Zelluläre und molekulare Toxikologie Flashcards

1
Q

Welche toxischen Wirkmechanismen auf zellulärer Ebene kennen Sie?

A
  1. Störung der Ionen-Homöostase (Interaktion mit Ionenkanälen)
  2. Störung der Energieproduktion (Photosynthese/ ATP-Produktion)
  3. Störung enzymatischer Prozesse (Induktion/Hemmung enzymatischer Reaktionen)
  4. Störung durch oxidativen Stress (freie Radikale/reaktive Sauerstoffspezies)
  5. Schädigung von Zellstrukturen (Zellmembran und Organelle)

Auch Störung der Genexpression und der Zellteilung

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2
Q

Welche Umweltchemikalien stören die zelluläre Energieproduktion?

A
  • Organozinn-Verbindungen: Triphenylzinnchlorid (Herbizid, Fungizid, Molluskizid, Verwendung in Antifouling-Farben seit 2006 weltweit verboten)
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3
Q

Wie wirken Acetylcholinesterasehemmer?

A

Sie hemmen das esterasische Zentrum (dadurch kommt es nicht zum Abbau von ACh und zur Ansammlung im synaptischen Spalt) -> ACh Überstimmulation => Tod durch Atemstillstand

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4
Q

Was sind toxikologische Unterschiede zwischen Organophosphaten und Carbamaten?

A
  • Organophosphate = Phosphorsäureester: hohe Humantoxizität, irreversible AChEI - spezifisch für Mammalia-ACh
  • Carbamate = Salze der Carbamidsäure: reduzierte Humantoxizität, reversible AChEI - spezifisch füt Insekten-ACh
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5
Q

Welche Xenobiotika binden an Protein-Thiole und welche Rolle spielt Glutathion?

A

Xenobiotika: Metalle, Organometalle, Dithiocarbamte -> Beeinträchtigung der Enzymaktivität (Destabilisierung der Tertiärstruktur, Oxidation SH-Gruppen in Aktin)

intrazelluläre Glutathion: zellulärer Schutzmechanismus -> Abfangen SH-reaktiver Xenobiotika, sodass Toxizität erst bei Erschöpfung zellulärer Glutathion-Reserven auftritt

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6
Q

Was ist die toxikologische Bedeutung von oxidativem Stress?

A

=> Entstehung freier Radikale (= hochreaktive Moleküle mit ungepaartem e-, Schädigung körpereigener Strukturen) physiologisch/endogen und exogen

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7
Q

Welche Noxen führen über welchen Mechanismus zur Schädigung von Zellmembranen?

A
  • Kohlenwasserstoffe/Organische Lösungsmittel: unspezifische Einlagerung in Lipiddoppelschicht, bei ZNS-Gängigkeit narkotisch/sedierende Wirkung
  • Tenside: unspezifische Zerstörung Lipiddoppelschicht (Zell-Lyse)
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8
Q

Mit welchen Methoden können Effekte auf die Genexpression bestimmt werden?

A
  • Omics-Techniken zur Quantifizierung von Effekten
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9
Q

Welche Beispiele cancerogener Umweltchemikalien kennen Sie?

A

Polyzyklische-aromatische-Kohlenwasserstoffe, Chrom(VI), Nitrosamine, Zytostatika

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10
Q

Welche exogenen Faktoren tragen maßgeblich zur Krebsinzidenz bei?

A

Ruß, UV-Strahlungen, Kohlestaub, Chromat, Benzen, Asbest, Nickel, Schieferöle, Durchsin, Vinylchlorid, Haloether, Holzstaub, Fuchsin

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11
Q

Wie unterscheiden sich Mutagenität und Cancerogenität?

A

Krebsentstehung ist die Folge mehrerer Mutationen -> Bei Substanztestung bei Organismen mit kurzer Generationszeit kommt es zu fehlender Cancerogenität, trotz hoher Mutagenität

Genotoxozität = Veränderung der genetischen Information durch Mutagene

Cancerogenität = krebsauslösernde Wirkung durch Cancerogene

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12
Q

Wie ist das etablierte Stufenmodell der Cancerogenese aufgebaut?

A
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13
Q

Welche zellulären Schutzfaktoren gegenüber Umweltchemikalien kennen Sie?

A
  • Genmutation (NO3-) => DNA-Reperatur
  • Metallüberschuss (Hg, Pb, Cd) => Metall-Thioneine
  • toxische Makromoleküle (PAK) => Induktion CYP-Enzyme, Phase-II-Enzyme, Stressproteine, ABC-Transporter
  • vermehrte Wachstumssignale (Endokrine Disruptoren) => Aktivierung Immunsystem, Apoptose-Induktion
  • SH-reaktive Xenobiotika (Organometalle) => Glutathion
  • oxidativer Stress (Nano) => zelluläre antioxidative Systeme
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14
Q

Wie sind die verschiedenen Gruppen der IARC-Klassifikation definiert und welche
Beispiele für Lebensmittel aus einzelnen IARC-Gruppen kennen Sie?

A

IARC-Klassifikation erfolgt nach Evidenz der Kausalität, nicht der Effektstärke.

  1. Karzinogen für Menschen - bsp. verarbeitete Fleischprodukte
    2A. Wahrscheinlich (probably) karzinogen für Menschen - bsp. rotes Fleisch
    2B. Möglicherweise (possibly) karzinogen für Menschen - bsp. in Saueressig eingelegtes
  2. Karzinogenität nicht eingestuft - bsp. Tee
  3. Wahrscheinlich nicht karzinogen - bsp. Perlon (früher Kunststoff)
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