Westliche: Wahlsysteme Flashcards
Demokratisches Prinzip
Unmittelbare, allgemeine, freie, gleiche, geheime Wahlen
- echter Wettbewerb
- reelle Chance eines Machtwechsels?
- Uneingeschränkte Partizipation möglich?
Kompetitive Wahlen
- Auswahl
- freie Wahl
- möglicher Machtwechsel
Funktion:
- Legitimation
- Konkurrenzförderung
- Repräsentation
- Elitenauslese
- Ermittlung des Meinungsspektrums
- hohe Bedeutung
–> Demokratien
Semi-kompetitive Wahlen
- teilweise Auswahl
- eingeschränkte Wahlfreiheit
- unwahrscheinlicher Machtwechsel
Funktion:
- Pseudolegitimation
- innere Entspannung
- äußere Reputation
- mittlere Bedeutung
–> Autoritarismus
Nicht-kompetitive Wahlen
- keine Auswahl
- keine Wahlfreiheit
- kein potentieller Machtwechsel
Funktion:
- Pseudolegitimation
- Mobilisierung
- Moralische Formierung
- Symbolfunktion (Geschlossenheit)
- geringe Bedeutung
–> Totalitarismus
Stellschrauben für Wahlsysteme
- Repräsentationsprinzip und Entscheidungsregel: Mehrheits-vs. Verhältniswahl
Majorz vs. Proporzregel - Sperrklausel
- Wahlkreiseinteilung
- Stimmabgabe (starre Liste, lose Liste, freie Liste)
Definition Wahlsystem
= Modus, nach welchem die Wähler ihre Partei und/oder Kandidatenpräferenz in Stimmen ausdrücken und diese in Mandate übertragen werden.
- Wahlakt
- Verrechnungsakt
Mehrheitswahl vs. Verhältniswahl
Mehrheitswahl:
-Aus Mehrheit in Stimmen wird absolute Mehrheit an Mandaten
- Einparteienregierung, stabile Regierungsmehrheit als Folge
Verhältniswahl:
-Ziel: möglichst genaue Abbildung der gesellschaftlichen Interessenverhältnisse
- Übereinstimmen von Stimmen und Mandatsanteilen
Majorz- vs. Proporzregel
Majorzregel: Mehrheitserfordernis
- relative Mehrheit
- absolute Mehrheit –> Stichwahl
–> alle zu vergebenden Mandate eines Wahlkreises gehen an die Partei oder den Kandidaten mit der Stimmenmehrheit
Proporzregel: Verrechnungsverfahren
- Höchstzahlverfahren
- Wahlzahlverfahren –> Restmandatsverfahren
–>Verteilung der zu vergebenden Mandate proportional zum Ergebnis der Parteien oder Kandidaten im Wahlkreis
Wahlkreiseinteilung
- Festlegung von Anzahl & Größe der Wahlkreise –> Anzahl der in Wahlkreis zu vergebenden Mandate
-Einerwahlkreise <-> Mehrpersonenwahlkreise
–> je kleiner der Wahlkreis, desto geringer der Proportionalitätseffekt
–> je kleiner der Wahlkreis, desto geringer die Chance der kleineren Parteien.
Stimmabgabe (Listen)
- starre Liste: Wähler hat eine Stimme, wählt Liste als Ganzes
- Lose gebundene Liste:
Präferenzstimme oder neue Reihung möglich; ggf. Kumulieren (mehrere Stimmen auf einen Kandidaten geben) - Freie Liste: freie Veränderungen innerhalb und zwischen den Listen
Panaschieren (Wähler hat mehrere Stimmen kann diese an Kandidaten verschiedener Parteien geben)
Argumente für Mehrheitswahl (6)
- stabile Mehrheit (Parteienkonzentration anstatt Parteienzersplitterung)
- keine Koalitionskompromisse
-erleichterte Regierungswechsel - politische Mäßigung
- Wahl nach Persönlichkeit
- höhere Unabhängigkeit des Kandidaten
Argumente Verhältniswahl (6)
- Repräsentation
- keine künstliche Mehrheit
- Aushandlung & Kompromiss erhöhen Integrationsfunktion
- keine radikalen Richtungswechsel
-kein “dominantes Parteiensystem” - Berücksichtigung neuer Strömungen
Bundestagswahlen DE
- Wahl auf 4 Jahre, 299 Wahlkreise
- Personalisierte Verhältniswahl
- Erststimme: Direktkandidat durch relative Mehrheitswhal
- Zweitstimme: Zusammensetzung Bundestag nach Proporzprinzip mit starrer Liste, 5%-Klausel
Repräsentantenhaus USA
- Wahl auf 2 Jahre, 435 Wahlkreise (je ein Abg. pro Wahlkreis)
-relative Mehrheitswahl in den meisten Bundesstaaten
Nationalversammlung FR
- 5 Jahre, 577 Wahlkreise
- Je ein Abg. pro Wahlkreis
- Romanische Mehrheitswahl
- Erster Wahlgang: absolute Mehrheit
Zweiter Wahlgang: Relative Mehrheit