XTIA Soziale Angststörung Flashcards

1
Q

+Was kennzeichnet das Erscheinungsbild der SAD im Kindes- und Jugendalter?

A

Angst vor negativer Bewertung durch Gleichaltrige und Erwachsene
Vermeidung sozialer Situationen
Beeinträchtigungen in den Bereichen schule und Freizeit

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2
Q

+Wie können soziale Ängste im ICD-10 klassifiziert werden?

A

soziale Phobie & emotionale Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindesalters

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3
Q

+Welches normierte Fragebogenverfahren zur Diagnostik der SAD bei Kindern und Jugendlichen gibt es in Deutschland?

A

Sozialphobie und Angstinventar für Kinder (SPAIK)

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4
Q

+Welche Faktoren sind an der Entstehung der SAD beteiligt?

A

Gehemmtes Temperament
genetische Faktoren
familiäre Faktoren wie Überhütung, negative Lernerfahrungen (z.B. Bullying)

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5
Q

+Welche therapeutischen Interventionen werden häufig zur Behandlung der Störung eingesetzt?

A

Psychoedukation
kognitive Umstrukturierung
Verhaltensexperimente
Exposition
in Einzelfällen Training sozialer Kompetenzen

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6
Q

Was ist eine soziale Angststörung?

A

manifestierte, unangemessene Furcht vor Leistungs- und/oder Interaktionssituationen, sie sich in verschiedenen kontexten zeigt

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7
Q

Was ist ein zentrales Merkmal der sozialen Angststörung?

A

Furcht, sich peinlich zu verhalten und zu blamieren
Vermeidung von sozialen Situationen

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8
Q

Wie grenzt man Schüchternheit, soziale Angst und soziale Angststörungen voneinander ab?

A

Schüchternheit: gehemmtes Verhalten, gegenüber Neuem
soziale Angst: Angst davor, sich zu blamieren
soziale Angststörung: anhaltende Angst, starke Einschränkungen im Alltag

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9
Q

Wann beginnt die SAD?

A

häufig spätes Grundschulalter/frühes Jugendalter
teilweise ab 3 Jahren

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10
Q

Wofür haben ängstliche Kinder erhöhte Aufmerksamkeit?

A

bedrohliche Reize wie verärgerte Gesichter
nach sozialen Situationen überwiegt in Kognitionen negative Inhalte (z.B. Schwitzen)

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11
Q

Wie verändern sich die Symptome der SAD im Jugendalter?

A

Sicherheitsverhalten nicht zu (exzessives Üben, Make-Up)
kognitive Verzerrungen (Angst, dass soziale Situation peinlich)
negative Kognitionen (bei Erwachsenen noch mehr)

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12
Q

Wie wird SAD diagnostiziert im ICD-10?

A

F40.1 als soziale Phobie
starke soziale Ängste, wenn vor 6. Lebensjahr und nicht alle symptome davon erfüllt: F93.2: emotionale Störung mit sozialer Ängstlichkeit

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13
Q

Was sind relevante Unterschiede bei sozialen Ängsten zwischen ICD-10 und dSM-5?

A

Notwendigkeit physiologischer Symptome für Diagnose (ICD)
“soziale Phobie” ICD, “SAD” DSM
Einsicht in Übertriebenheit der sozialen Ängste nötig (ICD)

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14
Q

Was sind die diagnostischen Kriterien für eine soziale Phobie nach ICD 10 (F40.1)

A

A: entweder deutliche Furcht im Mittelpunkt zu stehen oder sich peinlich/erniedrigend zu verhalten ODER deutliche Vermeidung im Zentrum zu stehen wegen Angst vor Peinlichkeiten
die Ängste treten in sozialen Situationen auf
B: mindestens zwei Angstsymptome mindestens einmal seit Auftreten der störung, zusätzlich: Erröten/Zittern oder Angst zu erbrechen oder Miktions- oder Defäkationsdrang bzw. Angst davor
C: Deutliche emotionale Belastung durch angstsymptome oder Vermeidungsverhalten. Einsicht, dass es übertrieben ist
D: Symptome beschränken sich auf befürchtete Situationen/Gedanken an diese
E: Häufiges Ausschlusskriterium: Symptome nicht bedingt durch Wahn, Halluzinationen oder so und nicht Folge kulturell akzeptierter Anschauung

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15
Q

Wie häufig ist SAD?

A

2-7% Lebenszeitprävalenz
Prävalenz bei ICD Kriterien geringer

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16
Q

Wie hoch ist die Störungsstabilität der sAD?

A

höchste im vergleich mit anderen Angst- und Zwangsstörungen
70%

17
Q

Was sind Prädiktoren für die SAD?

A

stark gehemmtes Temperament im Zusammenspiel mit anderen Sachen:
überprotektive Eltern
mangelhafter Aufmerksamkeitsmodellierung
geringe soziale Kompetenz
geringes aufsuchendes Verhalten
physiologische Korrelate der Sensitivität für neue Stimuli
soziale Ängste gehäuft in Familien
kognitive Aufrechterhaltungsfaktoren

18
Q

Wie ist der genetische Hintergrund der SAD?

A

Einfluss genetische Faktoren 20-40%
gemeinsamer genetischer Faktor bei SAD, Panikstörung & Agoraphobie

19
Q

Was sind Auslöser der SAD?

A

Erziehugnsstile der Überbehütung & Kontrolle
mangelnde Wärme
Kritik
Modelllernen innerhalb von Familien
Mütter von Kindern mit SAD zeigen unflexibleres Hilfeverhalten und richten sich weniger ann Bedürfnissen der Kinder aus
Bullying Erfahrungen
negative Erlebnisse in sozialen Leistungssituationen

20
Q

Was ist ein protektiver Faktor für die Entstehung einer SAD?

A

Elternteil zeigt angemessenes herausforderndes Verhalten
fordert aktive Auseinandersetzung mit Umwelt und anderen Personen

21
Q

Was ist das kognitive Modell bezüglich SAD?

A

Konfrontation mit sozialer Situation löst Gefühl der Bedrohung für Personen mit SAD aus
=> Interozeptionen (Zittern) werden so bewertet, dass Andere es wahrnehmen und Zeichen für soziales Versagen ist
=> Anwendung Sicherheitsverhalten

22
Q

Was ist ein zentraler Fokus kognitiver Modelle bei SAD?

A

Aufmerksamkeitsprozesse (Aufmerksamkeit auf sich selbst)
vor Situation antizipatorische Rumination
nach Situation werden negative Aspekte ruminativ fokussiert

23
Q

Was nimmt das kognitive Modell von Hofmann an?

A

Bei Personen mit SAD besonders hohe Diskrepanz zwischen den eingeschätzten Anforderungen einer sozialen Situation und eigenen Kompetenzen
geringe Kontrolle über eigene Emotionen
Grübelprozesse nach Ereignis => Aufrechterhaltung

24
Q

Was gibt es bei der SAD für Subgruppen?

A

hohe/niedrige soziale Kompetenz

25
Q

Wie ist die Emotionsregulation bei SAD?

A

Kinder wenden häufiger maladaptive Regulationsstrategien an, auch wenn subklinisch (gererell bei Angststörungen)
Zusammenhänge mit elterlichen Regulationsdefiziten

26
Q

Was sind biologische Faktoren der SAD?

A

Kinder mit Angststörung zeigen generell physiologische Übererregung
unter sozialem Stress weniger Flexibilität des autonomen Nervensystems
Herzrate erholt sich langsamer nach sozialer Stresssituation
übermäßige physiologische Aktivierung
veränderte Neurophysiologie entwickelt sich mit länger bestehender SAD Symptomatik

27
Q

Wie sieht das biopsychosoziale Modell zu SAD aus?

A

Emotionsregulation verbindet kognitive Faktoren und biologische
kognitive -> Verhaltensfaktoren Verhalten -> SAD

28
Q

Welche störungsspezifischen Diagnoseverfahren gibt es zur SAD=

A

allgemeine Angstfragebögen (AFS: Angstfragebogen für Schüler ab 9 Jahren, Phoki: Phobiefragebogen für Kinder und Jugendliche ab 8 Jahren, BAV 3-11: Bochumer Angstverfahren) + parallele Elternbeurteilung
Speziell: Selbstberichtsverfahren SPAIK: Sozialphobie & -angstinventar für Kinder
Verhaltensbeobachtung
Beobachtungsbogen für sozial unsichere Kinder

29
Q

Wie häufig sind komorbide psychische störungen bei SAD?

A

2/3 aller KiJu
vor allem affektive Störungen & andere Angststörungen
Jugendalter: Substanzmittelkonsum
SAD häufig als sekundäre komorbide Diagnose wenn psychische Störungen lange sind

30
Q

Wie wird die SAD abgegrenzt von Angststörungen?

A

Befürchtung, was in einer Situation passieren wird

31
Q

Wie grenzt man SAD von Depression ab?

A

Dauerhafte Traurigkeit, Antriebsverlust bei Depression

32
Q

Wie grenzt man SAD von ASS ab=

A

wie lange bestehen Schwierigkeiten
werden grundsätzlich verbale und nonverbale Fertigkeiten zur sozialen Kommunikation beherrscht?

33
Q

Was für Leitlinien gibt es für die Behandlung von SAD?

A

nur für Erwachsene: KVT

34
Q

Welche Therapie wird für SAD empfohlen?

A

KVT
Konfrontation/Exposition: Habituation, Knüpfen neuer Assoziationen
SAD ist vergleichsweise behandlugnsresistent
Erwachsene: wenn KVT nicht wirkt: Psychodynamisch

35
Q

Was ist Ziel bei der Behandlung von SAD?

A

KuJu für die Bedeutung der Kognitionen bei Angstaufrechterhaltung sensibiliseren
anregen, eigene kognitive Prozesse wahrzunehmen und entsprechende dysfunktionale Kognitionen hinterfragen und verändern

36
Q

Wirkt Ablenkung auf soziale Angst?

A

Intensität negativer Kognitionen wird ggf durch Ablenkung weniger