Störungstheorien der VT (14.12.24) Flashcards
Welche Ebenen hat Verhalten?4
Wie hängen die einzelnen Ebenen des Verhaltens zusammen?
Wie wird Verhalten erlernt?
Verhalten wird durch entsprechende Lernvorgänge systematisch gelernt.
Was ist Verhaltenstherapie?
Was sind die Kennzeichen der VT?
- Problemorientierung (aktuelles Problem)
- Bedingungsorientierung (Intervention entsprechend den auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen des problematischen Verhaltens)
- Handlungsorientierung (Notwendige Eigenaktivität des Patienten) und
- Zielorientierung (explizite Definition von überprüfbaren Zielen).
Nenne die drei “Wellen” der Verhaltenstherapie
Lerntheorie
Kognitive Wende
“Dritte Welle”
Was fällt unter die erste “Welle” der VT (Lerntheorie)?
- Klassisches Konditionieren (Pawlow)
- Operantes Konditionieren (Skinner)
- Lernen am Modell (Bandura)
Was fällt unter die zweite “Welle” der VT (kognitive Wende)?
- Kognitives Therapie nach Beck
- ABC-Modell (Ellis)
- Selbstverbalisation (Meichenbaum)
Was fällt unter die “dritte Welle” der VT?
- ACT (Hayes)
- DBT (Linehan)
- Schematherapie (Young)
- CBASP (McCullough)
Welche Ebenen der Verhaltens können wir aktiv beeinflussen?
Motorik
Was ist der Unterschied zwischen Therapiemotivation und Veränderungsmotivation?
- Therapiemotivation bezeichnet die Bereitschaft und das Interesse, sich einer Therapie zu unterziehen, also die Motivation, überhaupt Hilfe zu suchen und den therapeutischen Prozess zu starten.
- Veränderungsmotivation bezieht sich auf die Bereitschaft, tatsächliche Veränderungen im eigenen Leben vorzunehmen, z. B. Verhaltensänderungen, neue Denkweisen zu entwickeln oder ungesunde Gewohnheiten zu überwinden.
Obwohl eine hohe Therapiemotivation eine Voraussetzung für den Beginn der Behandlung ist, garantiert sie noch nicht, dass die Person auch die notwendigen Veränderungen im eigenen Leben umsetzen wird. Veränderungsmotivation ist entscheidend für den Erfolg der Therapie und das Erreichen der gewünschten Ziele.
Welchen Mehrwert hat die kognitive Welle für die Psychotherapie gehabt?
Die kognitive Welle (bzw. kognitive Therapie) hat die Psychotherapie erheblich weiterentwickelt und mehrere entscheidende Vorteile gebracht:
Fokus auf Denkprozesse: Die kognitive Therapie hat die Bedeutung von dysfunktionalen Denkmustern und negativen Gedanken bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von psychischen Problemen betont. Sie lehrt Klienten, ihre Gedanken zu erkennen und zu hinterfragen, was zu einer besseren Selbstwahrnehmung und Kontrolle über das eigene Erleben führt.
Strukturiertheit und Zielorientierung: Im Vergleich zu früheren, eher unstrukturierten psychotherapeutischen Ansätzen ist die kognitive Therapie klar und zielorientiert. Sie bietet konkrete Werkzeuge (z. B. kognitive Umstrukturierung), die den Klienten helfen, ihre Probleme direkt anzugehen.
Verkürzte Behandlungsdauer: Durch die praktische und lösungsorientierte Herangehensweise ermöglicht die kognitive Therapie eine oft schnellere Verbesserung der Symptome im Vergleich zu anderen, langwierigen Therapieformen. Das hat die Zugänglichkeit von Psychotherapie erweitert und auch die Akzeptanz in breiteren Bevölkerungsschichten erhöht.
Evidenzbasierung: Die kognitive Therapie hat eine umfangreiche empirische Basis und hat sich als wirksam bei einer Vielzahl von psychischen Störungen erwiesen, darunter Depressionen, Angststörungen, PTBS und Zwangsstörungen. Dadurch hat sie den wissenschaftlichen Standard in der Psychotherapie weiter etabliert.
Integration mit anderen Therapien: Die kognitive Therapie hat sich gut mit anderen therapeutischen Ansätzen kombinieren lassen, etwa der Verhaltenstherapie (Kognitive Verhaltenstherapie, KVT). Diese Integration hat zu einer flexibleren und ganzheitlicheren Behandlung von psychischen Erkrankungen geführt.
Insgesamt hat die kognitive Welle die Psychotherapie wissenschaftlich fundiert, praxisorientiert und effektiv gemacht, was zu einer breiteren Anwendung und besseren Ergebnissen in der Behandlung psychischer Erkrankungen beigetragen hat.
Welchen Mehrwert hat die dritte Welle der Psychotherapie (z. B. ACT, DBT, Mindfulness-basierte Ansätze) für die Psychotherapie gehabt?
Die dritte Welle hat die Psychotherapie entscheidend bereichert, indem sie flexible, wertorientierte, achtsamkeitsbasierte und emotionsregulierende Ansätze eingeführt hat. Sie erweitert die Psychotherapie um ein tiefgehendes Verständnis für den Umgang mit inneren Konflikten, nicht veränderbaren Erfahrungen und existenziellen Fragen, was zu einer ganzheitlicheren und individuelleren Behandlung von psychischen Erkrankungen führt.
Was ist klassische Konditionierung nach Pawlow?
Klassische Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem ein ursprünglich neutraler Reiz (NS) mit einem unkonditionierten Reiz (UCS) wiederholt gepaart wird, sodass der neutrale Reiz nach mehreren Paarungen eine konditionierte Reaktion (CR) auslöst.
Was ist der unkonditionierte Reiz (UCS) in der klassischen Konditionierung?
Der unkonditionierte Reiz (UCS) ist ein Reiz, der eine natürliche, nicht erlernte Reaktion hervorruft, z. B. Futter, das bei einem Hund Speichelfluss (unkonditionierte Reaktion, UCR) auslöst.
Was ist der konditionierte Reiz (CS)?
Der konditionierte Reiz (CS) ist ein ursprünglich neutraler Reiz, der nach wiederholter Kopplung mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) eine konditionierte Reaktion (CR) hervorruft.
Was ist die konditionierte Reaktion (CR)?
Die konditionierte Reaktion (CR) ist eine erlernte Reaktion auf den konditionierten Reiz (CS), die durch die wiederholte Paarung des CS mit dem UCS entstanden ist.
Welche experimentelle Untersuchung führte Pawlow zur klassischen Konditionierung?
Pawlow untersuchte den Speichelfluss von Hunden. Er stellte fest, dass Hunde nicht nur bei Futter, sondern auch bei neutralen Reizen wie dem Klang einer Glocke Speichelfluss zeigten, nachdem der Reiz wiederholt mit der Futtergabe gepaart wurde.
Was versteht man unter “Reizgeneralisierung” in der klassischen Konditionierung?
Reizgeneralisierung bezeichnet die Tendenz, dass eine konditionierte Reaktion nicht nur auf den ursprünglich konditionierten Reiz (CS) reagiert wird, sondern auch auf ähnliche Reize.
Was versteht man unter “Reizdifferenzierung” (Diskrimination) in der klassischen Konditionierung?
Reizdifferenzierung ist der Prozess, bei dem ein Organismus lernt, zwischen ähnlichen Reizen zu unterscheiden und nur auf den spezifischen Reiz zu reagieren, der mit dem UCS gepaart wurde.
Was ist Extinktion in der klassischen Konditionierung?
Extinktion bezeichnet das Ausbleiben der konditionierten Reaktion (CR), wenn der konditionierte Reiz (CS) wiederholt ohne den unkonditionierten Reiz (UCS) präsentiert wird.
Was ist spontane Erholung in der klassischen Konditionierung?
Spontane Erholung bezeichnet das Wiederauftreten der konditionierten Reaktion (CR) nach einer Pause, obwohl die Extinktion bereits stattgefunden hat.
Wie wird klassische Konditionierung im Alltag angewendet?
Klassische Konditionierung wird in vielen Bereichen angewendet, z. B. in der Werbung (Verknüpfung von Marken mit positiven Gefühlen) oder bei der Behandlung von Ängsten (z. B. systematische Desensibilisierung).
Was versteht man unter Preparedness in der klassischen Konditionierung?
Preparedness (Bereitschaft) bezieht sich auf die Tendenz, dass bestimmte Reize leichter mit bestimmten Reaktionen konditioniert werden als andere. Evolutionär bedingte, instinktive Reaktionen (z. B. Angst vor Schlangen) werden schneller konditioniert als andere, weniger “bedrohliche” Reize, da sie das Überleben fördern.
Wie hängt Preparedness mit der klassischen Konditionierung zusammen?
Preparedness erklärt, warum Tiere und Menschen besonders empfänglich für die Konditionierung auf bestimmte Reize sind, die mit evolutionären Gefahren oder Überlebensvorteilen verbunden sind. Zum Beispiel wird Angst schneller mit Schlangen oder Höhen als mit harmlosen Reizen wie Blumen oder Bäumen konditioniert.
Was versteht man unter Löschung (Extinktion) in der klassischen Konditionierung?
Löschung (Extinktion) ist der Prozess, bei dem die konditionierte Reaktion (CR) schwächer wird und schließlich ganz verschwindet, wenn der konditionierte Reiz (CS) wiederholt ohne den unkonditionierten Reiz (UCS) präsentiert wird.
Wie verläuft der Löschungsprozess in der klassischen Konditionierung?
Der Löschungsprozess tritt auf, wenn der konditionierte Reiz (CS) weiterhin präsentiert wird, jedoch nicht mehr mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) gepaart wird. Die konditionierte Reaktion (CR) lässt nach und verschwindet nach mehreren Wiederholungen.
Wie schnell tritt die Löschung in der klassischen Konditionierung ein?
Die Löschung kann je nach Kontext unterschiedlich schnell erfolgen. In der Regel ist sie bei weniger intensiven oder seltenen Konditionierungen schneller, während stark gelernte Reaktionen (z. B. bei besonders bedrohlichen Reizen) langsamer gelöscht werden.
Was ist der Unterschied zwischen Löschung und Spontaner Erholung in der klassischen Konditionierung?
Die Löschung ist der Prozess, bei dem die konditionierte Reaktion (CR) aufgrund wiederholter Präsentation des CS ohne den UCS abnimmt und schließlich verschwindet. Spontane Erholung beschreibt das Wiederauftreten der CR nach einer Pause, auch wenn die Löschung stattgefunden hat.
Was versteht man unter Kontingenz in der klassischen Konditionierung?
Kontingenz bezeichnet die Vorhersagbarkeit eines Ereignisses. In der klassischen Konditionierung ist die Kontingenz gegeben, wenn der konditionierte Reiz (CS) zuverlässig den unkonditionierten Reiz (UCS) ankündigt, sodass der CS eine hohe Vorhersagekraft für den UCS hat.
Warum ist Kontingenz wichtig für die klassische Konditionierung?
Kontingenz ist wichtig, weil eine hohe Vorhersagbarkeit des UCS durch den CS die Konditionierung verstärkt. Wenn der CS konstant und zuverlässig den UCS signalisiert, wird der CS schneller und stärker mit der konditionierten Reaktion (CR) verknüpft.
Was versteht man unter Kontiguität in der klassischen Konditionierung?
Kontiguität bezeichnet die räumliche und zeitliche Nähe zwischen dem konditionierten Reiz (CS) und dem unkonditionierten Reiz (UCS). In der klassischen Konditionierung müssen CS und UCS zeitlich eng miteinander verknüpft sein, um eine effektive Konditionierung zu erzielen.
Wie hängt Kontiguität mit der klassischen Konditionierung zusammen?
Kontiguität ist entscheidend, weil CS und UCS in kurzer zeitlicher Nähe zueinander präsentiert werden müssen, damit der Organismus die Verbindung zwischen ihnen herstellen kann. Zu lange oder zu kurze Abstände verringern die Wirksamkeit der Konditionierung.
Was ist der Unterschied zwischen Kontingenz und Kontiguität in der klassischen Konditionierung?
Kontingenz bezieht sich auf die Vorhersagbarkeit des UCS durch den CS (CS muss den UCS zuverlässig ankündigen).
Kontiguität bezieht sich auf die zeitliche und räumliche Nähe von CS und UCS, die erforderlich ist, damit die Konditionierung wirksam wird.
Beide Faktoren sind wichtig, aber Kontingenz ist oft entscheidender für die Bildung einer starken Verbindung zwischen CS und UCS.
Was versteht man unter Reizgeneralisierung in der klassischen Konditionierung?
Reizgeneralisierung bedeutet, dass eine konditionierte Reaktion (CR) nicht nur auf den ursprünglich konditionierten Reiz (CS) auftritt, sondern auch auf ähnliche Reize. Der Organismus reagiert auf Reize, die dem CS ähnlich sind, obwohl sie nicht direkt damit gepaart wurden.
Warum tritt Reizgeneralisierung bei der klassischen Konditionierung auf?
Reizgeneralisierung tritt auf, weil der Organismus Ähnlichkeiten zwischen dem konditionierten Reiz (CS) und anderen Reizen erkennt und daher auch auf diese ähnlich reagiert, auch wenn sie nicht direkt mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) gepaart wurden.
Was versteht man unter Reizdiskriminierung in der klassischen Konditionierung?
Reizdiskriminierung ist der Prozess, bei dem ein Organismus lernt, zwischen einem konditionierten Reiz (CS) und anderen, ähnlichen Reizen zu unterscheiden. Er reagiert nur auf den CS, der mit dem UCS gepaart wurde, und ignoriert ähnliche Reize, die nicht mit dem UCS assoziiert sind.
Wie unterscheidet sich Reizgeneralisierung von Reizdiskriminierung in der klassischen Konditionierung?
Reizgeneralisierung tritt auf, wenn eine Reaktion auf ähnliche Reize erfolgt.
Reizdiskriminierunghingegen bedeutet, dass der Organismus lernt, unterschiedliche Reize zu unterscheiden und nur auf den relevanten, konditionierten Reiz zu reagieren.
Was versteht man unter Gegenkonditionierung?
Gegenkonditionierung ist ein Verfahren, bei dem eine unerwünschte konditionierte Reaktion (z. B. Angst) durch eine neue, angenehme Reaktion ersetzt wird. Dies erfolgt durch die Paarung des ursprünglich aversiven Reizes mit einem positiven oder entspannenden Reiz.
Wie funktioniert Gegenkonditionierung in der Praxis?
In der Gegenkonditionierung wird der aversive Reiz (z. B. eine Angst auslösende Situation) mit einem positiven Stimulus (z. B. Entspannung) gekoppelt. So wird die ursprüngliche Reaktion (z. B. Angst) durch eine neue, entspannende Reaktion ersetzt.
Was ist Konditionierung höherer Ordnung?
Konditionierung höherer Ordnung (oder sekundäre Konditionierung) ist der Prozess, bei dem ein bereits konditionierter Reiz (CS) als neuer UCS fungiert und so eine neue konditionierte Reaktion (CR) hervorruft. Es handelt sich um eine kaskadierende Konditionierung, bei der der CS eines Prozesses selbst als UCS für einen neuen Lernprozess dient.
Wie funktioniert Konditionierung höherer Ordnung?
Ein bereits konditionierter Reiz (z. B. ein Lichtsignal, das mit Futter gepaart wurde und Speichelfluss auslöst) kann nun mit einem neuen, ursprünglich neutralen Reiz (z. B. einem Ton) gepaart werden. Der neue Reiz wird ebenfalls eine konditionierte Reaktion (CR) auslösen, ohne dass er direkt mit dem unkonditionierten Reiz (UCS) in Verbindung steht.
Was ist ein Beispiel für Konditionierung höherer Ordnung?
Ein Beispiel: Wenn ein Hund gelernt hat, auf das Klingeln einer Glocke (CS1) mit Speichelfluss zu reagieren, kann die Glocke (CS1) als UCS für einen neuen Reiz (z. B. Licht) dienen. Der Hund wird dann auch auf das Licht (CS2) mit Speichelfluss reagieren, obwohl das Licht nie direkt mit Futter gepaart wurde.
Wie viele Stufen der Konditionierung höherer Ordnung gibt es?
Es gibt theoretisch mehrere Stufen der Konditionierung höherer Ordnung. Jede weitere Stufe wird jedoch zunehmend schwächer in der Reaktion, da der ursprüngliche UCS durch eine längere Kette von konditionierten Reizen ersetzt wird. In der Praxis sind meist nur 2 bis 3 Stufen wirksam.
Wer entwickelte die Theorie der operanten Konditionierung?
Skinner
Wer entwickelte die Theorie der klassischen Konditionierung?
Pawlow
Was ist operante Konditionierung?
Operante Konditionierung ist ein Lernprozess, bei dem das Verhalten eines Organismus durch seine Konsequenzen (Belohnungen oder Bestrafungen) beeinflusst wird. Verhalten, das zu positiven Konsequenzen führt, wird verstärkt, während Verhalten, das negative Konsequenzen hat, verringert wird.
Wer entwickelte das Konzept der operanten Konditionierung?
Das Konzept der operanten Konditionierung wurde von B.F. Skinner entwickelt. Er prägte den Begriff der Verstärkung und führte die Skinner-Box ein, um die Auswirkungen von Verstärkern und Bestrafungen auf das Verhalten zu untersuchen.
Was ist der Unterschied zwischen klassischer und operanter Konditionierung?
Klassische Konditionierung (Pawlow) bezieht sich auf das Erlernen von Assoziationen zwischen zwei Reizen (z. B. CS und UCS).
Operante Konditionierung (Skinner) bezieht sich auf das Erlernen von Assoziationen zwischen einem Verhalten und seinen Konsequenzen (Belohnung oder Bestrafung).
Was ist eine positive Verstärkung in der operanten Konditionierung?
Positive Verstärkung ist der Prozess, bei dem ein angenehmer Reiz hinzugefügt wird, um die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens zu erhöhen.
Beispiel: Ein Kind bekommt Lob (positiver Reiz), wenn es seine Hausaufgaben macht.
Was ist eine negative Verstärkung in der opperanten Konditionierung?
Negative Verstärkung bedeutet, dass ein unangenehmer Reiz entfernt oder vermieden wird, um ein Verhalten zu verstärken. Beispiel: Ein Schüler erledigt seine Hausaufgaben (Verhalten), um Ärger (unangenehmer Reiz) von seinen Eltern zu vermeiden.
Was ist Bestrafung Typ I (direkte Bestrafung) in der opperanten Konditionierung?
direkte Bestrafung tritt auf, wenn ein unangenehmer Reiz hinzugefügt wird, um ein Verhalten zu verringern.
Beispiel: Ein Kind muss Strafarbeit leisten (unangenehmer Reiz), weil es sich im Unterricht schlecht benimmt.
Was ist Bestrafung Typ II (indirekte Bestrafung) in der opperanten Konditionierung?
indirekte Bestrafung bedeutet, dass ein angenehmer Reiz entfernt wird, um ein Verhalten zu verringern.
Beispiel: Ein Teenager verliert sein Handy (angenehmer Reiz), weil er zu spät nach Hause kommt.
Was ist der Unterschied zwischen Verstärkung und Bestrafung in der opperanten Konditionierung?
Verstärkung (positiv oder negativ) erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten wiederholt wird.
Bestrafung (direkt oder indirekt) verringert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verhalten wiederholt wird.
Was ist Shaping in der operanten Konditionierung?
Shaping ist ein Verfahren, bei dem ein komplexes Verhalten schrittweise durch Verstärkung von Annäherungen an das gewünschte Verhalten erlernt wird. Es wird immer nur das nächste Schrittziel verstärkt, bis das vollständige Verhalten erreicht ist. Beispiel: Ein Hund lernt, durch schrittweise Verstärkung einen Trick auszuführen.
Was ist der Unterschied zwischen kontinuierlicher Verstärkung und intermittierender Verstärkung in der opperanten Konditionierung?
Kontinuierliche Verstärkung bedeutet, dass jedes gewünschte Verhalten immer verstärkt wird.
Intermittierende Verstärkung bedeutet, dass das Verhalten nur manchmal verstärkt wird, was zu einer stärkeren und widerstandsfähigeren Verhaltensaufrechterhaltung führt.
Was ist der Verstärkungsplan in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärkungsplan beschreibt, wann und wie ein Verhalten verstärkt wird. Es gibt zwei Hauptarten:
Fest (fix oder variabel): Verstärkung erfolgt nach einer festen Anzahl von Reaktionen oder Zeitintervallen.
Intervall (fix oder variabel): Verstärkung erfolgt nach einem festen oder variablen Zeitintervall.
Was versteht man unter extinktion in der operanten Konditionierung?
Extinktion in der operanten Konditionierung bedeutet, dass ein Verhalten aufhört, weil die Verstärkung (Belohnung) für dieses Verhalten nicht mehr erfolgt.
Beispiel: Ein Hund hört auf, auf Bellen hin Leckerchen zu bekommen, wenn er nie wieder dafür belohnt wird.
Was ist der Verstärkungsreiz in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärkungsreiz ist ein Reiz (z. B. Belohnung, Lob, Geld), der nach einem Verhalten präsentiert wird und dazu beiträgt, dass dieses Verhalten mit höherer Wahrscheinlichkeit wiederholt wird. Er verstärkt das Verhalten.
Was ist ein Verhaltensversuch in der operanten Konditionierung?
Ein Verhaltensversuch bezieht sich auf die Schritte, die ein Organismus unternehmen muss, um ein Verhalten zu zeigen, das durch Verstärkung gelernt wird. Diese Versuche können schrittweise durch Shaping oder andere Lernmethoden unterstützt werden.
Wie wird operante Konditionierung in der Verhaltensanalyse von psychischen Störungen angewendet?
In der Verhaltensanalyse wird das Problemverhalten eines Klienten zunächst durch Verstärkungspläne untersucht. Hierbei wird analysiert, welche Reize und Konsequenzen das Verhalten aufrechterhalten (z. B. negative Verstärkung bei Vermeidungsverhalten). Durch die modifikation von Verstärkern und Bestrafungen (z. B. verstärkende Reaktionen auf positives Verhalten und Reduzierung der Verstärkungen für problematisches Verhalten) wird eine Veränderung des Verhaltens angestrebt.
Wie kann operante Konditionierung zur Entstehung psychischer Störungen beitragen?
Operante Konditionierung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung psychischer Störungen, indem problematisches Verhalten durch Verstärkungen aufrechterhalten oder sogar verstärkt wird.
Wenn dysfunktionale Verhaltensweisen einmal auftreten, können sie durch positive Verstärkung (Belohnung) oder negative Verstärkung (Vermeidung unangenehmer Reize) stabilisiert werden. Dies führt dazu, dass das problematische Verhalten weiterhin auftritt oder sich sogar verstärkt.
Wie erklärt operante Konditionierung beispielhaft die Entstehung von Depressionen?
Sozialer Rückzug reduziert kurzfristig Belastungen (negative Verstärkung).
Gleichzeitig bleibt positive Verstärkung durch soziale Interaktionen aus.
Rückzug und Inaktivität werden dadurch verstärkt, was die Depression verschlimmert.
Wie erklärt operante Konditionierung die Entstehung von Zwangsstörungen?
Zwangshandlungen werden durch negative Verstärkung gefestigt:
Die Handlung (z. B. Händewaschen) reduziert kurzfristig die Angst.
Dadurch wird das Verhalten häufiger ausgeführt, was die Störung aufrechterhält.
Welche Rolle spielt positive Verstärkung bei Suchterkrankungen?
Substanzkonsum wird durch die angenehmen Effekte (z. B. Rausch) positiv verstärkt.
Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Substanz erneut konsumiert wird.
Wie kann operante Konditionierung in der Therapie genutzt werden?
Verstärkung gesunden Verhaltens: Lob und Belohnung für funktionales Verhalten.
Löschung problematischer Verhaltensweisen: Keine Reaktion auf dysfunktionales Verhalten.
Expositionstherapie: Vermeidungsverhalten wird nicht zugelassen, sodass keine negative Verstärkung erfolgt.
Was ist Chaining in der operanten Konditionierung?
Chaining ist eine Methode, bei der komplexe Verhaltensweisen schrittweise erlernt werden, indem sie in kleinere Teilhandlungen zerlegt werden. Jede Teilhandlung dient als Verstärker für die vorherige und als Hinweisreiz für die nächste.
Welche Arten von Chaining gibt es in der operanten Konditionierung?
- Forward Chaining: Aufbau der Verhaltenskette von Anfang bis Ende.
- Backward Chaining: Aufbau der Verhaltenskette rückwärts, beginnend mit der letzten Handlung.
- Total Task Chaining: Der gesamte Verhaltensablauf wird als Ganzes geübt.
Wie wird Chaining in der operanten Konditionierung therapeutisch genutzt?
Chaining wird eingesetzt, um komplexe Verhaltensweisen schrittweise zu vermitteln, z. B. das Erlernen sozialer Interaktionen bei Personen mit Autismus oder das Wiederaufbauen alltagsrelevanter Fähigkeiten nach einer psychischen Krise.
Was ist Fading in der operanten Konditionierung?
Fading beschreibt das schrittweise Reduzieren von Hilfestellungen oder Reizen, um das selbstständige Ausführen eines Verhaltens zu ermöglichen.
Welche Arten von Fading gibt es in der operanten Konditionierung?
Prompt-Fading: Allmähliches Entfernen von Hinweisen oder Anweisungen.
Stimulus-Fading: Veränderung äußerer Reize, um den Fokus auf relevante Hinweise zu lenken.
Wie wird Fading in der operanten Konditionierung therapeutisch angewandt?
Fading wird genutzt, um Patienten dabei zu helfen, erlernte Verhaltensweisen selbstständig und ohne Unterstützung auszuführen, z. B. beim Training sozialer Fähigkeiten oder im Rahmen von Expositionstherapien.
Was ist Prompting in der operanten Konditionierung?
Prompting ist das gezielte Geben von Hilfestellungen oder Anleitungen, um ein gewünschtes Verhalten auszulösen oder zu verstärken.
Welche Arten von Prompts gibt es in der operanten Konditionierung?
- Physische Prompts: Körperliche Unterstützung, z. B. Handführung.
- Verbale Prompts: Verbale Hinweise oder Anweisungen.
- Visuelle Prompts: Bilder, Symbole oder Gesten.
- Modell-Prompts: Demonstration des gewünschten Verhaltens.
Wie wird Prompting in der operanten Konditionierung angewendet?
Prompting hilft, neues Verhalten zu etablieren oder bestehendes Verhalten zu verstärken, z. B. bei der Einführung neuer Verhaltensweisen in der Verhaltenstherapie.
Was ist Prompt-Fading in der operanten Konditionierung?
Prompt-Fading ist das schrittweise Reduzieren von Hilfestellungen, um die eigenständige Ausführung des Verhaltens zu fördern.
Was ist eine Token Economy in der operanten Konditionierung?
Eine Token Economy ist ein Verstärkungssystem, bei dem gewünschtes Verhalten durch das Sammeln von Tokens (z. B. Punkte, Chips) belohnt wird, die später gegen Belohnungen eingetauscht werden können.
Wie funktioniert eine Token Economy in der operanten Konditionierung?
Klienten erhalten Tokens als sekundäre Verstärker, wenn sie Zielverhalten zeigen. Diese Tokens können später gegen primäre oder generalisierte Verstärker (z. B. Aktivitäten oder Privilegien) eingetauscht werden.
Wie wird die Token Economy in der Therapie nach den Prinzipien der operanten Konditionierung angewendet?
Eine Token Economy wird genutzt, um erwünschtes Verhalten zu fördern, z. B. Hausaufgabenbearbeitung, Teilnahme an Gruppenaktivitäten oder das Einhalten von Therapieplänen.
Welche Vorteile bietet eine Token Economy in der operanten Konditionierung?
Verstärkung von Zielverhalten ist sofort und systematisch.
Tokens motivieren durch die Aussicht auf größere Belohnungen.
Flexibilität: Tokens können an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
Was ist kontinuierliche Verstärkung in der operanten Konditionierung?
Kontinuierliche Verstärkung bedeutet, dass jedes Mal, wenn ein gewünschtes Verhalten gezeigt wird, eine Verstärkung erfolgt.
Wann wird kontinuierliche Verstärkung in der operanten Konditionierung eingesetzt?
Besonders effektiv in der Anfangsphase des Verhaltensaufbaus, um schnell eine Assoziation zwischen Verhalten und Konsequenz zu etablieren.
Weniger stabil, da das Verhalten bei ausbleibender Verstärkung schnell wieder gelöscht wird.
Was ist intermittierende Verstärkung in der operanten Konditionierung?
Intermittierende Verstärkung bedeutet, dass Verhalten nicht jedes Mal, sondern nur gelegentlich verstärkt wird.
Warum ist intermittierende Verstärkung in der operanten Konditionierung effektiv?
Führt zu einer höheren Stabilität des Verhaltens und macht es resistenter gegen Löschung.
Wird häufig in späteren Lernphasen eingesetzt.
Was ist ein fester Quotenplan in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärker wird nach einer festgelegten Anzahl von Verhaltensweisen verabreicht.
Beispiel: Ein Lob nach jeder 5. korrekten Antwort.
Was ist ein variabler Quotenplan in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärker wird nach einer variablen Anzahl von Verhaltensweisen gegeben, wobei der Durchschnitt der Verstärkungen konstant bleibt.
Beispiel: Glücksspielautomaten (zufällige Verstärkung).
Welche Effekte haben Quotenpläne in der operanten Konditionierung?
Fester Quotenplan: Führt zu schnellem Verhalten, aber Pausen nach Verstärkungen.
Variabler Quotenplan: Führt zu einem sehr stabilen und dauerhaften Verhalten, das schwer zu löschen ist.
Was ist ein fester Intervallplan in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärker wird nach einer festgelegten Zeitspanne verabreicht, vorausgesetzt, das Verhalten wurde gezeigt. Beispiel: Gehalt jeden Monat für geleistete Arbeit.
Was ist ein variabler Intervallplan in der operanten Konditionierung?
Ein Verstärker wird nach variablen Zeitabständen gegeben, vorausgesetzt, das Verhalten wurde gezeigt.
Beispiel: Ein Lob vom Vorgesetzten in unregelmäßigen Abständen.
Welche Effekte haben Intervallpläne in der operanten Konditionierung?
Fester Intervallplan: Führt zu Verhalten kurz vor dem Verstärkungszeitpunkt, mit Pausen danach.
Variabler Intervallplan: Führt zu einem gleichmäßigen und stabilen Verhalten.
Was ist das Premack-Prinzip in der operanten Konditionierung?
Das Premack-Prinzip besagt, dass ein wahrscheinlicheres Verhalten (etwas, das jemand gerne tut) genutzt werden kann, um ein weniger wahrscheinliches Verhalten (etwas, das jemand ungern tut) zu verstärken.
Wie wird das Premack-Prinzip in der operanten Konditionierung angewandt?
Ein weniger attraktives Verhalten (z. B. Hausaufgaben machen) wird durch ein attraktives Verhalten (z. B. Videospielen) verstärkt.
Beispiel: „Wenn du deine Hausaufgaben machst, kannst du 30 Minuten spielen.“
Warum ist das Premack-Prinzip effektiv?
Es nutzt natürliche Präferenzen der Person, um weniger bevorzugtes Verhalten wahrscheinlicher zu machen.
Was ist Verstärkerentzug in der operanten Konditionierung?
Verstärkerentzug (auch „response cost“) ist eine Bestrafungstechnik, bei der ein zuvor erhaltener Verstärker (z. B. Punkte, Privilegien) als Konsequenz für ein unerwünschtes Verhalten entzogen wird.
Wie funktioniert Verstärkerentzug in der operanten Konditionierung?
Ein Kind verliert Fernsehrechte, weil es sich nicht an Regeln gehalten hat.
Ziel: Unerwünschtes Verhalten reduzieren.
Wann wird Verstärkerentzug in der operanten Konditionierung angewendet?
Wenn ein unerwünschtes Verhalten reduziert werden soll, ohne körperliche Bestrafung oder aversive Reize einzusetzen.
Besonders effektiv in Token Economies oder verhaltensorientierten Programmen.
Was ist Sättigung in der operanten Konditionierung?
Sättigung beschreibt den Zustand, in dem ein Verstärker durch übermäßigen Gebrauch an Wirkung verliert.
Wie kann Sättigung in der operanten Konditionierung auftreten?
Ein Kind wird mit Süßigkeiten belohnt, bis es keinen Anreiz mehr darstellt, da das Bedürfnis gedeckt ist.
Verhalten wird weniger wahrscheinlich, da der Verstärker keine motivierende Wirkung mehr hat.
Wie wird Sättigung in der operanten Konditionierung therapeutisch genutzt?
Sättigung kann gezielt eingesetzt werden, um unerwünschtes Verhalten zu reduzieren. Beispiel: Ein Kind, das exzessiv schaukelt, wird dazu angehalten, so lange zu schaukeln, bis es kein Interesse mehr daran hat.
Was ist Beschränkung in der operanten Konditionierung?
Beschränkung bedeutet, den Zugang zu einem bestimmten Verhalten oder Verstärker gezielt einzuschränken, um dessen Anreizwirkung zu erhöhen.
Wie funktioniert Beschränkung in der operanten Konditionierung?
Ein selten zugängliches Verhalten (z. B. Spielen mit einem bestimmten Spielzeug) wird verstärkt motivierend.
Grundlage: Das „response deprivation hypothesis“-Modell, wonach Verhalten attraktiver wird, wenn der Zugang eingeschränkt wird.