Stationäre Verhaltenstherapeutische Arbeit (09.11.24) Flashcards
Was sind sogenannte Frequent Users?
10-30% der Patient*innen nehmen 50-80% der Ressourcen in Anspruch
Was sind Indikationen für eine stationäre Behandlung?
fehlende Krankheitseinsicht, gravierende Symptome, akute Eigen-oder Fremdgefährdung
Indikationen für eine stationäre psychologische Behandlung:
1. Akute Suizidgefahr
2. Schwere Depressionen
3. Akute Psychosen oder Manien
4. Schwere Angststörungen und Zwangsstörungen
5. Essstörungen
6. PTBS bei akuten Krisen
7. Schwere Persönlichkeitsstörungen
8. Suchterkrankungen
9. Therapieresistenz oder fehlende Stabilität
10. Krisen ohne ausreichendes soziales Umfeld
Was sind die Kernpunkte der ersten Phase in der stationären verhaltenstherapeutischen Arbeit?
Aufnahme
Diagnostik (z. B. AMPD-System)
Aufbau einer therapeutischen Arbeitsbeziehung
Behandlungsziele definieren/ gemeinsame Problemdefinition Etablierung einer Tages- und
Wochenstruktur
Vermittlung kognitives Modell der Therapie Psychoedukation
Beschreibe die Technik der SMARTen Zielsetzung
S pecific.
M easureable.
A ttainable.
R ealistic.
T ime-phased-Regel
Fülle an Problemen: z.B. Problemkuchen, Priorisieren lassen
Hilfreiche Fragen zur Zielklärung:
Was hoffen Sie, ist nach dem Aufenthalt anders?
Welche Veränderungen halten Sie für realistisch?
Woran merken Sie, dass Sie entlassen werden können?
Feenfrage
Was sind mögliche Interventionen bei der Zielformulierung Abbau depressiven Erlebens im stationären Kontext?
-> Ziel: Aktivitätsaufbau (konkret z.B. jeden Tag eine positive Aktivität)
Interventionen:
- Anamnese über Grübeln und Phasen der Inaktivität,
- Psychoedukation (z.B. Depressionsspirale),
- Gedankenstopptechnik,
- Auswahl von geeigneten Aktivitäten,
- Protokolle führen,
- Hürden abbauen (z.B. das Gefühl es nicht wert zu sein),
- Angehörige einbeziehen
Was sind mögliche Interventionen bei der Zielformulierung Akzeptanz von Gesundheitsangeboten im stationären Kontext?
Bspw.: Medikamentencompliance in akuter Psychose
Interventionen:
- behutsame Psychoedukation,
- auf die den Wahn begleitenden Gefühle eingehen,
- in das System eindenken: Medikamente sind vielleicht okay, wenn sie den Leidensdruck mindern,
- offen Vor- und Nachteile besprechen,
- Strategien zum Symptommanagement
Was sind mögliche Interventionen bei der Zielformulierung Umgang mit suizidalen Krisen im stationären Kontext?
Bspw.: Verhinderung suizidaler Krisen einer Patientin mit emotional instabiler Persönlichkeitsstörung
Interventionen:
- Mikroananlyse des suizidalen Verhaltens,
- Psychoedukation über das Störungsbild und über labilisierende Wirkung des selbstschädigenden Verhaltens,
- Abbau von dysfunktionalen Verhaltensweisen,
- Aufbau von Fertigkeiten zur Toleranz situationsadäquater Emotionen
Was sind mögliche Wege zur Etablierung von gemeinsamen Zielen im stationären Kontext?
- Wir blicken gemeinsam in die Zukunft und denken über das Ende der Therapie nach.
- Zeitpunkt gemeinsam festlegen.
- Die Therapie ist ganz gut gelaufen und das stationäre Setting wird beendet.
Kernfrage 1: Wie stellt sich das aus Ihrer Sicht dar? Worüber sind Sie besonders erfreut?
Kernfrage 2: Was hat diese Entwicklung möglich gemacht? Welche Unterstützung haben Sie vom Team (Partnerin, Familie, Therapeutin) erhalten? Was haben Sie dafür getan?
Kernfrage 3: Wenn Sie jetzt aus der Zukunft zurückblicken: Was hat Ihnen am 2.3.24 besondere Sorgen gemacht? Was hat Ihnen geholfen, Ihre Sorgen zu reduzieren, was haben Sie dafür getan?
- Welche konkreten Schritte können Sie jetzt gehen? Womit können wir anfangen?
Was sind die Kernelemente der 2. Phase verhaltenstherapeutischen Arbeit im stationären Kontext?
Fokus auf die individuelle Problemliste
Selbstbeobachtungsstrategien
Kognitive Verzerrungen
Übungen auf Handlungsebene (z.B. SKT)
Beschreibe die Übung Vierfelder-Schema
Bitte denken Sie über ein persönliches Problem nach und schreiben Sie dieses auf.
Mit der Pro Seite beginnen, ggfs. Aufteilung in kurz- und langfristig, Gewichtung. Anhand geleitetem Entdecken Ansatzpunkte für eine Veränderung finden.
Wie beschreibt Ringel das präsuizidale Syndrom
Einengung: Tod wirkt wie der einzige logische Ausweg
- Verlust der expansiven Kräfte
- Wiederholung des immer gleichen depressiven Erlebens
- Soziale Isolation
- Verlust des Werterlebens
Verstärkte auf sich gerichtete Aggression
Suizidphantasien
Welche Stadien der Suizidalität beschreibt Pöldinger?
Erwägungsstatium
Ambivalenzstatium
Entschulssstadium
Beschreib das Erwägungsstatium der suizidalen Entwicklung
Suizid scheint eine Lösung der eigenen Probleme zu sein.
Aufgrund von äußeren Triggern (z.B. Medienberichten) treten Suizidgedanken auf.
Steuerungsfähigkeit und Distanzierung ist vorhanden.
Beschreib das Erwägungsstatium der suizidalen Entwicklung
Suizid scheint eine Lösung der eigenen Probleme zu sein. Aufgrund von äußeren Triggern (z.B. Medienberichten) treten Suizidgedanken auf.
Steuerungsfähigkeit und Distanzierung ist vorhanden.
Beschreib das Ambivalenzstatium der suizidalen Entwicklung
hin- und hergerissen zwischen konstruktiven und destruktiven inneren Tendenzen.
Meist Hilferufe und Suizidankündigungen.
Suizidimpulse und eingeschränkte Steuerungsfähigkeit.