Anamnese, Dokumentation, Evaluation (22.12.24) Flashcards
Was gilt grundsätzlich bei der Dokumentation in der Psychotherapie?
Zur fachlich vertretbaren Arbeit gehören Auf- zeichnungen, die es für einen (berechtigten) Leser möglich machen, den gesamten Prozess der Behandlung , einschließlich aller wichtigen Entscheidungen nachzuvollziehen.
Was sagen die Richtlinien der Bundesärztekammer zur Dokumentation?
Jeder Pat. hat das Recht auf Dokumentation von Diagnose, Behandlungsverlauf, unerwünschten Wirkungen und sonstiger Informationen
Das Patientenrechtegesetz aus dem Jahr 2013 legt fest:
Patienten dürfen Einsicht in alle Unterlagen, die zu ihnen erarbeitet wurde, nehmen.
Was ist auf Grund der rechtlichen Grundlagen bei der Dokumentation zu beachten?
sorgfältig = alle wichtigen Einzelheiten
zeitnah = spätestens am gleichen Tag, besser während der Sitzung
vollständig = also auch Feststellungen und Einschätz- ungen zu eruierten Sachverhalten
fachlich korrekt = v.a. durch korrektes Benennen der diagnostischen und therapeutischen Interventionen und die Reaktionen des Patienten darauf, der Bezieh- ungsentwicklung
Was sagen die Psychotherapierichtlinien 2017 zur Dokumentation in der Therapie?
Leistungen nach der Psychotherapierichtlinie erfordern für jeden Patienten und jede Patientin eine schriftliche Dokumentation des Datums der Leistungserbringung, der diagnostischen Erhebungen, der wesentlichen Inhalte der psychotherapeutischen Interventionen sowie der Ergebnisse in der Patientenakte.
Die „Individuelle Patienteninformation“ gemäß § 11 Absatz 15 ist ebenfalls Bestandteil der Patientenakte.
Welche Einschränkungen des Einsichtsrechts gibt es?
• Früher: aus therapeutischen Gründen: z.B. wenn eine dringende Gefahr einer deutlichen gesundheitlichen Schädigung durch die Einsichtnahme besteht (diese Regelung ist mit dem Patientenrechtegesetz aufgehoben!!!)
• Zum Schutz Dritter, z.B. wenn Rechte anderer, in die Behandlung einbezogener Personen (z.B. Angehörige, Freunde) berührt werden,
• Zum Schutz des Therapeuten
Beschreibe den Ablauf einer ambulanten Psychotherapie
Welche Aufgaben fallen in der psychotherapeutischen Sprechstunde an?
- (Verdachts) Diagnose
- Information des Pat. über Psychotherapie PTV 10: „amb. PTh. in der GKV“
- PTV 11: „ind. Pat.Info. zur ambulanten PTh-Sprechstunde“
- Empfehlung zum Vorgehen ggf. andere Maßnahmen
Welche Aufgaben fallen in den probatorischen Sitzungen an?
-Klärung der Behandlungsdiagnose
-Erarbeitung eines Krankheitsmodells
-Entwicklung eines Behandlungsplans
-Beantragung der Psychotherapie
-Aufklärung der Pat.
Welche Punkte sollte die Patienten-Aufklärung umfassen?
- Allgemeine Aufklärung zur Psychotherapie, Alternativen, Nebenwirkungen und mögliche medikamentöse Mitbehandlung
- Diagnose(n )
- Dokumentation und Dokumentationspflicht
- Schweigepflicht und Datenschutz
- Einsichtsrecht des Patienten
- Beschwerdemöglichkeiten des Patienten
- Berichtspflicht
- Honorarausfallregelung
- Einverständniserklärung zu Bild- und Tonaufnahmen
- Schweigepflichtsentbindung(en) gegenüber Dritten
- Datenschutzgrundverordnung
Wer darf Einsicht in Patientenakten nehmen?
Regel: Keine Auskunft über den Patienten ohne dessen Zustimmung
Wer darf dennoch Einsicht nehmen?
• Patienten ohne Angaben von Gründen
• KV bei Wirtschaftlichkeits- und Plausibilitätsprüfung
• Staatsanwaltschaft in besonderen in Fällen (z.B. Suizid eines Patienten)
• Informationen an die Leistungserbringer entsprechend der vereinbarten
Datenschutz-Grundverordnung:
Was muss berücksichtigt werden?
• Verzeichnis über Verarbeitungstätigkeiten erstellen.
• Datenschutz-Verpflichtung von Beschäftigten.
• Information- und Auskunftspflichten: Aushang, Web-Seite.
• Löschen von Daten: nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfrist von 10 Jahren
• Besondere Sicherung der Daten.
• Auftragsverarbeitung: mit IT-Betreuer.
• Datenschutzverletzungen melden: bei relevanten Risiken an die Datenschutzbeauftragten des Landes
Wie viele Stufen der Suizidalität gibt es?
0 - 4
Wie viele Stufen der Suizidalität gibt es?
4
Beschreibe Stufe 0 der Suizidalität
Keine Suizidalität, weder aktuell noch in der Vorgeschichte
Beschreibe die Stufe 1 der Suizidalität
Suizidalität in der Vorgeschichte, keine aktuellen Suizidgedanken, absprachefähig