ICD-10 Flashcards

1
Q

Was ist das Kapitel F im ICD-10?

A

Das Kapitel F im ICD-10 umfasst psychische und Verhaltensstörungen, von F00 bis F99. Es wird zur Diagnose und Klassifikation verschiedener psychischer Störungen genutzt.

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2
Q

Wie werden psychische Störungen im ICD-10-Kapitel F unterteilt?

A

Psychische Störungen im Kapitel F des ICD-10 sind in verschiedene Gruppen eingeteilt, darunter organische Störungen, Schizophrenie, affektive Störungen, neurotische und Verhaltensstörungen.

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3
Q

Was ist F00 im ICD-10?

A

F00 bezeichnet die Demenz bei Alzheimer-Krankheit.

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4
Q

Welche Formen der Demenz sind unter F00 klassifiziert?

A

Unter F00 gibt es verschiedene Unterformen wie F00.0 (Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit frühem Beginn) und F00.1 (Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit spätem Beginn).

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5
Q

Was ist der Unterschied zwischen F01 und F02?

A

F01 beschreibt vaskuläre Demenz, während F02 andere Demenzformen bei anderenorts klassifizierten Krankheiten beschreibt.

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6
Q

Was bedeutet F03?

A

F03 steht für “Nicht näher bezeichnete Demenz.”

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7
Q

Was umfasst die Kategorie F10 im ICD-10?

A

F10 beschreibt psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol.

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8
Q

Welche spezifischen Störungen werden unter F10 klassifiziert?

A

Unter F10 fallen akute Intoxikation (F10.0), schädlicher Gebrauch (F10.1), Abhängigkeitssyndrom (F10.2), und Entzugssyndrom (F10.3).

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9
Q

Welche Störung wird unter F12 beschrieben?

A

F12 beschreibt psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide.

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10
Q

Was ist F19 im ICD-10?

A

F19 steht für psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch und Konsum anderer psychotroper Substanzen.

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11
Q

Was bedeutet F20 im ICD-10?

A

F20 bezeichnet Schizophrenie und deren Untertypen.

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12
Q

Was ist der Unterschied zwischen F20.0 und F20.1?

A

F20.0 beschreibt paranoide Schizophrenie, während F20.1 hebephrene Schizophrenie beschreibt.

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13
Q

Was bedeutet F21?

A

F21 steht für schizotype Störung, eine Persönlichkeitsstörung mit schizoiden und paranoiden Merkmalen.

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14
Q

Welche Art von Störungen umfasst F22?

A

F22 umfasst anhaltende wahnhafte Störungen, wie z. B. Verfolgungswahn oder Größenwahn.

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15
Q

Was beschreibt F25?

A

F25 beschreibt schizoaffektive Störungen, die Merkmale sowohl von Schizophrenie als auch affektiver Störungen aufweisen.

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16
Q

Was bedeutet F30?

A

F30 steht für manische Episode und umfasst alle Phasen der Manie ohne depressive Symptome.

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17
Q

Was ist F31?

A

F31 beschreibt bipolare affektive Störung, gekennzeichnet durch wechselnde manische und depressive Episoden.

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18
Q

Welche Störung wird unter F32 klassifiziert?

A

F32 beschreibt depressive Episoden.

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19
Q

Was ist F33 im ICD-10?

A

F33 steht für rezidivierende depressive Störung, also wiederkehrende depressive Episoden.

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20
Q

Welche Störung fällt unter F34?

A

F34 umfasst anhaltende affektive Störungen, z. B. Dysthymie und Zyklothymie.

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21
Q

Was umfasst F40 im ICD-10?

A

F40 beschreibt phobische Störungen, z. B. Agoraphobie (F40.0) und soziale Phobie (F40.1).

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22
Q

Was ist unter F41 klassifiziert?

A

F41 umfasst andere Angststörungen, wie Panikstörung (F41.0) und generalisierte Angststörung (F41.1).

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23
Q

Welche Störungen werden unter F42 beschrieben?

A

F42 beschreibt Zwangsstörungen, wie z. B. Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen.

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24
Q

Was beschreibt F43?

A

F43 beschreibt Reaktionen auf schwere Belastungen, wie akute Belastungsreaktion (F43.0) und posttraumatische Belastungsstörung (F43.1) oder Anpassungsstörung (F43.2).

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25
Q

Was umfasst die Kategorie F45?

A

F45 beschreibt somatoforme Störungen, bei denen körperliche Symptome ohne organische Ursache auftreten.

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26
Q

Was beschreibt F50 im ICD-10?

A

F50 beschreibt Essstörungen, wie Anorexia nervosa (F50.0) und Bulimia nervosa (F50.2).

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27
Q

Was ist F51?

A

F51 umfasst nichtorganische Schlafstörungen, wie Insomnie (F51.0) und Parasomnie (F51.3).

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28
Q

Welche Störungen sind unter F52 klassifiziert?

A

F52 beschreibt sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch organische Störungen verursacht werden.

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29
Q

Welche Störungen sind unter F52 klassifiziert?

A

F52 beschreibt sexuelle Funktionsstörungen, die nicht durch organische Störungen verursacht werden.

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30
Q

Was beschreibt F53?

A

F53 beschreibt psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, wie postpartale Depression.

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31
Q

Was beschreibt F53?

A

F53 beschreibt psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, wie postpartale Depression.

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32
Q

F6

A

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

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33
Q

F6

A

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

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34
Q

Was umfasst F60 im ICD-10?

A

F60 beschreibt spezifische Persönlichkeitsstörungen, wie paranoide (F60.0) und dissoziale Persönlichkeitsstörung (F60.2).

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35
Q

Was ist F61?

A

F61 umfasst gemischte und andere Persönlichkeitsstörungen, die nicht eindeutig einer Kategorie zugeordnet werden können.

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36
Q

Welche Störungen werden unter F62 beschrieben?

A

F62 beschreibt andauernde Persönlichkeitsänderungen, die nach einer katastrophalen Erfahrung oder lang andauernden Belastung auftreten.

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37
Q

Welche Störungen werden unter F62 beschrieben?

A

F62 beschreibt andauernde Persönlichkeitsänderungen, die nach einer katastrophalen Erfahrung oder lang andauernden Belastung auftreten.

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38
Q

Was bedeutet F63?

A

F63 steht für abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle, wie pathologisches Spielen (F63.0).

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39
Q

F7

A

Intelligenzminderung

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40
Q

Was beschreibt F70?

A

F70 beschreibt leichte Intelligenzminderung, mit einem IQ-Bereich von 50-69.

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41
Q

Was beschreibt F70?

A

F70 beschreibt leichte Intelligenzminderung, mit einem IQ-Bereich von 50-69.

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42
Q

Was ist der Unterschied zwischen F71 und F72?

A

F71 beschreibt mittelgradige Intelligenzminderung (IQ 35-49), F72 schwere Intelligenzminderung (IQ 20-34).

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43
Q

Welche Kategorie ist F73?

A

F73 steht für schwerste Intelligenzminderung, mit einem IQ unter 20.

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44
Q

F8

A

Entwicklungsstörungen

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45
Q

Was umfasst F80?

A

F80 beschreibt umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache.

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46
Q

Was ist F81?

A

F81 beschreibt umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten, wie z. B. Legasthenie (F81.0).

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47
Q

Welche Störung wird unter F84 beschrieben?

A

F84 umfasst tiefgreifende Entwicklungsstörungen, z. B. Autismus (F84.0)

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48
Q

F9

A

Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

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49
Q

F9

A

Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

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50
Q

Was ist F90?

A

F90 beschreibt hyperkinetische Störungen, wie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

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51
Q

Welche Störungen fallen unter F91?

A

F91 beschreibt Störungen des Sozialverhaltens, wie oppositionelles Trotzverhalten.

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52
Q

Was umfasst F93 im ICD-10?

A

F93 umfasst emotionale Störungen des Kindesalters, z. B. Trennungsangst (F93.0).

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53
Q

Was beschreibt F98?

A

F98 umfasst andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, wie Enuresis (F98.0).

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54
Q

F5

A

Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen

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55
Q

F4

A

Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

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56
Q

F4

A

Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

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57
Q

F3

A

Affektive Störungen

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58
Q

F2

A

Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen

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59
Q

F1

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

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60
Q

F0

A

Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen

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61
Q

Was sind die Hauptsymptome der Demenz bei Alzheimer-Krankheit (F00)?

A

Zu den Hauptsymptomen gehören Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit, Sprachstörungen, und Schwierigkeiten im abstrakten Denken. Mit fortschreitendem Verlauf treten auch Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten auf.

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62
Q

Wie wird die Demenz bei Alzheimer-Krankheit diagnostiziert?

A

Die Diagnose basiert auf einer Kombination von Gedächtnistests, neurologischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT, um andere Ursachen auszuschließen.

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63
Q

Was ist der Unterschied zwischen F00.0 (Demenz mit frühem Beginn) und F00.1 (Demenz mit spätem Beginn)?

A

F00.0 beschreibt eine Demenz, die vor dem 65. Lebensjahr beginnt und meist rasch verläuft, während F00.1 nach dem 65. Lebensjahr beginnt und langsamer fortschreitet.

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64
Q

Was ist eine akute Intoxikation durch Alkohol (F10.0)?

A

Eine akute Intoxikation ist der kurzfristige Rauschzustand nach Alkoholkonsum, gekennzeichnet durch Sprachstörungen, Koordinationsprobleme, Bewusstseinseintrübungen und Aggressivität.

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65
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für das Alkoholabhängigkeitssyndrom (F10.2)?

A

Kriterien umfassen starker Wunsch nach Alkohol, Kontrollverlust, Entzugssymptome, Toleranzentwicklung und Vernachlässigung anderer Interessen.

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66
Q

Wie unterscheidet sich schädlicher Gebrauch (F10.1) von einer Abhängigkeit (F10.2)?

A

Beim schädlichen Gebrauch liegt ein Alkoholkonsum vor, der körperliche oder psychische Schäden verursacht, ohne Abhängigkeitssymptome wie Kontrollverlust oder Entzug.

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67
Q

F00

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit

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68
Q

F10

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol

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69
Q

F20

A

Schizophrenie und Untertypen

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70
Q

Was sind die Hauptsymptome der paranoiden Schizophrenie (F20.0)?

A

Die paranoide Schizophrenie ist durch Wahnvorstellungen (z. B. Verfolgungswahn) und Halluzinationen (meist Stimmenhören) geprägt, wobei formale Denkstörungen weniger stark ausgeprägt sind.

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71
Q

Wie unterscheiden sich paranoide (F20.0) und hebephrene Schizophrenie (F20.1)?

A

Bei hebephrener Schizophrenie stehen desorganisiertes Verhalten, flacher oder unangemessener Affekt und sprachliche Verwirrung im Vordergrund, während bei der paranoiden Schizophrenie Wahnvorstellungen und Halluzinationen dominieren.

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72
Q

Was beschreibt katatone Schizophrenie (F20.2)?

A

Katatone Schizophrenie ist geprägt durch motorische Symptome wie Stupor, Mutismus, oder katatone Erregung, bei der Betroffene unkontrollierte Bewegungen zeigen.

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73
Q

F31

A

Bipolare affektive Störung

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74
Q

Welche Phasen treten bei einer bipolaren affektiven Störung (F31) auf?

A

Die bipolare Störung wechselt zwischen manischen Phasen (übersteigertes Selbstwertgefühl, Rededrang, Schlaflosigkeit) und depressiven Phasen (niedrige Stimmung, Antriebslosigkeit).

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75
Q

Was ist eine Hypomanie und wie wird sie klassifiziert (F31.8)?

A

Eine Hypomanie ist eine mildere Form der Manie, bei der leichte Euphorie und gesteigerter Antrieb auftreten, ohne dass das Verhalten stark beeinträchtigt wird. Hypomanie zählt zu “Sonstigen” Formen.

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76
Q

Wodurch unterscheiden sich F31.1 (gegenwärtig manische Episode ohne psychotische Symptome) und F31.2 (manische Episode mit psychotischen Symptomen)?

A

Bei F31.1 tritt Manie ohne Wahn oder Halluzinationen auf, während bei F31.2 zusätzlich psychotische Symptome wie Verfolgungswahn oder Größenwahn vorliegen.

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77
Q

Was sind die Leitsymptome einer depressiven Episode (F32)?

A

Leitsymptome umfassen depressive Stimmung, Verlust von Interesse/Freude, und verminderter Antrieb, die mindestens zwei Wochen anhalten müssen.

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78
Q

F32

A

Depressive Episode

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79
Q

Was ist der Unterschied zwischen leichter (F32.0), mittelgradiger (F32.1) und schwerer depressiver Episode (F32.2)?

A

Bei einer leichten Episode sind nur wenige Symptome vorhanden und das Alltagsleben ist noch weitgehend möglich; bei einer mittelgradigen sind mehr Symptome vorhanden und die Funktionsfähigkeit ist stärker eingeschränkt; bei einer schweren Episode besteht ein fast vollständiger Funktionsverlust.

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80
Q

Was beschreibt F32.3 im Kontext der Depression?

A

F32.3 beschreibt eine schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen, bei der zusätzlich Wahnvorstellungen oder Halluzinationen auftrete

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81
Q

F40

A

Phobische Störungen

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82
Q

Was ist Agoraphobie (F40.0) und welche Symptome treten auf?

A

Agoraphobie ist die Angst vor Orten oder Situationen, aus denen man im Notfall schwer entkommen könnte (z. B. Menschenmengen). Symptome sind starke Angstgefühle und Vermeidungsverhalten.

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83
Q

Was ist eine soziale Phobie (F40.1)?

A

Soziale Phobie ist die intensive Angst vor sozialen Situationen, in denen die Betroffenen von anderen beobachtet oder beurteilt werden könnten, z. B. beim Sprechen vor Gruppen.

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84
Q

Wodurch unterscheidet sich die spezifische Phobie (F40.2) von anderen Phobien?

A

Bei spezifischen Phobien liegt die Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer Situation vor, wie Höhenangst oder Angst vor Tieren, ohne allgemeine Angst vor sozialen oder öffentlichen Situationen.

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85
Q

F41

A

Andere Angststörungen

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86
Q

Was sind die Hauptmerkmale einer Panikstörung (F41.0)?

A

Die Panikstörung ist durch wiederkehrende Panikattacken gekennzeichnet, die plötzlich auftreten und Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot und Angst vor Kontrollverlust umfassen.

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87
Q

Wie unterscheidet sich eine generalisierte Angststörung (F41.1) von einer Panikstörung?

A

Bei der generalisierten Angststörung liegt eine anhaltende, diffuse Angst ohne konkrete Auslöser vor, während die Panikstörung durch akute, starke Panikattacken in bestimmten Situationen gekennzeichnet ist.

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88
Q

Was beschreibt F41.2 im ICD-10?

A

F41.2 beschreibt die gemischte Angst- und depressive Störung, bei der Symptome sowohl einer Angststörung als auch einer Depression gleichzeitig auftreten.

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89
Q

F50

A

Essstörungen

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90
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für Anorexia nervosa (F50.0)?

A

Kriterien sind ein stark eingeschränkter Nahrungsaufnahme, ein deutlich unterdurchschnittliches Körpergewicht, intensive Angst vor Gewichtszunahme, und verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers.

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91
Q

Welche Merkmale charakterisieren Bulimia nervosa (F50.2)?

A

Bulimie ist gekennzeichnet durch wiederholte Essanfälle gefolgt von unangemessenen Gegenmaßnahmen wie Erbrechen oder übermäßigem Sport, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.

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92
Q

Was ist der Unterschied zwischen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa?

A

Bei Anorexia nervosa liegt ein starkes Untergewicht und Restriktion vor, während bei Bulimia nervosa normalgewichtig oder leichtes Übergewicht möglich ist, mit einem Wechsel zwischen Essanfällen und kompensatorischen Maßnahmen.

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93
Q

F60

A

Spezifische Persönlichkeitsstörungen

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94
Q

F60

A

Spezifische Persönlichkeitsstörungen

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95
Q

Was sind die Hauptmerkmale der paranoiden Persönlichkeitsstörung (F60.0)?

A

Diese Störung ist durch Misstrauen und eine übermäßige Empfindlichkeit gegenüber Kritik gekennzeichnet, wobei Betroffene oft davon überzeugt sind, dass andere ihnen schaden wollen.

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96
Q

Was sind die Hauptmerkmale der dissozialen Persönlichkeitsstörung (F60.2)?

A

Hauptmerkmale sind Missachtung sozialer Normen, Impulsivität, Aggressivität und ein Mangel an Empathie oder Reue für das eigene Verhalten.

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97
Q

Wie unterscheiden sich die histrionische (F60.4) und die narzisstische Persönlichkeitsstörung (F60.8)?

A

Die histrionische Persönlichkeitsstörung ist durch ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und dramatisches Verhalten gekennzeichnet, während die narzisstische Persönlichkeitsstörung (F60.8) durch ein übersteigertes Selbstwertgefühl, ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung und ein geringes Einfühlungsvermögen geprägt ist. Narzisstische Personen reagieren empfindlich auf Kritik und zeigen oft arrogantes Verhalten, während histrionische Personen eher dramatisch und emotional sind, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

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98
Q

F70-F79

A

Intelligenzminderung

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99
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine leichte Intelligenzminderung (F70)?

A

Eine leichte Intelligenzminderung (IQ 50-69) führt zu Problemen beim Lernen und bei komplexen Aufgaben, Betroffene können jedoch oft selbstständig leben und arbeiten, benötigen jedoch manchmal Unterstützung bei alltäglichen Herausforderungen.

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100
Q

Welche Fähigkeiten sind bei einer mittelgradigen Intelligenzminderung (F71) eingeschränkt?

A

Bei einer mittelgradigen Intelligenzminderung (IQ 35-49) sind Betroffene häufig auf Unterstützung im Alltag angewiesen und lernen eher grundlegende Fertigkeiten, können jedoch einfache Aufgaben ausführen.

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101
Q

Was beschreibt F72 (schwere Intelligenzminderung) im ICD-10?

A

Bei einer schweren Intelligenzminderung (IQ 20-34) können Betroffene nur einfache Anweisungen verstehen und benötigen umfassende Betreuung und Pflege im Alltag.

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102
Q

Was ist der Unterschied zwischen schwerer (F72) und schwerster Intelligenzminderung (F73)?

A

Personen mit schwerster Intelligenzminderung (IQ unter 20, F73) haben stark eingeschränkte Kommunikationsfähigkeiten, können meist nur elementare, nonverbale Signale verstehen und benötigen rund um die Uhr Pflege und Unterstützung.

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103
Q

F84

A

Tiefgreifende Entwicklungsstörungen

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104
Q

Welche Symptome charakterisieren den frühkindlichen Autismus (F84.0)?

A

Frühkindlicher Autismus zeigt sich durch eingeschränkte soziale Interaktion, repetitive Verhaltensweisen, und Schwierigkeiten in Kommunikation und Sprachentwicklung, meist schon vor dem dritten Lebensjahr.

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105
Q

Was ist das Asperger-Syndrom (F84.5)?

A

Das Asperger-Syndrom ist eine Form des Autismus ohne signifikante Verzögerung in der Sprachentwicklung, aber mit ausgeprägten sozialen und Verhaltensauffälligkeiten, wie eingeschränktem Einfühlungsvermögen und stereotypen Interessen.

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106
Q

Was unterscheidet atypischen Autismus (F84.1) von frühkindlichem Autismus (F84.0)?

A

Atypischer Autismus tritt später auf oder erfüllt nicht alle klassischen Kriterien des Autismus, z. B. in Bezug auf soziale Interaktionen oder das Verhalten, was ihn schwerer diagnostizierbar macht.

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107
Q

F90

A

Hyperkinetische Störungen

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108
Q

Was sind die Hauptmerkmale einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS, F90.0)?

A

ADHS zeichnet sich durch anhaltende Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität aus, die in mehreren Lebensbereichen (Schule, Familie) deutlich werden und den Alltag erheblich beeinträchtigen.

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109
Q

Wie unterscheidet sich ADHS (F90.0) von einer einfachen Hyperaktivität (F90.1)?

A

Bei ADHS treten zusätzlich zu Hyperaktivität auch deutliche Aufmerksamkeitsprobleme und Impulsivität auf, während einfache Hyperaktivität überwiegend durch motorische Unruhe gekennzeichnet ist.

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110
Q

F10-F19

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen

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111
Q

F10

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol

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112
Q

F11

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide

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113
Q

F12

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide

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114
Q

F13

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika

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115
Q

F14

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Kokain

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116
Q

F15

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien

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117
Q

F16

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Halluzinogene

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118
Q

F17

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak

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119
Q

F18

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch flüchtige Lösungsmittel

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120
Q

F19

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch oder Konsum sonstiger psychotroper Substanzen

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121
Q

F1x.00

A

Akute Intoxikation, unkompliziert

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122
Q

F1x.02

A

Akute Intoxikation mit Verletzung oder anderen körperlichen Komplikationen

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123
Q

F1x.03

A

Akute Intoxikation mit Delir

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124
Q

F1x.03

A

Akute Intoxikation mit Wahrnehmungsstörung

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125
Q

F1x.04

A

Akute Intoxikation mit Koma

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126
Q

F1x.05

A

Akute Intoxikation mit Krampfanfällen

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127
Q

F1x.06

A

Pathologische Intoxikation

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128
Q

F1x.10

A

Schädlicher Gebrauch

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129
Q

F1x.20

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent

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130
Q

F1x.21

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in beschützender Umgebung

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131
Q

F1x.22

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in Therapie

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132
Q

F1x.23

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter medizinischer Überwachung

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133
Q

F1x.23

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter medizinischer Überwachung

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134
Q

F1x.24

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber in einer kontrollierten Umgebung

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135
Q

F1x.25

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig abstinent, aber unter ärztlicher Beobachtung

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136
Q

F1x.26

A

Abhängigkeitssyndrom, derzeit rückfällig

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137
Q

F1x.27

A

Abhängigkeitssyndrom, derzeit rezidivierend

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138
Q

F1x.28

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig in Rückfallbehandlung

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139
Q

F1x.29

A

Abhängigkeitssyndrom, gegenwärtig in kontrollierter Rückfallbehandlung

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140
Q

F1x.30

A

Entzugssyndrom, ohne Komplikationen

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141
Q

F1x.31

A

Entzugssyndrom, mit Krampfanfällen

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142
Q

F1x.32

A

Entzugssyndrom, mit Delir

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143
Q

F1x.33

A

Entzugssyndrom, mit psychotischer Störung

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144
Q

F1x.34

A

Entzugssyndrom, mit Stimmungsschwankungen

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145
Q

F1x.35

A

Entzugssyndrom, mit Wahrnehmungsstörungen

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146
Q

F1x.36

A

Entzugssyndrom, mit Entzugspsychose

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147
Q

F1x.37

A

Entzugssyndrom, mit psychotischen Störungen und Halluzinationen

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148
Q

F1x.38

A

Entzugssyndrom, mit Bewusstseinstrübung

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149
Q

F1x.39

A

Entzugssyndrom, mit kombinierter Psychopathologie

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150
Q

F1x.40

A

Alkoholentzugsdelir

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151
Q

F20-F29

A

Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen

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152
Q

Womit befasst sich der Abschnitt Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen (F00-F09) im ICD-10?

A

Dieser Abschnitt umfasst eine Reihe psychischer Krankheiten mit nachweisbarer Ätiologie in einer zerebralen
Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt. Die
Funktionsstörung kann primär sein, wie bei Krankheiten, Verletzungen oder Störungen, die das Gehirn direkt
oder in besonderem Maße betreffen; oder sekundär wie bei systemischen Krankheiten oder Störungen, die das
Gehirn als eines von vielen anderen Organen oder Körpersystemen betreffen.

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153
Q

Wie wird Demenz im ICD-10 beschrieben?

A

Demenz (F00-F03) ist ein Syndrom als Folge einer meist chronischen oder fortschreitenden Krankheit des Gehirns mit Störung vieler höherer kortikaler Funktionen, einschließlich Gedächtnis, Denken, Orientierung,
Auffassung, Rechnen, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen.

Das Bewusstsein ist nicht getrübt.

Die kognitiven Beeinträchtigungen werden gewöhnlich von Veränderungen der emotionalen Kontrolle, des
Sozialverhaltens oder der Motivation begleitet, gelegentlich treten diese auch eher auf.

Dieses Syndrom kommt bei Alzheimer-Krankheit, bei zerebrovaskulären Störungen und bei anderen Zustandsbildern vor, die primär oder
sekundär das Gehirn betreffen.

Soll eine zugrunde liegende Krankheit angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer zu benutzen.

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154
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Demenz bei Alzheimer-Krankheit?

A

Die Alzheimer-Krankheit ist eine primär degenerative zerebrale Krankheit mit unbekannter Ätiologie und
charakteristischen neuropathologischen und neurochemischen Merkmalen.

Sie beginnt meist schleichend und entwickelt sich langsam aber stetig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.

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155
Q

F0.00*

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2) (G30.0†)

Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr.
Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen
Funktionen.

Alzheimer-Krankheit, Typ 2
Präsenile Demenz vom Alzheimer-Typ
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, präseniler Beginn

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156
Q

Was sind die Diagnosekriterien einer Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn?

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn vor dem 65. Lebensjahr.

Der Verlauf weist eine vergleichsweise rasche Verschlechterung auf, es bestehen deutliche und vielfältige Störungen der höheren kortikalen
Funktionen.

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157
Q

F00.1*

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1) (G30.1†)

Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den späten 70er Jahren oder
danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.

Alzheimer-Krankheit, Typ 1
Primär degenerative Demenz vom Alzheimer-Typ, seniler Beginn
Senile Demenz vom Alzheimer-Typ (SDAT)

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158
Q

Diagnosekriterien Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit spätem Beginn (Typ 1)

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit mit Beginn ab dem 65. Lebensjahr, meist in den späten 70er Jahren oder
danach, mit langsamer Progredienz und mit Gedächtnisstörungen als Hauptmerkmal.

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159
Q

F00.2*

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form

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160
Q

F00.2*

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit, atypische oder gemischte Form

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161
Q

F00.9*

A

Demenz bei Alzheimer-Krankheit, nicht näher bezeichnet

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162
Q

Wie beschreibt das ICD-10 vaskuläre Demenz?

A

Die vaskuläre Demenz ist das Ergebnis einer Infarzierung des Gehirns als Folge einer vaskulären Krankheit,
einschließlich der zerebrovaskulären Hypertonie.

Die Infarkte sind meist klein, kumulieren aber in ihrer
Wirkung.

Der Beginn liegt gewöhnlich im späteren Lebensalter.

Inkl.: Arteriosklerotische Demenz

Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.

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163
Q

F01.-

A

Vaskuläre Demenz

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164
Q

F01.0

A

Vaskuläre Demenz mit akutem Beginn

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165
Q

Diagnostische Kriterien vaskuläre Demenz mit akutem Beginn (ICD-10)

A

Diese entwickelt sich meist sehr schnell nach einer Reihe von Schlaganfällen als Folge von zerebrovaskulärer
Thrombose, Embolie oder Blutung.

In seltenen Fällen kann eine einzige massive Infarzierung die Ursache sein.

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166
Q

F01.1

A

Multiinfarkt-Demenz

Sie beginnt allmählich, nach mehreren vorübergehenden ischämischen Episoden (TIA), die eine Anhäufung
von Infarkten im Hirngewebe verursachen.

Vorwiegend kortikale Demenz

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167
Q

Subkortikale vaskuläre Demenz

A

F01.2

Hierzu zählen Fälle mit Hypertonie in der Anamnese und ischämischen Herden im Marklager der Hemisphären.

Im Gegensatz zur Demenz bei Alzheimer-Krankheit, an die das klinische Bild erinnert, ist die Hirnrinde
gewöhnlich intakt.

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168
Q

F02.-*

A

Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

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169
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Demenz bei anderenorts klassifizierten Krankheiten?

A

Formen der Demenz, bei denen eine andere Ursache als die Alzheimer-Krankheit oder eine zerebrovaskuläre
Krankheit vorliegt oder vermutet wird.

Sie kann in jedem Lebensalter auftreten, selten jedoch im höheren Alter.

Soll das Vorliegen von psychischen oder Verhaltensstörungen spezifisch angegeben werden, so sind
sekundäre Schlüsselnummern (U63.-!) zu benutzen.

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170
Q

Demenz bei Pick-Krankheit

A

F02.0*

Eine progrediente Demenz mit Beginn im mittleren Lebensalter, charakterisiert durch frühe, langsam
fortschreitende Persönlichkeitsänderung und Verlust sozialer Fähigkeiten.

Die Krankheit ist gefolgt von
Beeinträchtigungen von Intellekt, Gedächtnis und Sprachfunktionen mit Apathie, Euphorie und gelegentlich
auch extrapyramidalen Phänomenen.

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171
Q

Demenz bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

A

F02.1*

Eine progrediente Demenz mit vielfältigen neurologischen Symptomen als Folge spezifischer neuropathologischer Veränderungen, die vermutlich durch ein übertragbares Agens verursacht werden.

Beginn gewöhnlich im mittleren oder höheren Lebensalter, Auftreten jedoch in jedem Erwachsenenalter möglich.

Der Verlauf ist subakut und führt innerhalb von ein bis zwei Jahren zum Tode.

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172
Q

Demenz bei Chorea Huntington

A

F02.2*

Eine Demenz, die im Rahmen einer ausgeprägten Hirndegeneration auftritt.

Die Störung ist autosomal dominant erblich.

Die Symptomatik beginnt typischerweise im dritten und vierten Lebensjahrzehnt.

Bei langsamer Progredienz führt die Krankheit meist innerhalb von 10 - 15 Jahren zum Tode.

Demenz bei Huntington-Krankheit

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173
Q

Demenz bei primärem Parkinson-Syndrom

A

F02.3*

Eine Demenz, die sich im Verlauf einer Parkinson-Krankheit entwickelt.

Bisher konnten allerdings noch keine
charakteristischen klinischen Merkmale beschrieben werden.

Demenz bei:
• Paralysis agitans
• Parkinsonismus oder Parkinson-Krankheit

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174
Q

Demenz bei HIV-Krankheit

A

F02.4*

Eine Demenz, die sich im Verlauf einer HIV-Krankheit entwickelt, ohne gleichzeitige andere Krankheit oder
Störung, die das klinische Bild erklären könnte.

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175
Q

Was Codiert das ICD-10 unter F03

A

Nicht näher bezeichnete Demenz

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176
Q

Was Codiert das ICD-10 unter F04

A

Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt

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177
Q

Diagnostische Kriterien (ICD-10): Organisches amnestisches Syndrom, nicht durch Alkohol oder andere
psychotrope Substanzen bedingt

A

Ein Syndrom mit deutlichen Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses, bei erhaltenem
Immediatgedächtnis.

Es finden sich eine eingeschränkte Fähigkeit, neues Material zu erlernen und zeitliche Desorientierung.

Konfabulation kann ein deutliches Merkmal sein, aber Wahrnehmung und andere kognitive Funktionen, einschließlich Intelligenz, sind gewöhnlich intakt.

Die Prognose ist abhängig vom Verlauf der zugrunde liegenden Läsion.

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178
Q

F05.-

A

Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt

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179
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für ein Delir, nicht durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingt

A

Ein ätiologisch unspezifisches hirnorganisches Syndrom, das charakterisiert ist durch gleichzeitig bestehende
Störungen des Bewusstseins einerseits und mindestens zwei der nachfolgend genannten Störungen andererseits:
Störungen der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, des Denkens, des Gedächtnisses, der Psychomotorik, der
Emotionalität oder des Schlaf-Wach-Rhythmus.

Die Dauer ist sehr unterschiedlich und der Schweregrad reicht von leicht bis zu sehr schwer.

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180
Q

F05.0

A

Delir ohne DEmenz

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181
Q

F05.1

A

Delir bei Demenz

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182
Q

F05.8

A

Sonstige Formen des Delirs
Delir mit gemischter Ätiologie
Postoperatives Delir

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183
Q

F05.9

A

Delir, nicht näher bezeichnet

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184
Q

Was beschreib die ICD-10 Kategorie F06.-

A

Andere psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit

umfasst verschiedene Krankheitsbilder, die ursächlich mit einer Hirnfunktionsstörung in Zusammenhang stehen als Folge von primär zerebralen Krankheiten, systemischen Krankheiten, die sekundär das Gehirn betreffen, exogenen toxischen Substanzen oder Hormonen, endokrinen Störungen oder anderen körperlichen Krankheiten.

Exkl.:
-In Verbindung mit Demenz, wie unter F00-F03 beschrieben
- Psychische Störung mit Delir (F05.-)
- Störungen durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen (F10-F19)

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185
Q

F06.0

A

Organische Halluzinose

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186
Q

Was ist eine Organische Halluzinose?

A

Eine Störung mit ständigen oder immer wieder auftretenden, meist optischen oder akustischen Halluzinationen bei klarer Bewusstseinslage.

Sie können vom Patienten als Halluzinationen erkannt werden.

Die Halluzinationen können wahnhaft verarbeitet werden, Wahn dominiert aber nicht das klinische Bild.

Die Krankheitseinsicht kann erhalten bleiben.

Organisch bedingtes halluzinatorisches Zustandsbild (nicht alkoholbedingt)

Exkl.: Alkoholhalluzinose(F10.5) Schizophrenie (F20.-)

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187
Q

F06.1

A

Organische katatone Störung

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188
Q

Was ist eine Organische katatone Störung?

A

Eine Störung mit verminderter (Stupor) oder gesteigerter (Erregung) psychomotorischer Aktivität in Verbindung mit katatonen Symptomen.

Das Erscheinungsbild kann zwischen den beiden Extremen der psychomotorischen Störung wechseln.

Exkl.: Katatone Schizophrenie (F20.2)
Stupor:
• dissoziativ (F44.2)
• o.n.A. (R40.1)

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189
Q

F06.2

A

Organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung

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190
Q

Was ist eine Organische wahnhafte [schizophreniforme] Störung?

A

Eine Störung, bei der anhaltende oder immer wieder auftretende Wahnideen das klinische Bild bestimmen.

Die Wahnideen können von Halluzinationen begleitet werden.

Einige Merkmale, die auf Schizophrenie hinweisen, wie bizarre Halluzinationen oder Denkstörungen, können vorliegen.

Paranoide und paranoid-halluzinatorische organisch bedingte Zustandsbilder Schizophreniforme Psychose bei Epilepsie

Exkl.:
Akute vorübergehende psychotische Störungen (F23.-)
Anhaltende wahnhafte Störungen (F22.-)
Durch psychotrope Substanzen induzierte psychotische Störungen (F11-F19, vierte Stelle .5)
Schizophrenie (F20.-)

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191
Q

F06.3

A

Organische affektive Störungen

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192
Q

Wie definiert das ICD-10 organische affektive Störungen?

A

Störungen, die durch eine Veränderung der Stimmung oder des Affektes charakterisiert sind, meist zusammen mit einer Veränderung der gesamten Aktivitätslage.

Depressive, hypomanische, manische oder bipolare Zustandsbilder (F30-F38) sind möglich, entstehen jedoch als Folge einer organischen Störung.

Exkl.: Nichtorganische oder nicht näher bezeichnete affektive Störungen (F30-F39)

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193
Q

F06.4

A

Organische Angststörung

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194
Q

Wie definiert das ICD-10 eine organische Angststörung?

A

Eine Störung, charakterisiert durch die wesentlichen deskriptiven Merkmale einer generalisierten Angststörung (F41.1), einer Panikstörung (F41.0) oder einer Kombination von beiden, jedoch als Folge einer organischen Störung.

Exkl.: Nichtorganisch bedingte oder nicht näher bezeichnete Angststörungen (F41.-)

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195
Q

F06.5

A

Organische dissoziative Störung

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196
Q

F06.5

A

Organische dissoziative Störung

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197
Q

F06.6

A

Organische emotional labile [asthenische] Störung

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198
Q

Wie definiert das ICD-10 eine organische emotional labile [asthenische] Störung

A

Eine Störung, charakterisiert durch Affektdurchlässigkeit oder -labilität, Ermüdbarkeit sowie eine Vielzahl körperlicher Missempfindungen (z.B. Schwindel) und Schmerzen, jedoch als Folge einer organischen Störung.

Exkl.: Nichtorganisch bedingte oder nicht näher bezeichnete somatoforme Störungen (F45.-)

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199
Q

F06.7

A

Leichte kognitive Störung

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200
Q

Was sind die Diagnsotischen Kriterien einer leichten kognitiven Störung?

A

Eine Störung, die charakterisiert ist durch Gedächtnisstörungen, Lernschwierigkeiten und die verminderte Fähigkeit, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren.

Oft besteht ein Gefühl geistiger Ermüdung bei dem Versuch, Aufgaben zu lösen.

Objektiv erfolgreiches Lernen wird subjektiv als schwierig empfunden.

Keines dieser Symptome ist so schwerwiegend, dass die Diagnose einer Demenz (F00-F03) oder eines Delirs (F05.-) gestellt werden kann.

Die Diagnose sollte nur in Verbindung mit einer körperlichen Krankheit gestellt und bei Vorliegen einer anderen psychischen oder Verhaltensstörung aus dem Abschnitt F10-F99 nicht verwandt werden.

Diese Störung kann vor, während oder nach einer Vielzahl von zerebralen oder systemischen Infektionen oder anderen körperlichen Krankheiten auftreten.

Der direkte Nachweis einer zerebralen Beteiligung ist aber nicht notwendig.

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201
Q

F06.8

A

Sonstige näher bezeichnete organische psychische Störungen aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit

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202
Q

F06.9

A

Nicht näher bezeichnete organische psychische Störung aufgrund einer Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns oder einer körperlichen Krankheit

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203
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Persönlichkeits- und Verhaltensstörung aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns

A

F07.-

Eine Veränderung der Persönlichkeit oder des Verhaltens kann Rest- oder Begleiterscheinung einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns sein.

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204
Q

Was ist eine F07.0

A

Organische Persönlichkeitsstörung

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205
Q

Was ist eine organische Persönlichkeitsstörung?

A

Diese Störung ist charakterisiert durch eine auffällige Veränderung des gewohnten prämorbiden
Verhaltensmusters und betrifft die Äußerung von Affekten, Bedürfnissen und Impulsen. Eine Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten, des Denkvermögens und ein verändertes Sexualverhalten können ebenfalls Teil des klinischen Bildes sein.

Frontalhirnsyndrom
Leukotomiesyndrom
Lobotomiesyndrom
Organisch:
* Pseudopsychopathie
* pseudoretardierte Persönlichkeit
Persönlichkeitsstörung bei limbischer Epilepsie

Exkl.: Andauernde Persönlichkeitsänderung nach:
* Extrembelastung (F62.0)
* psychiatrischer Krankheit (F62.1)
Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma (F07.2)
Persönlichkeitsstörungen (F60-F61)
Postenzephalitisches Syndrom (F07.1)

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206
Q

Was ist ein Postenzephalitisches Syndrom

A

F07.1

Anhaltende unspezifische und uneinheitliche Verhaltensänderung nach einer viralen oder bakteriellen Enzephalitis. Das Syndrom ist reversibel; dies stellt den Hauptunterschied zu den organisch bedingten
Persönlichkeitsstörungen dar.

Exkl.: Organische Persönlichkeitsstörung (F07.0)

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207
Q

Was ist ein Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma

A

Das Syndrom folgt einem Schädeltrauma, das meist schwer genug ist, um zur Bewusstlosigkeit zu führen. Es besteht aus einer Reihe verschiedenartiger Symptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung,
Reizbarkeit, Schwierigkeiten bei Konzentration und geistigen Leistungen, Gedächtnisstörungen,
Schlafstörungen und verminderter Belastungsfähigkeit für Stress, emotionale Reize oder Alkohol.
Postkontusionelles Syndrom (Enzephalopathie)
Posttraumatisches (organisches) Psychosyndrom, nicht psychotisch

Exkl.: Akute Gehirnerschütterung (S06.0)

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208
Q

F09

A

Nicht näher bezeichnete organische oder symptomatische psychische Störung

Inkl.: Psychose:
* organische o.n.A.
* symptomatische o.n.A.

Exkl.: Nicht näher bezeichnete Psychose (F29)

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209
Q

Was definiert eine akute Intoxikation (akuter rausch) nach ICD-10?

A

F1x.0

Ein Zustandsbild nach Aufnahme einer psychotropen Substanz mit Störungen von Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten oder anderer psychophysiologischer Funktionen und Reaktionen.

Die Störungen stehen in einem direkten Zusammenhang mit den akuten pharmakologischen Wirkungen der Substanz und nehmen bis zur vollständigen Wiederherstellung mit der Zeit ab, ausgenommen in den Fällen, bei denen Gewebeschäden oder andere Komplikationen aufgetreten sind. Komplikationen können ein Trauma, Aspiration von
Erbrochenem, Delir, Koma, Krampfanfälle und andere medizinische Folgen sein. Die Art dieser Komplikationen hängt
von den pharmakologischen Eigenschaften der Substanz und der Aufnahmeart ab.

Akuter Rausch bei Alkoholabhängigkeit
Pathologischer Rausch
Rausch o.n.A.
Trance und Besessenheitszustände bei Intoxikation mit psychotropen Substanzen
“Horrortrip” (Angstreise) bei halluzinogenen Substanzen

Exkl.: Intoxikation im Sinne einer Vergiftung (T36-T50)

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210
Q

F1x.0

A

Akute Intoxikation

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211
Q

Was definiert einen schädlichen Gebrauch nach ICD-10?

A

F1x.1

Konsum psychotroper Substanzen, der zu Gesundheitsschädigung führt. Diese kann als körperliche Störung auftreten, etwa in Form einer Hepatitis nach Selbstinjektion der Substanz oder als psychische Störung z.B. als depressive Episode
durch massiven Alkoholkonsum.

Missbrauch psychotroper Substanzen

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212
Q

F1x.1

A

schädlicher Gebrauch

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213
Q

Was definiert ein Abhängigkeitssyndrom nach ICD-10?

A

F1x.2

Eine Gruppe von Verhaltens-, kognitiven und körperlichen Phänomenen, die sich nach wiederholtem Substanzgebrauch
entwickeln. Typischerweise besteht ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren, und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen. Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom.

Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z.B. Tabak, Alkohol oder Diazepam), auf eine Substanzgruppe (z.B. opiatähnliche Substanzen), oder auch auf ein weites Spektrum pharmakologisch
unterschiedlicher Substanzen.

Chronischer Alkoholismus
Dipsomanie
Nicht näher bezeichnete Drogensucht

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214
Q

F1x.2

A

Abhängigkeitssyndrom

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215
Q

Was definiert ein Entzugsssyndrom nach ICD-10?

A

F1x.3

Es handelt sich um eine Gruppe von Symptomen unterschiedlicher Zusammensetzung und Schwere nach absolutem oder relativem Entzug einer psychotropen Substanz, die anhaltend konsumiert worden ist.

Beginn und Verlauf des Entzugssyndroms sind zeitlich begrenzt und abhängig von der Substanzart und der Dosis, die unmittelbar vor der Beendigung oder Reduktion des Konsums verwendet worden ist.

Das Entzugssyndrom kann durch symptomatische Krampfanfälle kompliziert werden.

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216
Q

F1x.3

A

Entzugssyndrom

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217
Q

Was definiert ein Entzugsssyndrom mit Delir nach ICD-10?

A

F1x.4

Ein Zustandsbild, bei dem das Entzugssyndrom (siehe vierte Stelle .3) durch ein Delir, (siehe Kriterien für F05.-) kompliziert wird. Symptomatische Krampfanfälle können ebenfalls auftreten.

Wenn organische Faktoren eine
beträchtliche Rolle in der Ätiologie spielen, sollte das Zustandsbild unter F05.8 klassifiziert werden.

Delirium tremens (alkoholbedingt)

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218
Q

F1x.4

A

Entzugsssyndrom mit Delir

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219
Q

Was definiert eine psychotische Störung durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?

A

F1x.5

Eine Gruppe psychotischer Phänomene, die während oder nach dem Substanzgebrauch auftreten, aber nicht durch eine
akute Intoxikation erklärt werden können und auch nicht Teil eines Entzugssyndroms sind.

Die Störung ist durch Halluzinationen (typischerweise akustische, oft aber auf mehr als einem Sinnesgebiet), Wahrnehmungsstörungen,
Wahnideen (häufig paranoide Gedanken oder Verfolgungsideen), psychomotorische Störungen (Erregung oder Stupor)
sowie abnorme Affekte gekennzeichnet, die von intensiver Angst bis zur Ekstase reichen können.

Das Sensorium ist üblicherweise klar, jedoch kann das Bewusstsein bis zu einem gewissen Grad eingeschränkt sein, wobei jedoch keine ausgeprägte Verwirrtheit auftritt.

Alkoholhalluzinose
Alkoholische Paranoia
Alkoholischer Eifersuchtswahn
Alkoholpsychose o.n.A.

Exkl.: Durch Alkohol oder psychoaktive Substanzen bedingter Restzustand und verzögert auftretende
psychotische Störung (F10-F19, vierte Stelle .7)

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220
Q

F1x.5

A

psychotische Störung durch psychotrope Substanzen

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221
Q

Was definiert eine amnestisches Syndrom durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?

A

Ein Syndrom, das mit einer ausgeprägten andauernden Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses
einhergeht.

Das Immediatgedächtnis ist gewöhnlich erhalten, und das Kurzzeitgedächtnis ist mehr gestört als das Langzeitgedächtnis. Die Störungen des Zeitgefühls und des Zeitgitters sind meist deutlich, ebenso wie die Lernschwierigkeiten.

Konfabulationen können ausgeprägt sein, sind jedoch nicht in jedem Fall vorhanden. Andere
kognitive Funktionen sind meist relativ gut erhalten, die amnestischen Störungen sind im Verhältnis zu anderen
Beeinträchtigungen besonders ausgeprägt.

Alkohol- oder substanzbedingte amnestische Störung
Durch Alkohol oder andere psychotrope Substanzen bedingte Korsakowpsychose
Nicht näher bezeichnetes Korsakow-Syndrom

Soll ein assoziiertes Wernicke-Syndrom angegeben werden, sind zusätzliche Schlüsselnummern (E51.2† G32.8*) zu benutzen.

Exkl.: Nicht alkoholbedingte(s) Korsakow-Psychose oder -Syndrom (F04)

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222
Q

F1x.6

A

amnestisches Syndrom durch psychotrope Substanzen

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223
Q

Was definiert eine Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung durch psychotrope Substanzen nach ICD-10?

A

Fx.7

Eine Störung, bei der alkohol- oder substanzbedingte Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affektes, der Persönlichkeit oder des Verhaltens über einen Zeitraum hinaus bestehen, in dem noch eine direkte Substanzwirkung
angenommen werden kann.

Der Beginn dieser Störung sollte in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Gebrauch der psychotropen Substanz
stehen. Beginnt das Zustandsbild nach dem Substanzgebrauch, ist ein sicherer und genauer Nachweis notwendig, dass der Zustand auf Effekte der psychotropen Substanz zurückzuführen ist.

Nachhallphänomene (Flashbacks)
unterscheiden sich von einem psychotischen Zustandsbild durch ihr episodisches Auftreten, durch ihre meist kurze Dauer und das Wiederholen kürzlich erlebter alkohol- oder substanzbedingter Erlebnisse.

Exkl.: Alkohol- oder substanzbedingt:
* Korsakow-Syndrom (F10-F19, vierte Stelle .6)
* psychotischer Zustand (F10-F19, vierte Stelle .5)

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224
Q

F1x.7

A

Restzustand und verzögert auftretende psychotische Störung durch psychotrope Substanzen

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225
Q

F10.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol

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226
Q

F11.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Opioide

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227
Q

F12.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Cannabinoide

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228
Q

F13.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Sedativa oder Hypnotika

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229
Q

F14.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Kokain

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230
Q

F15.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch andere Stimulanzien, einschließlich Koffein

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231
Q

F16.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Halluzinogene

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232
Q

F17.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch Tabak

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233
Q

F18.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch flüchtige Lösungsmittel

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234
Q

F19.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch
und Konsum anderer psychotroper Substanzen

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235
Q

Was definiert das als Psychische und Verhaltensstörungen durch multiplen Substanzgebrauch
und Konsum anderer psychotroper Substanzen?

A

Diese Kategorie ist beim Konsum von zwei oder mehr psychotropen Substanzen zu verwenden, wenn nicht entschieden werden kann, welche Substanz die Störung ausgelöst hat.

Diese Kategorie ist außerdem zu
verwenden, wenn eine oder mehrere der konsumierten Substanzen nicht sicher zu identifizieren oder unbekannt
sind, da viele Konsumenten oft selbst nicht genau wissen, was sie einnehmen.

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236
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Schizophrenie?

A

Die schizophrenen Störungen sind im Allgemeinen durch grundlegende und charakteristische Störungen von
Denken und Wahrnehmung sowie inadäquate oder verflachte Affekte gekennzeichnet.

Die Bewusstseinsklarheit und intellektuellen Fähigkeiten sind in der Regel nicht beeinträchtigt, obwohl sich im Laufe der Zeit gewisse kognitive Defizite entwickeln können.

Die wichtigsten psychopathologischen Phänomene sind Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung oder Gedankenentzug, Gedankenausbreitung,
Wahnwahrnehmung, Kontrollwahn, Beeinflussungswahn oder das Gefühl des Gemachten, Stimmen, die in der dritten Person den Patienten kommentieren oder über ihn sprechen, Denkstörungen und Negativsymptome.

Der Verlauf der schizophrenen Störungen kann entweder kontinuierlich episodisch mit zunehmenden oder stabilen Defiziten sein, oder es können eine oder mehrere Episoden mit vollständiger oder unvollständiger
Remission auftreten.

Die Diagnose Schizophrenie soll bei ausgeprägten depressiven oder manischen Symptomen nicht gestellt werden, es sei denn, schizophrene Symptome wären der affektiven Störung vorausgegangen.

Ebenso wenig ist eine Schizophrenie bei eindeutiger Gehirnerkrankung, während einer Intoxikation oder während eines
Entzugssyndroms zu diagnostizieren.

Ähnliche Störungen bei Epilepsie oder anderen Hirnerkrankungen sollen unter F06.2 kodiert werden, die durch psychotrope Substanzen bedingten psychotischen Störungen unter F10-
F19, vierte Stelle .5.

Exkl.:
Schizophrene Reaktion (F23.2)
Schizophrenie:
* akut (undifferenziert) (F23.2)
* zyklisch (F25.2)
Schizotype Störung (F21)

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237
Q

F20.-

A

Schizophrenie

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238
Q

Was ist eine paranoide Schizophrenie?

A

F20.0

Die paranoide Schizophrenie ist durch beständige, häufig paranoide Wahnvorstellungen gekennzeichnet, meist
begleitet von akustischen Halluzinationen und Wahrnehmungsstörungen. Störungen der Stimmung, des
Antriebs und der Sprache, katatone Symptome fehlen entweder oder sind wenig auffallend.

Paraphrene Schizophrenie
Exkl.: Paranoia (F22.0)
Paranoider Involutionszustand (F22.8)

239
Q

F20.0

A

paranoide Schizophrenie

240
Q

Wie definiert das ICD-10 eine hebephrene Schizophrenie?

A

F20.1

Eine Form der Schizophrenie, bei der die affektiven Veränderungen im Vordergrund stehen,
Wahnvorstellungen und Halluzinationen flüchtig und bruchstückhaft auftreten, das Verhalten verantwortungslos und unvorhersehbar ist und Manierismen häufig sind.

  • Die Stimmung ist flach und
    unangemessen.
  • Das Denken ist desorganisiert, die Sprache zerfahren.
  • Der Kranke neigt dazu, sich sozial zu isolieren.
  • Wegen der schnellen Entwicklung der Minussymptomatik, besonders von Affektverflachung und
    Antriebsverlust, ist die Prognose zumeist schlecht.
  • Eine Hebephrenie soll in aller Regel nur bei Jugendlichen
    oder jungen Erwachsenen diagnostiziert werden.

Desintegrative Schizophrenie
Hebephrenie

241
Q

F20.1

A

hebephrene Schizophrenie

242
Q

Wie definiert das ICD-10 eine katatone Schizophenie?

A

F20.2

Die katatone Schizophrenie ist gekennzeichnet von den im Vordergrund stehenden psychomotorischen Störungen, die zwischen Extremen wie Erregung und Stupor sowie Befehlsautomatismus und Negativismus alternieren können.

Zwangshaltungen und -stellungen können lange Zeit beibehalten werden.

Episodenhafte schwere Erregungszustände können ein Charakteristikum dieses Krankheitsbildes sein.

Die katatonen Phänomene können mit einem traumähnlichen (oneiroiden) Zustand mit lebhaften szenischen Halluzinationen
verbunden sein.

Katatoner Stupor
Schizophren:
* Flexibilitas cerea
* Katalepsie
* Katatonie

243
Q

F20.2

A

katatone Schizophenie

244
Q

Wie definiert das ICD-10 eine undifferenzierte Schizophenie?

A

F20.3

Diese Kategorie soll für psychotische Zustandsbilder verwendet werden, welche die allgemeinen diagnostischen Kriterien der Schizophrenie (F20) erfüllen, ohne einer der Unterformen von F20.0-F20.2 zu
entsprechen, oder die Merkmale von mehr als einer aufweisen, ohne dass bestimmte diagnostische Charakteristika eindeutig überwiegen.

Atypische Schizophrenie

Exkl.: Akute schizophreniforme psychotische Störung (F23.2)
Chronische undifferenzierte Schizophrenie (F20.5)
Postschizophrene Depression (F20.4)

245
Q

F20.3

A

undifferenzierte Schizophrenie

246
Q

Wie definiert das ICD-10 eine postschizophene Depression?

A

F20.4

Eine unter Umständen länger anhaltende depressive Episode, die im Anschluss an eine schizophrene Krankheit auftritt.

Einige “positive” oder “negative” schizophrene Symptome müssen noch vorhanden sein, beherrschen
aber das klinische Bild nicht mehr.

Diese depressiven Zustände sind mit einem erhöhten Suizidrisiko
verbunden.

Wenn der Patient keine schizophrenen Symptome mehr aufweist, sollte eine depressive Episode diagnostiziert
werden (F32.-).

Wenn floride schizophrene Symptome noch im Vordergrund stehen, sollte die entsprechende
schizophrene Unterform (F20.0-F20.3) diagnostiziert werden.

247
Q

F20.4

A

postschizophrene Depression

248
Q

Wie definiert das ICD-10 ein schizophrenes Residuum?

A

F20.5

Ein chronisches Stadium in der Entwicklung einer schizophrenen Krankheit, bei welchem eine eindeutige Verschlechterung von einem frühen zu einem späteren Stadium vorliegt und das durch langandauernde, jedoch
nicht unbedingt irreversible “negative” Symptome charakterisiert ist.

Hierzu gehören psychomotorische
Verlangsamung, verminderte Aktivität, Affektverflachung, Passivität und Initiativemangel, qualitative und quantitative Sprachverarmung, geringe nonverbale Kommunikation durch Gesichtsausdruck, Blickkontakt,
Modulation der Stimme und Körperhaltung, Vernachlässigung der Körperpflege und nachlassende soziale
Leistungsfähigkeit.

Chronische undifferenzierte Schizophrenie
Restzustand
Schizophrener Residualzustand

249
Q

F20.5

A

schizophrenes Residuum

250
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Schizophrenia simplex?

A

Eine Störung mit schleichender Progredienz von merkwürdigem Verhalten, mit einer Einschränkung, gesellschaftliche Anforderungen zu erfüllen und mit Verschlechterung der allgemeinen Leistungsfähigkeit.

Die charakteristische Negativsymptomatik des schizophrenen Residuums (Affektverflachung und
Antriebsminderung) entwickelt sich ohne vorhergehende produktive psychotische Symptome.

251
Q

F20.6

A

Schizophrenia simplex

252
Q

Was fällt unter F20.8

A

Sonstige Schizophrenie

Schizophreniform:
* Psychose o.n.A.
* Störung o.n.A.
Zönästhetische (zönästhopathische) Schizophrenie

Exkl.: Kurze schizophreniforme Störungen (F23.2)

253
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schizotype Störung?

A

Eine Störung mit exzentrischem Verhalten und Anomalien des Denkens und der Stimmung, die schizophren wirken, obwohl nie eindeutige und charakteristische schizophrene Symptome aufgetreten sind.

Es kommen vor:
ein kalter Affekt, Anhedonie und seltsames und exzentrisches Verhalten, Tendenz zu sozialem Rückzug, paranoische oder bizarre Ideen, die aber nicht bis zu eigentlichen Wahnvorstellungen gehen, zwanghaftes Grübeln, Denk- und Wahrnehmungsstörungen, gelegentlich vorübergehende, quasipsychotische Episoden mit
intensiven Illusionen, akustischen oder anderen Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen, meist ohne äußere Veranlassung.

Es lässt sich kein klarer Beginn feststellen; Entwicklung und Verlauf entsprechen gewöhnlich
einer Persönlichkeitsstörung.

254
Q

F21

A

Schizotype Störung

255
Q

Welche Begriffe fallen unter die schizotype Störung nach ICD-10?

A

Latente schizophrene Reaktion
Schizophrenie:
* Borderline
* latent
* präpsychotisch
* prodromal
* pseudoneurotisch
* pseudopsychopathisch
Schizotype Persönlichkeitsstörung

256
Q

Welche Begriffe fallen NICHT unter die Schizotype Störung nach ICD-10?

A

Asperger-Syndrom (F84.5)
Schizoide Persönlichkeitsstörung (F60.1)

257
Q

Beschreibe die gruppe der Anhaltende wahnhafte Störungen im ICD-10

A

Diese Gruppe enthält eine Reihe von Störungen, bei denen ein langandauernder Wahn das einzige oder das am meisten ins Auge fallende klinische Charakteristikum darstellt, und die nicht als organisch, schizophren oder
affektiv klassifiziert werden können.

Wahnhafte Störungen, die nur wenige Monate angedauert haben, sollten wenigstens vorläufig unter F23.- kodiert werden.

258
Q

F22.-

A

anhaltende wahnhafte Störungen

259
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Wahnhafte Störung?

A

F22.0

Eine Störung charakterisiert durch die Entwicklung eines einzelnen Wahns oder mehrerer aufeinander
bezogener Wahninhalte, die im Allgemeinen lange, manchmal lebenslang, andauern.

Der Inhalt des Wahns oder des Wahnsystems ist sehr unterschiedlich.

Eindeutige und anhaltende akustische Halluzinationen
(Stimmen), schizophrene Symptome wie Kontrollwahn oder Affektverflachung und eine eindeutige Gehirnerkrankung sind nicht mit der Diagnose vereinbar.

Gelegentliche oder vorübergehende akustische
Halluzinationen schließen besonders bei älteren Patienten die Diagnose jedoch nicht aus, solange diese Symptome nicht typisch schizophren erscheinen und nur einen kleinen Teil des klinischen Bildes ausmachen.

260
Q

F22.0

A

wahnhafte Störung

261
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Akute vorübergehende psychotische Störung?

A

F23.-

Eine heterogene Gruppe von Störungen, die durch den akuten Beginn der psychotischen Symptome, wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und andere Wahrnehmungsstörungen, und durch eine schwere Störung des
normalen Verhaltens charakterisiert sind.

Der akute Beginn wird als Crescendo-Entwicklung eines eindeutig abnormen klinischen Bildes innerhalb von 2 Wochen oder weniger definiert. Bei diesen Störungen gibt es keine
Hinweise für eine organische Verursachung.

Ratlosigkeit und Verwirrtheit kommen häufig vor, die zeitliche,
örtliche und personale Desorientiertheit ist jedoch nicht andauernd oder schwer genug, um die Kriterien für ein organisch verursachtes Delir (F05.-) zu erfüllen.

Eine vollständige Besserung erfolgt in der Regel innerhalb weniger Monate, oft bereits nach wenigen Wochen oder nur Tagen. Wenn die Störung weiter besteht, wird eine
Änderung der Kodierung notwendig.

Die Störung kann im Zusammenhang mit einer akuten Belastung stehen, definiert als belastendes Ereignis ein oder zwei Wochen vor Beginn der Störung.

262
Q

F23.-

A

Akute vorübergehende psychotische Störungen

263
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Akute polymorphe psychotische Störung ohne Symptome einer Schizophrenie?

A

Eine akute psychotische Störung, bei der Halluzinationen, Wahnphänomene und Wahrnehmungsstörungen
vorhanden, aber sehr unterschiedlich ausgeprägt sind und von Tag zu Tag oder sogar von Stunde zu Stunde zu wechseln.

Häufig findet sich auch emotionales Aufgewühltsein mit intensiven vorübergehenden
Glücksgefühlen und Ekstase oder Angst und Reizbarkeit.

Die Vielgestaltigkeit und Unbeständigkeit sind für
das gesamte klinische Bild charakteristisch; die psychotischen Merkmale erfüllen nicht die Kriterien für Schizophrenie (F20.-).

Diese Störungen beginnen abrupt, entwickeln sich rasch innerhalb weniger Tage und zeigen häufig eine schnelle und anhaltende Rückbildung der Symptome ohne Rückfall.

Wenn die Symptome
andauern, sollte die Diagnose in anhaltende wahnhafte Störung (F22.-) geändert werden.

264
Q

F23.0

A

Akute polymorphe psychotische Störung ohne Symptome einer Schizophrenie

265
Q

F23.1

A

Akute polymorphe psychotische Störung mit Symptomen einer Schizophrenie

266
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Akute polymorphe psychotische Störung mit Symptomen einer Schizophrenie?

A

Eine akute psychotische Störung mit vielgestaltigem und unbeständigem klinischem Bild, wie unter F23.0 beschrieben; trotz dieser Unbeständigkeit aber sind in der überwiegenden Zeit auch einige für die Schizophrenie typische Symptome vorhanden.

Wenn die schizophrenen Symptome andauern, ist die Diagnose in Schizophrenie (F20.-) zu ändern.

267
Q

F23.2

A

Akute schizophreniforme psychotische Störung

268
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Akute schizophreniforme psychotische Störung?

A

Eine akute psychotische Störung, bei der die psychotischen Symptome vergleichsweise stabil sind und die Kriterien für Schizophrenie (F20.-) erfüllen, aber weniger als einen Monat bestanden haben.

Die polymorphen, unbeständigen Merkmale, die unter F23.0 beschrieben wurden, fehlen.

Wenn die schizophrenen Symptome andauern, ist die Diagnose in Schizophrenie (F20.-) zu ändern.

269
Q

F23.3

A

Sonstige akute vorwiegend wahnhafte psychotische Störungen

270
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Sonstige akute vorwiegend wahnhafte psychotische Störungen?

A

Es handelt sich um eine akute psychotische Störung, bei der verhältnismäßig stabile Wahnphänomene oder
Halluzinationen die hauptsächlichen klinischen Merkmale darstellen, aber nicht die Kriterien für eine Schizophrenie erfüllen (F20.-).

Wenn die Wahnphänomene andauern, ist die Diagnose in anhaltende wahnhafte
Störung (F22.-) zu ändern.

271
Q

F24

A

Induzierte wahnhafte Störung

272
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Induzierte wahnhafte Störung?

A

Es handelt sich um eine wahnhafte Störung, die von zwei Personen mit einer engen emotionalen Bindung
geteilt wird.

Nur eine von beiden leidet unter einer echten psychotischen Störung; die Wahnvorstellungen bei der anderen Person sind induziert und werden bei der Trennung des Paares meist aufgegeben.

Inkl.: Folie à deux
Induziert:
* paranoide Störung
* psychotische Störung

273
Q

F25.-

A

Schizoaffektive Störungen

274
Q

Wie beschreibt das ICD-10 schizoaffektive Störungen?

A

Episodische Störungen, bei denen sowohl affektive als auch schizophrene Symptome auftreten, aber die weder die Kriterien für Schizophrenie noch für eine depressive oder manische Episode erfüllen.

Andere Zustandsbilder, bei denen affektive Symptome eine vorher bestehende Schizophrenie überlagern, oder bei denen sie mit anderen anhaltenden Wahnkrankheiten gemeinsam auftreten oder alternieren, sind unter F20-F29 zu kodieren.

Parathyme psychotische Symptome bei affektiven Störungen rechtfertigen die Diagnose einer schizoaffektiven Störung nicht.

275
Q

F25.0

A

Schizoaffektive Störung, gegenwärtig manisch

276
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Schizoaffektive Störung, gegenwärtig manisch?

A

Eine Störung, bei der sowohl schizophrene als auch manische Symptome vorliegen und deshalb weder die Diagnose einer Schizophrenie noch einer manischen Episode gerechtfertigt ist.

Diese Kategorie ist sowohl für
einzelne Episoden als auch für rezidivierende Störungen zu verwenden, bei denen die Mehrzahl der Episoden schizomanisch ist.

277
Q

F25.1

A

Schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv

278
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv?

A

Eine Störung, bei der sowohl schizophrene als auch depressive Symptome vorliegen und deshalb weder die Diagnose einer Schizophrenie noch einer depressiven Episode gerechtfertigt ist.

Diese Kategorie ist sowohl für
einzelne Episoden als auch für rezidivierende Störungen zu verwenden, bei denen die Mehrzahl der Episoden
schizodepressiv ist.

279
Q

Wie beschreibt das ICD-10 affektive Störungen?

A

Diese Gruppe enthält Störungen deren Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität entweder zur Depression - mit oder ohne begleitende(r) Angst - oder zur gehobenen Stimmung bestehen.

Dieser Stimmungswechsel wird meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet.

Die meisten anderen Symptome beruhen hierauf oder sind im Zusammenhang mit dem Stimmungs- und Aktivitätswechsel
leicht zu verstehen.

Die meisten dieser Störungen neigen zu Rückfällen.

Der Beginn der einzelnen Episoden ist oft mit belastenden Ereignissen oder Situationen in Zusammenhang zu bringen.

279
Q

F25.2

A

Gemischte schizoaffektive Störung

280
Q

F30-39

A

Affektive Störungen

281
Q

F30.-

A

Manische Episode

282
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Hypomanie?

A

Eine Störung, charakterisiert durch eine anhaltende, leicht gehobene Stimmung, gesteigerten Antrieb und Aktivität und in der Regel auch ein auffallendes Gefühl von Wohlbefinden und körperlicher und seelischer Leistungsfähigkeit.

Gesteigerte Geselligkeit, Gesprächigkeit, übermäßige Vertraulichkeit, gesteigerte Libido
und vermindertes Schlafbedürfnis sind häufig vorhanden, aber nicht in dem Ausmaß, dass sie zu einem
Abbruch der Berufstätigkeit oder zu sozialer Ablehnung führen.

Reizbarkeit, Selbstüberschätzung und flegelhaftes Verhalten können an die Stelle der häufigen euphorischen Geselligkeit treten.

Die Störungen der Stimmung und des Verhaltens werden nicht von Halluzinationen oder Wahn begleitet.

283
Q

F30.0

A

Hypomanie

284
Q

F30.1

A

Manie ohne psychotische Symptome

285
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Manie ohne psychotische Symptome?

A

Zusätzlich zu dem unter F30.1 beschriebenen klinischen Bild treten Wahn (zumeist Größenwahn) oder Halluzinationen (zumeist Stimmen, die unmittelbar zum Betroffenen sprechen) auf.

Die Erregung, die ausgeprägte körperliche Aktivität und die Ideenflucht können so extrem sein, dass der Betroffene für eine
normale Kommunikation unzugänglich wird.

286
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung?

A

Hierbei handelt es sich um eine Störung, die durch wenigstens zwei Episoden charakterisiert ist, in denen Stimmung und Aktivitätsniveau des Betroffenen deutlich gestört sind.

Diese Störung besteht einmal in
gehobener Stimmung, vermehrtem Antrieb und Aktivität (Hypomanie oder Manie), dann wieder in einer
Stimmungssenkung und vermindertem Antrieb und Aktivität (Depression).

Wiederholte hypomanische oder
manische Episoden sind ebenfalls als bipolar zu klassifizieren.

287
Q

F31.-

A

Bipolare affektive Störung

288
Q

F31.0

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig hypomanische Episode

289
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig hypomanische Episode?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig hypomanisch (siehe F30.0) und hatte wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) in der Anamnese.

290
Q

F31.1

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode ohne psychotische
Symptome

291
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode ohne psychotische
Symptome?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig manisch, ohne psychotische Symptome (siehe F30.1) und hatte wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) in der Anamnese.

292
Q

F31.2

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen

293
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig manische Episode mit psychotischen Symptomen?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig manisch, mit psychotischen Symptomen (F30.2) und hatte wenigstens
eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) in der Anamnese.

294
Q

F31.3

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig leichte oder mittelgradige depressive
Episode

295
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig leichte oder mittelgradige depressive
Episode?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig depressiv, wie bei einer leichten oder mittelgradigen depressiven Episode (siehe F32.0 oder F32.1) und hatte wenigstens eine eindeutig diagnostizierte hypomanische, manische oder gemischte Episode in der Anamnese.

296
Q

F31.4

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome

297
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig depressiv, wie bei einer schweren depressiven Episode ohne psychotische Symptome (siehe F32.2) und hatte wenigstens eine eindeutig diagnostizierte hypomanische,
manische oder gemischte Episode in der Anamnese.

298
Q

F31.5

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen

299
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen?

A

Der betroffene Patient ist gegenwärtig depressiv, wie bei einer schweren depressiven Episode mit psychotischen Symptomen (siehe F32.3) und hatte wenigstens eine eindeutig diagnostizierte hypomanische,
manische oder gemischte Episode in der Anamnese.

300
Q

F31.6

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig gemischte Episode

301
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig gemischte Episode?

A

Der betroffene Patient hatte wenigstens eine eindeutig diagnostizierte hypomanische, manische, depressive oder
gemischte affektive Episode in der Anamnese und zeigt gegenwärtig entweder eine Kombination oder einen raschen Wechsel von manischen und depressiven Symptomen.

Exkl.: Einzelne gemischte affektive Episode (F38.0)

302
Q

F31.7

A

Bipolare affektive Störung, gegenwärtig remittiert

303
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bipolare affektive Störung, gegenwärtig remittiert?

A

Der betroffene Patient hatte wenigstens eine eindeutig diagnostizierte hypomanische, manische oder gemischte
affektive Episode und wenigstens eine weitere affektive Episode (hypomanisch, manisch, depressiv oder gemischt) in der Anamnese; in den letzten Monaten und gegenwärtig besteht keine deutliche Störung der Stimmung.

Auch Remissionen während einer prophylaktischen Behandlung sollen hier kodiert werden.

304
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine depressive Episode?

A

Bei den typischen leichten (F32.0), mittelgradigen (F32.1) oder schweren (F32.2 und F32.3) Episoden leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität.

Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten.

Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert.

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt.

Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor.

Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von so genannten “somatischen” Symptomen
begleitet werden, wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust.

Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.

305
Q

F32.-

A

Depressive Episode

306
Q

Welche Diagnosen sind von einer Depression zu differenzieren?

A

Anpassungsstörungen (F43.2)

depressive Episode in Verbindung mit Störungen des Sozialverhaltens (F91.-, F92.0)

rezidivierende depressive Störung (F33.-)

307
Q

F32.0

A

Leichte depressive Episode

308
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Leichte depressive Episode?

A

Gewöhnlich sind mindestens zwei oder drei der oben angegebenen Symptome vorhanden.

Der betroffene Patient ist im Allgemeinen davon beeinträchtigt, aber oft in der Lage, die meisten Aktivitäten fortzusetzen.

309
Q

F32.1

A

Mittelgradige depressive Episode

310
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Mittelgradige depressive Episode?

A

Gewöhnlich sind vier oder mehr der oben angegebenen Symptome vorhanden, und der betroffene Patient hat meist große Schwierigkeiten, alltägliche Aktivitäten fortzusetzen.

311
Q

F32.2

A

Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome

312
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome?

A

Eine depressive Episode mit mehreren oben angegebenen, quälenden Symptomen.

Typischerweise bestehen ein
Verlust des Selbstwertgefühls und Gefühle von Wertlosigkeit und Schuld.

Suizidgedanken und -handlungen sind häufig, und meist liegen einige somatische Symptome vor.

  • Einzelne Episode einer agitierten Depression
  • Einzelne Episode einer majoren Depression [major depression] ohne psychotische Symptome
  • Einzelne Episode einer vitalen Depression ohne psychotische Symptome
313
Q

F32.3

A

Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen

314
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen?

A

Eine schwere depressive Episode, wie unter F32.2 beschrieben, bei der aber Halluzinationen, Wahnideen, psychomotorische Hemmung oder ein Stupor so schwer ausgeprägt sind, dass alltägliche soziale Aktivitäten
unmöglich sind und Lebensgefahr durch Suizid und mangelhafte Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme bestehen
kann.

Halluzinationen und Wahn können, müssen aber nicht, synthym sein.

315
Q

F33.-

A

rezidivierende depressive Störung

316
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine rezidivierende depressive Störung?

A

Hierbei handelt es sich um eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden (F32.-) charakterisiert ist.

In der Anamnese finden sich dabei keine unabhängigen Episoden mit gehobener Stimmung und vermehrtem Antrieb (Manie).

Kurze Episoden von leicht gehobener Stimmung und Überaktivität (Hypomanie) können
allerdings unmittelbar nach einer depressiven Episode, manchmal durch eine antidepressive Behandlung mitbedingt, aufgetreten sein.

Die schwereren Formen der rezidivierenden depressiven Störung (F33.2 und .3) haben viel mit den früheren Konzepten der manisch-depressiven Krankheit, der Melancholie, der vitalen
Depression und der endogenen Depression gemeinsam.

Die erste Episode kann in jedem Alter zwischen Kindheit und Senium auftreten, der Beginn kann akut oder schleichend sein, die Dauer reicht von wenigen Wochen bis zu vielen Monaten.

Das Risiko, dass ein Patient mit rezidivierender depressiver Störung eine manische Episode entwickelt, wird niemals vollständig aufgehoben, gleichgültig, wie viele depressive Episoden aufgetreten sind.

Bei Auftreten einer manischen Episode ist die Diagnose in bipolare affektive Störung zu
ändern (F31.-).

317
Q

F33.0

A

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode

318
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig leichte Episode?

A

Eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet ist, wobei die gegenwärtige Episode leicht ist (siehe F32.0), ohne Manie in der Anamnese.

319
Q

F33.1

A

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode

320
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig mittelgradige Episode?

A

Eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet ist, wobei die gegenwärtige Episode mittelgradig ist (siehe F32.1), ohne Manie in der Anamnese.

321
Q

F33.2

A

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne
psychotische Symptome

322
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode ohne psychotische Symptome?

A

Eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet ist, wobei die gegenwärtige Episode schwer ist, ohne psychotische Symptome (siehe F32.2) und ohne Manie in der Anamnese.

323
Q

F33.3

A

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit
psychotischen Symptomen

324
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig schwere Episode mit psychotischen Symptomen?

A

Eine Störung, die durch wiederholte depressive Episoden gekennzeichnet ist; die gegenwärtige Episode ist schwer, mit psychotischen Symptomen (siehe F32.3), ohne vorhergehende manische Episoden.

325
Q

F33.4

A

Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig remittiert

326
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezidivierende depressive Störung, gegenwärtig remittiert?

A

Die Kriterien für eine der oben beschriebenen Störungen F33.0-F33.3 sind in der Anamnese erfüllt, aber in den letzten Monaten bestehen keine depressiven Symptome.

327
Q

F34.-

A

Anhaltende affektive Störungen

328
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Anhaltende affektive Störungen?

A

Hierbei handelt es sich um anhaltende und meist fluktuierende Stimmungsstörungen, bei denen die Mehrzahl der einzelnen Episoden nicht ausreichend schwer genug sind, um als hypomanische oder auch nur leichte depressive Episoden gelten zu können.

Da sie jahrelang, manchmal den größeren Teil des Erwachsenenlebens, andauern, ziehen sie beträchtliches subjektives Leiden und Beeinträchtigungen nach sich.

Gelegentlich können
rezidivierende oder einzelne manische oder depressive Episoden eine anhaltende affektive Störung überlagern.

329
Q

F34.0

A

Zyklothymia

330
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Zyklothymia?

A

Hierbei handelt es sich um eine andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Perioden von Depression
und leicht gehobener Stimmung (Hypomanie), von denen aber keine ausreichend schwer und anhaltend genug ist, um die Kriterien für eine bipolare affektive Störung (F31.-) oder rezidivierende depressive Störung (F33.-)
zu erfüllen.

Diese Störung kommt häufig bei Verwandten von Patienten mit bipolarer affektiver Störung vor.

Einige Patienten mit Zyklothymia entwickeln schließlich selbst eine bipolare affektive Störung.

331
Q

F34.1

A

Dysthymia

332
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Dysthymia?

A

Hierbei handelt es sich um eine chronische, wenigstens mehrere Jahre andauernde depressive Verstimmung, die weder schwer noch hinsichtlich einzelner Episoden anhaltend genug ist, um die Kriterien einer schweren,
mittelgradigen oder leichten rezidivierenden depressiven Störung (F33.-) zu erfüllen.

333
Q

F38.-

A

Andere affektive Störungen

334
Q

Wobei handelt es sich nach ICD-10 bei “Anderen affektive Störungen”?

A

Hierbei handelt es sich um eine Restkategorie für Stimmungsstörungen, die die Kriterien der oben genannten
Kategorien F30-F34 in Bezug auf Ausprägung und Dauer nicht erfüllen.

335
Q

F39

A

Nicht näher bezeichnete affektive Störung

336
Q

F40-F48

A

Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen

337
Q

F40.-

A

Phobische Störungen

338
Q

Wie definiert das ICD-10 Phobische Störungen?

A

Eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen.

Die Befürchtungen des Patienten können sich auf Einzelsymptome wie Herzklopfen oder Schwächegefühl beziehen, häufig gemeinsam mit sekundären Ängsten vor dem Sterben,
Kontrollverlust oder dem Gefühl, wahnsinnig zu werden.

Allein die Vorstellung, dass die phobische Situation eintreten könnte, erzeugt meist schon Erwartungsangst.

Phobische Angst tritt häufig gleichzeitig mit Depression auf.

Ob zwei Diagnosen, phobische Störung und depressive Episode, erforderlich sind, richtet sich nach dem zeitlichen Verlauf beider Zustandsbilder und nach therapeutischen Erwägungen zum Zeitpunkt der Konsultation.

339
Q

F40.0-

A

Agoraphobie

340
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Agoraphobie?

A

Eine relativ gut definierte Gruppe von Phobien, mit Befürchtungen, das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, in Menschenmengen und auf öffentlichen Plätzen zu sein, alleine mit Bahn, Bus oder Flugzeug zu reisen.

Eine Panikstörung kommt als häufiges Merkmal bei gegenwärtigen oder zurückliegenden Episoden vor.

Depressive und zwanghafte Symptome sowie soziale Phobien sind als zusätzliche Merkmale gleichfalls häufig vorhanden.

Die Vermeidung der phobischen Situation steht oft im Vordergrund, und einige Agoraphobiker
erleben nur wenig Angst, da sie die phobischen Situationen meiden können.

341
Q

F40.00

A

Agoraphobie ohne Angabe einer Panikstörung

342
Q

F40.01

A

Agoraphobie mit Panikstörung

343
Q

F40.2

A

Spezifische (isolierte) Phobien

344
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Spezifische (isolierte) Phobien?

A

Phobien, die auf eng umschriebene Situationen wie Nähe von bestimmten Tieren, Höhen, Donner, Dunkelheit,
Fliegen, geschlossene Räume, Urinieren oder Defäkieren auf öffentlichen Toiletten, Genuss bestimmter Speisen, Zahnarztbesuch oder auf den Anblick von Blut oder Verletzungen beschränkt sind.

Obwohl die auslösende Situation streng begrenzt ist, kann sie Panikzustände wie bei Agoraphobie oder sozialer Phobie
hervorrufen.

345
Q

F41.-

A

Andere Angststörungen

346
Q

Was versteht das ICD-10 unter “Andere Angststörungen”?

A

Bei diesen Störungen stellen Manifestationen der Angst die Hauptsymptome dar, ohne auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen zu sein.

Depressive und Zwangssymptome, sogar einige Elemente phobischer
Angst können vorhanden sein, vorausgesetzt, sie sind eindeutig sekundär oder weniger ausgeprägt.

347
Q

F41.0

A

Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]

348
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]?

A

Das wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken und deshalb auch nicht vorhersehbar sind.

Wie bei anderen Angsterkrankungen zählen zu den wesentlichen Symptomen plötzlich auftretendes Herzklopfen,
Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation oder
Derealisation).

Oft entsteht sekundär auch die Furcht zu sterben, vor Kontrollverlust oder die Angst,
wahnsinnig zu werden.

Die Panikstörung soll nicht als Hauptdiagnose verwendet werden, wenn der Betroffene bei Beginn der Panikattacken an einer depressiven Störung leidet.

Unter diesen Umständen sind die
Panikattacken wahrscheinlich sekundäre Folge der Depression.

349
Q

F41.1

A

Generalisierte Angststörung

350
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Generalisierte Angststörung?

A

Die Angst ist generalisiert und anhaltend.

Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, oder auch nur besonders betont in solchen Situationen, sie ist vielmehr “frei flottierend”.

Die wesentlichen Symptome sind variabel, Beschwerden wie ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen,
Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden gehören zu diesem Bild.

Häufig wird die Befürchtung geäußert, der Patient selbst oder ein Angehöriger könnten demnächst erkranken oder
einen Unfall haben.

351
Q

F41.2

A

Angst und depressive Störung, gemischt

352
Q

Wie definiert das ICD-10 Angst und depressive Störung, gemischt?

A

Diese Kategorie soll bei gleichzeitigem Bestehen von Angst und Depression Verwendung finden, jedoch nur, wenn keine der beiden Störungen eindeutig vorherrscht und keine für sich genommen eine eigenständige
Diagnose rechtfertigt.

Treten ängstliche und depressive Symptome in so starker Ausprägung auf, dass sie
einzelne Diagnosen rechtfertigen, sollen beide Diagnosen gestellt und auf diese Kategorie verzichtet werden.

353
Q

F42.-

A

Zwangsstörung

354
Q

Wie definiert das ICD-10 Zwangsstörungen?

A

Wesentliche Kennzeichen sind wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.

Zwangsgedanken sind Ideen, Vorstellungen oder Impulse, die den Patienten immer wieder stereotyp beschäftigen. Sie sind fast immer quälend, der Patient versucht häufig erfolglos, Widerstand zu leisten.

Die Gedanken werden als zur
eigenen Person gehörig erlebt, selbst wenn sie als unwillkürlich und häufig abstoßend empfunden werden.

Zwangshandlungen oder -rituale sind Stereotypien, die ständig wiederholt werden. Sie werden weder als angenehm empfunden, noch dienen sie dazu, an sich nützliche Aufgaben zu erfüllen.

Der Patient erlebt sie oft als Vorbeugung gegen ein objektiv unwahrscheinliches Ereignis, das ihm Schaden bringen oder bei dem er selbst Unheil anrichten könnte.

Im Allgemeinen wird dieses Verhalten als sinnlos und ineffektiv erlebt, es wird immer wieder versucht, dagegen anzugehen.

Angst ist meist ständig vorhanden.

Werden Zwangshandlungen
unterdrückt, verstärkt sich die Angst deutlich.

355
Q

F42.0

A

Zwangsstörung, Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang

356
Q

F42.1

A

Zwangsstörung, Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale]

357
Q

F42.2

A

Zwangsstörung, Zwangsgedanken und -handlungen, gemischt

358
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Zwangsstörung, Vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang?

A

Diese können die Form von zwanghaften Ideen, bildhaften Vorstellungen oder Zwangsimpulsen annehmen, die
fast immer für die betreffende Person quälend sind.

Manchmal sind diese Ideen eine endlose Überlegung unwägbarer Alternativen, häufig verbunden mit der Unfähigkeit, einfache, aber notwendige Entscheidungen des
täglichen Lebens zu treffen.

Die Beziehung zwischen Grübelzwängen und Depression ist besonders eng.

Eine Zwangsstörung ist nur dann zu diagnostizieren, wenn der Grübelzwang nicht während einer depressiven Episode auftritt und anhält.

359
Q

Wie definiert das ICD-10 Zwangsstörung, Vorwiegend Zwangshandlungen [Zwangsrituale]?

A

Die meisten Zwangshandlungen beziehen sich auf Reinlichkeit (besonders Händewaschen), wiederholte Kontrollen, die garantieren, dass sich eine möglicherweise gefährliche Situation nicht entwickeln kann oder übertriebene Ordnung und Sauberkeit.

Diesem Verhalten liegt die Furcht vor einer Gefahr zugrunde, die den
Patienten bedroht oder von ihm ausgeht; das Ritual ist ein wirkungsloser oder symbolischer Versuch, diese Gefahr abzuwenden.

360
Q

F43.-

A

Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen

361
Q

Wie definiert das ICD-10 Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen?

A

Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren:
ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute Belastungsreaktion hervorruft, oder
eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft.

Obwohl weniger schwere psychosoziale Belastungen (“life events”) den Beginn und das Erscheinungsbild auch zahlreicher anderer Störungen dieses Kapitels auslösen und beeinflussen
können, ist ihre ätiologische Bedeutung doch nicht immer ganz klar.

In jedem Fall hängt sie zusammen mit der individuellen, häufig idiosynkratischen Vulnerabilität, das heißt, die Lebensereignisse sind weder notwendig
noch ausreichend, um das Auftreten und die Art der Krankheit zu erklären.

Im Gegensatz dazu entstehen die
hier aufgeführten Störungen immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas.

Das belastende Ereignis oder die andauernden, unangenehmen Umstände sind primäre und
ausschlaggebende Kausalfaktoren, und die Störung wäre ohne ihre Einwirkung nicht entstanden.

Die Störungen dieses Abschnittes können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgreiche Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen.

362
Q

F43.0

A

Akute Belastungsreaktion

363
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Akute Belastungsreaktion?

A

Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt.

Die individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden
Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle.

Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von “Betäubung”, mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit.

Diesem Zustand kann ein
weiteres Sichzurückziehen aus der Umweltsituation folgen (bis hin zu dissoziativem Stupor, siehe F44.2) oder aber ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion oder Fugue).

Vegetative Zeichen panischer Angst wie Tachykardie, Schwitzen und Erröten treten zumeist auf.

Die Symptome erscheinen im Allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft
innerhalb von Stunden zurück.

Teilweise oder vollständige Amnesie (siehe F44.0) bezüglich dieser Episode kann vorkommen.

Wenn die Symptome andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen
werden.

364
Q

F43.1

A

Posttraumatische Belastungsstörung

365
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Posttraumatische Belastungsstörung?

A

Diese entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigem Ausmaß, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde.

Prädisponierende Faktoren wie bestimmte, z.B. zwanghafte oder asthenische Persönlichkeitszüge oder neurotische Krankheiten in der Vorgeschichte können
die Schwelle für die Entwicklung dieses Syndroms senken und seinen Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten der Störung zu erklären.

Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen
(Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen oder Albträumen, die vor dem Hintergrund eines andauernden
Gefühls von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit auftreten.

Ferner finden sich Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten.

Meist tritt ein Zustand von
vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung, einer übermäßigen Schreckhaftigkeit und Schlafstörung auf.

Angst und Depression sind häufig mit den genannten Symptomen und Merkmalen assoziiert und
Suizidgedanken sind nicht selten.

Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz, die wenige Wochen bis Monate dauern kann.

Der Verlauf ist wechselhaft, in der Mehrzahl der Fälle kann jedoch eine Heilung erwartet
werden. In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf und geht dann in eine andauernde Persönlichkeitsänderung (F62.0) über.

366
Q

F43.2

A

Anpassungsstörungen

367
Q

Wie definiert das ICD-10 Anpassungsstörungen?

A

Hierbei handelt es sich um Zustände von subjektiver Bedrängnis und emotionaler Beeinträchtigung, die im Allgemeinen soziale Funktionen und Leistungen behindern und während des Anpassungsprozesses nach einer
entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen auftreten.

Die Belastung kann das
soziale Netz des Betroffenen beschädigt haben (wie bei einem Trauerfall oder Trennungserlebnissen) oder das weitere Umfeld sozialer Unterstützung oder soziale Werte (wie bei Emigration oder nach Flucht).

Sie kann auch in einem größeren Entwicklungsschritt oder einer Krise bestehen (wie Schulbesuch, Elternschaft, Misserfolg, Erreichen eines ersehnten Zieles und Ruhestand).

Die individuelle Prädisposition oder Vulnerabilität spielt bei dem möglichen Auftreten und bei der Form der Anpassungsstörung eine bedeutsame Rolle; es ist aber dennoch davon auszugehen, dass das Krankheitsbild ohne die Belastung nicht entstanden
wäre.

Die Anzeichen sind unterschiedlich und umfassen depressive Stimmung, Angst oder Sorge (oder eine Mischung von diesen). Außerdem kann ein Gefühl bestehen, mit den alltäglichen Gegebenheiten nicht
zurechtzukommen, diese nicht vorausplanen oder fortsetzen zu können. Störungen des Sozialverhaltens können
insbesondere bei Jugendlichen ein zusätzliches Symptom sein.

Hervorstechendes Merkmal kann eine kurze oder längere depressive Reaktion oder eine Störung anderer Gefühle und des Sozialverhaltens sein.

368
Q

Was fällt unter anderem unter eine Anpassungsstörung?

A

Hospitalismus bei Kindern
Kulturschock
Trauerreaktion

Exkl.: Trennungsangst in der Kindheit (F93.0)

369
Q

F44.-

A

Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen]

370
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen]?

A

Das allgemeine Kennzeichen der dissoziativen oder Konversionsstörungen besteht in teilweisem oder völligem Verlust der normalen Integration der Erinnerung an die Vergangenheit, des Identitätsbewusstseins, der
Wahrnehmung unmittelbarer Empfindungen sowie der Kontrolle von Körperbewegungen.

Alle dissoziativen Störungen neigen nach einigen Wochen oder Monaten zur Remission, besonders wenn der Beginn mit einem
traumatisierenden Lebensereignis verbunden ist.

Eher chronische Störungen, besonders Lähmungen und
Gefühlsstörungen, entwickeln sich, wenn der Beginn mit unlösbaren Problemen oder interpersonalen
Schwierigkeiten verbunden ist.

Diese Störungen wurden früher als verschiedene Formen der
“Konversionsneurose oder Hysterie” klassifiziert.

Sie werden als ursächlich psychogen angesehen, in enger
zeitlicher Verbindung mit traumatisierenden Ereignissen, unlösbaren oder unerträglichen Konflikten oder gestörten Beziehungen.

Die Symptome verkörpern häufig das Konzept der betroffenen Person, wie sich eine körperliche Krankheit manifestieren müsste.

Körperliche Untersuchung und Befragungen geben keinen
Hinweis auf eine bekannte somatische oder neurologische Krankheit.

Zusätzlich ist der Funktionsverlust
offensichtlich Ausdruck emotionaler Konflikte oder Bedürfnisse.

Die Symptome können sich in enger Beziehung zu psychischer Belastung entwickeln und erscheinen oft plötzlich.

Nur Störungen der körperlichen
Funktionen, die normalerweise unter willentlicher Kontrolle stehen, und Verlust der sinnlichen Wahrnehmung sind hier eingeschlossen.

Störungen mit Schmerz und anderen komplexen körperlichen Empfindungen, die durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, sind unter Somatisierungsstörungen (F45.0) zu klassifizieren.

Die Möglichkeit eines späteren Auftretens ernsthafter körperlicher oder psychiatrischer
Störungen muss immer mitbedacht werden.

371
Q

F44.0

A

Dissoziative Amnesie

372
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Dissoziative Amnesie?

A

Das wichtigste Kennzeichen ist der Verlust der Erinnerung für meist wichtige aktuelle Ereignisse, die nicht durch eine organische psychische Störung bedingt ist und für den eine übliche Vergesslichkeit oder Ermüdung als Erklärung nicht ausreicht.

Die Amnesie bezieht sich meist auf traumatische Ereignisse wie Unfälle oder unerwartete Trauerfälle und ist in der Regel unvollständig und selektiv.

Eine vollständige und generalisierte Amnesie ist selten, dann gewöhnlich Symptom einer Fugue (F44.1) und auch als solche zu klassifizieren.

Die Diagnose sollte nicht bei hirnorganischen Störungen, Intoxikationen oder extremer Erschöpfung gestellt werden.

373
Q

F44.1

A

Dissoziative Fugue

374
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Dissoziative Fugue?

A

Eine dissoziative Fugue ist eine zielgerichtete Ortsveränderung, die über die gewöhnliche Alltagsmobilität hinausgeht.

Darüber hinaus zeigt sie alle Kennzeichen einer dissoziativen Amnesie (F44.0).

Obwohl für die Zeit der Fugue eine Amnesie besteht, kann das Verhalten des Patienten während dieser Zeit auf unabhängige
Beobachter vollständig normal wirken.

375
Q

F44.2

A

Dissoziativer Stupor

376
Q

Wie definiert das ICD-10 einen Dissoziativen Stupor?

A

Dissoziativer Stupor wird aufgrund einer beträchtlichen Verringerung oder des Fehlens von willkürlichen
Bewegungen und normalen Reaktionen auf äußere Reize wie Licht, Geräusche oder Berührung diagnostiziert.

Dabei lassen Befragung und Untersuchung keinen Anhalt für eine körperliche Ursache erkennen.

Zusätzliche Hinweise auf die psychogene Verursachung geben kurz vorhergegangene belastende Ereignisse oder Probleme.

377
Q

F44.3

A

Trance- und Besessenheitszustände

378
Q

Wie definiert das ICD-10 Trance- und Besessenheitszustände?

A

Bei diesen Störungen tritt ein zeitweiliger Verlust der persönlichen Identität und der vollständigen Wahrnehmung der Umgebung auf.

Hier sind nur Trancezustände zu klassifizieren, die unfreiwillig oder
ungewollt sind, und die außerhalb von religiösen oder kulturell akzeptierten Situationen auftreten.

Exkl.: Zustandsbilder bei:
* Intoxikation mit psychotropen Substanzen (F10-F19, vierte Stelle .0)
* organischem Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma (F07.2)
* organischer Persönlichkeitsstörung (F07.0)
* Schizophrenie (F20.-)
* vorübergehenden akuten psychotischen Störungen (F23.-)

379
Q

F44.4

A

Dissoziative Bewegungsstörungen

380
Q

Wie definiert das ICD-10 Dissoziative Bewegungsstörungen?

A

Die häufigsten Formen zeigen den vollständigen oder teilweisen Verlust der Bewegungsfähigkeit eines oder mehrerer Körperglieder.

Sie haben große Ähnlichkeit mit fast jeder Form von Ataxie, Apraxie, Akinesie, Aphonie, Dysarthrie, Dyskinesie, Anfällen oder Lähmungen.

381
Q

F44.5

A

Dissoziative Krampfanfälle

382
Q

Wie definiert das ICD-10 Dissoziative Krampfanfälle?

A

Dissoziative Krampfanfälle können epileptischen Anfällen bezüglich ihrer Bewegungen sehr stark ähneln.

Zungenbiss, Verletzungen beim Sturz oder Urininkontinenz sind jedoch selten.

Ein Bewusstseinsverlust fehlt
oder es findet sich statt dessen ein stupor- oder tranceähnlicher Zustand.

383
Q

F44.6

A

Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen

384
Q

Wie definiert das ICD-10 Dissoziative Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen?

A

Die Grenzen anästhetischer Hautareale entsprechen oft eher den Vorstellungen des Patienten über Körperfunktionen als medizinischen Tatsachen.

Es kann auch unterschiedliche Ausfälle der sensorischen
Modalitäten geben, die nicht Folge einer neurologischen Läsion sein können.

Sensorische Ausfälle können von
Klagen über Parästhesien begleitet sein. Vollständige Seh- oder Hörverluste bei dissoziativen Störungen sind selten.

385
Q

F44.7

A

Dissoziative Störungen [Konversionsstörungen], gemischt

386
Q

F45.-

A

Somatoforme Störungen

387
Q

Wie definiert das ICD-10 Somatoforme Störungen?

A

Das Charakteristikum ist die wiederholte Darbietung körperlicher Symptome in Verbindung mit hartnäckigen
Forderungen nach medizinischen Untersuchungen trotz wiederholter negativer Ergebnisse und Versicherung der Ärzte, dass die Symptome nicht körperlich begründbar sind.

Wenn somatische Störungen vorhanden sind, erklären sie nicht die Art und das Ausmaß der Symptome, das Leiden und die innerliche Beteiligung des
Patienten.

Für die Anwendung der Schlüsselnummer F45.41 sind die vorgenannten Kriterien nicht
heranzuziehen.

Für die Anwendung dieser Kategorie gelten die im Hinweistext der Schlüsselnummer aufgeführten Kriterien.

388
Q

F45.0

A

Somatisierungsstörung

389
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Somatisierungsstörung?

A

Charakteristisch sind multiple, wiederholt auftretende und häufig wechselnde körperliche Symptome, die wenigstens zwei Jahre bestehen.

Die meisten Patienten haben eine lange und komplizierte Patienten-Karriere hinter sich, sowohl in der Primärversorgung als auch in spezialisierten medizinischen Einrichtungen, wo viele negative Untersuchungen und ergebnislose explorative Operationen durchgeführt sein können.

Die Symptome können sich auf jeden Körperteil oder jedes System des Körpers beziehen. Der Verlauf der Störung ist chronisch und fluktuierend und häufig mit einer langdauernden Störung des sozialen, interpersonalen und
familiären Verhaltens verbunden.

Eine kurzdauernde (weniger als zwei Jahre) und weniger auffallende Symptomatik wird besser unter F45.1 klassifiziert (undifferenzierte Somatisierungsstörung).

390
Q

F45.1

A

Undifferenzierte Somatisierungsstörung

391
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Undifferenzierte Somatisierungsstörung?

A

Wenn die körperlichen Beschwerden zahlreich, unterschiedlich und hartnäckig sind, aber das vollständige und
typische klinische Bild einer Somatisierungsstörung nicht erfüllt ist, ist die Diagnose undifferenzierte Somatisierungsstörung zu erwägen.

392
Q

F45.2

A

Hypochondrische Störung

393
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Hypochondrische Störung?

A

Vorherrschendes Kennzeichen ist eine beharrliche Beschäftigung mit der Möglichkeit, an einer oder mehreren schweren und fortschreitenden körperlichen Krankheiten zu leiden.

Die Patienten manifestieren anhaltende körperliche Beschwerden oder anhaltende Beschäftigung mit ihren körperlichen Phänomenen.

Normale oder allgemeine Körperwahrnehmungen und Symptome werden von dem betreffenden Patienten oft als abnorm und belastend interpretiert und die Aufmerksamkeit meist auf nur ein oder zwei Organe oder Organsysteme des Körpers fokussiert.

Depression und Angst finden sich häufig und können dann zusätzliche Diagnosen rechtfertigen.

394
Q

F45.3-

A

Somatoforme autonome Funktionsstörung

395
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Somatoforme autonome Funktionsstörung?

A

Die Symptome werden vom Patienten so geschildert, als beruhten sie auf der körperlichen Krankheit eines Systems oder eines Organs, das weitgehend oder vollständig vegetativ innerviert und kontrolliert wird, so etwa
des kardiovaskulären, des gastrointestinalen, des respiratorischen oder des urogenitalen Systems.

Es finden sich meist zwei Symptomgruppen, die beide nicht auf eine körperliche Krankheit des betreffenden Organs oder
Systems hinweisen.

Die erste Gruppe umfasst Beschwerden, die auf objektivierbaren Symptomen der
vegetativen Stimulation beruhen wie etwa Herzklopfen, Schwitzen, Erröten, Zittern.

Sie sind Ausdruck der Furcht vor und Beeinträchtigung durch eine(r) somatische(n) Störung.

Die zweite Gruppe beinhaltet subjektive Beschwerden unspezifischer und wechselnder Natur, wie flüchtige Schmerzen, Brennen, Schwere, Enge und
Gefühle, aufgebläht oder auseinander gezogen zu werden, die vom Patienten einem spezifischen Organ oder
System zugeordnet werden.

396
Q

F45.4

A

Anhaltende Schmerzstörung

397
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Anhaltende Schmerzstörung?

A

Schmerzzustände mit vermutlich psychogenem Ursprung, die im Verlauf depressiver Störungen oder einer Schizophrenie auftreten, sollten hier nicht berücksichtigt werden.

Exkl.:
Rückenschmerzen o.n.A. (M54.9-)
Schmerz:
* akut (R52.0)
* chronisch (R52.2)
* therapieresistent (R52.1)
* o.n.A. (R52.9)

398
Q

F45.40

A

Anhaltende somatoforme Schmerzstörung

399
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Anhaltende somatoforme Schmerzstörung?

A

Die vorherrschende Beschwerde ist ein andauernder, schwerer und quälender Schmerz, der durch einen physiologischen Prozess oder eine körperliche Störung nicht hinreichend erklärt werden kann.

Er tritt in Verbindung mit emotionalen Konflikten oder psychosozialen Belastungen auf, denen die Hauptrolle für
Beginn, Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen zukommt.

Die Folge ist meist eine beträchtlich gesteigerte persönliche oder medizinische Hilfe und Unterstützung.

Psychalgie
Psychogen:
* Kopfschmerz
* Rückenschmerz
Somatoforme Schmerzstörung

Exkl.: Spannungskopfschmerz (G44.2)

400
Q

F45.41

A

Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren

401
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren?

A

Im Vordergrund des klinischen Bildes stehen seit mindestens 6 Monaten bestehende Schmerzen in einer oder mehreren anatomischen Regionen, die ihren Ausgangspunkt in einem physiologischen Prozess oder einer
körperlichen Störung haben.

Psychischen Faktoren wird eine wichtige Rolle für Schweregrad, Exazerbation oder Aufrechterhaltung der Schmerzen beigemessen, jedoch nicht die ursächliche Rolle für deren Beginn.

Der Schmerz verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden und Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

Der Schmerz wird nicht absichtlich erzeugt oder vorgetäuscht (wie
bei der vorgetäuschten Störung oder Simulation).

Schmerzstörungen insbesondere im Zusammenhang mit einer
affektiven, Angst-, Somatisierungs- oder psychotischen Störung sollen hier nicht berücksichtigt werden.

402
Q

F45.8

A

Sonstige somatoforme Störungen

403
Q

Wie definiert das ICD-10 Sonstige somatoforme Störungen?

A

Hier sollten alle anderen Störungen der Wahrnehmung, der Körperfunktion und des Krankheitsverhaltens
klassifiziert werden, die nicht durch das vegetative Nervensystem vermittelt werden, die auf spezifische Teile oder Systeme des Körpers begrenzt sind und mit belastenden Ereignissen oder Problemen eng in Verbindung
stehen.

Psychogen:
* Dysmenorrhoe
* Dysphagie, einschließlich “Globus hystericus”
* Pruritus
* Tortikollis
* Zähneknirschen

404
Q

F48.-

A

Andere neurotische Störungen

405
Q

F48.0

A

Neurasthenie

406
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Neurasthenie?

A

Im Erscheinungsbild zeigen sich beträchtliche kulturelle Unterschiede.

Zwei Hauptformen überschneiden sich beträchtlich.

Bei einer Form ist das Hauptcharakteristikum die Klage über vermehrte Müdigkeit nach geistigen Anstrengungen, häufig verbunden mit abnehmender Arbeitsleistung oder Effektivität bei der Bewältigung täglicher Aufgaben.

Die geistige Ermüdbarkeit wird typischerweise als unangenehmes Eindringen ablenkender
Assoziationen oder Erinnerungen beschrieben, als Konzentrationsschwäche und allgemein ineffektives Denken.

Bei der anderen Form liegt das Schwergewicht auf Gefühlen körperlicher Schwäche und Erschöpfung nach nur geringer Anstrengung, begleitet von muskulären und anderen Schmerzen und der Unfähigkeit, sich zu entspannen.

Bei beiden Formen finden sich eine ganze Reihe von anderen unangenehmen körperlichen
Empfindungen wie Schwindelgefühl, Spannungskopfschmerz und allgemeine Unsicherheit.

Sorge über abnehmendes geistiges und körperliches Wohlbefinden, Reizbarkeit, Freudlosigkeit, Depression und Angst sind
häufig.

Der Schlaf ist oft in der ersten und mittleren Phase gestört, es kann aber auch Hypersomnie im
Vordergrund stehen.

407
Q

F48.1

A

Depersonalisations- und Derealisationssyndrom

408
Q

Wie definiert das ICD-10 ein Depersonalisations- und Derealisationssyndrom?

A

Eine seltene Störung, bei der ein Patient spontan beklagt, dass seine geistige Aktivität, sein Körper oder die Umgebung sich in ihrer Qualität verändert haben, und unwirklich, wie in weiter Ferne oder automatisiert erlebt werden.

Neben vielen anderen Phänomenen und Symptomen klagen die Patienten am häufigsten über den Verlust von Emotionen, über Entfremdung und Loslösung vom eigenen Denken, vom Körper oder von der umgebenden realen Welt.

Trotz der dramatischen Form dieser Erfahrungen ist sich der betreffende Patient der
Unwirklichkeit dieser Veränderung bewusst.

Das Sensorium ist normal, die Möglichkeiten des emotionalen
Ausdrucks intakt.

Depersonalisations- und Derealisationsphänomene können im Rahmen einer schizophrenen,
depressiven, phobischen oder Zwangsstörung auftreten.

In solchen Fällen sollte die Diagnose der im Vordergrund stehenden Störung gestellt werden.

409
Q

F50-F59

A

Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren

410
Q

F50.-

A

Essstörungen

411
Q

F50.0-

A

Anorexia nervosa

412
Q

Wie defineirt das ICD-10 eine Anorexia nervosa?

A

Die Anorexia ist durch einen absichtlich selbst herbeigeführten oder aufrechterhaltenen Gewichtsverlust charakterisiert.

Am häufigsten ist die Störung bei heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen; heranwachsende Jungen und junge Männer, Kinder vor der Pubertät und Frauen bis zur Menopause können ebenfalls betroffen sein.

Die Krankheit ist mit einer spezifischen Psychopathologie verbunden, wobei die Angst vor einem dicken Körper und einer schlaffen Körperform als eine tiefverwurzelte überwertige Idee besteht und die Betroffenen eine sehr niedrige Gewichtsschwelle für sich selbst festlegen.

Es liegt meist Unterernährung
unterschiedlichen Schweregrades vor, die sekundär zu endokrinen und metabolischen Veränderungen und zu körperlichen Funktionsstörungen führt.

Zu den Symptomen gehören eingeschränkte Nahrungsauswahl,
übertriebene körperliche Aktivitäten, selbstinduziertes Erbrechen und Abführen und der Gebrauch von Appetitzüglern und Diuretika.

413
Q

F50.00

A

Anorexia nervosa, restriktiver Typ
Anorexia nervosa, ohne Maßnahmen zur Gewichtsreduktion

414
Q

F50.01

A

Anorexia nervosa, aktiver Typ
Anorexia nervosa, bulimischer Typ
Anorexia nervosa, mit Maßnahmen zur Gewichtsreduktion

415
Q

F50.1

A

Atypische Anorexia nervosa

416
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Atypische Anorexia nervosa?

A

Es handelt sich um Störungen, die einige Kriterien der Anorexia nervosa erfüllen, das gesamte klinische Bild rechtfertigt die Diagnose jedoch nicht.

Zum Beispiel können die Schlüsselsymptome wie deutliche Angst vor dem zu Dicksein oder die Amenorrhoe fehlen, trotz eines erheblichen Gewichtsverlustes und
gewichtsreduzierendem Verhalten.

Die Diagnose ist bei einer bekannten körperlichen Krankheit mit Gewichtsverlust nicht zu stellen.

417
Q

F50.2

A

Bulimia nervosa

418
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Bulimia nervosa?

A

Ein Syndrom, das durch wiederholte Anfälle von Heißhunger und eine übertriebene Beschäftigung mit der
Kontrolle des Körpergewichts charakterisiert ist.

Dies führt zu einem Verhaltensmuster von Essanfällen und Erbrechen oder Gebrauch von Abführmitteln.

Viele psychische Merkmale dieser Störung ähneln denen der
Anorexia nervosa, so die übertriebene Sorge um Körperform und Gewicht.

Wiederholtes Erbrechen kann zu
Elektrolytstörungen und körperlichen Komplikationen führen.

Häufig lässt sich in der Anamnese eine frühere Episode einer Anorexia nervosa mit einem Intervall von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren nachweisen.

419
Q

F50.3

A

Atypische Bulimia nervosa

420
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Atypische Bulimia nervosa?

A

Es handelt sich um Störungen, die einige Kriterien der Bulimia nervosa erfüllen, das gesamte klinische Bild rechtfertigt die Diagnose jedoch nicht.

Zum Beispiel können wiederholte Essanfälle und übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln auftreten ohne signifikante Gewichtsveränderungen, oder es fehlt die typische übertriebene
Sorge um Körperform und Gewicht.

421
Q

F50.4

A

Essattacken bei anderen psychischen Störungen

422
Q

Wie definiert das ICD-10 Essattacken bei anderen psychischen Störungen?

A

Übermäßiges Essen als Reaktion auf belastende Ereignisse, wie etwa Trauerfälle, Unfälle und Geburt.

423
Q

F50.5

A

Erbrechen bei anderen psychischen Störungen

424
Q

Wie definiert das ICd-10 Erbrechen bei anderen psychischen Störungen?

A

Wiederholtes Erbrechen bei dissoziativen Störungen (F44.-) und Hypochondrie (F45.2) und Erbrechen, das nicht unter anderen Zustandsbildern außerhalb des Kapitels V klassifiziert werden kann.

Diese Subkategorie
kann zusätzlich zu O21.- (übermäßiges Erbrechen in der Schwangerschaft) verwendet werden, wenn hauptsächlich emotionale Faktoren wiederholte Übelkeit und Erbrechen verursachen.

424
Q

F50.8

A

Sonstige Essstörungen

425
Q

F51.-

A

Nichtorganische Schlafstörungen

426
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Nichtorganische Schlafstörungen?

A

In vielen Fällen ist eine Schlafstörung Symptom einer anderen psychischen oder körperlichen Krankheit.

Ob eine Schlafstörung bei einem bestimmten Patienten ein eigenständiges Krankheitsbild oder einfach Merkmal einer anderen Krankheit (klassifiziert anderenorts in Kapitel V oder in anderen Kapiteln) ist, sollte auf der Basis
des klinischen Erscheinungsbildes, des Verlaufs sowie aufgrund therapeutischer Erwägungen und Prioritäten zum Zeitpunkt der Konsultation entschieden werden.

Wenn die Schlafstörung eine der Hauptbeschwerden darstellt und als eigenständiges Zustandsbild aufgefasst wird, dann soll diese Kodierung gemeinsam mit
dazugehörenden Diagnosen verwendet werden, welche die Psychopathologie und Pathophysiologie des
gegebenen Falles beschreiben.

Diese Kategorie umfasst nur Schlafstörungen, bei denen emotionale Ursachen als primärer Faktor aufgefasst werden, und die nicht durch anderenorts klassifizierte körperliche Störungen
verursacht werden.

427
Q

F51.0

A

Nichtorganische Insomnie

428
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Nichtorganische Insomnie?

A

Insomnie ist ein Zustandsbild mit einer ungenügenden Dauer und Qualität des Schlafes, das über einen beträchtlichen Zeitraum besteht und Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen und frühmorgendliches Erwachen einschließt.

Insomnie ist ein häufiges Symptom vieler psychischer und somatischer Störungen und soll daher nur zusätzlich klassifiziert werden, wenn sie das klinische Bild beherrscht.

429
Q

F51.1

A

Nichtorganische Hypersomnie

430
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Nichtorganische Hypersomnie?

A

Hypersomnie ist definiert entweder als Zustand exzessiver Schläfrigkeit während des Tages und Schlafattacken (die nicht durch eine inadäquate Schlafdauer erklärbar sind) oder durch verlängerte Übergangszeiten bis zum Wachzustand nach dem Aufwachen.

Bei Fehlen einer organischen Ursache für die Hypersomnie ist dieses Zustandsbild gewöhnlich mit anderen psychischen Störungen verbunden.

431
Q

F51.2

A

Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus

432
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus?

A

Eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus ist definiert als Mangel an Synchronizität zwischen dem
individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus und dem erwünschten Schlaf-Wach-Rhythmus der Umgebung.

Dies führt zu Klagen über Schlaflosigkeit und Hypersomnie.

Psychogene Umkehr:
* Schlafrhythmus
* Tag-Nacht-Rhythmus
* 24-Stunden-Rhythmus

Exkl.: Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (organisch) (G47.2)

433
Q

F51.3

A

Schlafwandeln [Somnambulismus]

434
Q

Wie definiert das ICD-10 Schlafwandeln [Somnambulismus]?

A

Schlafwandeln oder Somnambulismus ist ein Zustand veränderter Bewusstseinslage, in dem Phänomene von Schlaf und Wachsein kombiniert sind.

Während einer schlafwandlerischen Episode verlässt die betreffende Person das Bett, häufig während des ersten Drittels des Nachtschlafes, geht umher, zeigt ein herabgesetztes
Bewusstsein, verminderte Reaktivität und Geschicklichkeit.

Nach dem Erwachen besteht meist keine Erinnerung an das Schlafwandeln mehr.

435
Q

F51.4

A

Pavor nocturnus

436
Q

Wie definiert das ICD-10 einen Pavor nocturnus?

A

Nächtliche Episoden äußerster Furcht und Panik mit heftigem Schreien, Bewegungen und starker autonomer Erregung.

Die betroffene Person setzt sich oder steht mit einem Panikschrei auf, gewöhnlich während des
ersten Drittels des Nachtschlafes.

Häufig stürzt sie zur Tür wie um zu entfliehen, meist aber ohne den Raum zu verlassen.

Nach dem Erwachen fehlt die Erinnerung an das Geschehen oder ist auf ein oder zwei bruchstückhafte bildhafte Vorstellungen begrenzt.

437
Q

F51.5

A

Albträume [Angstträume]

438
Q

Wie definiert das ICD-10 Albträume [Angstträume]?

A

Traumerleben voller Angst oder Furcht, mit sehr detaillierter Erinnerung an den Trauminhalt.

Dieses Traumerleben ist sehr lebhaft, Themen sind die Bedrohung des Lebens, der Sicherheit oder der Selbstachtung.

Oft besteht eine Wiederholung gleicher oder ähnlicher erschreckender Albtraumthemen.

Während einer typischen Episode besteht eine autonome Stimulation, aber kein wahrnehmbares Schreien oder
Körperbewegungen.

Nach dem Aufwachen wird der Patient rasch lebhaft und orientiert.

439
Q

F52.-

A

Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische
Störung oder Krankheit

440
Q

Wie beschreib das ICD-10 Sexuelle Funktionsstörungen, nicht verursacht durch eine organische
Störung oder Krankheit?

A

Sexuelle Funktionsstörungen verhindern die von der betroffenen Person gewünschte sexuelle Beziehung.

Die sexuellen Reaktionen sind psychosomatische Prozesse, d.h. bei der Entstehung von sexuellen
Funktionsstörungen sind gewöhnlich sowohl psychologische als auch somatische Prozesse beteiligt.

441
Q

F52.0

A

Mangel oder Verlust von sexuellem Verlangen

442
Q

F52.1

A

Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung

443
Q

Wie definiert das ICD-10 Sexuelle Aversion und mangelnde sexuelle Befriedigung?

A

Entweder ist der Bereich sexueller Partnerbeziehungen mit so großer Furcht oder Angst verbunden, dass
sexuelle Aktivitäten vermieden werden (sexuelle Aversion) oder sexuelle Reaktionen verlaufen normal und ein Orgasmus wird erlebt, aber ohne die entsprechende Lust daran (Mangel an sexueller Befriedigung).

444
Q

F52.2

A

Versagen genitaler Reaktionen

445
Q

Wie definiert das ICD-10 Versagen genitaler Reaktionen?

A

Das Hauptproblem ist bei Männern die Erektionsstörung (Schwierigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr notwendige Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten).

Bei Frauen ist das Hauptproblem mangelnde oder fehlende vaginale Lubrikation.

446
Q

F52.3

A

Orgasmusstörung

447
Q

F52.4

A

Ejaculatio praecox

448
Q

Wie definiert das ICD-10 Ejaculatio praecox?

A

Unfähigkeit, die Ejakulation ausreichend zu kontrollieren, damit der Geschlechtsverkehr für beide Partner befriedigend ist.

449
Q

F52.5

A

Nichtorganischer Vaginismus

450
Q

Wie definiert das ICD-10 Nichtorganischen Vaginismus?

A

Spasmus der die Vagina umgebenden Beckenbodenmuskulatur, wodurch der Introitus vaginae verschlossen
wird.

Die Immission des Penis ist unmöglich oder schmerzhaft.

Psychogener Vaginismus

Exkl.: Vaginismus (organisch) (N94.2)

451
Q

F52.6

A

Nichtorganische Dyspareunie

452
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Nichtorganische Dyspareunie?

A

Eine Dyspareunie (Schmerzen während des Sexualverkehrs) tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf.

Sie kann häufig einem lokalen krankhaften Geschehen zugeordnet werden und sollte dann unter der entsprechenden Störung klassifiziert werden.

Diese Kategorie sollte nur dann verwendet werden, wenn keine
andere primäre nichtorganische Sexualstörung vorliegt (z.B. Vaginismus oder mangelnde/fehlende vaginale
Lubrikation).

453
Q

F52.7

A

Gesteigertes sexuelles Verlangen

454
Q

F53.-

A

Psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht
klassifiziert

455
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Psychische oder Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht
klassifiziert?

A

Hier sind nur psychische Störungen im Zusammenhang mit dem Wochenbett zu klassifizieren (Beginn innerhalb von sechs Wochen nach der Geburt), die nicht die Kriterien für anderenorts im Kapitel V (F) klassifizierte Störungen erfüllen.

Hier wird verschlüsselt, entweder weil nur ungenügende Informationen verfügbar sind, oder weil man annimmt, dass spezielle zusätzliche klinische Aspekte vorliegen, die ihre Klassifikation an anderer Stelle unangemessen erscheinen lassen.

456
Q

F53.0

A

Leichte psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht
klassifiziert

457
Q

F53.1

A

Schwere psychische und Verhaltensstörungen im Wochenbett, anderenorts nicht
klassifiziert

458
Q

F54

A

Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

459
Q

Was sind Beispiele für Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten?

A

Inkl.: Psychische Faktoren, die körperliche Störungen bewirken
Beispiele für den Gebrauch dieser Kategorie sind:

  • Asthma F54 und J45.-
  • Colitis ulcerosa F54 und K51.-
  • Dermatitis F54 und L23-L25
  • Magenulkus F54 und K25.-
  • Reizdarmsyndrom F54 und K58.-
  • Urtikaria F54 und L50.-

Soll eine assoziierte körperliche Krankheit angegeben werden, ist eine zusätzliche Schlüsselnummer
zu benutzen.

Exkl.: Spannungskopfschmerz (G44.2)

460
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Psychologische Faktoren oder Verhaltensfaktoren bei anderenorts klassifizierten Krankheiten?

A

Diese Kategorie sollte verwendet werden, um psychische Faktoren und Verhaltenseinflüsse zu erfassen, die eine wesentliche Rolle in der Ätiologie körperlicher Krankheiten spielen, die in anderen Kapiteln der ICD-10 klassifiziert werden.

Die sich hierbei ergebenden psychischen Störungen sind meist leicht, oft lang anhaltend
(wie Sorgen, emotionale Konflikte, ängstliche Erwartung) und rechtfertigen nicht die Zuordnung zu einer der anderen Kategorien des Kapitels V.

461
Q

F55.-

A

Schädlicher Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen

462
Q

Wie beschreibt das ICD-10 den Schädlichen Gebrauch von nichtabhängigkeitserzeugenden Substanzen?

A

Eine große Zahl von Arzneimitteln und Naturheilmitteln können missbraucht werden.

Die wichtigsten Gruppen
sind:
1. Psychotrope Substanzen, die keine Abhängigkeit hervorrufen, z.B. Antidepressiva,
2. Laxanzien,
3. Analgetika, die ohne ärztliche Verordnung erworben werden können, z.B. Aspirin und Paracetamol.

Der anhaltende Gebrauch dieser Substanzen ist oft mit unnötigen Kontakten mit medizinischen und anderen Hilfseinrichtungen verbunden und manchmal von schädlichen körperlichen Auswirkungen der Substanzen
begleitet.

Der Versuch, dem Gebrauch der Substanz entgegenzusteuern oder ihn zu verbieten, stößt oft auf Widerstand.

Bei Laxanzien und Analgetika führt der Missbrauch trotz Warnungen vor (oder sogar trotz der Entwicklung derselben) zu körperlichen Schäden, wie Nierenfunktions- oder Elektrolytstörungen.

Obwohl die betreffende Person ein starkes Verlangen nach der Substanz hat, entwickeln sich keine Abhängigkeit bzw. Entzugssymptome wie bei den unter F10-F19 klassifizierten psychotropen Substanzen.

463
Q

F60-F69

A

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

464
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen?

A

Dieser Abschnitt enthält eine Reihe von klinisch wichtigen, meist länger anhaltenden Zustandsbildern und
Verhaltensmustern.

Sie sind Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des Verhältnisses zur
eigenen Person und zu anderen Menschen.

Einige dieser Zustandsbilder und Verhaltensmuster entstehen als
Folge konstitutioneller Faktoren und sozialer Erfahrungen schon früh im Verlauf der individuellen Entwicklung, während andere erst später im Leben erworben werden.

Die spezifischen Persönlichkeitsstörungen (F60.-), die kombinierten und anderen Persönlichkeitsstörungen (F61) und die Persönlichkeitsänderungen (F62.-) sind tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und
soziale Lebenslagen zeigen.

Sie verkörpern gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung deutliche
Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in den Beziehungen zu anderen.

Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche des Verhaltens und der psychologischen
Funktionen.

Häufig gehen sie mit einem unterschiedlichen Ausmaß persönlichen Leidens und gestörter sozialer Funktionsfähigkeit einher.

465
Q

F60.-

A

Spezifische Persönlichkeitsstörungen

466
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Spezifische Persönlichkeitsstörungen?

A

Es handelt sich um schwere Störungen der Persönlichkeit und des Verhaltens der betroffenen Person, die nicht direkt auf eine Hirnschädigung oder -krankheit oder auf eine andere psychiatrische Störung zurückzuführen sind.

Sie erfassen verschiedene Persönlichkeitsbereiche und gehen beinahe immer mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher.

Persönlichkeitsstörungen treten meist in der Kindheit oder in der
Adoleszenz in Erscheinung und bestehen während des Erwachsenenalters weiter.

467
Q

F60.0

A

Paranoide Persönlichkeitsstörung

468
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Paranoide Persönlichkeitsstörung?

A

Diese Persönlichkeitsstörung ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen, sowie eine Neigung, Erlebtes zu verdrehen gekennzeichnet, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden, wiederkehrende unberechtigte Verdächtigungen hinsichtlich der sexuellen Treue des Ehegatten oder Sexualpartners, schließlich durch streitsüchtiges und beharrliches Bestehen auf eigenen Rechten.

Diese Personen können zu überhöhtem Selbstwertgefühl und häufiger, übertriebener Selbstbezogenheit neigen.

469
Q

F60.1

A

Schizoide Persönlichkeitsstörung

470
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schizoide Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch einen Rückzug von affektiven, sozialen und anderen Kontakten mit übermäßiger Vorliebe für Phantasie, einzelgängerisches Verhalten und in sich gekehrte Zurückhaltung gekennzeichnet ist.

Es besteht nur ein begrenztes Vermögen, Gefühle auszudrücken und Freude zu erleben.

471
Q

F60.2

A

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

472
Q

F60.2

A

Dissoziale Persönlichkeitsstörung

473
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Dissoziale Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere gekennzeichnet ist.

Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz.

Das Verhalten erscheint durch nachteilige Erlebnisse, einschließlich Bestrafung, nicht änderungsfähig.

Es besteht eine geringe Frustrationstoleranz und eine niedrige Schwelle für aggressives, auch gewalttätiges Verhalten, eine Neigung, andere zu beschuldigen oder vordergründige Rationalisierungen für das Verhalten anzubieten, durch das der betreffende Patient in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist.

Persönlichkeit(sstörung):
• amoralisch
• antisozial
• asozial
• psychopathisch
• soziopathisch

474
Q

F60.3-

A

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

475
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Emotional instabile Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, Impulse ohne Berücksichtigung von Konsequenzen auszuagieren, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung.

Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren.

Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden.

Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline- Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.

476
Q

F60.30

A

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Impulsiver Typ
Persönlichkeit(sstörung):
• aggressiv
• reizbar (explosiv)

477
Q

F60.31

A

Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ

478
Q

F60.4

A

Histrionische Persönlichkeitsstörung

479
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Histrionische Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch oberflächliche und labile Affektivität, Dramatisierung, einen theatralischen, übertriebenen Ausdruck von Gefühlen, durch Suggestibilität, Egozentrik, Genusssucht, Mangel an Rücksichtnahme, erhöhte Kränkbarkeit und ein dauerndes Verlangen nach Anerkennung, äußeren Reizen und Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist.

Persönlichkeit(sstörung):
• hysterisch
• infantil

480
Q

F60.5

A

Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung

481
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Anankastische [zwanghafte] Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Zweifel,
Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit, Vorsicht und Starrheit gekennzeichnet ist.

Es können beharrliche und unerwünschte Gedanken oder Impulse auftreten, die nicht die Schwere einer Zwangsstörung erreichen.

Zwanghafte Persönlichkeit(sstörung) Zwangspersönlichkeit(sstörung)

482
Q

F60.6

A

Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung

483
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung, die durch Gefühle von Anspannung und Besorgtheit, Unsicherheit und Minderwertigkeit gekennzeichnet ist.

Es besteht eine andauernde Sehnsucht nach Zuneigung und Akzeptiertwerden, eine Überempfindlichkeit gegenüber Zurückweisung und Kritik mit eingeschränkter Beziehungsfähigkeit.

Die betreffende Person neigt zur Überbetonung potentieller Gefahren oder Risiken alltäglicher Situationen bis zur Vermeidung bestimmter Aktivitäten.

484
Q

F60.7

A

Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung

485
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Abhängige (asthenische) Persönlichkeitsstörung?

A

Personen mit dieser Persönlichkeitsstörung verlassen sich bei kleineren oder größeren Lebensentscheidungen passiv auf andere Menschen.

Die Störung ist ferner durch große Trennungsangst, Gefühle von Hilflosigkeit und Inkompetenz, durch eine Neigung, sich den Wünschen älterer und anderer unterzuordnen sowie durch ein Versagen gegenüber den Anforderungen des täglichen Lebens gekennzeichnet.

Die Kraftlosigkeit kann sich im intellektuellen emotionalen Bereich zeigen; bei Schwierigkeiten besteht die Tendenz, die Verantwortung anderen zuzuschieben.

Persönlichkeit(sstörung):
• asthenisch
• inadäquat
• passiv
• selbstschädigend

486
Q

F61

A

Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen

487
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Kombinierte und andere Persönlichkeitsstörungen?

A

Diese Kategorie ist vorgesehen für Persönlichkeitsstörungen, die häufig zu Beeinträchtigungen führen, aber nicht die spezifischen Symptombilder der in F60.- beschriebenen Störungen aufweisen.

Daher sind sie häufig schwieriger als die Störungen in F60.- zu diagnostizieren.

Beispiele:
• Kombinierte Persönlichkeitsstörungen mit Merkmalen aus verschiedenen der unter F60.- aufgeführten Störungen, jedoch ohne ein vorherrschendes Symptombild, das eine genauere Diagnose ermöglichen würde.

• Störende Persönlichkeitsänderungen, die nicht in F60.- oder F62.- einzuordnen sind, und Zweitdiagnosen zu bestehenden Affekt- oder Angststörung sind.

Exkl.: Akzentuierte Persönlichkeitszüge (Z73)

488
Q

Z73

A

Akzentuierte Persönlichkeitszüge

489
Q

F62.-

A

Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns

490
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Andauernde Persönlichkeitsänderungen, nicht Folge einer Schädigung oder Krankheit des Gehirns?

A

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen ohne vorbestehende Persönlichkeitsstörung nach extremer oder übermäßiger, anhaltender Belastung oder schweren psychiatrischen Krankheiten.

Diese Diagnosen sollten nur dann gestellt werden, wenn Hinweise auf eine eindeutige und andauernde Veränderung in der Wahrnehmung sowie im Verhalten und Denken bezüglich der Umwelt und der eigenen Person vorliegen.

Die Persönlichkeitsänderung sollte deutlich ausgeprägt sein und mit einem unflexiblen und fehlangepassten Verhalten verbunden sein, das vor der pathogenen Erfahrung nicht bestanden hat.

Die Änderung sollte nicht Ausdruck einer anderen psychischen Störung oder Residualsymptom einer vorangegangenen psychischen Störung sein.

491
Q

F62.0

A

Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung

492
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung?

A

Eine andauernde, wenigstens über zwei Jahre bestehende Persönlichkeitsänderung kann einer Belastung katastrophalen Ausmaßes folgen.

Die Belastung muss extrem sein, dass die Vulnerabilität der betreffenden Person als Erklärung für die tief greifende Auswirkung auf die Persönlichkeit nicht in Erwägung gezogen werden muss.

Die Störung ist durch eine feindliche oder misstrauische Haltung gegenüber der Welt, durch sozialen Rückzug, Gefühle der Leere oder Hoffnungslosigkeit, ein chronisches Gefühl der Anspannung wie bei ständigem Bedrohtsein und Entfremdungsgefühl, gekennzeichnet.

Eine posttraumatische Belastungsstörung (F43.1) kann dieser Form der Persönlichkeitsänderung vorausgegangen sein.

Persönlichkeitsänderungen nach:
• andauerndem Ausgesetztsein lebensbedrohlicher Situationen, etwa als Opfer von Terrorismus
• andauernder Gefangenschaft mit unmittelbarer Todesgefahr
• Folter
• Katastrophen
• Konzentrationslagererfahrungen

493
Q

F62.1

A

Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit

494
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit?

A

Eine auf der traumatischen Erfahrung einer schweren psychiatrischen Krankheit beruhende, wenigstens über zwei Jahre bestehende Persönlichkeitsänderung.

Die Änderung kann nicht durch eine vorbestehende Persönlichkeitsstörung erklärt werden und sollte vom Residualzustand einer Schizophrenie und anderen Zustandsbildern unvollständiger Rückbildung einer vorausgegangenen psychischen Störung unterschieden werden.

Die Störung ist gekennzeichnet durch eine hochgradige Abhängigkeit sowie Anspruchs- und Erwartungshaltung gegenüber anderen, eine Überzeugung, durch die Krankheit verändert oder stigmatisiert worden zu sein.

Dies führt zu einer Unfähigkeit, enge und vertrauensvolle persönliche Beziehungen aufzunehmen und beizubehalten, sowie zu sozialer Isolation.

Ferner finden sich Passivität, verminderte Interessen und Vernachlässigung von Freizeitbeschäftigungen, ständige Beschwerden über das Kranksein, oft verbunden mit hypochondrischen Klagen und kränkelndem Verhalten, dysphorische oder labile Stimmung, die nicht auf dem Vorliegen einer gegenwärtigen psychischen Störung oder einer vorausgegangenen psychischen Störung mit affektiven Residualsymptomen beruht.

Schließlich bestehen seit längerer Zeit Probleme in der sozialen und beruflichen Funktionsfähigkeit.

495
Q

F62.80

A

Andauernde Persönlichkeitsänderung bei chronischem Schmerzsyndrom

496
Q

F63.-

A

Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle

497
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle?

A

In dieser Kategorie sind verschiedene nicht an anderer Stelle klassifizierbare Verhaltensstörungen zusammengefasst.

Sie sind durch wiederholte Handlungen ohne vernünftige Motivation gekennzeichnet, die nicht kontrolliert werden können und die meist die Interessen des betroffenen Patienten oder anderer Menschen schädigen.

Der betroffene Patient berichtet von impulshaftem Verhalten.

Die Ursachen dieser Störungen sind unklar, sie sind wegen deskriptiver Ähnlichkeiten hier gemeinsam aufgeführt, nicht weil sie andere wichtige Merkmale teilen.

498
Q

F63.0

A

Pathologisches Spielen

499
Q

Wie definiert das ICD-10 Pathologisches Spielen?

A

Die Störung besteht in häufigem und wiederholtem episodenhaften Glücksspiel, das die Lebensführung des betroffenen Patienten beherrscht und zum Verfall der sozialen, beruflichen, materiellen und familiären Werte und Verpflichtungen führt.

500
Q

F63.1

A

Pathologische Brandstiftung [Pyromanie]

501
Q

Wie definiert das ICD-10 Pathologische Brandstiftung [Pyromanie]?

A

Die Störung ist durch häufige tatsächliche oder versuchte Brandstiftung an Gebäuden oder anderem Eigentum ohne verständliches Motiv und durch eine anhaltende Beschäftigung der betroffenen Person mit Feuer und Brand charakterisiert.

Das Verhalten ist häufig mit wachsender innerer Spannung vor der Handlung und starker Erregung sofort nach ihrer Ausführung verbunden.

502
Q

F63.2

A

Pathologisches Stehlen [Kleptomanie]

503
Q

Wie definiert das ICD-10 Pathologisches Stehlen [Kleptomanie]?

A

Die Störung charakterisiert wiederholtes Versagen Impulsen zu widerstehen, Dinge zu stehlen, die nicht dem persönlichen Gebrauch oder der Bereicherung dienen. Statt dessen werden die Gegenstände weggeworfen, weggegeben oder gehortet.

Dieses Verhalten ist meist mit wachsender innerer Spannung vor der Handlung und einem Gefühl von Befriedigung während und sofort nach der Tat verbunden.

504
Q

F63.3

A

Trichotillomanie

505
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Trichotillomanie?

A

Bei dieser Störung kommt es nach immer wieder misslungenem Versuch, sich gegen Impulse zum Ausreißen der Haare zu wehren, zu einem beachtlichen Haarverlust.

Das Ausreißen der Haare ist häufig mit dem Gefühl wachsender Spannung verbunden und einem anschließenden Gefühl von Erleichterung und Befriedigung.

Diese Diagnose soll nicht gestellt werden, wenn zuvor eine Hautentzündung bestand oder wenn das Ausreißen der Haare eine Reaktion auf ein Wahnphänomen oder eine Halluzination ist.

506
Q

F64.-

A

Störungen der Geschlechtsidentität

507
Q

Wie definiert das ICD-10 Transsexualismus?

A

Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden.

Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher.

Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen.

508
Q

F64.1

A

Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen

509
Q

Wie definiert das ICD-10 Transvestitismus unter Beibehaltung beider Geschlechtsrollen

A

Tragen gegengeschlechtlicher Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben.

Der Wunsch nach dauerhafter Genitalorganumwandlung oder chirurgischer Korrektur besteht nicht; der Kleiderwechsel ist nicht von sexueller Erregung begleitet.

Störung der Geschlechtsidentität in der Adoleszenz oder im Erwachsenenalter, nicht transsexueller Typus

510
Q

F64.2

A

Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters

511
Q

Wie definiert das ICD-10 eine Störung der Geschlechtsidentität des Kindesalters?

A

Diese Störung zeigt sich während der frühen Kindheit, immer lange vor der Pubertät.

Sie ist durch ein anhaltendes und starkes Unbehagen über das zugefallene Geschlecht gekennzeichnet, zusammen mit dem Wunsch oder der ständigen Beteuerung, zum anderen Geschlecht zu gehören.

Es besteht eine andauernde Beschäftigung mit der Kleidung oder den Aktivitäten des anderen Geschlechtes und eine Ablehnung des eigenen Geschlechtes.

Die Diagnose erfordert eine tief greifende Störung der normalen Geschlechtsidentität; eine bloße Knabenhaftigkeit bei Mädchen und ein mädchenhaftes Verhalten bei Jungen sind nicht ausreichend.

Geschlechtsidentitätsstörungen bei Personen, welche die Pubertät erreicht haben oder gerade erreichen, sind nicht hier, sondern unter F66.- zu klassifizieren.

512
Q

F65.-

A

Störungen der Sexualpräferenz

513
Q

F65.0

A

Fetischismus

514
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Fetischismus?

A

Gebrauch toter Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und Befriedigung.

Viele Fetische stellen eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar, z.B. Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder.

Die Fetischobjekte haben individuell wechselnde Bedeutung.

In einigen Fällen dienen sie lediglich der Verstärkung der auf üblichem Wege erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn der Partner ein bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).

515
Q

F65.1

A

Fetischistischer Transvestitismus

516
Q

Wie beschreibt das ICD-10 fetischistischen Transvestitismus?

A

Zur Erreichung sexueller Erregung wird Kleidung des anderen Geschlechts getragen; damit wird der Anschein erweckt, dass es sich um eine Person des anderen Geschlechts handelt.

Fetischistischer Transvestitismus unterscheidet sich vom transsexuellen Transvestitismus durch die deutliche Kopplung an sexuelle Erregung und das starke Verlangen, die Kleidung nach dem eingetretenen Orgasmus und dem Nachlassen der sexuellen Erregung abzulegen.

Er kann als eine frühere Phase in der Entwicklung eines Transsexualismus auftreten.

517
Q

F65.2

A

Exhibitionismus

518
Q

Wie definiert das ICD-10 Exhibitionismus?

A

Die wiederkehrende oder anhaltende Neigung, die eigenen Genitalien vor meist gegengeschlechtlichen Fremden in der Öffentlichkeit zu entblößen, ohne zu einem näheren Kontakt aufzufordern oder diesen zu wünschen.

Meist wird das Zeigen von sexueller Erregung begleitet und im Allgemeinen kommt es zu nachfolgender Masturbation.

519
Q

F65.3

A

Voyeurismus

520
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Voyeurismus?

A

Wiederkehrender oder anhaltender Drang, anderen Menschen bei sexuellen Aktivitäten oder intimen Tätigkeiten, z.B. Entkleiden, zuzusehen ohne Wissen der beobachteten Person.

Zumeist führt dies beim Beobachtenden zu sexueller Erregung und Masturbation.

521
Q

F65.4

A

Pädophilie

522
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Pädophilie?

A

Sexuelle Präferenz für Kinder, Jungen oder Mädchen oder Kinder beiderlei Geschlechts, die sich meist in der Vorpubertät oder in einem frühen Stadium der Pubertät befinden.

523
Q

F65.5

A

Sadomasochismus

524
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Sadomasochismus?

A

Es werden sexuelle Aktivitäten mit Zufügung von Schmerzen, Erniedrigung oder Fesseln bevorzugt.

Wenn die betroffene Person diese Art der Stimulation erleidet, handelt es sich um Masochismus; wenn sie sie jemand anderem zufügt, um Sadismus.

Oft empfindet die betroffene Person sowohl bei masochistischen als auch sadistischen Aktivitäten sexuelle Erregung.

525
Q

F66.-

A

Psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung

526
Q

F66.0

A

Sexuelle Reifungskrise

527
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Sexuelle Reifungskrise?

A

Die betroffene Person leidet unter einer Unsicherheit hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung, mit Ängsten oder Depressionen.

Meist kommt dies bei Heranwachsenden vor, die sich hinsichtlich ihrer homo-, hetero- oder bisexuellen Orientierung nicht sicher sind; oder bei Menschen, die nach einer Zeit scheinbar stabiler sexueller Orientierung, oftmals in einer lange dauernden Beziehung, die Erfahrung machen, dass sich ihre sexuelle Orientierung ändert.

528
Q

F66.1

A

Ichdystone Sexualorientierung

529
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Ichdystone Sexualorientierung?

A

Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Ausrichtung (heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder präpubertär) ist eindeutig, aber die betroffene Person hat den Wunsch, dass diese wegen begleitender psychischer oder Verhaltensstörungen anders wäre und unterzieht sich möglicherweise einer Behandlung, um diese zu ändern.

530
Q

F66.2

A

Sexuelle Beziehungsstörung

531
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Sexuelle Beziehungsstörung?

A

Die Geschlechtsidentität oder sexuelle Orientierung (heterosexuell, homosexuell oder bisexuell) bereitet bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer Beziehung mit einem Sexualpartner Probleme.

532
Q

F68.-

A

Andere Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen

533
Q

F68.0

A

Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen

534
Q

Wie beschreibt das ICD-10 die Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen als Diagnose?

A

Körperliche Symptome, vereinbar mit und ursprünglich verursacht durch eine belegbare körperliche Störung, Krankheit oder Behinderung werden wegen des psychischen Zustandes der betroffenen Person aggraviert oder halten länger an.

Der betroffene Patient ist meist durch die Schmerzen oder die Behinderung beeinträchtigt; sie wird beherrscht von mitunter berechtigten Sorgen über längerdauernde oder zunehmende Behinderung oder Schmerzen.

535
Q

F68.1

A

Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen von körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen]

536
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Artifizielle Störung [absichtliches Erzeugen oder Vortäuschen von körperlichen oder psychischen Symptomen oder Behinderungen]?

A

Der betroffene Patient täuscht Symptome wiederholt ohne einleuchtenden Grund vor und kann sich sogar, um Symptome oder klinische Zeichen hervorzurufen, absichtlich selbst beschädigen.

Die Motivation ist unklar, vermutlich besteht das Ziel, die Krankenrolle einzunehmen.

Die Störung ist oft mit deutlichen Persönlichkeits- und Beziehungsstörungen kombiniert.

  • Durch Institutionen wandernder Patient [peregrinating patient]
  • Hospital-hopper-Syndrom
  • Münchhausen-Syndrom
537
Q

F69

A

Nicht näher bezeichnete Persönlichkeits- und Verhaltensstörung

538
Q

F70-F79

A

Intelligenzstörung

539
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Intelligenzstörungen?

A

Ein Zustand von verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten; besonders beeinträchtigt sind Fertigkeiten, die sich in der Entwicklungsperiode manifestieren und die zum Intelligenzniveau beitragen, wie Kognition, Sprache, motorische und soziale Fähigkeiten.

Eine Intelligenzstörung kann allein oder zusammen mit jeder anderen psychischen oder körperlichen Störung auftreten.

Der Schweregrad einer Intelligenzstörung wird übereinstimmungsgemäß anhand standardisierter Intelligenztests festgestellt.

Diese können durch Skalen zur Einschätzung der sozialen Anpassung in der jeweiligen Umgebung erweitert werden. Diese Messmethoden erlauben eine ziemlich genaue Beurteilung der Intelligenzstörung.

Die Diagnose hängt aber auch von der Beurteilung der allgemeinen intellektuellen Funktionsfähigkeit durch einen erfahrenen Diagnostiker ab.

Intellektuelle Fähigkeiten und soziale Anpassung können sich verändern.

Sie können sich, wenn auch nur in geringem Maße, durch Übung und Rehabilitation verbessern.

Die Diagnose sollte sich immer auf das gegenwärtige Funktionsniveau beziehen.

Sollen begleitende Zustandsbilder, wie Autismus, andere Entwicklungsstörungen, Epilepsie, Störungen des Sozialverhaltens oder schwere körperliche Behinderung angegeben werden, sind zusätzliche Schlüsselnummern zu benutzen.

540
Q

Wie werden die Schweregrade einer Intelligenzstörung nach ICD-10 codiert?

A

Die folgenden vierten Stellen sind bei den Kategorien F70-F79 zu benutzen, wenn das Ausmaß der Verhaltensstörung angegeben werden soll:

.0 Keine oder geringfügige Verhaltensstörung

.1 Deutliche Verhaltensstörung, die Beobachtung oder Behandlung erfordert

.8 Sonstige Verhaltensstörung

.9 Ohne Angabe einer Verhaltensstörung

541
Q

F70.-

A

Leichte Intelligenzminderung

542
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Leichte Intelligenzminderung?

A

IQ-Bereich von 50-69 (bei Erwachsenen Intelligenzalter von 9 bis unter 12 Jahren).

Lernschwierigkeiten in der Schule.

Viele Erwachsene können arbeiten, gute soziale Beziehungen unterhalten und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten.

543
Q

F71.-

A

Mittelgradige Intelligenzminderung

544
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Mittelgradige Intelligenzminderung?

A

IQ-Bereich von 35-49 (bei Erwachsenen Intelligenzalter von 6 bis unter 9 Jahren).

Deutliche Entwicklungsverzögerung in der Kindheit.

Die meisten können aber ein gewisses Maß an Unabhängigkeit erreichen und eine ausreichende Kommunikationsfähigkeit und Ausbildung erwerben.

Erwachsene brauchen in unterschiedlichem Ausmaß Unterstützung im täglichen Leben und bei der Arbeit.

545
Q

F72.-

A

Schwere Intelligenzminderung

546
Q

F72.-

A

Schwere Intelligenzminderung

547
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schwere Intelligenzminderung?

A

IQ-Bereich von 20-34 (bei Erwachsenen Intelligenzalter von 3 bis unter 6 Jahren).

Andauernde Unterstützung ist notwendig.

548
Q

F73.-

A

Schwerste Intelligenzminderung

549
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Schwerste Intelligenzminderung?

A

IQ unter 20 (bei Erwachsenen Intelligenzalter unter 3 Jahren).

Die eigene Versorgung, Kontinenz, Kommunikation und Beweglichkeit sind hochgradig beeinträchtigt.

550
Q

F74.-

A

Dissoziierte Intelligenz

551
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Dissoziierte Intelligenz?

A

Es besteht eine deutliche Diskrepanz (mindestens 15 IQ-Punkte) z.B. zwischen Sprach-IQ und Handlungs-IQ.

552
Q

Wann kann nach ICD-10 die Diagnose einer anderen Intelligenzminderung codiert werden?

A

Diese Kategorie soll nur verwendet werden, wenn die Beurteilung der Intelligenzminderung mit Hilfe der üblichen Verfahren wegen begleitender sensorischer oder körperlicher Beeinträchtigungen besonders schwierig oder unmöglich ist, wie bei Blinden, Taubstummen, schwer verhaltensgestörten oder körperlich behinderten Personen.

553
Q

F80-F89

A

Entwicklungsstörungen

554
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Entwicklungsstörungen?

A

Die in diesem Abschnitt zusammengefassten Störungen haben folgende Gemeinsamkeiten:

a) Beginn ausnahmslos im Kleinkindalter oder in der Kindheit;

b) eine Entwicklungseinschränkung oder -verzögerung von Funktionen, die eng mit der biologischen Reifung des Zentralnervensystems verknüpft sind;

c) stetiger Verlauf ohne Remissionen und Rezidive.

In den meisten Fällen sind unter anderem die Sprache, die visuellräumlichen Fertigkeiten und die Bewegungskoordination betroffen. In der Regel bestand die Verzögerung oder Schwäche vom frühestmöglichen Erkennungszeitpunkt an. Mit dem Älterwerden der Kinder vermindern sich die Störungen zunehmend, wenn auch geringere Defizite oft im Erwachsenenalter zurückbleiben.

555
Q

F80.-

A

Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache

556
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache?

A

Es handelt sich um Störungen, bei denen die normalen Muster des Spracherwerbs von frühen Entwicklungsstadien an beeinträchtigt sind.

Die Störungen können nicht direkt neurologischen Störungen oder Veränderungen des Sprachablaufs, sensorischen Beeinträchtigungen, Intelligenzminderung oder Umweltfaktoren zugeordnet werden.

Umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache ziehen oft sekundäre Folgen nach sich, wie Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben, Störungen im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen, im emotionalen und Verhaltensbereich.

557
Q

F80.0

A

Artikulationsstörung

558
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Artikulationsstörung?

A

Eine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der die Artikulation des Kindes unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt, seine sprachlichen Fähigkeiten jedoch im Normbereich liegen.

  • Dyslalie
  • Entwicklungsbedingte Artikulationsstörung
  • Funktionelle Artikulationsstörung
  • Lallen
  • Phonologische Entwicklungsstörung
559
Q

F80.1

A

Expressive Sprachstörung

560
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Expressive Sprachstörung?

A

Eine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der die Fähigkeit des Kindes, die expressiv gesprochene Sprache zu gebrauchen, deutlich unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt, das Sprachverständnis liegt jedoch im Normbereich.

Störungen der Artikulation können vorkommen.

561
Q

F80.2-

A

Rezeptive Sprachstörung

562
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rezeptive Sprachstörung?

A

Eine umschriebene Entwicklungsstörung, bei der das Sprachverständnis des Kindes unterhalb des seinem Intelligenzalter angemessenen Niveaus liegt.

In praktisch allen Fällen ist auch die expressive Sprache deutlich beeinflusst, Störungen in der Wort-Laut-Produktion sind häufig.

Angeborene fehlende akustische Wahrnehmung
Entwicklungsbedingt:
* Dysphasie oder Aphasie, rezeptiver Typ
* Wernicke-Aphasie
Worttaubheit

563
Q

F80.2

A

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung

564
Q

F80.3

A

Erworbene Aphasie mit Epilepsie [Landau-Kleffner-Syndrom]

565
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Erworbene Aphasie mit Epilepsie [Landau-Kleffner-Syndrom]?

A

Eine Störung, bei der ein Kind, welches vorher normale Fortschritte in der Sprachentwicklung gemacht hatte, sowohl rezeptive als auch expressive Sprachfertigkeiten verliert, die allgemeine Intelligenz aber erhalten bleibt.

Der Beginn der Störung wird von paroxysmalen Auffälligkeiten im EEG begleitet und in der Mehrzahl der Fälle auch von epileptischen Anfällen.

Typischerweise liegt der Beginn im Alter von 3-7 Jahren mit einem Verlust der Sprachfertigkeiten innerhalb von Tagen oder Wochen.

Der zeitliche Zusammenhang zwischen dem Beginn der Krampfanfälle und dem Verlust der Sprache ist variabel, wobei das eine oder das andere um ein
paar Monate bis zu zwei Jahren vorausgehen kann.

Als möglicher Grund für diese Störung ist ein entzündlicher
enzephalitischer Prozess zu vermuten.

Etwa zwei Drittel der Patienten behalten einen mehr oder weniger rezeptiven Sprachdefekt.

566
Q

F81.-

A

Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten

567
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten?

A

Es handelt sich um Störungen, bei denen die normalen Muster des Fertigkeitserwerbs von frühen Entwicklungsstadien an gestört sind.

Dies ist nicht einfach Folge eines Mangels an Gelegenheit zu lernen; es ist auch nicht allein als Folge einer Intelligenzminderung oder irgendeiner erworbenen Hirnschädigung oder -
krankheit aufzufassen.

568
Q

F81.0

A

Lese- und Rechtschreibstörung

569
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Lese- und Rechtschreibstörung?

A

Das Hauptmerkmal ist eine umschriebene und bedeutsame Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten, die nicht allein durch das Entwicklungsalter, Visusprobleme oder unangemessene Beschulung
erklärbar ist.

Das Leseverständnis, die Fähigkeit, gelesene Worte wieder zu erkennen, vorzulesen und
Leistungen, für welche Lesefähigkeit nötig ist, können sämtlich betroffen sein.

Bei umschriebenen
Lesestörungen sind Rechtschreibstörungen häufig und persistieren oft bis in die Adoleszenz, auch wenn einige
Fortschritte im Lesen gemacht werden.

Umschriebenen Entwicklungsstörungen des Lesens gehen
Entwicklungsstörungen des Sprechens oder der Sprache voraus.

Während der Schulzeit sind begleitende Störungen im emotionalen und Verhaltensbereich häufig.

570
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Isolierte Rechtschreibstörung?

A

Es handelt sich um eine Störung, deren Hauptmerkmal in einer umschriebenen und bedeutsamen Beeinträchtigung der Entwicklung von Rechtschreibfertigkeiten besteht, ohne Vorgeschichte einer Lesestörung.

Sie ist nicht allein durch ein zu niedriges Intelligenzalter, durch Visusprobleme oder unangemessene Beschulung erklärbar.

Die Fähigkeiten, mündlich zu buchstabieren und Wörter korrekt zu schreiben, sind beide
betroffen.

571
Q

F81.1

A

Isolierte Rechtschreibstörung

572
Q

F81.2

A

Rechenstörung

573
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Rechenstörung?

A

Diese Störung besteht in einer umschriebenen Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar ist.

Das Defizit betrifft
vor allem die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten, wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und
Division, weniger die höheren mathematischen Fertigkeiten, die für Algebra, Trigonometrie, Geometrie oder Differential- und Integralrechnung benötigt werden.

574
Q

F81.3

A

Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten

575
Q

Wie beschreibt das ICD-10 eine Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten?

A

Dies ist eine schlecht definierte Restkategorie für Störungen mit deutlicher Beeinträchtigung der Rechen-, der Lese- und der Rechtschreibfähigkeiten. Die Störung ist jedoch nicht allein durch eine allgemeine
Intelligenzminderung oder eine unangemessene Beschulung erklärbar.

Sie soll für Störungen verwendet
werden, die die Kriterien für F81.2 und F81.0 oder F81.1 erfüllen.

576
Q

F82.-

A

Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen

577
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen?

A

Hauptmerkmal ist eine schwerwiegende Entwicklungsbeeinträchtigung der motorischen Koordination, die nicht allein durch eine Intelligenzminderung oder eine spezifische angeborene oder erworbene neurologische Störung erklärbar ist.

In den meisten Fällen zeigt eine sorgfältige klinische Untersuchung dennoch deutliche entwicklungsneurologische Unreifezeichen wie choreoforme Bewegungen freigehaltener Glieder oder Spiegelbewegungen und andere begleitende motorische Merkmale, ebenso wie Zeichen einer mangelhaften
fein- oder grobmotorischen Koordination.

578
Q

F82.1

A

Umschriebene Entwicklungsstörung der Fein- und Graphomotorik

579
Q

F82.0

A

Umschriebene Entwicklungsstörung der Grobmotorik

580
Q

F82.2

A

Umschriebene Entwicklungsstörung der Mundmotorik

581
Q

F82.9

A

Umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen, nicht näher bezeichnet

582
Q

F83

A

Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen

583
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen?

A

Dies ist eine Restkategorie für Störungen, bei denen eine gewisse Mischung von umschriebenen
Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache, schulischer Fertigkeiten und motorischer Funktionen
vorliegt, von denen jedoch keine so dominiert, dass sie eine Hauptdiagnose rechtfertigt.

Diese Mischkategorie
soll nur dann verwendet werden, wenn weitgehende Überschneidungen mit allen diesen umschriebenen
Entwicklungsstörungen vorliegen.

Meist sind die Störungen mit einem gewissen Grad an allgemeiner Beeinträchtigung kognitiver Funktionen verbunden.

Sie ist also dann zu verwenden, wenn Funktionsstörungen
vorliegen, welche die Kriterien von zwei oder mehr Kategorien von F80.-, F81.- und F82 erfüllen.

584
Q

F84.-

A

Tief greifende Entwicklungsstörungen

585
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Tief greifende Entwicklungsstörungen?

A

Diese Gruppe von Störungen ist gekennzeichnet durch qualitative Abweichungen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten.

Diese qualitativen Auffälligkeiten sind in allen Situationen ein grundlegendes Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes.

Sollen alle begleitenden somatischen Zustandsbilder und eine Intelligenzminderung angegeben werden, sind zusätzliche Schlüsselnummern zu benutzen.

586
Q

F84.0

A

Frühkindlicher Autismus

587
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Frühkindlichen Autismus?

A

Diese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung ist durch eine abnorme oder beeinträchtigte Entwicklung
definiert, die sich vor dem dritten Lebensjahr manifestiert.

Sie ist außerdem gekennzeichnet durch ein charakteristisches Muster abnormer Funktionen in den folgenden psychopathologischen Bereichen: in der
sozialen Interaktion, der Kommunikation und im eingeschränkten stereotyp repetitiven Verhalten.

Neben diesen spezifischen diagnostischen Merkmalen zeigt sich häufig eine Vielzahl unspezifischer Probleme, wie Phobien, Schlaf- und Essstörungen, Wutausbrüche und (autodestruktive) Aggression.

588
Q

F84.1

A

Atypischer Autismus

589
Q

Wie beschreibt das ICD-10 Atypischen Autismus?

A

Diese Form der tief greifenden Entwicklungsstörung unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus entweder durch das Alter bei Krankheitsbeginn oder dadurch, dass die diagnostischen Kriterien nicht in allen genannten
Bereichen erfüllt werden.

Diese Subkategorie sollte immer dann verwendet werden, wenn die abnorme oder
beeinträchtigte Entwicklung erst nach dem dritten Lebensjahr manifest wird und wenn nicht in allen für die Diagnose Autismus geforderten psychopathologischen Bereichen (nämlich wechselseitige soziale
Interaktionen, Kommunikation und eingeschränktes, stereotyp repetitives Verhalten) Auffälligkeiten nachweisbar sind, auch wenn charakteristische Abweichungen auf anderen Gebieten vorliegen.

Atypischer Autismus tritt sehr häufig bei schwer retardierten bzw. unter einer schweren rezeptiven Störung der
Sprachentwicklung leidenden Patienten auf.

590
Q

F84.2

A

Rett-Syndrom

591
Q

Wie beschreibt das ICD-10 das Rett-Syndrom?

A

Dieses Zustandsbild wurde bisher nur bei Mädchen beschrieben; nach einer scheinbar normalen frühen
Entwicklung erfolgt ein teilweiser oder vollständiger Verlust der Sprache, der lokomotorischen Fähigkeiten und der Gebrauchsfähigkeiten der Hände gemeinsam mit einer Verlangsamung des Kopfwachstums.

Der Beginn dieser Störung liegt zwischen dem 7. und 24. Lebensmonat. Der Verlust zielgerichteter Handbewegungen, Stereotypien in Form von Drehbewegungen der Hände und Hyperventilation sind charakteristisch. Sozial- und
Spielentwicklung sind gehemmt, das soziale Interesse bleibt jedoch erhalten.

Im 4. Lebensjahr beginnt sich eine Rumpfataxie und Apraxie zu entwickeln, choreo-athetoide Bewegungen folgen häufig. Es resultiert fast immer eine schwere Intelligenzminderung.