Bipolare Störungen (15.12.24) Flashcards

1
Q

Was sind bipolare Störungen?

A

Bipolare Störungen sind psychische Erkrankungen, die durch extreme Schwankungen der Stimmung gekennzeichnet sind, von manischen oder hypomanischen Phasen bis hin zu depressiven Episoden.

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2
Q

Welche Hauptformen der bipolaren Störung gibt es?

A

Bipolare Störung Typ I: Mindestens eine manische Episode, oft kombiniert mit depressiven Episoden.

Bipolare Störung Typ II: Wiederkehrende hypomanische und depressive Episoden, ohne voll ausgeprägte Manie.

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3
Q

Was ist die Definition der bipolaren Störung Typ I?

A

Wechsel zwischen Manien (und gemischten Episoden) und Depressionen

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4
Q

Was sind typische Symptome einer manischen Episode?

A

Gehobene oder reizbare Stimmung (mindestens 1 Woche).

Symptome:
Übersteigertes Selbstwertgefühl (Größenideen).
Wenig Schlafbedürfnis.
Rededrang.
Gedankenrasen.
Risikoreiches Verhalten (z. B. übermäßige Geldausgaben, riskante Sexualkontakte).

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5
Q

Was ist die Definition der bipolaren Störung Typ II?

A

Die bipolare Störung Typ II ist gekennzeichnet durch:

  • Mindestens eine hypomanische Episode (mindestens 4 Tage).
  • Mindestens eine depressive Episode.
  • Keine manischen Episoden.
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6
Q

Was sind typische Symptome einer hypomanischen Episode?

A

Gehobene oder reizbare Stimmung (mindestens 4 Tage).

Symptome (wie bei Manie, aber milder):
* Mehr Energie und Aktivität.
* Weniger Schlafbedürfnis.
* Konzentrationsschwierigkeiten.
* Übermäßige Unternehmungslust, jedoch meist ohne schwerwiegende Folgen.

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7
Q

Wie unterscheiden sich hypomanische und manische Episoden?

A

Hypomanie: Symptome sind weniger intensiv, keine psychotischen Symptome, und keine starke Beeinträchtigung im Alltag.

Manie: Symptome sind schwerwiegend, oft mit psychotischen Symptomen und deutlicher Beeinträchtigung.

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8
Q

Welche Symptome treten in einer depressiven Episode bei bipolaren Störungen auf?

A

Mindestens 5 der folgenden Symptome über mindestens 2 Wochen:

  • Depressive Stimmung oder Interessenverlust (Pflichtsymptom).
  • Energielosigkeit.
  • Schlafstörungen.
  • Konzentrationsprobleme.
  • Gefühle von Schuld oder Wertlosigkeit.
  • Appetitveränderungen oder Gewichtsschwankungen.
  • Suizidgedanken.
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9
Q

Wie ist der typische Verlauf einer bipolaren Störung?

A
  • Wechsel zwischen manischen/hypomanischen und depressiven Episoden.
  • Phasen können durch euthyme Intervalle (stabile Stimmung) unterbrochen sein.
  • Ohne Behandlung besteht ein Risiko für häufigere und schwerere Episoden.
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10
Q

Was sind Risikofaktoren für einen Rückfall bei bipolaren Störungen?

A
  • Stress oder belastende Lebensereignisse.
  • Medikamentenabbruch.
  • Unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • Substanzmissbrauch.
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11
Q

Welche Behandlungsmethoden gibt es für bipolare Störungen?

A
  1. Medikamentös:
    * Stimmungsstabilisierer (z. B. Lithium).
    * Antikonvulsiva (z. B. Lamotrigin).
    * Atypische Antipsychotika (z. B. Quetiapin).
  2. Psychotherapie:
    * Psychoedukation.
    * Kognitive Verhaltenstherapie (CBT).
    * Interpersonelle und soziale Rhythmustherapie (IPSRT).
  3. Lifestyle-Management:
    * Regelmäßiger Schlaf und Stressreduktion.
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12
Q

Was ist Zyklothymia?

A

Die Zyklothymia ist eine chronische affektive Störung, die durch anhaltende, aber mildere Stimmungsschwankungen zwischen hypomanischen und depressiven Symptomen gekennzeichnet ist, ohne die Kriterien einer bipolaren Störung zu erfüllen.

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13
Q

Wie lange müssen Symptome vorhanden sein, um eine Zyklothymia zu diagnostizieren?

A

Symptome müssen über mindestens 2 Jahre (bei Kindern und Jugendlichen 1 Jahr) immer wieder auftreten, ohne längere beschwerdefreie Phasen (max. 2 Monate).

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14
Q

Was unterscheidet Zyklothymia von bipolaren Störungen?

A
  • Bei der Zyklothymia sind die Stimmungsschwankungen milder.
  • Es treten keine voll ausgeprägten manischen, hypomanischen oder depressiven Episoden auf.
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15
Q

Wie wird Zyklothymia behandelt?

A
  • Psychoedukation und Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie).
  • In schwereren Fällen: Stimmungsstabilisierende Medikamente (z. B. Lithium).
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16
Q

Was ist eine manische Episode?

A

Eine manische Episode ist eine Phase von mindestens 7 Tagen (oder kürzer bei Hospitalisierung), in der eine anhaltend gehobene, expansive oder reizbare Stimmung vorliegt, begleitet von intensiver Hyperaktivität und Denk- sowie Verhaltensauffälligkeiten.

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17
Q

Welche Symptome treten bei einer manischen Episode auf?

A

Mindestens 3 (bei reizbarer Stimmung: 4) der folgenden Symptome:

  • Übertriebenes Selbstwertgefühl oder Größenideen.
  • Weniger Schlafbedürfnis.
  • Rededrang.
  • Gedankenrasen oder sprunghaftes Denken.
  • Erhöhte Ablenkbarkeit.
  • Zunahme von zielgerichteten Aktivitäten (beruflich, sozial, sexuell).
  • Risikoverhalten (z. B. Geldausgaben, riskanter Sex).
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18
Q

Wie unterscheidet sich eine manische Episode von einer hypomanischen Episode?

A

Manische Episode: Schwere Symptome, die zu deutlichen sozialen oder beruflichen Beeinträchtigungen führen und oft psychotische Symptome beinhalten.

Hypomanische Episode: Milder, ohne Beeinträchtigung des Alltags und ohne psychotische Symptome.

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19
Q

Wie werden manische Episoden behandelt?

A

1 Medikamentös:
* Akutbehandlung: Stimmungsstabilisierer (z. B. Lithium) oder Antipsychotika (z. B. Olanzapin).
* Langzeitprävention: Stabilisierung durch Lithium oder Antikonvulsiva (z. B. Valproat).

  1. Psychotherapie:
    * Nach der Akutphase zur Rückfallprävention.
  2. Lifestyle-Management:
    * Strukturierter Alltag, Schlafhygiene, Stressbewältigung.
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20
Q

Beschreibe die diagnostischen Kriterien einer depressiven Episode nach ICD-10

A

(A) Mind. 2 Wochen

(B) Mind. 2 aus…
1. Depressive Stimmung
2. Interessen- oder Freudeverlust
3. Verminderter Antrieb oder gesteigerte Ermüdbarkeit

(C) Mind. 1 aus…
1. Verlust Selbstvertrauen;
2. Selbstvorwürfe/Schuldgefühle;
3. Suizidalität;
4. Vermindertes
5. Denk- oder Konzentrationsvermögen;
6. Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung;
7. Schlafstörungen;
8. Appetitverlust

Mit oder ohne psychotische Symptome
■ am häufigsten Schuld-, hypochondrischer, Beziehungs- oder Verfolgungswahn
Synthyme („passend zur Stimmung“, kongruent) oder parathyme („neben der Stimmung“, inkongruent) Symptome

Mit oder ohne Somatisches Syndrom
Mind. 4 aus…
1. deutlicher Interessen- oder Freudverlust;
2. mangelnde Fähigkeit emotional zu reagieren;
3. Früherwachen;
4. Morgentief;
5. ausgeprägte psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit;
6. deutlicher Appetitverlust;
7. Gewichtsverlust;
8. deutlicher Libidoverlust

Ausschluss: Nicht auf Missbrauch psychotroper Substanzen oder organische psychische Störung
zurückzuführen; Psychose erfüllt nicht Schizophrenie Diagnose

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21
Q

Wie unterscheiden sich unipolare und bipolare Depressionen?

A

Zur Unterscheidung unipolarer und bipolarer Depression gibt es derzeit „keine gut
untersuchten, reliablen klinischen Merkmale“.
(S3-LL, S.52)

Man findet verschiedene Spezifika
■ *Bipolare Depressionen *gehen häufig mit somatischem Syndrom einher.
Bipolare Depressionen gehen häufig mit atypischen Symptomen einher: vermehrter Schlaf,
Verlangsamung, Appetitsteigerung

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22
Q

Beschreibe die diagnostischen Kriterien für eine manische Episode nach ICD-10

A

(A) Symptomatik
gehobene, expansive oder gereizte Stimmung (deutlich abnorm), mind. eine Woche

(B) Mind. 3 Symptome (4, wenn Stimmung gereizt), die schwere Störung alltäglicher Lebensführung
verursachen
1. gesteigerte Aktivität
2. gesteigerte Gesprächigkeit („Rededrang“)
3. Ideenflucht oder subjektives Gefühl von Gedankenrasen
4. Verlust normaler sozialer Hemmungen
5. vermindertes Schlafbedürfnis
6. überhöhte Selbsteinschätzung oder Größenwahn;
7. Ablenkbarkeit oder andauernder Wechsel von Aktivitäten oder Plänen;
8. tollkühnes oder rücksichtsloses Verhalten, dessen Risiken die Betroffenen nicht erkennen;
9. gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit

Mit oder ohne psychotische Symptome
■ am häufigsten Größen-, Liebes-, Beziehungs- und Verfolgungswahn.
■ Synthyme („passend zur Stimmung“, kongruent) oder parathyme („neben der Stimmung“,
inkongruent) Symptome

Ausschluss: Nicht auf Missbrauch psychotroper Substanzen oder organische psychische Störung
zurückzuführen; Psychose erfüllt nicht Schizophrenie Diagnose

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23
Q

Beschreibe die diagnostischen Kriterien für eine hypomane Episode nach ICD-10

A

(A) Symptomatik
Gehobene oder gereizte Stimmung (deutlich abnorm), mind. 4 Tage

(B) Mind. 3 Symptome, die die Lebensführung beeinflussen
1. gesteigerte Aktivität
2. gesteigerte Gesprächigkeit („Rededrang“)
3. Konzentrationsschwierigkeiten oder Ablenkbarkeit
4. vermindertes Schlafbedürfnis
5. Gesteigerte Libido
6. Leichtsinniges oder verantwortungsloses Verhalten (z.B. Geldausgaben)
7. Gesteigerte Geselligkeit, übermäßige Vertraulichkeit

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24
Q

Beschreibe die diagnostischen Kriterien für eine gemischte Episode (bipolare Störung) nach ICD-10

A

(A) Mischung oder schneller Wechsel (innerhalb Stunden) hypomanischer, manischer, depressiver Symptome

(B) mind. zwei Wochen

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25
Q

Was bedeutet Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A

Rapid Cycling bezeichnet einen schnellen Verlauf bipolarer Störungen mit mindestens vier oder mehr affektiven Episoden (manisch, hypomanisch oder depressiv) innerhalb eines Jahres.

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26
Q

Was sind die Symptome bei Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A
  • Schneller Wechsel zwischen manischen/hypomanischen und depressiven Episoden.
  • Unvorhersehbare Phasen mit wechselnder Intensität.
  • Oft schwerer Verlauf mit erhöhter Suizidgefahr.
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27
Q

Was sind mögliche Ursachen für Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A

1. Biologische Faktoren:
* Hormonelle Dysregulation (z. B. Schilddrüsenprobleme).
* Veränderungen im neurochemischen Gleichgewicht (z. B. Dopamin, Serotonin).

2. Medikamentenabbruch oder -wechsel.

3. Substanzmissbrauch oder Stress.

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28
Q

Wie wird Rapid Cycling bei bipolaren Störungen behandelt?

A

Medikamentös:
* * Stimmungsstabilisierer wie Lithium oder Valproat.
* Antipsychotika zur akuten Stabilisierung.

Psychotherapie:
* Psychoedukation, Stressmanagement, und strukturierter Alltag.

Behandlung begleitender Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen).

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29
Q

Was bedeutet Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A

Ultra-Rapid Cycling beschreibt eine noch schnellere Form von Rapid Cycling, bei der Stimmungswechsel innerhalb von Tagen bis Wochen auftreten.

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30
Q

Was sind die Besonderheiten von Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A
  • Häufige und kurze Episoden von Hypomanie, Manie oder Depression.
  • Wechsel können innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden auftreten.
  • Starke Beeinträchtigung des Alltags durch die Unberechenbarkeit der Stimmung.
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31
Q

Was sind die Ursachen von Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A

Meist ähnlich wie beim Rapid Cycling:
* Biologische Dysregulation, Stress, und Medikamentenprobleme.

Vermutung: Stärkere Sensitivität des Gehirns gegenüber neurochemischen Schwankungen.

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32
Q

Wie wird Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen behandelt?

A

Stimmungsstabilisierer:
Lithium, Valproat oder Antipsychotika.

Sorgfältige Medikamentenanpassung: Vermeidung von Antidepressiva, da sie Episoden verstärken können.

**Psychoedukation und Stabilisierung der Lebensführung **(z. B. Schlaf-Wach-Rhythmus).

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33
Q

Wie unterscheiden sich Rapid Cycling und Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A

Rapid Cycling: Mindestens vier Episoden im Jahr, Dauer der Phasen meist Wochen bis Monate.

Ultra-Rapid Cycling: Episoden wechseln innerhalb von Tagen bis Wochen, mit noch schnellerem Verlauf.

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34
Q

Welche Herausforderungen gibt es bei Rapid und Ultra-Rapid Cycling bei bipolaren Störungen?

A
  • Schwierige Diagnose durch kurze Episoden.
  • Erhöhte Suizidgefahr bei häufigen Stimmungsschwankungen.
  • Schwierige medikamentöse Steuerung wegen der Dynamik der Episoden.
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35
Q

Wie verhält es sich mit der Suizidaliotät von Patienten mit bipolarer Störung?

A

15-20% der bipolaren Patienten suizidieren sich (Zahlen schwanken je nach Studie)

Unter den höchsten Suizidraten psychischer Störungen

Phasen mit besonders hohem Suizidrisiko:
* Übergang in die Depression (aus Hochphase)
* Depression
* Gemischte Episoden
* Rapid Cycling

-> Unbedingt erfragen! Auch im Verlauf, nicht nur in spezifischen Phasen

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36
Q

Wie unterscheiden sich Schizophrenie und Bipolar-I-Störungen nach ICD-10?

A
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37
Q

Warum ist die Differenzialdiagnose zwischen Bipolarer Störung Typ I und Schizophrenie wichtig?

A

Beide Störungen können ähnliche Symptome zeigen (z. B. psychotische Episoden, affektive Symptome).

Unterschiedliche Behandlungsansätze und Prognosen machen eine korrekte Diagnose essenziell.

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38
Q

elche Kernmerkmale unterscheiden eine bipolare Störung Typ I von einer Schizophrenie?

A

Bipolare Störung Typ I:
* Vorhandensein von manischen oder depressiven Episoden.
* Psychotische Symptome treten meist nur während affektiver Episoden auf.

Schizophrenie:
* Vorherrschen von psychotischen Symptomen (z. B. Wahn, Halluzinationen, desorganisierte Sprache) außerhalb affektiver Zustände.
* Negativsymptome wie Affektverflachung, Alogie, und Antriebslosigkeit dominieren.

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39
Q

Wie werden psychotische Symptome bei bipolarer Störung und Schizophrenie differenziert?

A

Bipolare Störung:
Psychotische Symptome (z. B. Größenwahn) stehen oft im Zusammenhang mit der Stimmung (z. B. Manie).
Symptome verschwinden mit der Behandlung der affektiven Episode.

Schizophrenie:
Psychotische Symptome sind unabhängig von der Stimmung und können längerfristig bestehen.

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40
Q

Welche Rolle spielen Negativsymptome bei der Differenzierung von Bipolar-I-Störung und Schizophrenie?

A

Schizophrenie: Negativsymptome wie Affektverflachung oder sozialer Rückzug sind häufig und stark ausgeprägt.

Bipolare Störung Typ I: Negativsymptome treten selten auf und sind oft sekundär durch depressive Phasen bedingt.

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41
Q

Wie unterscheidet sich der Verlauf von Bipolar-I-Störung und Schizophrenie?

A

Bipolare Störung Typ I: Episodischer Verlauf mit klar abgegrenzten Phasen (Manie, Depression).

Schizophrenie: Kontinuierlicher oder schubartiger Verlauf, wobei psychotische Symptome und funktionale Beeinträchtigungen oft persistieren.

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42
Q

Wie unterscheiden sich manische Symptome von schizophrenen Symptomen?

A

Manie (bipolare Störung):
* Übersteigertes Selbstwertgefühl, Gedankenrasen, exzessives Verhalten.
* Oft verbunden mit Größenwahn oder euphorischer Stimmung.

Schizophrenie:
* Desorganisierte Sprache und Verhalten, ohne euphorische Stimmung.
* Wahnideen sind oft bizarrer und nicht stimmungsabhängig.

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43
Q

Welche diagnostischen Instrumente können bei der Differenzierung von Bipolar-I-Störung und Schizophrenie helfen?

A
  • Strukturierte klinische Interviews (z. B. SCID-5).
  • Skalen: Young Mania Rating Scale (YMRS) für bipolare Symptome, PANSS für Schizophrenie.
  • Familienanamnese: Bipolare Störung tritt häufiger familiär gehäuft auf.
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44
Q

Welche Rolle spielt die Krankheitsanamnese in der Differenzierung von Bipolar-I-Störung und Schizophrenie?

A

Bipolare Störung: Wechsel zwischen affektiven und euthymen Phasen.

Schizophrenie: Oft langsamer Beginn mit prodromalen Symptomen wie sozialem Rückzug oder Affektverflachung.

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45
Q

Warum ist die Differenzialdiagnose zwischen Bipolarer Störung Typ II und Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) wichtig?

A

Die beiden Störungen teilen viele Symptome wie emotionale Instabilität, Impulsivität und Stimmungsschwankungen. Dennoch sind sie unterschiedlich in ihrem Verlauf, zugrunde liegenden Mechanismen und der Art der Behandlung. Eine genaue Diagnose ermöglicht eine effektive Therapieplanung und bessere Prognoseergebnisse.

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46
Q

Was ist parasuizidales Verhalten?

A

“auf der Mittellinie der Fahrbahn tanzen”
* Beim parasuizidalen Verhalten steht nicht zwingend der Wunsch, zu sterben, im Vordergrund.
* Es dient oft als Hilfeschrei, emotionaler Ausdruck oder Versuch der Bewältigung innerer Konflikte.
* Die Betroffenen wollen meist Linderung emotionaler Schmerzen, nicht den eigenen Tod.

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47
Q

Was sind die zentralen Unterschiede in den zugrunde liegenden Mechanismen der Bipolaren Störung Typ II und der Borderline-Persönlichkeitsstörung?

A

Bipolar II: Eine affektive Störung, gekennzeichnet durch klare, episodische Phasen von Hypomanie und Depression, oft biologisch bedingt (z. B. genetische Veranlagung).

BPS: Eine persönlichkeitsbezogene Störung, gekennzeichnet durch chronische Instabilität in Emotionen, Beziehungen und Selbstbild, oft durch frühkindliche Traumata und soziale Erfahrungen geprägt.

48
Q

Wie unterscheiden sich die Stimmungsschwankungen bei Bipolar II Störung und Borderline PS?

A

Bipolar II:
* Es treten klare, zeitlich abgegrenzte Episoden auf.
* Hypomanische Episoden (mindestens 4 Tage) und depressive Episoden (mindestens 2 Wochen) wechseln sich ab.
* Stimmungsschwankungen sind oft unabhängig von zwischenmenschlichen Ereignissen.

BPS:
* Kurzfristige und reaktive Stimmungsschwankungen.
* Emotionale Veränderungen treten oft durch zwischenmenschliche Konflikte, Stress oder Erlebnisse auf.

49
Q

Wie unterscheidet sich die Impulsivität bei Bipolar II Störung und Borderline PS?

A

Bipolar II:
* Impulsivität zeigt sich hauptsächlich während der hypomanischen Episoden.
* Beispiele: Geldausgaben, riskante Entscheidungen, exzessive Aktivitäten.

BPS:
* Impulsivität ist ein dauerhaftes Merkmal, unabhängig davon, ob der Betroffene gerade in einer hypomanischen, depressiven oder stabilen Phase ist.
* Typische Verhaltensweisen: Selbstverletzung, Substanzmissbrauch, unüberlegte Aktionen.

50
Q

Welche Rolle spielt Selbstverletzendes Verhalten (SVV) bei der Differenzialdiagnose von Bipolar-II-Störung und Borderline PS?

A

Bipolar II:
* Selbstverletzendes Verhalten tritt vor allem in der depressiven Phase auf.
* Oft durch anhaltende Niedergeschlagenheit und inneren Schmerz ausgelöst.

BPS:
* SVV ist ein dauerhaftes Merkmal, oft durch emotionale Instabilität, Identitätsprobleme und zwischenmenschliche Schwierigkeiten ausgelöst.
* Es dient oft als emotionaler Ausdruck oder kurzfristige Bewältigungsstrategie.

51
Q

Wie wirken sich die Symptome der Bipolaren Störung Typ II und der Borderline PS auf zwischenmenschliche Beziehungen aus?

A

Bipolar II:
* Zwischenmenschliche Probleme sind oft zeitlich begrenzt, abhängig von der affektiven Phase.
* Beziehungen können unter hypomanischen oder depressiven Episoden leiden, sind jedoch oft nach der Behandlung wieder stabilisierbar.

BPS:
* Zwischenmenschliche Beziehungen sind oft durch chronische Instabilität, häufige Konflikte und intensive emotionale Schwankungen geprägt.
* Diese Instabilität ist oft ein zentraler Bestandteil der Störung und führt zu anhaltenden Konflikten und Beziehungsabbrüchen.

52
Q

Welche diagnostischen Kriterien sind wichtig, um Bipolar II Störung und Borderline PS zu unterscheiden?

A

Bipolar II:
* Mindestens eine hypomanische Episode und eine depressive Episode, ohne das Vorliegen einer voll ausgeprägten manischen Episode.
* Die Symptome müssen über mindestens mehrere Wochen bis Monate auftreten.

BPS:
Erfordert das Vorliegen von mindestens fünf der folgenden Symptome:
* Emotionale Instabilität
* Zwischenmenschliche Probleme
* Selbstbildinstabilität
* Impulsives Verhalten
* Chronische Gefühle der Leere
* Wutanfälle und Schwierigkeiten, diese zu kontrollieren
* Paranoides Denken oder dissoziative Symptome unter Stress

53
Q

Wie unterscheiden sich die Therapieansätze für Bipolar II Störung und Borderline PS?

A

Bipolar II:
* Medikamentöse Therapie: Einsatz von Stimmungsstabilisierern (z. B. Lithium, Valproat) und Antidepressiva (unter strenger Kontrolle).
* Psychotherapie: Psychoedukation, kognitive Verhaltenstherapie, Stabilisierung des Schlaf-Wach-Rhythmus.

BPS:
* Dialektische Verhaltenstherapie (DBT) ist der Goldstandard zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
* Zusätzliche Therapieansätze: Psychotherapie (z. B. Schema-Therapie), Gruppentherapie, soziale Fähigkeiten-Training, oft langfristige Begleitung durch Therapeut*innen.

54
Q

Wie muss eine Bipolar-II-Störung von ADHS abgegrenzt werden?

A
55
Q

Warum ist die Differenzialdiagnose zwischen ADHS und Bipolar II-Störung wichtig?

A
  • Beide Störungen zeigen Symptome wie Impulsivität, Hyperaktivität und emotionale Instabilität.
  • Eine korrekte Diagnose ermöglicht gezielte Therapieansätze und verhindert Fehlbehandlungen.
56
Q

Was sind die wichtigsten Unterschiede in der Natur der zugrunde liegenden Störungen bei ADHS und Bipolar II?

A

ADHS: Eine entwicklungsbedingte Störung, oft schon in der Kindheit beginnend, mit anhaltenden Problemen in Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität.

Bipolar II: Eine affektive Störung, gekennzeichnet durch klare Phasen von Hypomanie und Depression, die über Monate bis Jahre auftreten.

57
Q

Wie unterscheiden sich Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätssymptome bei ADHS und Bipolar II?

A

ADHS:
* Symptome sind chronisch und treten über einen langen Zeitraum auf.
* Typische Symptome: Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität, Schwierigkeiten bei der Organisation.

Bipolar II:
* Symptome sind episodenhaft und oft zeitlich abgegrenzt.
* Hypomanische Episoden: z. B. erhöhte Energie, gesprächig, reduzierter Schlafbedarf, oft gefolgt von depressiven Phasen.

58
Q

Wie unterscheiden sich die emotionalen Symptome bei ADHS und Bipolar II?

A

ADHS:
* Emotionale Symptome sind oft sekundär zu Aufmerksamkeits- und Impulsproblemen.
* Frustrationstoleranzprobleme, aber meist nicht mit signifikanten affektiven Episoden verbunden.

Bipolar II:
* Gekennzeichnet durch klare Phasen von Depression und Hypomanie, die oft mehrere Wochen bis Monate andauern.
* Stimmungsschwankungen sind intensiver und oft mit Selbstwertproblemen verbunden.

59
Q

Was sind die Unterschiede im Alter des Symptombeginns bei ADHS und Bipolar II?

A

ADHS:
* Symptome beginnen oft schon in der Kindheit (vor dem 12. Lebensjahr).
* Betroffene zeigen oft anhaltende Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsschwächen bis ins Erwachsenenalter.

Bipolar II:
* Symptome treten meist später im Leben auf, häufig im jungen Erwachsenenalter.
* Der Beginn ist oft durch Phasen der Hypomanie und Depression gekennzeichnet.

60
Q

Welche Rolle spielen genetische Faktoren bei ADHS und Bipolar II?

A

ADHS:
* Oft stark genetische Veranlagung, familiäre Häufung der Störung bekannt.
* Genetische Studien zeigen Verbindungen zu neurotransmitterbasierten Dysfunktionen (z. B. Dopamin).

Bipolar II:
* Ebenfalls stark genetische Einflüsse.
* Familiäre Häufungen zeigen, dass oft mehrere Generationen betroffen sind.

61
Q

Wie unterscheiden sich die therapeutischen Ansätze für ADHS und Bipolar II-Störung?

A

ADHS:
* Medikamentöse Therapie: Verwendung von Stimulanzien (z. B. Methylphenidat) und nicht-stimulierenden Medikamenten.
* Verhaltenstherapie: Förderung der Selbstregulation, Organisation und Aufmerksamkeit durch strukturierte Tagesabläufe.

Bipolar II:
Medikamentöse Therapie: Einsatz von Stimmungsstabilisatoren (z. B. Lithium) und Stimmungsaufhellern.
Psychotherapie: Verwendung der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) und der Interpersonellen und sozialen Rhythmustherapie zur Stabilisierung der Lebensabläufe.

62
Q

Was sind strategische Unterschiede in der Psychotherapie bei ADHS und Bipolar II-Störung?

A

ADHS:
* Psychotherapie konzentriert sich auf den Erwerb von Organisationstechniken, Selbstkontrolle und Aufmerksamkeitstraining.
* Training der exekutiven Funktionen ist besonders wichtig.

Bipolar II:
* Therapie zielt darauf ab, affektive Episoden zu erkennen und zu stabilisieren, sowie Lebensrhythmen und soziale Beziehungen zu strukturieren.
* Skills-Training und Psychoedukation zu Stimmungsschwankungen und deren Vorbeugung sind zentral.

63
Q

Warum ist die Differenzialdiagnose zwischen ADHS und Bipolar II besonders wichtig für die Behandlung?

A
  • Eine fehlerhafte Diagnose kann zu unwirksamen Medikamenten oder Psychotherapieansätzen führen.
  • Stimulanzien, die bei ADHS hilfreich sind, können bei Bipolar-II-Patienten zu einer Manie oder Stimmungsinstabilität führen.
  • Daher ist es entscheidend, genaue Symptome, Verlaufsmuster und die persönliche Vorgeschichte der Betroffenen zu berücksichtigen.
64
Q

Warum ist die Differenzialdiagnose zwischen einer bipolaren Störung und Substanzmissbrauch/-abhängigkeit wichtig?

A
  • Substanzen wie Kokain, Amphetamine oder Ecstasy können Symptome verursachen, die denen einer bipolaren Störung ähneln (z. B. Euphorie, Hyperaktivität oder depressive Phasen).
  • Eine klare Differenzierung ist notwendig, um die korrekte Behandlung einzuleiten, da Substanzinduzierte Zustände oft kurzfristig sind, während bipolare Störungen eine chronische Erkrankung darstellen.
65
Q

Wie unterscheiden sich manische Symptome einer bipolaren Störung von Substanzwirkungen (z. B. Kokain, Amphetamine, Ecstasy)?

A

Bipolare Störung:
* Manische Episoden sind nicht substanzinduziert und dauern oft Tage bis Wochen an.
* Symptome: Euphorie, Reizbarkeit, reduziertes Schlafbedürfnis, gesteigerter Rededrang, impulsive Handlungen.

Substanzmissbrauch:
* Symptome treten während oder unmittelbar nach dem Konsum auf und sind direkt abhängig von der Substanzwirkung.
* Symptome: Substanzen wie Kokain oder Amphetamine führen zu kurzfristigen Hochgefühlen, übermäßiger Energie und Aktivität, gefolgt von einem „Crash“ mit Müdigkeit, Gereiztheit und Depression.

66
Q

Wie können depressive Phasen der bipolaren Störung von den Auswirkungen von Substanzmissbrauch unterschieden werden?

A

Bipolare Störung:
* Depressive Episoden treten unabhängig von Substanzkonsum auf und dauern oft Wochen bis Monate.
* Typische Symptome: Antriebslosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Selbstzweifel, Schlafstörungen.

Substanzmissbrauch:
* Depressive Symptome sind oft eine Folge des Substanzabbaus oder von Entzugserscheinungen.
* Diese Zustände sind meist zeitlich begrenzt, abhängig von der konsumierten Substanz.

67
Q

Was sind die Unterschiede im Verlauf von bipolaren Störungen und Substanzmissbrauch?

A

Bipolare Störung:
* Klar abgrenzbare Episoden (manisch, depressiv oder gemischt), die auch ohne Substanzkonsum auftreten.
* Der Verlauf ist oft rezidivierend und nicht direkt mit äußeren Einflüssen verbunden.

Substanzmissbrauch:
* Symptome hängen direkt mit dem Substanzkonsum zusammen (z. B. während des Rausches oder nach Abklingen der Wirkung).
* Ohne Konsum treten die Symptome nicht auf.

68
Q

Welche Rolle spielen die DSM-5-Kriterien bei der Differenzierung von bipolarer Störung und substanzinduzierten Zuständen?

A

Laut DSM-5 kann eine substanzinduzierte affektive Störung diagnostiziert werden, wenn:
* Symptome (z. B. Euphorie, Reizbarkeit, depressive Verstimmung) während oder kurz nach dem Substanzkonsum auftreten.
* Die Symptome direkt auf die Wirkung der Substanz zurückzuführen sind.

Bei der bipolaren Störung treten die Symptome unabhängig vom Konsum auf.

69
Q

Warum ist eine kombinierte Diagnostik wichtig, wenn sowohl bipolare Störungen als auch Substanzmissbrauch vorliegen?

A
  • Viele Menschen mit bipolarer Störung entwickeln eine komorbide Substanzstörung, was die Diagnose erschwert.
  • Eine klare Trennung der Symptome ermöglicht eine individuell angepasste Behandlung.
  • Z. B. kann eine manische Episode durch Substanzkonsum verstärkt werden, wodurch die Störung schwerer behandelbar wird.
70
Q

Wie kann man zwischen substanzinduzierten Zuständen und einer bipolaren Störung differenzieren, wenn beide gleichzeitig vorliegen?

A
  • Zeitlicher Zusammenhang: Substanzinduzierte Symptome treten nur während oder kurz nach dem Konsum auf.
  • Symptommuster: Bipolare Störungen zeigen phasenhafte Verläufe mit länger andauernden Episoden (Wochen bis Monate).
  • Abstinenzperiode: Bei Verdacht auf Substanzinduktion sollte eine Abstinenzphase eingehalten werden, um die Persistenz der Symptome zu überprüfen.
71
Q

Warum müssen organische und pharmakogene Ursachen bei der Differenzialdiagnostik bipolarer Störungen berücksichtigt werden?

A
  • Organische Erkrankungen und Medikamente können Symptome wie Manie, Hypomanie oder Depression verursachen, die eine bipolare Störung imitieren.
  • Eine korrekte Differenzierung ist essenziell, um die Ursache zu behandeln und eine falsche Diagnose zu vermeiden.
72
Q

Welche neurologischen Erkrankungen können Symptome verursachen, die eine bipolare Störung imitieren?

A
  • Epilepsie (vor allem Temporallappenepilepsie): Stimmungsschwankungen oder Verhaltensauffälligkeiten in Zusammenhang mit epileptischen Anfällen.
  • Hirntumoren oder Raumforderungen: Druck auf bestimmte Hirnregionen (z. B. Frontalhirn) kann manische oder depressive Symptome auslösen.
  • Multiple Sklerose: Stimmungsschwankungen oder Depression als Teil der neurodegenerativen Prozesse.
  • Schlaganfall: Schäden in bestimmten Hirnarealen (z. B. limbisches System) können plötzliche affektive Veränderungen bewirken.
73
Q

Welche endokrinen Erkrankungen können mit Symptomen einer bipolaren Störung verwechselt werden?

A

Schilddrüsenerkrankungen:
* Hyperthyreose (Überfunktion): Symptome wie erhöhte Energie, Schlaflosigkeit und Reizbarkeit können einer Manie ähneln.
* Hypothyreose (Unterfunktion): Symptome wie Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen imitieren Depressionen.

**Cushing-Syndrom: **Chronisch erhöhte Cortisolspiegel führen zu Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Depressionen.

Diabetes mellitus: Hypoglykämische Episoden oder schlechte Blutzuckerkontrolle können affektive Symptome verstärken.

74
Q

Welche anderen körperlichen Erkrankungen können manische oder depressive Symptome verursachen?

A

Infektionen:
* ZNS-Infektionen wie Enzephalitis oder Meningitis können affektive Symptome hervorrufen.
* HIV/AIDS: Neuropsychiatrische Symptome, einschließlich Stimmungsschwankungen, sind häufig.

**Autoimmunerkrankungen: **Lupus erythematodes oder andere entzündliche Erkrankungen können psychische Symptome verursachen.

Vitaminmängel: Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure kann depressive Symptome auslösen.

75
Q

Welche Medikamente können manische Symptome hervorrufen?

A
  • Kortikosteroide (z. B. Prednison): Können zu Euphorie, Reizbarkeit oder Schlaflosigkeit führen.
  • Antidepressiva: Besonders SSRI oder trizyklische Antidepressiva können manische Episoden auslösen, insbesondere bei prädisponierten Personen.
  • Stimulanzien: Substanzen wie Amphetamine, Methylphenidat oder Kokain erhöhen die Energie und Stimmung und imitieren Manie.
  • Dopaminagonisten (z. B. bei Parkinson): Medikamente wie L-Dopa können hypomanische Zustände hervorrufen.
76
Q

Welche Medikamente können depressive Symptome verursachen?

A
  • **Beta-Blocker: **Können depressive Verstimmungen fördern.
  • Antihypertensiva (z. B. Methyldopa): Senken den Antrieb und die Stimmung.
  • Antikonvulsiva (z. B. Topiramat): Können Antriebslosigkeit und depressive Symptome verstärken.
  • Isotretinoin (bei Aknebehandlung): Mit depressiven Symptomen assoziiert.
77
Q

Welche Substanzen oder Gifte können bipolare Symptome imitieren?

A
  • Alkohol: Chronischer Konsum oder Entzug kann depressive Verstimmung oder Reizbarkeit hervorrufen.
  • Illegale Drogen: Substanzen wie Kokain, MDMA oder Amphetamine können manische Symptome imitieren.
  • **Schwermetalle: **Bleivergiftung oder andere Toxine können Stimmungsschwankungen verursachen.
78
Q

Wie können organische und pharmakogene Ursachen von einer echten bipolaren Störung unterschieden werden?

A
  • Anamnese: Überprüfung von Medikamenten, Substanzgebrauch und Krankengeschichte.
  • Labordiagnostik: Schilddrüsenwerte, Vitaminspiegel, Leber- und Nierenfunktion.
  • Bildgebung: MRT oder CT des Gehirns bei Verdacht auf neurologische Ursachen.
  • Abstinenzphase: Beobachtung, ob Symptome nach Absetzen der potenziell auslösenden Substanzen verschwinden.
79
Q

Was sind die häufigsten komorbiden psychischen Störungen bei bipolaren Störungen?

A
80
Q

Was sind Schwierigkeiten in der Diagnostik bipolarer Störungen?

A
81
Q

Was ist die Mood Disorder Questionnaire (MDQ), und wie wird es eingesetzt?

A
  • MDQ: Ein Selbstbericht-Fragebogen, der typische Symptome von manischen und hypomanischen Episoden erfasst.
  • Struktur: 13 Fragen zu Symptomen (z. B. erhöhte Energie, Reizbarkeit), ergänzt durch Fragen zu deren Dauer und Auswirkungen.
  • Einsatz: Schnell und einfach in klinischen und nicht-klinischen Settings einsetzbar.
  • Vorteil: Gute Sensitivität bei bipolarer Störung Typ I.
  • Limitation: Geringere Treffsicherheit bei Typ II und weniger ausgeprägten Formen.
82
Q

Was ist die Bipolar Spectrum Diagnostic Scale (BSDS)?

A
  • BSDS: Ein schriftliches Instrument, das auf einem erzählerischen Format basiert, um Symptome des gesamten bipolaren Spektrums zu erfassen.
  • **Struktur: **Enthält eine kurze Beschreibung bipolaren Verhaltens, mit der sich Betroffene identifizieren können, gefolgt von einer Bewertungsfrage.
  • Einsatz: Besonders hilfreich für die Erkennung von Bipolar II und Zyklothymia, da es weniger offensichtliche Symptome erfasst.
  • Vorteil: Höhere Sensitivität für atypische bipolare Störungen.
83
Q

Welche Rolle spielt das HCL-32 (Hypomania Checklist) in der Diagnostik?

A
  • HCL-32: Ein Selbstbeurteilungsbogen mit 32 Items, der Symptome von Hypomanie fokussiert.
  • Struktur: Befragt Betroffene zu positiven (z. B. Kreativität, Euphorie) und negativen (z. B. Reizbarkeit, Impulsivität) Aspekten hypomanischer Episoden.
  • Einsatz: Ideal für die Früherkennung und Differenzierung zwischen unipolaren Depressionen und bipolarer Störung Typ II.
  • Vorteil: Erfasst auch subtilere Symptome bei weniger ausgeprägten Formen der Bipolarität.
84
Q

Was ist der SCID, und wofür wird er verwendet?

A

SCID (Structured Clinical Interview for DSM): Ein halbstrukturiertes diagnostisches Interview, das klinisch geschulte Fachkräfte verwenden.

Zweck: Unterstützung bei der Diagnosestellung von psychischen Störungen gemäß den Kriterien des DSM (aktuell DSM-5).

85
Q

Was ist ein retrospektives Life-Chart, und wie wird es in der Diagnostik bipolarer Störungen eingesetzt?

A
  • Ein Life-Chart ist ein Diagramm, das den Verlauf der Stimmung eines Patienten über einen längeren Zeitraum (z. B. Jahre) visualisiert.
  • Es wird retrospektiv erstellt, indem Patienten und Angehörige Informationen über frühere manische, hypomanische und depressive Episoden liefern.
  • Ziel: Ein detailliertes Bild des Störungsverlaufs zur Unterstützung der Diagnostik zu erstellen.
86
Q

Welche Informationen werden in einem Life-Chart erfasst?

A
  • Stimmungsschwankungen: Dauer und Intensität von manischen, hypomanischen und depressiven Episoden.
  • Trigger: Auslösende Faktoren (z. B. Stress, Medikamente, Lebensereignisse).
  • Behandlungen: Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Medikamenten oder anderen Therapien.
  • Funktionalität: Auswirkungen der Episoden auf Beruf, Familie und soziale Beziehungen.
87
Q

Was sind die Besonderheiten in der Psychotherapie bipolarer Störungen?

A

■ Häufig Non-Compliance, medikamentös wie psychotherapeutisch
– Hypomane Phasen als Teil der Erkrankung vermitteln

■ Häufig chronischer Verlauf: Kontrollieren statt überwinden

■ Kooperation mit dem Psychiater (Psychotherapie ist keine Alternative zur medikamentösen Behandlung)

■ Einbezug der Angehörigen (Trialog)!

■ „Wachsamkeit“, diagnostisches Wissen auf Seiten des Therapeuten erforderlich

88
Q

Welche Ziele verfolgt die Psychotherapie bei bipolaren Störungen?

A
  • Stabilisierung der Stimmung: Vermeidung von Rückfällen und schnellen Stimmungsschwankungen.
  • Selbstmanagement: Förderung von Selbstbeobachtung und Früherkennung von Symptomen.
  • Psychoedukation: Wissen über die Störung vermitteln, um Eigenverantwortung zu stärken.
  • Verbesserung der Lebensqualität: Aufbau stabiler Beziehungen, berufliche Wiedereingliederung.
  • Bearbeitung komorbider Störungen: Häufig Depression, Angststörungen oder Substanzmissbrauch.
89
Q

Was sind wichtige Inhalte der Psychoedukation bei bipolaren Störungen?

A
  • Erkennen von Frühwarnzeichen: Z. B. gesteigerte Aktivität, Schlaflosigkeit (Manie); Rückzug, Erschöpfung (Depression).
  • Trigger-Management: Identifikation und Vermeidung auslösender Faktoren (z. B. Stress, Substanzen).
  • Lebensstilregulation: Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, Stressbewältigung, Bewegung.
  • Wissen über Medikamente: Wirkung, Nebenwirkungen, Bedeutung der Adhärenz.
90
Q

Welche spezifischen Psychotherapieansätze werden bei bipolaren Störungen eingesetzt?

A

1️⃣ Kognitive Verhaltenstherapie (KVT):
* Fokus: Umgang mit dysfunktionalen Gedanken und Verhaltensmustern.
* Ziel: Rückfallprophylaxe und Umgang mit Stimmungsschwankungen.

2️⃣ Interpersonelle und soziale Rhythmustherapie (IPSRT):
* Fokus: Stabilisierung von sozialen Rhythmen und Schlafgewohnheiten.
* Ziel: Regulierung biologischer Rhythmen zur Verhinderung von Episoden.

3️⃣ Familientherapie:
* Fokus: Unterstützung der Angehörigen und Verbesserung der Kommunikation.
* Ziel: Reduktion von Stress und Konflikten im sozialen Umfeld.

4️⃣ Achtsamkeitsbasierte Therapien (z. B. MBCT):
Fokus: Achtsamkeit zur Regulation von Emotionen.
Ziel: Förderung emotionaler Stabilität und Resilienz.

91
Q

Welche Besonderheiten müssen in der Therapie von bipolaren Störungen berücksichtigt werden?

A

Phasenorientierte Behandlung:
* *Akutphase: *Stabilisierung der Stimmung.
* Erhaltungsphase: Verhinderung von Rückfällen.

Therapieanpassung an Stimmungslage:
* In depressiven Phasen: Aufbau von Aktivität und Struktur.
* In manischen Phasen: Fokus auf Impulskontrolle und Reduktion von Überaktivität.

Therapiebereitschaft:
* In manischen Phasen oft gering, da Betroffene die Hochstimmung nicht als Problem empfinden.

Rückfallprävention:
* Betonung von* Langzeitstrategien,* z. B. regelmäßige Medikamenteneinnahme und Frühwarnzeichen-Management.

92
Q

Welche Rolle spielen Angehörige in der Psychotherapie bei bipolaren Störungen?

A
  • Unterstützung der Therapie: Förderung der Medikamentenadhärenz und Beobachtung von Frühwarnzeichen.
  • Psychoedukation: Schulung über bipolare Störungen, um Verständnis und Unterstützung zu fördern.
  • Stressreduktion: Vermeidung von Konflikten und Förderung eines stabilen Umfelds.
93
Q

Welche Herausforderungen können in der Psychotherapie bei bipolaren Störungen auftreten?

A

Manische Phasen: Mangelnde Krankheitseinsicht oder Therapieabbrüche.

Komorbiditäten: Zusätzliche Störungen (z. B. Substanzmissbrauch) erschweren die Behandlung.

Stigmatisierung: Patienten und Angehörige können Scham oder Ablehnung der Diagnose empfinden.

94
Q

Definiere Psychoedukation

A

“Unter dem Begriff der Psychoedukation werden systematische didaktisch- psychotherapeutische Interventionen zusammengefasst, die dazu geeignet sind, Patienten und ihre Angehörigen über die Krankheit und ihre Behandlung zu informieren, das Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu fördern und sie bei der Krankheitsbewältigung zu unterstützen.” (Bäuml und Pitschel-Walz 2008)

95
Q

Was sind die Ziele von Psychoedukation?

A

Informationsvermittlung über die Erkrankung & Entstehungsmodell

Patienten zum Experten der eigenen Erkrankung machen
* Eigene Auslöser und Risikofaktoren
* Eigene Frühwarnzeichen
* Verständnis der medikamentösen Behandlung und Erhöhung der Compliance

Wissen und Anwendung kurz- und langfristiger Strategien
* Rückfallprophylaxe

Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartung
* Erhöhung der Veränderungsmotivation/Compliance

Förderung von Akzeptanz

Umgang mit auftretenden Problemen und erneuten Phasen (Kontrollieren statt überwinden)

96
Q

Was ist das Vulnerabilitäts-Stress-Modell?

A
  • Multifaktorielles Modell, das ein Zusammenspiel verschiedener Vulnerabilitätsfaktoren mit überdauernden und akuten Stressoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung (psychischer) Krankheiten postuliert.
  • Vulnerabilität = Veranlagung
  • Prädisposition = Anfälligkeit für eine Erkrankung
97
Q

Wie lässt sich das Vulnerabilitäts-Stress-Modell grafisch darstellen?

A
98
Q

Differenziere biologische und psychosoziale Vulnerabilität

A
99
Q

Was fällt alles unter biologische Vulnerabilität?

A

Vererbung
* Mehrere Vulnerabilitätsgene bzw. deren Zusammenspiel

Ungleichgewicht chemischer Prozesse
* Dysregulation in Transmittersystemen (Noradrenalin, Serotonin, Dopamin u.a.) -> Ungleichgewicht von Neurotransmittern
* Dysregulation von Hormonen (z.B. Melatonin – an Steuerung des Schlaf-Wach- Rhythmus beteiligt)

Morphologische Veränderungen im Gehirn
* Neuroanatomische Veränderungen in Bereichen, die für affektive Steuerung zuständig sind (z.B. Vergrößerung der Amygdala)
* Erworbene Schädigungen des Gehirns (z.B. Virusinfektion)

Instabile biologische Rhythmen
* Vulnerabilität gegenüber Veränderungen des sozialen Lebensrhythmus, z.B. Schlaf- Wach-Rhythmus

-> Komplexes Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die miteinander in Wechselwirkung treten

100
Q

Welche überdauernden alltäglichen Belastungen können u.a. für das Vulnerabilitäts-Stress-Modell von bedeutung sein?

A
  • Soziale bzw. familiäre Verpflichtungen
  • Gesundheitliche Probleme (Krankheiten, Schmerzen…)
  • Arbeitszeiten, hohe Verantwortung, Unter-/Überforderung, Unzufriedenheit mit dem Arbeitsplatz…
  • Vereinbarkeit von Arbeit und Familie
  • Probleme mit Kindern
  • Wiederkehrende, häufige Auseinandersetzungen (Partner, Arbeitskollegen/Vorgesetzte, Verwandte…)
  • Schwierige Wohnsituation
  • Finanzielle Schwierigkeiten
  • Lärm

-> wirkenAufrechterhaltend

101
Q

Was sind mögliche akute Stressoren, die für das Vulnerabilitäs-Stress-Modell von Bedeutung sind?

A
  • Verlust/Tod/Trennung
  • Streit
  • Verletzung, Krankheit (bei sich selbst oder anderen)
  • Entlassung
  • Pensionierung
  • Berufliche Veränderungen
  • Umzug
  • Hochzeit
  • Schwangerschaft
  • Verliebtsein
  • Zeitumstellung, z.B. interkontinentale Reise

-> Auslösende Faktoren

102
Q

Was sind mögliche Frühwarnzeichen einer Manie?

A
  • Hochstimmung, Euphorie
  • Neue Ideen, Gedankenrasen
  • Stärkeres Redebedürfnis
  • Vermehrte Aktivität, energiegeladener sein
  • Veränderte Wahrnehmung (Geräuschempfindlichkeit, schärfere Wahrnehmung der Umwelt; Gefühl, in einer anderen Welt zu sein)
  • Erhöhte Kreativität
  • Vermindertes Schlafbedürfnis, weniger Schlaf bzw. späteres Zubettgehen
  • Stärkere Kontaktbereitschaft
  • Gefühl, wichtig zu sein und im Mittelpunkt des Interesses zu stehen
  • Gesteigertes Selbstvertrauen bzw. Gefühl, alles schaffen zu können, was man sich vornimmt
  • Reizbarkeit, Angespanntheit, Ungeduld
  • Gesteigertes sexuelles Interesse
  • Vermehrtes Geldausgeben
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit
  • „anders als sonst“ sein
  • Ruhelosigkeit bzw. Unruhe
  • Mehr Streitigkeiten als sonst
  • Alltäglicher Tagesablauf wird nicht eingehalten bzw. Veränderungen im Tagesablauf
  • Vermehrter Alkoholkonsum
  • Unregelmäßige Einnahme oder Vergessen der Medikamente
103
Q

Was sind mögliche Frühwarnzeichen einer Depression?

A
  • Müdigkeit/Erschöpfungsgefühl/Energielosigkeit
  • Bedrückte Stimmung/Niedergeschlagenheit
  • Rückzug/gesteigertes Ruhebedürfnis
  • Vermindertes Selbstvertrauen/Selbstzweifel
  • Vermehrtes Grübeln und sich Sorgen machen
  • Interessenverlust/Lustlosigkeit
  • Ein- oder Durchschlafstörungen/frühmorgendliches Erwachen/Schwierigkeiten morgens aufzustehen
  • Alltägliche Verpflichtungen werden vernachlässigt
  • Konzentrationsschwierigkeiten (Denken fällt schwer)
  • Vermindertes sexuelles Interesse
  • Ängstlichkeit/Nervosität
  • Verringert Belastbarkeit/Abnahme des Leistungsvermögens
  • Alles auf sich beziehen/Gefühl andere reden schlecht über mich
  • Veränderungen im alltäglichen Tagesablauf
  • Körperliches Unwohlsein
  • „anders als sonst“ sein
  • Vermehrter Alkoholkonsum
  • Unregelmäßige Einnahme/Vergessen der Medikamente
  • Anspannung/Unruhe/Reizbarkeit
104
Q

Wie sollten Frühwarnzeichen für bipolare Störungen in der Psychotherapie erarbeitet werden?

A

„Wo“ suchen?
Episode von Grenzbereich abgrenzen, teilweise mehrere Wochen vor der tatsächlichen Episode
Life Chart
Angehörige, Freunde fragen -> erkennen oft früher als der Betroffene selbst kleinste Veränderungen

Wie viele?
* max. 3-5

Welche?
* Spezifisch (Dauer, Stärke, Häufigkeit)
* Persönlich (Gefühle, Handlungen, Äußerungen, Erleben, Gedanken…)

Was macht der Patient dann mit den Frühwarnzeichen?
-> Selbstmonitoring

„Je besser der Betroffene sich kennt und seine aktuelle Erkrankungsphase bzw. Befindlichkeit und ggf. auftretende unerwünschte Wirkungen im Rahmen einer Therapie
beobachtet, desto eher wird er lernen einzuschätzen, wann er Hilfe aufsuchen muss oder eigenständig vorher im Trialog abgesprochene Interventionen einsetzt.“
(S.39, S3-
LL)

  • Stimmungstagebuch/-kalender
  • Tagesstruktur/-plan
105
Q

Beschreibe den Manie begünstigenden Kreislauf der Aktivitätenplanung

A
106
Q

Was sollte bei der Aktivitäten Planung zu Beginn einer (Hypo)Manie beachtet werden?

A
  • Aktivitäten überdenken und gegebenenfalls aufschieben oder
  • einschränken
  • inbau von Ruhezeiten und Pausen in reizarmer Umgebung
  • Schlafrhythmus beibehalten
  • Begrenzung genussvoller exzessiver Aktivitäten
  • Überforderungssituationen/Stressoren vermeiden
  • Entspannungsübungen, Achtsamkeit
  • Kein Alkohol, mäßiger Kaffeekonsum
  • Psychiatrischer Kontakt
107
Q

Was sind typische Typische Denkfehler in der (Hypo)Manie?

A
  • Andere verstehen keinen Spaß
  • Andere sind zu langsam und dumm
  • Ich bin unwiderstehlich
  • Andere bewundern mich und beneiden mich um meine Einfälle
  • Ich fühle mich gut und brauche daher keine Medikamente
  • Ich weiß alles besser
  • Mir kann nichts passieren
  • Es wird alles noch besser werden.
  • Ich kann alles besser als andere
  • Meine Ideen sind genial
  • Ich schaffe alles, was ich mir vornehme
  • Ohne mich gelingt nichts
108
Q

Was ist im therapeutischen Kontakt in akuten hypomanischen Phasen zu beachten?

A
  • Therapiebeginn in akuter (Hypo)Manie schwierig/nicht möglich
  • Ruhig und gelassen bleiben
  • Kein therapeutischer Aktionismus, Patienten reden lassen
  • Auf sich selbst achten! Wenn nötig, klare Grenzen ziehen.
109
Q

Beschreibe den Depressionen begünstigenden Kreislauf der Aktivitätenplanung

A
110
Q

Was sollte bei der Aktivitäten Planung zu Beginn einer Depression beachtet werden?

A
  • Ausweitung angenehmer und Verringerung negativ erlebter Aktivitäten
  • Stressabbau und Begrenzung der zu erledigenden Aufgaben nach Wichtigkeit
  • Abstufung von Aufgaben nach Schwierigkeit und Machbarkeit
  • (Erfolgserlebnisse fördern, Misserfolge vermeiden)
  • Inanspruchnahme von Unterstützung durch andere, Aufgaben delegieren
  • Einbau zusätzlicher Pausen und Erholungsphasen
  • Arzt aufsuchen bzw. Hilfe in Anspruch nehmen
111
Q

Was sind typische Typische Denkfehler in der Depression?

A
  • Alles-oder-nichts-Denken bzw. Schwarz-weiß-Denken (z.B. „ich bin ein totaler
  • Versager“)
  • Übertriebene Verallgemeinerung einzelner Vorfälle
  • Willkürliches Schlussfolgern ohne Überprüfung an der Realität
  • Über- bzw. Untertreibung (z.B. Katastrophisierung)
  • Gefühle als Beweis, dass die eigene Wahrnehmung richtig ist
  • Personalisierung: Eigenbezug von negativen Ereignissen (z.B. „alle achten auf mich“, „ich bin schuldig“)
  • Abwehr positiver Erfahrungen (negativer Filter)
  • Selektive Verallgemeinerung: Konzentration auf einzelne Details ohne Beachtung des Zusammenhangs
112
Q

Was sind Schwierigkeiten in der Behandlung der
bipolaren Depression?

A

Umschwenken in die (Hypo)Manie vermeiden -> auf Ausgeglichenheit achten, Frühwarnsymptome im Blick behalten ( das ist „unfair“…)

Dysfunktionale Kognitionen in Bezug auf Manie und Depression
* Depression als Schutz: „Nach der Depression kommt die (Hypo)Manie…“, „Hier bin ich sicher…“ Funktionalität, Erlebnisse/Taten in der (Hypo)Manie -> Themen Schuld/Verschuldung
* (Hypo)Manie als Rettung aus der Depression: „Ich habe es verdient, dass es mir auch mal wieder gut geht“

113
Q

Warum ist eine Rückfallprophylaxe bei bipolaren Störungen so wichtig?

A
  • 50% Risiko für erneute Phase innerhalb des ersten Jahres (ohne prophylaktische Medikation)
  • Trotz Medikamenten, langfristig Wiederauftreten von affektiven Episoden (90% innerhalb von 5 Jahren)
114
Q

Wie sollte ein Krisenplan zur Rückfallprophylaxe bei bipolaren Störungen beinhalten?

A
  1. Was ist eine Krise?
    *Frühwarnzeichen Manie & Depression
  2. (Kurzfristige) Bewältigungsstrategien
    * Konkrete Aktivitäten/Handlungsanweisungen für Manie & Depression
  3. Wichtige Personen und Orte
    * Wer hilft mir? Wo kann ich hingehen?
    * Name + Anschrift, Adresse der Rettungsstelle, Kontakt Therapeut/Psychiater
  4. Informationen zur momentanen und vorangegangenen Behandlung
    * Medikamentenpass (mit dem Psychiater erstellen), Unverträglichkeiten, schlechte Erfahrungen

Was passiert dann mit dem Krisenplan?
-> Gut zugänglich aufbewahren
-> In den Alltag integrieren? (Wie Frühwarnzeichen)
-> Zusammen mit 20 Euro und Nummer eines Taxiunternehmens aufbewahren

115
Q
A