ICD-10 Flashcards
Was ist das Kapitel F im ICD-10?
Das Kapitel F im ICD-10 umfasst psychische und Verhaltensstörungen, von F00 bis F99. Es wird zur Diagnose und Klassifikation verschiedener psychischer Störungen genutzt.
Wie werden psychische Störungen im ICD-10-Kapitel F unterteilt?
Psychische Störungen im Kapitel F des ICD-10 sind in verschiedene Gruppen eingeteilt, darunter organische Störungen, Schizophrenie, affektive Störungen, neurotische und Verhaltensstörungen.
Was ist F00 im ICD-10?
F00 bezeichnet die Demenz bei Alzheimer-Krankheit.
Welche Formen der Demenz sind unter F00 klassifiziert?
Unter F00 gibt es verschiedene Unterformen wie F00.0 (Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit frühem Beginn) und F00.1 (Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit spätem Beginn).
Was ist der Unterschied zwischen F01 und F02?
F01 beschreibt vaskuläre Demenz, während F02 andere Demenzformen bei anderenorts klassifizierten Krankheiten beschreibt.
Was bedeutet F03?
F03 steht für “Nicht näher bezeichnete Demenz.”
Was umfasst die Kategorie F10 im ICD-10?
F10 beschreibt psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol.
Welche spezifischen Störungen werden unter F10 klassifiziert?
Unter F10 fallen akute Intoxikation (F10.0), schädlicher Gebrauch (F10.1), Abhängigkeitssyndrom (F10.2), und Entzugssyndrom (F10.3).
Welche Störung wird unter F12 beschrieben?
F12 beschreibt psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide.
Was ist F19 im ICD-10?
F19 steht für psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen.
Was bedeutet F20 im ICD-10?
F20 bezeichnet Schizophrenie und deren Untertypen.
Was ist der Unterschied zwischen F20.0 und F20.1?
F20.0 beschreibt paranoide Schizophrenie, während F20.1 hebephrene Schizophrenie beschreibt.
Was bedeutet F21?
F21 steht für schizotype Störung, eine Persönlichkeitsstörung mit schizoiden und paranoiden Merkmalen.
Welche Art von Störungen umfasst F22?
F22 umfasst anhaltende wahnhafte Störungen, wie z. B. Verfolgungswahn oder Größenwahn.
Was beschreibt F25?
F25 beschreibt schizoaffektive Störungen, die Merkmale sowohl von Schizophrenie als auch affektiver Störungen aufweisen.
Was bedeutet F30?
F30 steht für manische Episode und umfasst alle Phasen der Manie ohne depressive Symptome.
Was ist F31?
F31 beschreibt bipolare affektive Störung, gekennzeichnet durch wechselnde manische und depressive Episoden.
Welche Störung wird unter F32 klassifiziert?
F32 beschreibt depressive Episoden.
Was ist F33 im ICD-10?
F33 steht für rezidivierende depressive Störung, also wiederkehrende depressive Episoden.
Welche Störung fällt unter F34?
F34 umfasst anhaltende affektive Störungen, z. B. Dysthymie und Zyklothymie.
Was umfasst F40 im ICD-10?
F40 beschreibt phobische Störungen, z. B. Agoraphobie (F40.0) und soziale Phobie (F40.1).
Was ist unter F41 klassifiziert?
F41 umfasst andere Angststörungen, wie Panikstörung (F41.0) und generalisierte Angststörung (F41.1).
Welche Störungen werden unter F42 beschrieben?
F42 beschreibt Zwangsstörungen, wie z. B. Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen.
Was beschreibt F43?
F43 beschreibt Reaktionen auf schwere Belastungen, wie akute Belastungsreaktion (F43.0) und posttraumatische Belastungsstörung (F43.1) oder Anpassungsstörung (F43.2).
Was umfasst die Kategorie F45?
F45 beschreibt somatoforme Störungen, bei denen körperliche Symptome ohne organische Ursache auftreten.
Was beschreibt F50 im ICD-10?
F50 beschreibt Essstörungen, wie Anorexia nervosa (F50.0) und Bulimia nervosa (F50.2).
Was ist F51?
F51 umfasst nichtorganische Schlafstörungen, wie Insomnie (F51.0) und Parasomnie (F51.3).
Welche Störungen sind unter F52 klassifiziert?
F52 beschreibt sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch organische Störungen verursacht werden.
Welche Störungen sind unter F52 klassifiziert?
F52 beschreibt sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch organische Störungen verursacht werden.
Was beschreibt F53?
F53 beschreibt psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, wie postpartale Depression.
Was beschreibt F53?
F53 beschreibt psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, wie postpartale Depression.
F6
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
F6
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
Was umfasst F60 im ICD-10?
F60 beschreibt spezifische Persönlichkeitsstörungen, wie paranoide (F60.0) und dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2).
Was ist F61?
F61 umfasst gemischte und andere Persönlichkeitsstörungen, die nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden können.
Welche Störungen werden unter F62 beschrieben?
F62 beschreibt andauernde Persönlichkeitsänderungen, die nach einer katastrophalen Erfahrung oder lang andauernden Belastung auftreten.
Welche Störungen werden unter F62 beschrieben?
F62 beschreibt andauernde Persönlichkeitsänderungen, die nach einer katastrophalen Erfahrung oder lang andauernden Belastung auftreten.
Was bedeutet F63?
F63 steht für abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle, wie pathologisches Spielen (F63.0).
F7
Intelligenzminderung
Was beschreibt F70?
F70 beschreibt leichte Intelligenzminderung, mit einem IQ-Bereich von 50-69.
Was beschreibt F70?
F70 beschreibt leichte Intelligenzminderung, mit einem IQ-Bereich von 50-69.
Was ist der Unterschied zwischen F71 und F72?
F71 beschreibt mittelgradige Intelligenzminderung (IQ 35-49), F72 schwere Intelligenzminderung (IQ 20-34).
Welche Kategorie ist F73?
F73 steht für schwerste Intelligenzminderung, mit einem IQ unter 20.
F8
Entwicklungsstörungen
Was umfasst F80?
F80 beschreibt umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache.
Was ist F81?
F81 beschreibt umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, wie z. B. Legasthenie (F81.0).
Welche Störung wird unter F84 beschrieben?
F84 umfasst tiefgreifende Entwicklungsstörungen, z. B. Autismus (F84.0)
F9
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
F9
Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
Was ist F90?
F90 beschreibt hyperkinetische Störungen, wie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Welche Störungen fallen unter F91?
F91 beschreibt Störungen des Sozialverhaltens, wie oppositionelles Trotzverhalten.
Was umfasst F93 im ICD-10?
F93 umfasst emotionale Störungen des Kindesalters, z. B. Trennungsangst (F93.0).
Was beschreibt F98?
F98 umfasst andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, wie Enuresis (F98.0).
F5
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen
F4
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F4
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen
F3
Affektive Störungen
F2
Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F1
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F0
Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen
Was sind die Hauptsymptome der Demenz bei Alzheimer-Krankheit (F00)?
Zu den Hauptsymptomen gehören Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen, und Schwierigkeiten im abstrakten Denken. Mit fortschreitendem Verlauf treten auch Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten auf.
Wie wird die Demenz bei Alzheimer-Krankheit diagnostiziert?
Die Diagnose basiert auf einer Kombination von Gedächtnistests, neurologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT, um andere Ursachen auszuschließen.
Was ist der Unterschied zwischen F00.0 (Demenz mit frühem Beginn) und F00.1 (Demenz mit spätem Beginn)?
F00.0 beschreibt eine Demenz, die vor dem 65. Lebensjahr beginnt und meist rasch verläuft, während F00.1 nach dem 65. Lebensjahr beginnt und langsamer fortschreitet.
Was ist eine akute Intoxikation durch Alkohol (F10.0)?
Eine akute Intoxikation ist der kurzfristige Rauschzustand nach Alkoholkonsum, gekennzeichnet durch Sprachstörungen, Koordinationsprobleme, Bewusstseinseintrübungen und Aggressivität.
Was sind die diagnostischen Kriterien für das Alkoholabhängigkeitssyndrom (F10.2)?
Kriterien umfassen starker Wunsch nach Alkohol, Kontrollverlust, Entzugssymptome, Toleranzentwicklung und Vernachlässigung anderer Interessen.
Wie unterscheidet sich schädlicher Gebrauch (F10.1) von einer Abhängigkeit (F10.2)?
Beim schädlichen Gebrauch liegt ein Alkoholkonsum vor, der körperliche oder psychische Schäden verursacht, ohne Abhängigkeitssymptome wie Kontrollverlust oder Entzug.
F00
Demenz bei Alzheimer-Krankheit
F10
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
F20
Schizophrenie und Untertypen
Was sind die Hauptsymptome der paranoiden Schizophrenie (F20.0)?
Die paranoide Schizophrenie ist durch Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungswahn) und Halluzinationen (meist Stimmenhören) geprägt, wobei formale Denkstörungen weniger stark ausgeprägt sind.
Wie unterscheiden sich paranoide (F20.0) und hebephrene Schizophrenie (F20.1)?
Bei hebephrener Schizophrenie stehen desorganisiertes Verhalten, flacher oder unangemessener Affekt und sprachliche Verwirrung im Vordergrund, während bei der paranoiden Schizophrenie Wahnvorstellungen und Halluzinationen dominieren.
Was beschreibt katatone Schizophrenie (F20.2)?
Katatone Schizophrenie ist geprägt durch motorische Symptome wie Stupor, Mutismus, oder katatone Erregung, bei der Betroffene unkontrollierte Bewegungen zeigen.
F31
Bipolare affektive Störung
Welche Phasen treten bei einer bipolaren affektiven Störung (F31) auf?
Die bipolare Störung wechselt zwischen manischen Phasen (übersteigertes Selbstwertgefühl, Rededrang, Schlaflosigkeit) und depressiven Phasen (niedrige Stimmung, Antriebslosigkeit).
Was ist eine Hypomanie und wie wird sie klassifiziert (F31.8)?
Eine Hypomanie ist eine mildere Form der Manie, bei der leichte Euphorie und gesteigerter Antrieb auftreten, ohne dass das Verhalten stark beeinträchtigt wird. Hypomanie zählt zu “Sonstigen” Formen.
Wodurch unterscheiden sich F31.1 (gegenwärtig manische Episode ohne psychotische Symptome) und F31.2 (manische Episode mit psychotischen Symptomen)?
Bei F31.1 tritt Manie ohne Wahn oder Halluzinationen auf, während bei F31.2 zusätzlich psychotische Symptome wie Verfolgungswahn oder Größenwahn vorliegen.
Was sind die Leitsymptome einer depressiven Episode (F32)?
Leitsymptome umfassen depressive Stimmung, Verlust von Interesse/Freude, und verminderter Antrieb, die mindestens zwei Wochen anhalten müssen.
F32
Depressive Episode
Was ist der Unterschied zwischen leichter (F32.0), mittelgradiger (F32.1) und schwerer depressiver Episode (F32.2)?
Bei einer leichten Episode sind nur wenige Symptome vorhanden und das Alltagsleben ist noch weitgehend möglich; bei einer mittelgradigen sind mehr Symptome vorhanden und die Funktionsfähigkeit ist stärker eingeschränkt; bei einer schweren Episode besteht ein fast vollständiger Funktionsverlust.
Was beschreibt F32.3 im Kontext der Depression?
F32.3 beschreibt eine schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen, bei der zusätzlich Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auftrete
F40
Phobische Störungen
Was ist Agoraphobie (F40.0) und welche Symptome treten auf?
Agoraphobie ist die Angst vor Orten oder Situationen, aus denen man im Notfall schwer entkommen könnte (z. B. Menschenmengen). Symptome sind starke Angstgefühle und Vermeidungsverhalten.
Was ist eine soziale Phobie (F40.1)?
Soziale Phobie ist die intensive Angst vor sozialen Situationen, in denen die Betroffenen von anderen beobachtet oder beurteilt werden könnten, z. B. beim Sprechen vor Gruppen.
Wodurch unterscheidet sich die spezifische Phobie (F40.2) von anderen Phobien?
Bei spezifischen Phobien liegt die Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer Situation vor, wie Höhenangst oder Angst vor Tieren, ohne allgemeine Angst vor sozialen oder öffentlichen Situationen.
F41
Andere Angststörungen
Was sind die Hauptmerkmale einer Panikstörung (F41.0)?
Die Panikstörung ist durch wiederkehrende Panikattacken gekennzeichnet, die plötzlich auftreten und Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot und Angst vor Kontrollverlust umfassen.
Wie unterscheidet sich eine generalisierte Angststörung (F41.1) von einer Panikstörung?
Bei der generalisierten Angststörung liegt eine anhaltende, diffuse Angst ohne konkrete Auslöser vor, während die Panikstörung durch akute, starke Panikattacken in bestimmten Situationen gekennzeichnet ist.
Was beschreibt F41.2 im ICD-10?
F41.2 beschreibt die gemischte Angst- und depressive Störung, bei der Symptome sowohl einer Angststörung als auch einer Depression gleichzeitig auftreten.
F50
Essstörungen
Was sind die diagnostischen Kriterien für Anorexia nervosa (F50.0)?
Kriterien sind ein stark eingeschränkter Nahrungsaufnahme, ein deutlich unterdurchschnittliches Körpergewicht, intensive Angst vor Gewichtszunahme, und verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers.
Welche Merkmale charakterisieren Bulimia nervosa (F50.2)?
Bulimie ist gekennzeichnet durch wiederholte Essanfälle gefolgt von unangemessenen Gegenmaßnahmen wie Erbrechen oder übermäßigem Sport, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.
Was ist der Unterschied zwischen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa?
Bei Anorexia nervosa liegt ein starkes Untergewicht und Restriktion vor, während bei Bulimia nervosa normalgewichtig oder leichtes Übergewicht möglich ist, mit einem Wechsel zwischen Essanfällen und kompensatorischen Maßnahmen.
F60
Spezifische Persönlichkeitsstörungen
F60
Spezifische Persönlichkeitsstörungen
Was sind die Hauptmerkmale der paranoiden Persönlichkeitsstörung (F60.0)?
Diese Störung ist durch Misstrauen und eine übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Kritik gekennzeichnet, wobei Betroffene oft davon überzeugt sind, dass andere ihnen schaden wollen.
Was sind die Hauptmerkmale der dissozialen Persönlichkeitsstörung (F60.2)?
Hauptmerkmale sind Missachtung sozialer Normen, Impulsivität, Aggressivität und ein Mangel an Empathie oder Reue für das eigene Verhalten.
Wie unterscheiden sich die histrionische (F60.4) und die narzisstische Persönlichkeitsstörung (F60.8)?
Die histrionische Persönlichkeitsstörung ist durch ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und dramatisches Verhalten gekennzeichnet, während die narzisstische Persönlichkeitsstörung (F60.8) durch ein übersteigertes Selbstwertgefühl, ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und ein geringes Einfühlungsvermögen geprägt ist. Narzisstische Personen reagieren empfindlich auf Kritik und zeigen oft arrogantes Verhalten, während histrionische Personen eher dramatisch und emotional sind, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.
F70-F79
Intelligenzminderung
Was sind die diagnostischen Kriterien für eine leichte Intelligenzminderung (F70)?
Eine leichte Intelligenzminderung (IQ 50-69) führt zu Problemen beim Lernen und bei komplexen Aufgaben, Betroffene können jedoch oft selbstständig leben und arbeiten, benötigen jedoch manchmal Unterstützung bei alltäglichen Herausforderungen.
Welche Fähigkeiten sind bei einer mittelgradigen Intelligenzminderung (F71) eingeschränkt?
Bei einer mittelgradigen Intelligenzminderung (IQ 35-49) sind Betroffene häufig auf Unterstützung im Alltag angewiesen und lernen eher grundlegende Fertigkeiten, können jedoch einfache Aufgaben ausführen.
Was beschreibt F72 (schwere Intelligenzminderung) im ICD-10?
Bei einer schweren Intelligenzminderung (IQ 20-34) können Betroffene nur einfache Anweisungen verstehen und benötigen umfassende Betreuung und Pflege im Alltag.
Was ist der Unterschied zwischen schwerer (F72) und schwerster Intelligenzminderung (F73)?
Personen mit schwerster Intelligenzminderung (IQ unter 20, F73) haben stark eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten, können meist nur elementare, nonverbale Signale verstehen und benötigen rund um die Uhr Pflege und Unterstützung.
F84
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
Welche Symptome charakterisieren den frühkindlichen Autismus (F84.0)?
Frühkindlicher Autismus zeigt sich durch eingeschränkte soziale Interaktion, repetitive Verhaltensweisen, und Schwierigkeiten in Kommunikation und Sprachentwicklung, meist schon vor dem dritten Lebensjahr.
Was ist das Asperger-Syndrom (F84.5)?
Das Asperger-Syndrom ist eine Form des Autismus ohne signifikante Verzögerung in der Sprachentwicklung, aber mit ausgeprägten sozialen und Verhaltensauffälligkeiten, wie eingeschränktem Einfühlungsvermögen und stereotypen Interessen.
Was unterscheidet atypischen Autismus (F84.1) von frühkindlichem Autismus (F84.0)?
Atypischer Autismus tritt später auf oder erfüllt nicht alle klassischen Kriterien des Autismus, z. B. in Bezug auf soziale Interaktionen oder das Verhalten, was ihn schwerer diagnostizierbar macht.
F90
Hyperkinetische Störungen
Was sind die Hauptmerkmale einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS, F90.0)?
ADHS zeichnet sich durch anhaltende Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität aus, die in mehreren Lebensbereichen (Schule, Familie) deutlich werden und den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Wie unterscheidet sich ADHS (F90.0) von einer einfachen Hyperaktivität (F90.1)?
Bei ADHS treten zusätzlich zu Hyperaktivität auch deutliche Aufmerksamkeitsprobleme und Impulsivität auf, während einfache Hyperaktivität überwiegend durch motorische Unruhe gekennzeichnet ist.
F10-F19
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
F10
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
F11
Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide
F12
Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide
F13
Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika
F14
Psychische und Verhaltensstörungen durch Kokain
F15
Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien
F16
Psychische und Verhaltensstörungen durch Halluzinogene
F17
Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak
F18
Psychische und Verhaltensstörungen durch flüchtige Lösungsmittel
F19
Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch oder Konsum sonstiger psychotroper Substanzen
F1x.00
Akute Intoxikation, unkompliziert
F1x.02
Akute Intoxikation mit Verletzung oder anderen körperlichen Komplikationen
F1x.03
Akute Intoxikation mit Delir
F1x.03
Akute Intoxikation mit Wahrnehmungsstörung
F1x.04
Akute Intoxikation mit Koma
F1x.05
Akute Intoxikation mit Krampfanfällen
F1x.06
Pathologische Intoxikation
F1x.10
Schädlicher Gebrauch
F1x.20
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent
F1x.21
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in beschützender Umgebung
F1x.22
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in Therapie
F1x.23
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter medizinischer Überwachung
F1x.23
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter medizinischer Überwachung
F1x.24
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in einer kontrollierten Umgebung
F1x.25
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter ärztlicher Beobachtung
F1x.26
Abhängigkeitssyndrom, derzeit rückfällig
F1x.27
Abhängigkeitssyndrom, derzeit rezidivierend
F1x.28
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig in Rückfallbehandlung
F1x.29
Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig in kontrollierter Rückfallbehandlung
F1x.30
Entzugssyndrom, ohne Komplikationen
F1x.31
Entzugssyndrom, mit Krampfanfällen
F1x.32
Entzugssyndrom, mit Delir
F1x.33
Entzugssyndrom, mit psychotischer Störung
F1x.34
Entzugssyndrom, mit Stimmungsschwankungen
F1x.35
Entzugssyndrom, mit Wahrnehmungsstörungen
F1x.36
Entzugssyndrom, mit Entzugspsychose
F1x.37
Entzugssyndrom, mit psychotischen Störungen und Halluzinationen
F1x.38
Entzugssyndrom, mit Bewusstseinstrübung
F1x.39
Entzugssyndrom, mit kombinierter Psychopathologie
F1x.40
Alkoholentzugsdelir
F20-F29
Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
Womit befasst sich der Abschnitt Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen (F00-F09) im ICD-10?
Dieser Abschnitt umfasst eine Reihe psychischer Krankheiten mit nachweisbarer Ätiologie in einer zerebralen
Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt. Die
Funktionsstörung kann primär sein, wie bei Krankheiten, Verletzungen oder Störungen, die das Gehirn direkt
oder in besonderem Maße betreffen; oder sekundär wie bei systemischen Krankheiten oder Störungen, die das
Gehirn als eines von vielen anderen Organen oder Körpersystemen betreffen.
Wie wird Demenz im ICD-10 beschrieben?
Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung,
Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen.
Das Bewusstsein ist nicht getrübt.
Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des
Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet, gelegentlich treten diese auch eher auf.
Dieses Syndrom kommt bei Alzheimer-Krankheit, bei zerebrovaskulären Störungen und bei anderen Zustandsbildern vor, die primär oder
sekundär das Gehirn betreffen.
Soll eine zugrunde liegende Krankheit angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer zu benutzen.
Wie beschreibt das ICD-10 Demenz bei Alzheimer-Krankheit?
Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und
charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen.
Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.
Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.
F0.00*
Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) (G30.0†)
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr.
Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen
Funktionen.
Alzheimer-Krankheit, Typ 2
Präsenile Demenz vom Alzheimer-Typ
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, präseniler Beginn
Was sind die Diagnosekriterien einer Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn?
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr.
Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen
Funktionen.
F00.1*
Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) (G30.1†)
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den späten 70er Jahren oder
danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.
Alzheimer-Krankheit, Typ 1
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, seniler Beginn
Senile Demenz vom Alzheimer-Typ (SDAT)
Diagnosekriterien Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1)
Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den späten 70er Jahren oder
danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.
F00.2*
Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form
F00.2*
Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form
F00.9*
Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet
Wie beschreibt das ICD-10 vaskuläre Demenz?
Die vaskuläre Demenz ist das Ergebnis einer Infarzierung des Gehirns als Folge einer vaskulären Krankheit,
einschließlich der zerebrovaskulären Hypertonie.
Die Infarkte sind meist klein, kumulieren aber in ihrer
Wirkung.
Der Beginn liegt gewöhnlich im späteren Lebensalter.
Inkl.: Arteriosklerotische Demenz
Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.
F01.-
Vaskuläre Demenz
F01.0
Vaskuläre Demenz mit akutem Beginn
Diagnostische Kriterien vaskuläre Demenz mit akutem Beginn (ICD-10)
Diese entwickelt sich meist sehr schnell nach einer Reihe von Schlaganfällen als Folge von zerebrovaskulärer
Thrombose, Embolie oder Blutung.
In seltenen Fällen kann eine einzige massive Infarzierung die Ursache sein.
F01.1
Multiinfarkt-Demenz
Sie beginnt allmählich, nach mehreren vorübergehenden ischämischen Episoden (TIA), die eine Anhäufung
von Infarkten im Hirngewebe verursachen.
Vorwiegend kortikale Demenz
Subkortikale vaskuläre Demenz
F01.2
Hierzu zählen Fälle mit Hypertonie in der Anamnese und ischämischen Herden im Marklager der Hemisphären.
Im Gegensatz zur Demenz bei Alzheimer-Krankheit, an die das klinische Bild erinnert, ist die Hirnrinde
gewöhnlich intakt.
F02.-*
Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten
Wie beschreibt das ICD-10 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten?
Formen der Demenz, bei denen eine andere Ursache als die Alzheimer-Krankheit oder eine zerebrovaskuläre
Krankheit vorliegt oder vermutet wird.
Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, selten jedoch im höheren Alter.
Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.
Demenz bei Pick-Krankheit
F02.0*
Eine progrediente Demenz mit Beginn im mittleren Lebensalter, charakterisiert durch frühe, langsam
fortschreitende Persönlichkeitsänderung und Verlust sozialer Fähigkeiten.
Die Krankheit ist gefolgt von
Beeinträchtigungen von Intellekt, Gedächtnis und Sprachfunktionen mit Apathie, Euphorie und gelegentlich
auch extrapyramidalen Phänomenen.
Demenz bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
F02.1*
Eine progrediente Demenz mit vielfältigen neurologischen Symptomen als Folge spezifischer neuropathologischer Veränderungen, die vermutlich durch ein übertragbares Agens verursacht werden.
Beginn gewöhnlich im mittleren oder höheren Lebensalter, Auftreten jedoch in jedem Erwachsenenalter möglich.
Der Verlauf ist subakut und führt innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tode.
Demenz bei Chorea Huntington
F02.2*
Eine Demenz, die im Rahmen einer ausgeprägten Hirndegeneration auftritt.
Die Störung ist autosomal dominant erblich.
Die Symptomatik beginnt typischerweise im dritten und vierten Lebensjahrzehnt.
Bei langsamer Progredienz führt die Krankheit meist innerhalb von 10 - 15 Jahren zum Tode.
Demenz bei Huntington-Krankheit
Demenz bei primärem Parkinson-Syndrom
F02.3*
Eine Demenz, die sich im Verlauf einer Parkinson-Krankheit entwickelt.
Bisher konnten allerdings noch keine
charakteristischen klinischen Merkmale beschrieben werden.
Demenz bei:
• Paralysis agitans
• Parkinsonismus oder Parkinson-Krankheit
Demenz bei HIV-Krankheit
F02.4*
Eine Demenz, die sich im Verlauf einer HIV-Krankheit entwickelt, ohne gleichzeitige andere Krankheit oder
Störung, die das klinische Bild erklären könnte.
Was Codiert das ICD-10 unter F03
Nicht näher bezeichnete Demenz
Was Codiert das ICD-10 unter F04
Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
Diagnostische Kriterien (ICD-10): Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere
psychotrope Substanzen bedingt
Ein Syndrom mit deutlichen Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, bei erhaltenem
Immediatgedächtnis.
Es finden sich eine eingeschränkte Fähigkeit, neues Material zu erlernen und zeitliche Desorientierung.
Konfabulation kann ein deutliches Merkmal sein, aber Wahrnehmung und andere kognitive Funktionen, einschließlich Intelligenz, sind gewöhnlich intakt.
Die Prognose ist abhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Läsion.
F05.-
Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
Was sind die diagnostischen Kriterien für ein Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt
Ein ätiologisch unspezifisches hirnorganisches Syndrom, das charakterisiert ist durch gleichzeitig bestehende
Störungen des Bewusstseins einerseits und mindestens zwei der nachfolgend genannten Störungen andererseits:
Störungen der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, des Gedächtnisses, der Psychomotorik, der
Emotionalität oder des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Die Dauer ist sehr unterschiedlich und der Schweregrad reicht von leicht bis zu sehr schwer.
F05.0
Delir ohne DEmenz
F05.1
Delir bei Demenz
F05.8
Sonstige Formen des Delirs
Delir mit gemischter Ätiologie
Postoperatives Delir
F05.9
Delir, nicht näher bezeichnet
Was beschreib die ICD-10 Kategorie F06.-
Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
umfasst verschiedene Krankheitsbilder, die ursächlich mit einer Hirnfunktionsstörung in Zusammenhang stehen als Folge von primär zerebralen Krankheiten, systemischen Krankheiten, die sekundär das Gehirn betreffen, exogenen toxischen Substanzen oder Hormonen, endokrinen Störungen oder anderen körperlichen Krankheiten.
Exkl.:
-In Verbindung mit Demenz, wie unter F00-F03 beschrieben
- Psychische Störung mit Delir (F05.-)
- Störungen durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen (F10-F19)
F06.0
Organische Halluzinose
Was ist eine Organische Halluzinose?
Eine Störung mit ständigen oder immer wieder auftretenden, meist optischen oder akustischen Halluzinationen bei klarer Bewusstseinslage.
Sie können vom Patienten als Halluzinationen erkannt werden.
Die Halluzinationen können wahnhaft verarbeitet werden, Wahn dominiert aber nicht das klinische Bild.
Die Krankheitseinsicht kann erhalten bleiben.
Organisch bedingtes halluzinatorisches Zustandsbild (nicht alkoholbedingt)
Exkl.: Alkoholhalluzinose(F10.5) Schizophrenie (F20.-)
F06.1
Organische katatone Störung
Was ist eine Organische katatone Störung?
Eine Störung mit verminderter (Stupor) oder gesteigerter (Erregung) psychomotorischer Aktivität in Verbindung mit katatonen Symptomen.
Das Erscheinungsbild kann zwischen den beiden Extremen der psychomotorischen Störung wechseln.
Exkl.: Katatone Schizophrenie (F20.2)
Stupor:
• dissoziativ (F44.2)
• o.n.A. (R40.1)
F06.2
Organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung
Was ist eine Organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung?
Eine Störung, bei der anhaltende oder immer wieder auftretende Wahnideen das klinische Bild bestimmen.
Die Wahnideen können von Halluzinationen begleitet werden.
Einige Merkmale, die auf Schizophrenie hinweisen, wie bizarre Halluzinationen oder Denkstörungen, können vorliegen.
Paranoide und paranoid-halluzinatorische organisch bedingte Zustandsbilder Schizophreniforme Psychose bei Epilepsie
Exkl.:
Akute vorübergehende psychotische Störungen (F23.-)
Anhaltende wahnhafte Störungen (F22.-)
Durch psychotrope Substanzen induzierte psychotische Störungen (F11-F19, vierte Stelle .5)
Schizophrenie (F20.-)
F06.3
Organische affektive Störungen
Wie definiert das ICD-10 organische affektive Störungen?
Störungen, die durch eine Veränderung der Stimmung oder des Affektes charakterisiert sind, meist zusammen mit einer Veränderung der gesamten Aktivitätslage.
Depressive, hypomanische, manische oder bipolare Zustandsbilder (F30-F38) sind möglich, entstehen jedoch als Folge einer organischen Störung.
Exkl.: Nichtorganische oder nicht näher bezeichnete affektive Störungen (F30-F39)
F06.4
Organische Angststörung
Wie definiert das ICD-10 eine organische Angststörung?
Eine Störung, charakterisiert durch die wesentlichen deskriptiven Merkmale einer generalisierten Angststörung (F41.1), einer Panikstörung (F41.0) oder einer Kombination von beiden, jedoch als Folge einer organischen Störung.
Exkl.: Nichtorganisch bedingte oder nicht näher bezeichnete Angststörungen (F41.-)
F06.5
Organische dissoziative Störung
F06.5
Organische dissoziative Störung
F06.6
Organische emotional labile [asthenische] Störung
Wie definiert das ICD-10 eine organische emotional labile [asthenische] Störung
Eine Störung, charakterisiert durch Affektdurchlässigkeit oder -labilität, Ermüdbarkeit sowie eine Vielzahl körperlicher Missempfindungen (z.B. Schwindel) und Schmerzen, jedoch als Folge einer organischen Störung.
Exkl.: Nichtorganisch bedingte oder nicht näher bezeichnete somatoforme Störungen (F45.-)
F06.7
Leichte kognitive Störung
Was sind die Diagnsotischen Kriterien einer leichten kognitiven Störung?
Eine Störung, die charakterisiert ist durch Gedächtnisstörungen, Lernschwierigkeiten und die verminderte Fähigkeit, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
Oft besteht ein Gefühl geistiger Ermüdung bei dem Versuch, Aufgaben zu lösen.
Objektiv erfolgreiches Lernen wird subjektiv als schwierig empfunden.
Keines dieser Symptome ist so schwerwiegend, dass die Diagnose einer Demenz (F00-F03) oder eines Delirs (F05.-) gestellt werden kann.
Die Diagnose sollte nur in Verbindung mit einer körperlichen Krankheit gestellt und bei Vorliegen einer anderen psychischen oder Verhaltensstörung aus dem Abschnitt F10-F99 nicht verwandt werden.
Diese Störung kann vor, während oder nach einer Vielzahl von zerebralen oder systemischen Infektionen oder anderen körperlichen Krankheiten auftreten.
Der direkte Nachweis einer zerebralen Beteiligung ist aber nicht notwendig.
F06.8
Sonstige näher bezeichnete organische psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
F06.9
Nicht näher bezeichnete organische psychische Störung aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit
Wie definiert das ICD-10 eine Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
F07.-
Eine Veränderung der Persönlichkeit oder des Verhaltens kann Rest- oder Begleiterscheinung einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns sein.
Was ist eine F07.0
Organische Persönlichkeitsstörung
Was ist eine organische Persönlichkeitsstörung?
Diese Störung ist charakterisiert durch eine auffällige Veränderung des gewohnten prämorbiden
Verhaltensmusters und betrifft die Äußerung von Affekten, Bedürfnissen und Impulsen. Eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, des Denkvermögens und ein verändertes Sexualverhalten können ebenfalls Teil des klinischen Bildes sein.
Frontalhirnsyndrom
Leukotomiesyndrom
Lobotomiesyndrom
Organisch:
* Pseudopsychopathie
* pseudoretardierte Persönlichkeit
Persönlichkeitsstörung bei limbischer Epilepsie
Exkl.: Andauernde Persönlichkeitsänderung nach:
* Extrembelastung (F62.0)
* psychiatrischer Krankheit (F62.1)
Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma (F07.2)
Persönlichkeitsstörungen (F60-F61)
Postenzephalitisches Syndrom (F07.1)
Was ist ein Postenzephalitisches Syndrom
F07.1
Anhaltende unspezifische und uneinheitliche Verhaltensänderung nach einer viralen oder bakteriellen Enzephalitis. Das Syndrom ist reversibel; dies stellt den Hauptunterschied zu den organisch bedingten
Persönlichkeitsstörungen dar.
Exkl.: Organische Persönlichkeitsstörung (F07.0)
Was ist ein Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma
Das Syndrom folgt einem Schädeltrauma, das meist schwer genug ist, um zur Bewusstlosigkeit zu führen. Es besteht aus einer Reihe verschiedenartiger Symptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung,
Reizbarkeit, Schwierigkeiten bei Konzentration und geistigen Leistungen, Gedächtnisstörungen,
Schlafstörungen und verminderter Belastungsfähigkeit für Stress, emotionale Reize oder Alkohol.
Postkontusionelles Syndrom (Enzephalopathie)
Posttraumatisches (organisches) Psychosyndrom, nicht psychotisch
Exkl.: Akute Gehirnerschütterung (S06.0)
F09
Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störung
Inkl.: Psychose:
* organische o.n.A.
* symptomatische o.n.A.
Exkl.: Nicht näher bezeichnete Psychose (F29)
Was definiert eine akute Intoxikation (akuter rausch) nach ICD-10?
F1x.0
Ein Zustandsbild nach Aufnahme einer psychotropen Substanz mit Störungen von Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen.
Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen der Substanz und nehmen bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit ab, ausgenommen in den Fällen, bei denen Gewebeschäden oder andere Komplikationen aufgetreten sind. Komplikationen können ein Trauma, Aspiration von
Erbrochenem, Delir, Koma, Krampfanfälle und andere medizinische Folgen sein. Die Art dieser Komplikationen hängt
von den pharmakologischen Eigenschaften der Substanz und der Aufnahmeart ab.
Akuter Rausch bei Alkoholabhängigkeit
Pathologischer Rausch
Rausch o.n.A.
Trance und Besessenheitszustände bei Intoxikation mit psychotropen Substanzen
“Horrortrip” (Angstreise) bei halluzinogenen Substanzen
Exkl.: Intoxikation im Sinne einer Vergiftung (T36-T50)
F1x.0
Akute Intoxikation
Was definiert einen schädlichen Gebrauch nach ICD-10?
F1x.1
Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwa in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung z.B. als depressive Episode
durch massiven Alkoholkonsum.
Missbrauch psychotroper Substanzen
F1x.1
schädlicher Gebrauch
Was definiert ein Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10?
F1x.2
Eine Gruppe von Verhaltens-, kognitiven und körperlichen Phänomenen, die sich nach wiederholtem Substanzgebrauch
entwickeln. Typischerweise besteht ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren, und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen. Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom.
Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z.B. Tabak, Alkohol oder Diazepam), auf eine Substanzgruppe (z.B. opiatähnliche Substanzen), oder auch auf ein weites Spektrum pharmakologisch
unterschiedlicher Substanzen.
Chronischer Alkoholismus
Dipsomanie
Nicht näher bezeichnete Drogensucht
F1x.2
Abhängigkeitssyndrom
Was definiert ein Entzugsssyndrom nach ICD-10?
F1x.3
Es handelt sich um eine Gruppe von Symptomen unterschiedlicher Zusammensetzung und Schwere nach absolutem oder relativem Entzug einer psychotropen Substanz, die anhaltend konsumiert worden ist.
Beginn und Verlauf des Entzugssyndroms sind zeitlich begrenzt und abhängig von der Substanzart und der Dosis, die unmittelbar vor der Beendigung oder Reduktion des Konsums verwendet worden ist.
Das Entzugssyndrom kann durch symptomatische Krampfanfälle kompliziert werden.
F1x.3
Entzugssyndrom
Was definiert ein Entzugsssyndrom mit Delir nach ICD-10?
F1x.4
Ein Zustandsbild, bei dem das Entzugssyndrom (siehe vierte Stelle .3) durch ein Delir, (siehe Kriterien für F05.-) kompliziert wird. Symptomatische Krampfanfälle können ebenfalls auftreten.
Wenn organische Faktoren eine
beträchtliche Rolle in der Ätiologie spielen, sollte das Zustandsbild unter F05.8 klassifiziert werden.
Delirium tremens (alkoholbedingt)
F1x.4
Entzugsssyndrom mit Delir
Was definiert eine psychotische Störung durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?
F1x.5
Eine Gruppe psychotischer Phänomene, die während oder nach dem Substanzgebrauch auftreten, aber nicht durch eine
akute Intoxikation erklärt werden können und auch nicht Teil eines Entzugssyndroms sind.
Die Störung ist durch Halluzinationen (typischerweise akustische, oft aber auf mehr als einem Sinnesgebiet), Wahrnehmungsstörungen,
Wahnideen (häufig paranoide Gedanken oder Verfolgungsideen), psychomotorische Störungen (Erregung oder Stupor)
sowie abnorme Affekte gekennzeichnet, die von intensiver Angst bis zur Ekstase reichen können.
Das Sensorium ist üblicherweise klar, jedoch kann das Bewusstsein bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein, wobei jedoch keine ausgeprägte Verwirrtheit auftritt.
Alkoholhalluzinose
Alkoholische Paranoia
Alkoholischer Eifersuchtswahn
Alkoholpsychose o.n.A.
Exkl.: Durch Alkohol oder psychoaktive Substanzen bedingter Restzustand und verzögert auftretende
psychotische Störung (F10-F19, vierte Stelle .7)
F1x.5
psychotische Störung durch psychotrope Substanzen
Was definiert eine amnestisches Syndrom durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?
Ein Syndrom, das mit einer ausgeprägten andauernden Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses
einhergeht.
Das Immediatgedächtnis ist gewöhnlich erhalten, und das Kurzzeitgedächtnis ist mehr gestört als das Langzeitgedächtnis. Die Störungen des Zeitgefühls und des Zeitgitters sind meist deutlich, ebenso wie die Lernschwierigkeiten.
Konfabulationen können ausgeprägt sein, sind jedoch nicht in jedem Fall vorhanden. Andere
kognitive Funktionen sind meist relativ gut erhalten, die amnestischen Störungen sind im Verhältnis zu anderen
Beeinträchtigungen besonders ausgeprägt.
Alkohol- oder substanzbedingte amnestische Störung
Durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingte Korsakowpsychose
Nicht näher bezeichnetes Korsakow-Syndrom
Soll ein assoziiertes Wernicke-Syndrom angegeben werden, sind zusätzliche Schlüsselnummern (E51.2† G32.8*) zu benutzen.
Exkl.: Nicht alkoholbedingte(s) Korsakow-Psychose oder -Syndrom (F04)
F1x.6
amnestisches Syndrom durch psychotrope Substanzen
Was definiert eine Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?
Fx.7
Eine Störung, bei der alkohol- oder substanzbedingte Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, der Persönlichkeit oder des Verhaltens über einen Zeitraum hinaus bestehen, in dem noch eine direkte Substanzwirkung
angenommen werden kann.
Der Beginn dieser Störung sollte in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gebrauch der psychotropen Substanz
stehen. Beginnt das Zustandsbild nach dem Substanzgebrauch, ist ein sicherer und genauer Nachweis notwendig, dass der Zustand auf Effekte der psychotropen Substanz zurückzuführen ist.
Nachhallphänomene (Flashbacks)
unterscheiden sich von einem psychotischen Zustandsbild durch ihr episodisches Auftreten, durch ihre meist kurze Dauer und das Wiederholen kürzlich erlebter alkohol- oder substanzbedingter Erlebnisse.
Exkl.: Alkohol- oder substanzbedingt:
* Korsakow-Syndrom (F10-F19, vierte Stelle .6)
* psychotischer Zustand (F10-F19, vierte Stelle .5)
F1x.7
Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung durch psychotrope Substanzen
F10.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
F11.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide
F12.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide
F13.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika
F14.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Kokain
F15.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien, einschließlich Koffein
F16.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Halluzinogene
F17.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak
F18.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch flüchtige Lösungsmittel
F19.-
Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch
und Konsum anderer psychotroper Substanzen
Was definiert das als Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch
und Konsum anderer psychotroper Substanzen?
Diese Kategorie ist beim Konsum von zwei oder mehr psychotropen Substanzen zu verwenden, wenn nicht entschieden werden kann, welche Substanz die Störung ausgelöst hat.
Diese Kategorie ist außerdem zu
verwenden, wenn eine oder mehrere der konsumierten Substanzen nicht sicher zu identifizieren oder unbekannt
sind, da viele Konsumenten oft selbst nicht genau wissen, was sie einnehmen.
Wie definiert das ICD-10 eine Schizophrenie?
Die schizophrenen Störungen sind im Allgemeinen durch grundlegende und charakteristische Störungen von
Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate oder verflachte Affekte gekennzeichnet.
Die Bewusstseinsklarheit und intellektuellen Fähigkeiten sind in der Regel nicht beeinträchtigt, obwohl sich im Laufe der Zeit gewisse kognitive Defizite entwickeln können.
Die wichtigsten psychopathologischen Phänomene sind Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug, Gedankenausbreitung,
Wahnwahrnehmung, Kontrollwahn, Beeinflussungswahn oder das Gefühl des Gemachten, Stimmen, die in der dritten Person den Patienten kommentieren oder über ihn sprechen, Denkstörungen und Negativsymptome.
Der Verlauf der schizophrenen Störungen kann entweder kontinuierlich episodisch mit zunehmenden oder stabilen Defiziten sein, oder es können eine oder mehrere Episoden mit vollständiger oder unvollständiger
Remission auftreten.
Die Diagnose Schizophrenie soll bei ausgeprägten depressiven oder manischen Symptomen nicht gestellt werden, es sei denn, schizophrene Symptome wären der affektiven Störung vorausgegangen.
Ebenso wenig ist eine Schizophrenie bei eindeutiger Gehirnerkrankung, während einer Intoxikation oder während eines
Entzugssyndroms zu diagnostizieren.
Ähnliche Störungen bei Epilepsie oder anderen Hirnerkrankungen sollen unter F06.2 kodiert werden, die durch psychotrope Substanzen bedingten psychotischen Störungen unter F10-
F19, vierte Stelle .5.
Exkl.:
Schizophrene Reaktion (F23.2)
Schizophrenie:
* akut (undifferenziert) (F23.2)
* zyklisch (F25.2)
Schizotype Störung (F21)
F20.-
Schizophrenie