Zwischenprüfung (K180464) Flashcards

1
Q

Welche Diagnose wurde gestellt und warum?

A

Die Diagnose lautet mittelgradige depressive Episode (F32.1). Dies wurde aufgrund folgender Symptome festgestellt:

Dauer 2 Jahre
keine hypomanischen Symptome
keine psychotropen Substanzen

Freudverlust
niedergeschlagene Stimmung, reizbar
gesteigerte Ermüdbarkeit und Antriebslosigkeit
Verlust des Selbstwertgefühls
Unbegründete Selbstvorwürfe
verminderte Konzentration
Schlafstörungen

Trotz hoher Belastung konnte die Patientin ihren Alltag noch bewältigen, weshalb die Depression als mittelgradig und nicht schwer eingestuft wurde.

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2
Q

Warum wurde die Depression als mittelgradig (F32.1) und nicht schwer (F32.2) klassifiziert, obwohl der BDI-Wert 39 beträgt?

A

Ein BDI-Wert von 39 spricht laut Testmanual für eine schwere Depression (ab 29). Allerdings basiert die klinische Einschätzung nicht nur auf Fragebögen, sondern auf:

  • Dem klinischen Eindruck aus den Gesprächen: Die Patientin zeigt noch soziale Interaktion, grundlegende Alltagsbewältigung und keine psychotischen Symptome.
  • Fehlenden Suizidgedanken oder vollständiger sozialer Isolation.
  • Möglicher Überschätzung durch somatische Symptome (z. B. Schlafstörungen durch Schlafapnoe).
    *BDI Erfasst keine Differentialdiagnosen

Daher wurde eine mittelgradige depressive Episode diagnostiziert, jedoch mit engmaschiger Überprüfung.

BDI lediglich als Screening Instrument sinnvoll und nicht als diagnostisches Werkzeug. In Gesprächen wirkt Pat. mittelgradig belastet, kann ihren Alltag weiterhin bewältigen

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3
Q

Welche Rolle spielen körperliche Erkrankungen (z. B. Schlafapnoe, Hypothyreose) in der Diagnostik?

A
  • Schlafapnoe & RLS: Schlafmangel verstärkt Erschöpfung, depressive Stimmung und Konzentrationsprobleme.
  • Hypothyreose: Kann depressive Symptome verursachen oder verstärken → regelmäßige TSH-Kontrolle nötig.
  • Adipositas & Hypertonie: Erhöhen Erschöpfung und Antriebslosigkeit, was die Depression weiter verstärkt.
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4
Q

Welche weiteren Tests könnten zur Absicherung der Diagnose eingesetzt werden?

A
  • SKID (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-5) → Um Differenzialdiagnosen weiter abzugrenzen.
  • HAMD (Hamilton Depressionsskala) → Fremdbeurteilung zur Bestätigung der Depressionsschwere.
  • Schlaflabor-Untersuchung → Um Schlafqualität bei OSAS und RLS objektiv zu messen.
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5
Q

Wie lässt sich die Depression der Patientin anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modells erklären?
Prädisponierende Faktoren

A

Diese Faktoren erhöhen die Anfälligkeit für psychische Erkrankungen, selbst wenn noch keine akute Belastung besteht.

Biologische und genetische Faktoren
* Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) → Chronische Schlafstörungen begünstigen Depressionen.
* Restless-Legs-Syndrom (RLS) → Erhöhter Stress durch nächtliche Unruhe.
* Hypothyreose und fehlende Nebenschilddrüse → Stoffwechselstörungen, die depressive Symptome verstärken können.
* Adipositas → Erhöhte Entzündungswerte und geringere körperliche Belastbarkeit, was die psychische Resilienz mindern kann.
* Hypertonie → Körperliche Erschöpfung, Risiko für kognitive Einschränkungen.

Frühe biographische Erfahrungen
* Positive Kindheit ohne erkennbare Traumata (kein Schutz, aber auch keine besondere Belastung).
* Familiäre Erbstreitigkeiten mit dem Bruder → Möglicher unbewusster Stressfaktor durch fehlende familiäre Unterstützung.
*Erste Ehe in jugngem Alter (22 Jahre alt), Scheidung 2001
*Vertrauensverlust in Ärzte und Gesundheitssystem durch versehentliche Entfernung Nebenschilddrüse 1995

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6
Q

Wie lässt sich die Depression der Patientin anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modells erklären?
auslösende Faktoren

A

Diese Faktoren haben die aktuelle depressive Episode unmittelbar mitverursacht.

  • Zunehmende Pflegebelastung durch den chronisch erkrankten Ehemann (seit Jahren bestehend, zuletzt Verschlechterung).
  • Berufliche “menschliche Enttäuschung” vor zwei Jahren → Vermutlich Vertrauensverlust, Stress und emotionale Verletzung.
  • Körperliche Belastung durch drei Operationen in den letzten Jahren → Körperlicher Stress, längere Rekonvaleszenz, Frustration.
  • Chronische körperliche Erkrankungen und Medikation → Einfluss auf Stimmung, Energielevel und Alltagsbewältigung.
  • Schlechter Schlaf durch OSAS und RLS → Direkte Verstärkung der depressiven Symptomatik.
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7
Q

Wie lässt sich die Depression der Patientin anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modells erklären?
aufrechterhaltende Faktoren

A

Diese Faktoren sorgen dafür, dass die depressive Episode nicht von selbst abklingt.

  • Unzureichend erholsamer Schlaf trotz Zungenschrittmacher → Verstärkt Müdigkeit und Antriebslosigkeit.
  • Chronischer Stress durch Pflegeaufgaben → Keine Erholungsphasen, fehlende soziale Unterstützung.
  • Mögliche Nebenwirkungen der Medikation (z. B. Sertralin verstärkt RLS, Ramipril kann Müdigkeit verursachen) → Interferenzen mit psychischer Stabilisierung.
  • Geringe körperliche Aktivität aufgrund von Erschöpfung → Verstärkt depressive Verstimmung (Teufelskreis).
  • Mangelnde Zeit für Selbstfürsorge → Fokus auf die Bedürfnisse des Ehemanns statt auf die eigene Genesung.
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8
Q

Wie lässt sich die Depression der Patientin anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modells erklären?
Schutzfaktoren

A

Diese Faktoren könnten helfen, die depressive Episode zu bewältigen oder zukünftig Rückfälle zu vermeiden.

  • Gute Beziehung zu ihren Kindern → Emotionale Unterstützung, potenzielle Entlastung.
  • Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung (Bereitschaft zur Psychotherapie und Medikation).
  • Keine belastende Kindheitserfahrung → Psychische Grundstabilität aus der Vergangenheit.
  • Sertralin kann positive Effekte haben, falls die richtige Dosis gefunden wird.
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9
Q

Welche Implikationen lassen sich aus dem Vulnerabilitäts-Stressmodell für die Patientin ableiten?

A

Basierend auf diesem Modell ergibt sich ein multifaktorieller Behandlungsansatz:

  1. Medikamentenanpassung
    * Überprüfung der Wechselwirkungen von Sertralin, Ramipril und Levothyroxin.
    * Eventuell Alternative zu Sertralin suchen, falls RLS verstärkt wird.
    * Kontrolle der Schilddrüsenhormonwerte (TSH) zur Optimierung der Stoffwechseleinstellung.
  2. Schlafmanagement
    * Bewertung der Wirksamkeit des Zungenschrittmachers.
    * Spezialisierte Behandlung des Restless-Legs-Syndroms.
  3. Psychotherapie (z. B. Kognitive Verhaltenstherapie, Belastungsbewältigung)
    * Fokussierung auf Stressbewältigung im Pflegealltag.
    * Aufarbeitung der beruflichen “menschlichen Enttäuschung”, falls noch emotional belastend.
    * Entwicklung eines Selbstfürsorge-Programms, um Erschöpfung zu reduzieren.
  4. Lebensstil-Anpassung
    * Körperliche Aktivität steigern (individuell angepasst, z. B. kleine Spaziergänge).
    * Ernährungsberatung wegen Adipositas und Stoffwechselproblemen.
    * Entlastung durch soziale Unterstützung (z. B. Pflegehilfe für den Ehemann prüfen).
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10
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund eines Obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS) auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* OSAS kann zu chronischer Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Tagesmüdigkeit führen, was depressive Symptome verstärken oder sogar imitieren kann.
* Schlafstörungen sind ein wesentlicher Faktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung von Depressionen.
* Der Einsatz eines Zungenschrittmachers (statt CPAP) zeigt, dass die Patientin erhebliche Schwierigkeiten mit der Standardtherapie hatte, was zu Frustration und psychischer Belastung beitragen kann.
Worauf zu achten ist:
* Es ist wichtig zu evaluieren, ob die OSAS-Therapie wirksam ist, da unbehandelte Schlafapnoe depressive Symptome verstärken kann.
* Sollte trotz Zungenschrittmacher weiterhin eine erhebliche Tagesmüdigkeit bestehen, wäre eine erneute Schlafdiagnostik sinnvoll.

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11
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund einer Hypertonie auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* Hypertonie ist mit einem erhöhten Risiko für Depressionen assoziiert, möglicherweise durch chronischen Stress, reduzierte Gefäßgesundheit und eine verminderte Sauerstoffversorgung des Gehirns.
* Bluthochdruck kann durch anhaltenden Stress verschlimmert werden, was zu einem Teufelskreis zwischen Depression und körperlichen Beschwerden führen kann.
Worauf zu achten ist:
* Die Kontrolle des Blutdrucks ist wichtig, da schlecht eingestellter Bluthochdruck kognitive Einschränkungen und Fatigue verstärken kann.
* Ramipril (ACE-Hemmer) kann gelegentlich depressive Verstimmungen oder Müdigkeit als Nebenwirkung haben, weshalb eine Überprüfung der Medikamentenverträglichkeit sinnvoll wäre.

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12
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund einer Adipositas auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* Adipositas ist mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden, insbesondere durch geringeres Selbstwertgefühl, soziale Stigmatisierung und körperliche Beschwerden.
* Entzündungsprozesse, die mit Adipositas assoziiert sind, können depressive Symptome verstärken.
* Müdigkeit und Antriebslosigkeit durch Adipositas können die depressive Symptomatik verschlechtern.
Worauf zu achten ist:
* Motivation zur Bewegungstherapie sollte individuell angepasst werden, da extreme Erschöpfung vorliegt.
* Eine Ernährungsberatung könnte helfen, das Gewicht langsam und nachhaltig zu reduzieren, um sowohl körperliche als auch psychische Symptome zu verbessern.

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13
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund eines schwergradigen Restless-Legs-Syndrom (RLS) auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* RLS führt zu erheblichen Schlafstörungen, was die depressive Symptomatik verstärken kann.
* Patienten mit RLS haben ein höheres Risiko für Depressionen, da die ständige Unruhe und Schlafmangel zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit führen.
* Serotonerge Medikamente (wie Sertralin) können RLS verstärken.
Worauf zu achten ist:
* Sertralin kann das RLS verschlechtern – falls die Beschwerden zunehmen, wäre eine Anpassung der Medikation zu erwägen (ggf. Umstellung auf ein anderes Antidepressivum).
* Eine Überprüfung des Eisenstoffwechsels wäre sinnvoll, da Eisenmangel RLS verstärken kann.

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14
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund eine Hypothyreose auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* Eine Hypothyreose kann depressive Symptome direkt verursachen oder verstärken, da Schilddrüsenhormone essenziell für die Gehirnfunktion und Stimmungsregulation sind.
* Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme und kognitive Einschränkungen sind sowohl bei Hypothyreose als auch bei Depression typisch.
Worauf zu achten ist:
* Regelmäßige Kontrolle der TSH-Werte, da eine Unter- oder Überdosierung von Levothyroxin depressive Symptome verstärken kann.
* Falls trotz guter Einstellung weiterhin depressive Symptome bestehen, sollte abgeklärt werden, ob eine zusätzliche psychiatrische Behandlung notwendig ist.

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15
Q

Welchen Einfluss könnte der somatische Vorbefund einer fehlenden Nebenschilddrüse auf die depressive Symptomatik haben?

A

Relevanz für die Depression:
* Die Nebenschilddrüsen regulieren den Calcium- und Phosphatstoffwechsel, der für die neuronale Funktion wichtig ist.
* Hypoparathyreoidismus kann zu Muskelschwäche, Krämpfen und Fatigue führen, was depressive Symptome verstärken kann.
* Ein Calcium- oder Vitamin-D-Mangel kann ebenfalls eine Rolle spielen.
Worauf zu achten ist:
* Regelmäßige Kontrolle der Calcium- und Phosphatwerte.
* Falls Symptome wie Muskelkrämpfe oder starke Erschöpfung auftreten, sollte die Medikation angepasst werden.

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16
Q

Welchen Einfluss könnte die Einnahme von Sertralin auf die depressive Symptomatik haben?

A

Sertralin (100 mg/Tag) – SSRI-Antidepressivum
Positive Effekte:
* Sertralin wird zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen eingesetzt und könnte helfen, die Stimmung zu stabilisieren.
Mögliche Nebenwirkungen:
* Kann Schlafstörungen, innere Unruhe oder eine Verschlechterung des RLS verursachen.
* Bei einer vorbestehenden Hypothyreose kann die Serotoninregulation im Gehirn beeinträchtigt sein, was den Effekt von Sertralin beeinflussen könnte.
* Falls keine ausreichende Besserung eintritt, könnte eine Dosisanpassung oder ein Wechsel des Antidepressivums erwogen werden.

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17
Q

Welchen Einfluss könnte die Einnahme von Alfacaldicol auf die depressive Symptomatik haben?

A

Vitamin D-Metabolit zur Behandlung von Hypoparathyreoidismus (fehlender Nebenschilddrüse)
Positive Effekte:
* Unterstützt den Calciumhaushalt, der für das Nervensystem wichtig ist.
Mögliche Nebenwirkungen:
* Falls eine Hyperkalzämie auftritt, kann dies zu Müdigkeit und depressiven Verstimmungen führen.
* Regelmäßige Kontrolle der Calciumwerte ist notwendig.

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17
Q

Welchen Einfluss könnte die Einnahme von Ramipril auf die depressive Symptomatik haben?

A

ACE-Hemmer gegen Hypertonie
Positive Effekte:
*Senkt den Blutdruck und kann das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen reduzieren.
Mögliche Nebenwirkungen:
* Kann depressive Verstimmungen und Müdigkeit verstärken.
* Falls Fatigue oder Stimmungsschwankungen auftreten, könnte eine alternative Blutdrucktherapie in Betracht gezogen werden.

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18
Q

Welchen Einfluss könnte die Einnahme von Levothyroxin auf die depressive Symptomatik haben?

A

Schilddrüsenhormon gegen Hypothyreose
Positive Effekte:
* Unterstützt die Stoffwechselregulation und kann depressive Symptome verbessern, wenn eine Hypothyreose vorliegt.
Mögliche Nebenwirkungen:
* Falls die Dosis zu hoch ist, kann innere Unruhe, Nervosität oder Schlafstörungen auftreten.
* Falls die Dosis zu niedrig ist, könnten depressive Symptome verstärkt werden.

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19
Q

Was erschlißet sich aus den testdiagnostischen Ergebnissen der Patientin im BDI II?

A
  • Die Patientin erreicht mit 39 Punkten **einen Wert, der in den Bereich einer schweren Depression fällt (ab 29 Punkten).
  • Dies spricht für eine intensive Beeinträchtigung der Stimmung, möglicherweise mit stark reduzierter Lebensfreude, Antriebslosigkeit und negativen Gedanken.
  • Die klinische Diagnose einer mittelgradigen depressiven Episode (F32.1) könnte neu bewertet werden, da der BDI-Wert für eine schwere Depression sprechen könnte.
  • Möglicherweise unterschätzt die Patientin in der Anamnese die Intensität ihrer Symptome oder die depressive Episode hat sich in den letzten Wochen verschlechtert.

🔎 Relevanz für die Behandlung:
* Eine engmaschige Überprüfung der Symptomatik ist nötig, um eine schwere Depression (F32.2) nicht zu übersehen.
* Falls zusätzliche Symptome wie Suizidgedanken bestehen, könnte eine stationäre oder intensivere therapeutische Unterstützung erforderlich sein.
* Falls der Leidensdruck sehr hoch ist, könnte eine medikamentöse Anpassung (z. B. Erhöhung der Sertralin-Dosis) oder eine Kombination mit Psychotherapie notwendig sein.

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20
Q

Was erschlißet sich aus den testdiagnostischen Ergebnissen der Patientin im SCL-90?

A

Gesamtwert der psychischen Belastung (GSI: T-Wert 75) → Sehr hohe Belastung.
Sehr hohe Werte in:
* Somatisierung (T-Wert 80): Starke körperliche Beschwerden, die psychosomatisch verstärkt sein könnten.
* Depressivität (T-Wert 80): Hoher Leidensdruck, depressive Verstimmung.
* Zwanghaftigkeit (T-Wert 78): Möglicherweise perfektionistische Tendenzen, die die Erschöpfung verstärken.
Deutliche Belastungen in:
* Angstlichkeit (T-Wert 63): Sorgen oder Ängste könnten Teil der Symptomatik sein.
* Aggressivität/Feindseligkeit (T-Wert 66): Möglicherweise erhöhte Reizbarkeit (in Anamnese erwähnt).
* Paranoides Denken (T-Wert 65): Misstrauen gegenüber anderen könnte im Zusammenhang mit der beruflichen “menschlichen Enttäuschung” stehen.

🔎 Relevanz für die Behandlung:
* Die hohe Somatisierung ist besonders relevant, da die Patientin bereits multiple körperliche Erkrankungen hat (Schlafapnoe, RLS, Hypothyreose, Adipositas).
* Dies deutet darauf hin, dass psychische Symptome sich stark körperlich äußern – ein ganzheitlicher Behandlungsansatz ist erforderlich.
* Die Kombination aus Zwanghaftigkeit, Perfektionismus und beruflicher Enttäuschung könnte zu einer tief verwurzelten maladaptiven Stressverarbeitung führen, die gezielt therapeutisch bearbeitet werden sollte (z. B. in der kognitiven Verhaltenstherapie).
* Die erhöhte Angstlichkeit und paranoiden Gedanken könnten eine zusätzliche ängstlich-vermeidende oder misstrauische Persönlichkeitsausprägung andeuten.

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21
Q

Was erschlißet sich aus den testdiagnostischen Ergebnissen der Patientin im AVEM?

A

Hinweise auf Risikotyp A (Überhöhtes Engagement, geringe Distanzierung)
* Erhöhte Verausgabungsbereitschaft (7 Stanine) & hoher Stellenwert der Arbeit (7 Stanine): Die Patientin investiert viel Energie in ihre Aufgaben, insbesondere die Pflege ihres Ehemanns.
* Resignationstendenz bei Misserfolg (7 Stanine): Deutet auf ein erhöhtes Risiko für depressive Reaktionen bei Belastung hin.
* Geringe soziale Unterstützung (2 Stanine): Dies könnte sich negativ auf die emotionale Regulation und Stressbewältigung auswirken.

🔎 Relevanz für die Behandlung:
* Die Patientin gehört zu Risikotyp A, d. h. sie neigt zu überhöhtem Engagement mit geringer Distanzierungsfähigkeit.
* Ihre geringe psychische Widerstandsfähigkeit (Resignation, wenig innere Ruhe, wenig soziale Unterstützung) könnte ein Schlüsselmechanismus für die Depression sein.
Interventionen:
* Psychotherapie mit Fokus auf Selbstfürsorge und Abgrenzung (z. B. Akzeptanz- und Commitment-Therapie, Stressbewältigung).
* Praktische Entlastungsmöglichkeiten in der Pflege des Ehemanns prüfen (z. B. Pflegeunterstützung, Tagespflege).
* Stärkung sozialer Unterstützung (Familie, Freunde, Selbsthilfegruppen).

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22
Q

In wie weit hat die Patientin ein belastendes Persönlichkeitsprofil?

A

Perfektionismus & Überengagement
* Starker Berufsehrgeiz, hohe Verausgabungsbereitschaft, geringe Distanzierungsfähigkeit.
* Diese Faktoren machen die Patientin besonders anfällig für Erschöpfung und depressive Episoden.
* Ziel in der Therapie: Strategien zur besseren Abgrenzung, Akzeptanz von Unkontrollierbarem, Aufbau von Entlastungssystemen.

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23
Q

Wie wirken ihre körperlichen Belastungen als Stressverstärker?

A
  • Die starke Somatisierung (T-Wert 80) zeigt, dass die psychische Belastung sich in körperlichen Beschwerden manifestiert.
  • Schlafqualität (OSAS, RLS) sollte regelmäßig überprüft werden.
  • Mögliche Wechselwirkungen zwischen Sertralin und RLS beachten. Falls Symptome zunehmen, könnte eine Medikationsanpassung sinnvoll sein.
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24
Q

Was sind die Stärken des BDI-II als diagnostisches Werkzeug?

A

1.1 Hohe Sensitivität und Spezifität
* Das BDI-II ist sensitiv für depressive Symptome, insbesondere bei mittelschweren bis schweren Depressionen.
* Es weist eine gute Übereinstimmung mit klinischen Diagnosen auf und kann dabei helfen, Schweregrade einzuschätzen.
1.2 Einfache Anwendung & ökonomische Durchführung **
Besteht aus 21 Items, die innerhalb weniger Minuten selbstständig ausgefüllt werden können.
Kein speziell geschultes Fachpersonal notwendig.
Leicht in verschiedene Sprachen übersetzbar, wodurch es international einsetzbar ist.
** 1.3 Standardisierte Bewertungsskala

Die Einteilung in keine, minimale, leichte, mittelschwere und schwere Depression erlaubt eine grobe Einschätzung des Schweregrades.
Dies ist hilfreich für Verlaufsbeurteilungen, insbesondere wenn die Werte über die Zeit beobachtet werden.
1.4 Gute psychometrische Eigenschaften
* Reliabilität (Zuverlässigkeit): Hohe interne Konsistenz (Cronbachs Alpha ca. 0,89–0,93).
* Validität (Gültigkeit): Gute Korrelation mit anderen Depressionsmaßen (z. B. Hamilton-Depressionsskala, PHQ-9).

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25
Q

Was sind die Schwächen und Limitationen des BDI-II als diagnostisches Werkzeug?

A

2.1 Selbstbeurteilungsinstrument – Verzerrungen möglich
* Das BDI-II ist kein klinisches Interview, sondern basiert auf subjektiven Angaben der Patientin.
* Patienten könnten Symptome unter- oder überschätzen – insbesondere bei mangelndem Selbstreflexionsvermögen.
* Soziale Erwünschtheit: Patienten könnten Antworten anpassen, um bestimmte Ergebnisse zu erhalten (z. B. “schlechtere” Werte, wenn eine Krankschreibung gewünscht ist).
2.2 Erfasst keine Differentialdiagnosen
* Das BDI-II unterscheidet nicht zwischen Depression und anderen Störungen, die ähnliche Symptome aufweisen, z. B.:
Anpassungsstörung (F43.2)
Burnout-Syndrom
Generalisierte Angststörung (F41.1)
Somatisierungsstörung (F45.0)
* Bei hohen Werten ist daher immer ein klinisches Interview notwendig, um eine exakte Diagnose zu stellen.
2.3 Körperliche Symptome werden mit erfasst – Gefahr von Fehldiagnosen
* Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder Schlafstörungen können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden (z. B. Schlafapnoe, Hypothyreose, RLS).
* Gerade bei Patienten mit vielen körperlichen Erkrankungen (wie in unserem Fall) kann der Wert im BDI-II möglicherweise überschätzt sein, da nicht klar wird, ob die Symptome psychischer oder körperlicher Natur sind.
2.4 Keine Aussage über Suizidalität
* Das BDI-II enthält zwar Fragen zu Pessimismus und Hoffnungslosigkeit, ist jedoch kein geeignetes Werkzeug zur Erfassung akuter Suizidalität.
* Falls der Wert hoch ist (z. B. > 29 Punkte), muss eine zusätzliche Suizidbewertung (z. B. SAD PERSONS Scale, klinisches Interview) durchgeführt werden.

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26
Q

Warum ist bei der Patientin trotz BDI-II SP = 39 von einer F32.1 auszugehen?

A

Ein BDI-II-Wert von 39 spricht nach dem Testmanual für eine schwere Depression (F32.2). Dennoch wurde in der klinischen Beurteilung nur eine mittelgradige depressive Episode (F32.1) diagnostiziert. Dies liegt daran, dass der BDI zwar ein wertvolles Screening-Tool ist, aber keine alleinige diagnostische Grundlage darstellt. Die finale Diagnose basiert auf einer Gesamtbewertung der Patientin, die auch den klinischen Eindruck aus den Gesprächen berücksichtigt.

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27
Q

Was sind bei dieser Patientin mögliche Verzerrungen im BDI?

A

Der BDI ist ein Selbstbeurteilungsfragebogen, bei dem die Patientin ihre Symptome subjektiv einschätzt. Dabei können mehrere Verzerrungsfaktoren eine Rolle spielen:

Mögliche Überschätzung durch Somatisierung:
* Die Patientin leidet unter Schlafapnoe, RLS, Hypothyreose und Hypertonie, die zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsproblemen und allgemeiner Erschöpfung führen.
* Diese körperlichen Beschwerden überschneiden sich mit depressiven Symptomen, sodass der BDI-Wert möglicherweise überhöht ist.
Möglicher Einfluss von Persönlichkeit und Perfektionismus:
* Die AVEM-Diagnostik zeigt eine hohe Verausgabungsbereitschaft und Perfektionismus, was bedeuten könnte, dass die Patientin sich besonders kritisch einschätzt und daher den BDI möglicherweise höher ausfüllt, als es ihr klinischer Zustand tatsächlich widerspiegelt.
Soziale Erwünschtheit / Situationsabhängige Schwankungen:
* In akuten Belastungssituationen neigen Patienten dazu, ihre Symptome stärker wahrzunehmen.
* Ihre Selbsteinschätzung könnte also tagesabhängig variieren.

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28
Q

In wiefern spricht der klinische Eindruck aus den Gesprächen gegen eine F32.2?

A

2.1 Kognitive und emotionale Symptome nicht schwer genug für F32.2
* In den Gesprächen schildert die Patientin zwar innere Leere, Erschöpfung und Zukunftsängste, doch es fehlen depressive Kernsymptome in extremer Ausprägung, die für eine schwere Episode typisch wären:
* Keine psychotischen Symptome: Keine Wahnideen oder Halluzinationen.
* Kein vollständiger Interessenverlust: Die Patientin nimmt noch aktiv am Alltag teil, auch wenn sie belastet ist.
* Kein ausgeprägter sozialer Rückzug: Trotz Erschöpfung besteht eine gute Beziehung zu den Kindern.
2.2 Funktionale Einschränkungen nicht massiv genug für eine schwere Episode
* Bei einer schweren Depression (F32.2) ist die Funktionsfähigkeit des Patienten stark eingeschränkt, z. B.:
* Unfähigkeit, den Alltag zu bewältigen (z. B. nicht aus dem Bett kommen, keine Selbstversorgung mehr möglich).
* Vollständige Handlungsunfähigkeit, oft mit Krankenhausaufnahme notwendig.
→ Die Patientin zeigt zwar eine eingeschränkte Belastbarkeit, kann aber noch ihren Alltag mit Schwierigkeiten bewältigen.

2.3 Keine akuten Suizidgedanken oder psychotischen Symptome
Eine schwere Depression (F32.2) ist oft mit Suizidgedanken oder -absichten verbunden.

* In der klinischen Beurteilung wurden solche Gedanken nicht erwähnt, was ein weiteres Indiz für eine mittelgradige statt schwere Depression sein könnte.

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29
Q

Welche Reha-Ziele wurden festgelegt?

A
  1. Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit
  2. Gerichtsanbahne
  3. Verbesserung der vitalen Erschöpfung und Stressbewältigung
  4. Verminderung der Depressionssymptomatik: mehr Freude empfinden
  5. Stärkung des Selbstwerts
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30
Q

An welchen Anwendungen nahm die Patientin teil?

A
  • 1 Einzelsitzung pro wiche a 30 min
  • Depressionsgruppe 4 Sitzungen a 90 min
  • Genusstraining 4 Sitzungen a 60 min
  • Ausdruckszentrierte Ergotherapie
  • verschiedene Bewegungstherapien
  • Klangschalentherparie
  • Autogenes Training
31
Q

Was war Thema der ET 1?

A
  • Besprechnung der Testdiagnsotik und Diagnsoe
  • Vulnerabilitätsstressmodell
  • Klärung von Fragen zu Psychopharmaka
  • Motivationsarbeit für amb. PT
  • Klärung von Erwartungen, Aufbau von Motivation
32
Q

Was war Thema der ET 2?

A
  • Identifizieren von typischen selbstkritischen Gedanken (“Ich bin nicht gut genug”)
  • Perspektivwechsel (Was würde eine Freundin sagen)
  • Umformulierung (Ich habe viele Herausfporderungen gemeistert und bin wertvoll,, auch wenn ich nicht perfekt bin)
  • Ressourcen Aktivierung (Hausaufgabe Glückbohnen, Selbstfürsorgetagebuch, Ressourcenkarten Kinder)
  • Besprechung Verlängerung
33
Q

Was war Thema der ET 3?

A
  • Achtsamkeit im Alltag
  • 54321 Übung
  • Sorgen und Grübeln über Reaktion Mann wenn sie sagt Verlängerung
  • Analogie Wasserkrug
  • Gemeinsam geplant Aufgabe Postkartte an sich selbst
34
Q

Was war Thema der Sprechstunde zwischen ET3 und ET4?

A
  • aufgewühlt, Telefonat mit Mann
  • Mann sei entsetzt über Vl
  • Mann deutlich gekränkt, wolle erst einmal abstand, kein Kontakt
  • Pat. hat bereits brief nach letuzter Sitzung an ihn geschrieben wie sie sich fühle und warum es ihr nicht gut eghe um eigene sichtweise zu erklären
  • Pat kann Wut nicht anerkennen
  • starkes Verantwrotungsgefühl
  • überlegen abzubrechen
  • Gemeinsam Gründe gesammelt warum ist sie zur Reha
  • Akzeptanz der Wut, Validierung
  • Atemtechnik 4-7-8 5 Wiederholungen zur BEruhigung des Nervensystems
35
Q

Was war Thema der ET 4?

A
  • Berichtet über verbessertes Befinden
  • Entschuldigung von Mann
  • neue Ansätze nach Brief
  • Stolz auf sich dass sie sich die Wut hat fühle lassenb
  • gemeinsam erarbeitet warum es so schwer ist nei. zu sagen und auf sich acht zu geben, 4 Felder schema
  • abschlussübung lächeln, körpersprache beeinflusst emotionen
36
Q

Was war Inhalt des Abschlussgesprächs?

A
  • Befinden gut
  • Konfliktbvewältigung nit EM habe neue Perspektive geöffnet
  • therapeutische Gespräche als hilfreich empfunden
  • könne sich vorstellen eine amb. PT zu beginnen, Planung wie dorthin kommen
  • Ziele habe sie überwiegend erreicht
36
Q

Wie ist die Depressionsgruppe aufgebaut?

A

Sitzung 1: Psychoedukation
Sitzung2: Aktivitätsaufbau
Sitzung 3: depressives Denken, Denkverzerrungen
Sitzung4: Grübeln, Metakognitive Überzeugungen

37
Q

Erkläre kurz das kognitive Modell der Depression nach Beck

A

Kernidee: Negative Denkmuster verstärken depressive Symptome.
Erklärung für die Patientin:
„Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und unser Verhalten. Wenn jemand oft denkt: ‚Ich bin nicht gut genug‘ oder ‚Ich schaffe das sowieso nicht‘, fühlt er sich entmutigt. Diese Gedanken treten bei Depressionen automatisch auf und können das Leiden verstärken.“

38
Q

Erkläre kurz das Modell der erlernten Hilflosigkeit nach Seligmann

A

Kernidee: Wer über längere Zeit immer wieder Misserfolge erlebt, kann das Gefühl entwickeln, nichts mehr verändern zu können.
Erklärung für die Patientin:
„Sie haben sich über Jahre stark verausgabt, viel Verantwortung übernommen und dabei immer wieder Belastungen erlebt. Das kann dazu führen, dass man das Gefühl bekommt, keine Kontrolle mehr über das eigene Leben zu haben. Ein Ziel der Therapie ist es, Sie aus dieser Hilflosigkeit herauszuführen.“

39
Q

Warum ist das Vulnerabilitäs-Stress-Modell für die Patientin passend?

A

Ganzheitlich: Es berücksichtigt nicht nur psychische, sondern auch körperliche und soziale Faktoren.
Personalisierbar: Die Patientin kann ihre eigenen Belastungen direkt im Modell wiederfinden.
Motivierend: Die Erklärung zeigt, dass Depression nicht “angeboren” oder unveränderlich ist, sondern durch gezielte Veränderungen in Denken, Verhalten und Umgang mit Stress verbessert werden kann.

40
Q

Was ist das Ziel der Klangschalentherapie?

A

Die Klangschalentherapie ist eine alternative Entspannungsmethode, bei der Schwingungen von Klangschalen genutzt werden, um Körper, Geist und Seele zu harmonisieren. Sie basiert auf der Idee, dass die sanften Vibrationen der Klangschalen einen positiven Einfluss auf das Nervensystem, die Emotionen und das körperliche Wohlbefinden haben.

🔹 Bedeutung für die Patientin in der Reha
Da die Patientin unter Ermüdung, Erschöpfung, Stressbelastung und depressiven Symptomen leidet, könnte die Klangschalentherapie helfen:
✅ Innere Unruhe zu reduzieren und eine tiefere Entspannung zu ermöglichen.
✅ Den Grübelzwang zu unterbrechen und mehr Achtsamkeit für den Moment zu entwickeln.
✅ Die Körperwahrnehmung zu verbessern, besonders bei psychosomatischen Beschwerden.
✅ Die Schlafqualität zu fördern, was für ihre Erholung essenziell ist.

41
Q

Was sind Ziele des Autogenen Trainings?

A

✔ Stress reduzieren & innere Ruhe fördern
✔ Körperliche Entspannung gezielt herbeiführen
✔ Kognitive und emotionale Selbstregulation verbessern
✔ Körperfunktionen (z. B. Herzschlag, Atmung, Muskelspannung) positiv beeinflussen
✔ Schlafqualität verbessern
✔ Chronische Schmerzen und psychosomatische Beschwerden lindern

42
Q

Was ist das Autogene Training?

A

Autogenes Training ist eine wissenschaftlich fundierte Entspannungstechnik die auf Selbstsuggestion basiert. Sie wurde von dem deutschen Psychiater Johannes Heinrich Schultz entwickelt und ist eine der effektivsten Methoden zur tiefen Entspannung und Stressbewältigung.

43
Q

Erkläre ein beispielhaftes ABC(DE)-Modell für die Patientin

A

➡ Das ABC(DE)-Modell hilft der Patientin, negative Gedanken bewusst zu erkennen und alternative Sichtweisen zu entwickeln.
➡ Es kann in der Therapie durch schriftliche ABC-Analysen oder durch lautes Durchsprechen von Situationen angewandt werden.
➡ Langfristig lernt die Patientin, automatische negative Gedanken zu hinterfragen und positiver mit Belastungen umzugehen.

44
Q

Erkläre ein beispielhaftes SORKC-Schema für die Patientin

A

✅ Schritt 1: Problemverhalten erkennen
* Die Patientin soll anhand des Schemas erkennen, wie sie durch ihre Denkmuster und ihr Verhalten ihre eigene Erschöpfung verstärkt.

✅ Schritt 2: Alternativen entwickeln
* Neue Gedanken: „Ich darf mir Pausen nehmen, um langfristig für meinen Mann da zu sein.“
* Neues Verhalten: Bewusste Pausen einlegen, aktiv Hilfe einfordern.
* Konsequenz: Langfristig weniger Stress, mehr Selbstfürsorge.

45
Q

Beispiel-Mikroanalyse: Überforderung bei der Pflege des Ehemanns

46
Q

Wie wirkt eine Mikroanalyse als Veränderungstool?

A

➡ Die Patientin erkennt, wie ihre Denkmuster zu anhaltender Erschöpfung beitragen.
➡ Durch neue Gedanken und Verhaltensweisen kann sie langfristig ihre Belastung reduzieren.
➡ Die Mikroanalyse dient als Grundlage für gezielte Verhaltensexperimente in der Reha.

47
Q

Wozu dient eine Makroanalyse?

A

Die Makroanalyse untersucht nicht nur eine einzelne Situation (wie die Mikroanalyse), sondern gibt einen umfassenden Überblick über die langfristigen Ursachen, aufrechterhaltenden Faktoren und Konsequenzen eines Problems. Sie hilft, übergeordnete Muster zu erkennen und langfristige Therapieziele abzuleiten.

48
Q

Wie ist eine Makroanalyse aufgebaut?

A
  1. Lerngeschichte / Biographische Faktoren
  2. Situative Auslöser (S)
  3. Kognitive & emotionale Verarbeitung (O)
  4. Problematisches Verhalten (R)
  5. Kurzfristige Konsequenzen (C-kurz)
  6. Langfristige Konsequenzen (C-lang)
  7. Aufrechterhaltende Faktoren
  8. Veränderungsansätze & Therapieziele
49
Q

Wozu dient die Umsetzung der Makroanalyse in der Therapie?

A

✅ 1. Bewusstmachen der langfristigen Folgen
* Die Patientin soll erkennen, dass ihre jetzigen Muster sie langfristig schädigen, auch wenn sie kurzfristig ein Gefühl von Kontrolle geben.

✅ 2. Stärkung alternativer Denk- und Verhaltensweisen
* Kognitive Umstrukturierung: Schuldgefühle hinterfragen & neue, realistischere Gedanken entwickeln.
* Verhaltensexperimente: Z. B. 1x Hilfe annehmen und beobachten, ob wirklich negative Konsequenzen folgen.
* Selbstfürsorge-Routinen aufbauen (Entspannung, soziale Kontakte, Hobbys).

✅ 3. Soziale Unterstützung aktivieren
* Strategien entwickeln, um gezielt um Hilfe zu bitten, ohne sich schuldig zu fühlen.

50
Q

Welche Rolle spielen körperliche Erkrankungen (z. B. Schlafapnoe, Hypothyreose) in der Diagnostik?

A
  • Schlafapnoe & RLS: Schlafmangel verstärkt Erschöpfung, depressive Stimmung und Konzentrationsprobleme.
  • Hypothyreose: Kann depressive Symptome verursachen oder verstärken → regelmäßige TSH-Kontrolle nötig.
  • Adipositas & Hypertonie: Erhöhen Erschöpfung und Antriebslosigkeit, was die Depression weiter verstärkt.
51
Q

Welche weiteren Tests könnten zur Absicherung der Diagnose eingesetzt werden?

A
  • SKID (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-5) → Um Differenzialdiagnosen weiter abzugrenzen.
  • HAMD (Hamilton Depressionsskala) → Fremdbeurteilung zur Bestätigung der Depressionsschwere.
  • Schlaflabor-Untersuchung → Um Schlafqualität bei OSAS und RLS objektiv zu messen.
52
Q

Wie lässt sich die Depression der Patientin anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modells erklären?

A
  • Vulnerabilitäten: Perfektionismus, Überengagement, körperliche Erkrankungen.
  • Stressoren: Pflege des Ehemanns, berufliche Enttäuschung, chronische Müdigkeit.
  • Aufrechterhaltende Faktoren: Keine soziale Unterstützung, fehlende Abgrenzung, Grübelneigung.
53
Q

Welche aufrechterhaltenden Faktoren verstärken die Depression der Patientin?

A
  • Perfektionismus & Pflichtgefühl → Sie fühlt sich verpflichtet, alles alleine zu machen.
  • Vermeidung von sozialer Unterstützung → Isoliert sich, weil sie keine Hilfe annehmen will.
  • Chronische Schlafprobleme & Erschöpfung → Müdigkeit verstärkt depressive Symptome.
54
Q

Warum ist das SORKC-Modell hilfreich, um problematische Verhaltensmuster zu analysieren?

A

Es zeigt die genauen Verstärkungsmechanismen des problematischen Verhaltens. Die Patientin erkennt:
* Wann sie in problematische Muster fällt.
* Welche Gedanken & Emotionen dahinterstecken.
* Wie sie ihr Verhalten aktiv ändern kann.

55
Q

Welche verhaltenstherapeutischen Übungen eignen sich für die Patientin?

A
  • Kognitive Umstrukturierung: Negative Gedanken über Belastung & Pflicht hinterfragen.
  • Genusstraining: Kleine Alltagsfreuden bewusst erleben.
  • Achtsamkeitsübungen: 4-7-8-Atemtechnik & progressive Muskelentspannung.
55
Q

Welche Therapieziele wurden mit der Patientin vereinbart und warum?

A
  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit → Wegen Schlafmangel & Erschöpfung.
  • Stressbewältigung & Selbstfürsorge stärken → Verhindert Burnout.
  • Freude & Selbstwert steigern → Depressive Symptomatik reduzieren.
56
Q

Warum ist Bewegungstherapie wichtig?

A
  • Erhöht Serotonin & Dopamin, verbessert die Stimmung.
  • Reduziert körperliche Erschöpfung.
  • Fördert besseren Schlaf & mehr Energie.
57
Q

Welche Medikamente nimmt die Patientin und welche psychischen Auswirkungen könnten sie haben?

A
  • Sertralin (100 mg): Stimmungsaufhellend, kann aber RLS verschlechtern.
  • Levothyroxin: Beugt depressiven Symptomen bei Hypothyreose vor.
  • Ramipril: Kann als Nebenwirkung Müdigkeit verursachen.
58
Q

Welche Rolle könnte Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung in der Therapie spielen?

A
  • Autogenes Training → Stressabbau, Schlafverbesserung.
  • PMR → Körperliche Anspannung reduzieren.
59
Q

Welche Wirkmechanismen hat die Klangschalentherapie?

A
  • Fördert tiefere Entspannung durch Schallwellen.
  • Kann bei psychosomatischen Beschwerden (z. B. Muskelverspannungen) helfen.
60
Q

Wie würdest du vorgehen, wenn die Patientin akute Suizidgedanken äußert?

A
  • Direkt fragen: „Haben Sie aktuell Suizidgedanken?“
  • Schweregrad klären: Plan, Mittel, konkrete Absichten?
  • Sicherheitsplan entwickeln: Notfallkontakte, Klinikoptionen besprechen.
61
Q

Welche Warnsignale für eine Verschlechterung der Depression sollten beobachtet werden?

A
  • Verstärkter sozialer Rückzug.
  • Verstärkte Schlaflosigkeit oder völlige Apathie.
  • Ausdruck von Hoffnungslosigkeit.
62
Q

Welche Erfolgskriterien würdest du an den Therapieverlauf anlegen?

A
  • Reduzierung der BDI-Werte.
  • Patientin nimmt Pausen & Entlastung an.
  • Mehr positive Aktivitäten & soziale Kontakte.
63
Q

Wie könnte eine langfristige Rückfallprävention für die Patientin aussehen?

A
  • Regelmäßige Psychotherapie weiterführen.
  • Soziale Unterstützung aktivieren.
  • Bewegung & Selbstfürsorge langfristig etablieren.
64
Q

Welche kognitiven Verzerrungen & Glaubenssätze hat die Patientin?

A
  • Katastrophisieren: „Wenn ich Hilfe annehme, bedeutet das, dass ich versagt habe.“
  • Dichotomes Denken: „Entweder ich schaffe alles allein oder ich bin unfähig.“
  • Personalisierung: „Ich bin schuld, dass es meinem Mann schlecht geht.“
    🔹 Ziel in der Therapie: Diese verzerrten Denkmuster erkennen und umstrukturieren.
64
Q

Wann wäre ein Wechsel auf ein anderes Antidepressivum sinnvoll?

A
  • Wenn Sertralin das RLS verschlechtert → Wechsel auf Mirtazapin oder Venlafaxin möglich.
  • Falls Nebenwirkungen bestehen (z. B. Unruhe, Schlafprobleme).
  • Falls keine Besserung nach 6–8 Wochen eintritt.
65
Q

Wie könnte eine langfristige Rückfallprävention aussehen?

A
  • Ambulante Psychotherapie weiterführen.
  • Soziale Unterstützung aktivieren (z. B. Angehörigengruppen).
  • Bewegung & Entspannungsmethoden in den Alltag integrieren.
66
Q

Welche Faktoren könnten einen Rückfall begünstigen?

A
  • Fehlende soziale Unterstützung.
  • Anhaltende Perfektionsansprüche.
  • Wiederkehrende Schlafprobleme.
67
Q

Wozu dient ausdruckszentrierte Ergotherapie?

A

Die ausdruckszentrierte Ergotherapie ist ein kreativtherapeutisches Verfahren, das dazu dient, emotionale Prozesse durch künstlerische Gestaltung zu verarbeiten. Sie wird häufig bei psychischen Erkrankungen eingesetzt, um innere Zustände sichtbar und greifbar zu machen.

✅ Ziele der ausdruckszentrierten Ergotherapie:
Förderung der emotionalen Ausdrucksfähigkeit:
*Patienten, die Schwierigkeiten haben, Gefühle verbal zu kommunizieren, können über kreative Prozesse (z. B. Malen, Tonarbeiten) ihre Emotionen ausdrücken.
Reduktion von innerer Anspannung & Stress:
* Die kreative Arbeit wirkt beruhigend und kann helfen, Anspannung und emotionale Blockaden zu lösen.
* Erhöhung der Selbstwahrnehmung & Identitätsstärkung:
* Der kreative Ausdruck hilft Patienten, sich selbst besser zu verstehen und mit ihren Emotionen bewusster umzugehen.
Bearbeitung von traumatischen Erlebnissen:
* Menschen mit belastenden Erfahrungen (z. B. Anpassungsstörungen oder Traumata) können diese symbolisch darstellen und so verarbeiten.
Förderung der Kreativität & des Selbstvertrauens:
* Positive Erlebnisse in der Gestaltung fördern Selbstwirksamkeit und können ein neues Selbstwertgefühl stärken.
Förderung nonverbaler Kommunikation & Gruppenerleben:
* Besonders in Gruppentherapien kann kreatives Arbeiten helfen, sich auf neue Weise mitzuteilen und sich mit anderen auszutauschen.

67
Q

Warum wurde die Antragsdiagnose einer F48.0 nicht übernommen?

A
  • Neurasthenie beschreibt ein anhaltendes Gefühl der Erschöpfung, das nicht allein durch eine Depression oder andere psychische Störung erklärbar ist.
  • Vereinzelte Symptomüberscheidungen ABER:
  • Psychische Symptome stehen im Vorderung nciht die reine körperliche oder geistige Erschöpfung
  • bei einer Neurasthenie dominiert Erschöpfung ohne emotionale Niedergeschlagenheit
  • In der aktuellen Diagnose wurde die Erschöpfung als Symptom der Depression (F32.1) gewertet, sodass eine separate Diagnose für Neurasthenie nicht nötig war.
  • Zudem wird Neurasthenie im ICD-11 nicht länger aufgeführt sondern durch Diagnosen wie Depression ersetzt.
68
Q

Warum wurde die Antragsdiagnose einer F43.2 nicht übernommen?

A
  • Anpassungsstörungen treten nach belastenden Ereignissen auf und dauern meist nicht länger als 6 Monate.
  • Da die Patientin bereits seit mehr zwei jahren unter depressiven Symptomen leidet mit kontinuierlicher chronoilogischer Verschlechterung
  • nicht mehr einer zeitlich begrenzt
  • Eine Anpassungsstörung wurde daher ausgeschlossen, weil die Symptome zu schwerwiegend und zu langanhaltend sind.
68
Q

Welche relevanz hat AZE für die Patientin?

A

Da die Patientin unter emotionaler Erschöpfung, depressiver Stimmung und innerer Leere leidet, könnte ausdruckszentrierte Ergotherapie helfen, unbewusste Emotionen zu verarbeiten, kreative Ressourcen zu aktivieren und das emotionale Erleben zu verbessern.

76
Q

Welche Symptome zeigst die Patientin

A

Freudverlust
niedergeschlagene Stimmung, reizbar
gesteigerte Ermüdbarkeit und Antriebslosigkeit
Verlust des Selbstwertgefühls
Unbegründete Selbstvorwürfe
verminderte Konzentration
Schlafstörungen