert
  • Wechsel von Sommer- und Winterweide ist anzustreben
  • Futterversorgung gewährleisten
  • Wasserversorgung gewährleisten

► Weitere Möglichkeiten:

  • Ackerflächen mit Untersaat als Winterstandort nutzen
  • Umzäunung beachten
17
Q

Tiergesundheit

A

► Parasiten:

1. Ektoparasiten (Außenparasiten):

  • Milben
  • Haarlinge
  • Läuse
  • Flechten (pflanzlich)

2. Endoparasiten (Innenparasiten):

  • Magen-Darm Nematoden
  • Lungenwürmer
  • Schadwirkung von Parasiten:
  • Wachstumsleistung wird gesenkt
  • erste Zuchtbenutzung bei weiblichen Jungrindern verzögert sich
  • Schlachtkörperqualität verringert sich
  • Bekämpfung von Parasiten:
  • Aufguss (am häufigsten durchgeführt)
  • oral (wirkt meist nur kurzfristig), z.B. über Futtermittel
  • Bolus (Wirkstoff erst im Magen-Darm-Trakt freigesetzt), (eine Art Zäpfchen, dass in den Mund ‘geschossen’ wird..)
  • Injektion

Weitere Erkrankungen:

  • Durchfall- und Atemwegserkrankung, häufig bei Kälbern in Stallhaltung
  • Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen
  • Geburtskomplikationen -> 75% der Kuhverluste stehen im Zusammenhang mit einer Schwergeburt (6,1% Gesamtverluste bei über 20.000 Abkalbungen)
  • 75% der Aufzuchtverluste von Kälbern resultieren ebenfalls aus Schwergeburten