Abhängigkeiten, Suchterkrankungen (04./05.01.25) Flashcards
Wie definiert Wanke Sucht?
Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand, dem die Kräfte des Verstandes untergeordnet werden.
Es verhindert die freie Entfaltung der Persönlichkeit und mindert die sozialen Chancen des Individuums.
Wie beschreibt Orford „die Natur der Sucht“?
Innerpsychischer Konflikt: das Empfinden von Verlangen oder Zwang.
Interpersoneller Konflikt: Forderung nach Konsumbegrenzung durch andere, in der Folge, Verheimlichung, Verleugnung, Bagatellisierung.
Eine ursprünglich angenehme Aktivität wird zu einer Notwendigkeit.
Ein Erleben von starkem Verlangen und verminderter Kontrolle über die Aktivität trotz unabweisbarer negativer Folgen und Unterstützung durch andere.
Die Unterscheidung zwischen Verlangen und Wille ist der Kern des Konzeptes Sucht.
Wie definiert das ICD-10 einen schädlichen Gebrauch (Missbrauch)?
Wie definiert das ICD-10 ein Abhängigkeitssyndrom?
Wie definiert das ICD-11 ein Abhängigkeitssydrom?
Wie definiert das ICD-11 schädliche Gebrauchmuster?
Welche ICD-11 Codes haben schädliche Gebrauchmuster?
6C40.1 - 6C4Z.1
6C40.1 - 6C4Z.1
ICD-11 Code: schädliches Gebrauchmuster
Wie definiert das ICD-11 eine Episode des schädlichen Substanzgebrauchs?
6C40.0 - 6C4Z.0
ICD-11 Code: Episode des schädlichen Gebrauchs
Wie definiert das DSM-5 eine Substanzgebrauchsstörung?
Beschreibe die traditionelle Sichtweise auf Suchtentstehung
Beschreibe das psychodynamische Modell der Stuchtentwicklung
Welche Lerntheoretischen Modelle gibt es zur Erklärung von Sucht?
Cue Reaktivity:
Nach angenehm erlebter Substanzwirkung wird das Konsumverhalten durch klassisch konditionierte Hinweisreize (Konsumumgebung, innere Zustände u.a.) gesteuert. Es wurde dafür der Begriff „Cue Reaktivity“ geprägt.
-> Diese bleibt oft erhalten, wenn sich die instrumentelle Verhaltensverstärkung abschwächt oder ausbleibt. Sie spielt daher eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Abhängigkeit
Sensitivierung:
Fokussierung der Aufmerksamkeit sowie sensiblere und stärkere Reaktion auf suchtmittelassoziierte Reize
Wirkungserwartung:
Die erwartete Substanzwirkung beeinflusst die tatsächliche Wirkung z. T. mehr als die pharmakologische Substanzwirkung
** Psychotrope Substanzen als positive Verstärker:**
angenehm erlebte affektive Zustände oder Körperzustände
werden durch den Substanzgebrauch hergestellt.
Psychotrope Substanzen als negative Verstärker:
unangenehm erlebte affektive Zustände oder Körperzustände werden durch den Substanzgebrauch verringert oder zeitweise aufgehoben.
Modelllernen:
Konsumgewohnheiten und Konsumregeln der primären
Bezugspersonen und der Peer Group wirken beispielhaft.
Darüber hinaus sind kulturelle Konsumregeln und die gesellschaftliche Bewertung des Konsums von Bedeutung.
Bis zu welcher Alkoholmenge ist von “Risikoarmen Konsum“ zu sprechen?
Bis zu welcher Alkoholmenge ist von “riskantem Konsum“ zu sprechen?
Bis zu welcher Alkoholmenge ist von “gefährlichem Konsum“ zu sprechen?
Bis zu welcher Alkoholmenge ist von “Hochkonsum“ zu sprechen?
Beschreibe das Teufelskreismodell nach Lindenmeyer für Alkoholkonsum
Wie viel Alkohol baut der Körper pro Stunde ab?
Die Abbaugeschwindigkeit ist individuell unterschiedlich, sie beträgt ca. 0,1 bis 0,2 %o pro Stunde.
Wie baut die Leber Alkohol ab?
Der Abbau in der Leber geschieht
- durch Alkoholdehydrogenase (ADH)
- wenn der Alkoholspiegel längere Zeit über 0,5 0/00 liegt, entwickelt der Körper ein zweites Enzym: MEOS (Mikrosomales Ethanol Oxidations System). Die Leber ist nun in der Lage größere Alkoholmengen in kürzerer Zeit abzubauen.
Auch nach längerer Abstinenz wird das MEOS wieder aktiv und führt zu einem schnelleren Erreichen der zuvor bestehenden Alkoholtoleranz
Wie hängen Alkoholabhängigkeit und andere psychische Störungen zusammen?
Substanzinduzierte Störung: Psychische Störung wird direkt durch die physiologischen Effekte des Alkohols verursacht
Entzugssyndrom: Psychische Symptomatik ist Teil eines protrahierten Entzugssyndroms
Reaktion auf Folgen des Alkoholkonsums: Psychische Störung stellt eine Reaktion auf suchtbedingte psychosoziale Veränderungen dar
Alkohol als Bewältigungsversuch: Alkohol wird wegen einer bestehenden psychischen Störung konsumiert (“Selbstmedikation”)
Gemeinsame Basis: Alkoholabhängigkeit und psychische Störung werden durch einen gemeinsamen 3. Faktor verursacht(oder mehrere zu Grunde liegende Faktoren)
Welche Komorbiditäten sind häufig im Zusammenhang mit Alkoholabhängigkeit?
Welche Diagnostischen Fragestellungen zum Thema Alkohol sind im Erstgespräch von Bedeutung?
Liegt überhaupt eine behandlungsbedürftige alkoholbezogene Störung vor?
Liegt eine Alkoholabhängigkeit oder ein Missbrauch vor?
Bestehen komorbide Störungen, psychisch und somatisch?
In welcher Veränderungsphase steht der Patient?
- Liegt Veränderung- und Behandlungsbereitschaft vor?
Welche Behandlungsmaßnahmen sind indiziert?
- Um den Alkoholkonsum zu unterbrechen
- Um den/die Pat. langfristig zu stabilisieren
- Liegt eine unmittelbare medizinische Behandlungsnotwendigkeit vor?
Bedarf die soziale Situation des/der Pat. therapeutischer Aufmerksamkeit?
Was sind Symptome und Hinweise auf eine Alkoholproblematik?
Welche Instrumente können bei der Diagnostik bei inadäquatem Alkoholkonsum eingesteht werden?
MALT
KFA
TAI
GABS
LAS
BDA
ASI
Beschreibe den CAGE
Was ist der AUDIT?
Welche Alkoholmarker sind wichtig?
• Blutalkohol
• G- Glutamyltransferase
• MCV Mikrokorpuskuläres Volumen
• CDT Carbohydratdefizientes Transferrin
• EtG Ethylglukuronit
• EtS Ethylsulfat
• Phosphatidylethanol
• Fettssäureethylester
In welchem Zeitraum sind Alkoholmarker nachweisbar?
Was sind häufige Begleit- und Folgeschäden der Psyche und des Nervensystems bei Alkoholabhängigkeit?
Was sind häufige körperliche Begleit- und Folgeschäden bei Alkoholabhängigkeit?
Was sind fetale Alkoholspektrumsstörungen?
FASD: Störungen aufgrund einer fetalen Alkoholexposition Vollbild: Fetales Alkoholsyndrom (FAS)
Prävalenz in Deutschland 0,2 bis 8,2 pro 1 000 Geburten, Vollbild 10%
Körperliche und neurologische Schädigungen unterschiedlicher Schwere
Was sind Auswirkungen im Erwachsenenalter von fetalen Alkoholspektrumsstörungen?
Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung
Schwierigkeiten beim Erfassen abstrakter sowie sozialer Relationen
-> Tendenz zum sozialen Rückzug und Angst vor neuen Situationen
-> oder Umtriebigkeit und „Weglauftendenz“
hohe Suggestibilität und Ausbeutbarkeit in jeglicher Hinsicht
bis hin zu schwerer geistiger Behinderung.