Westliche: politische Interessengruppen Flashcards
Arten von Interessengruppen (4)
- Organisiertes Interesse als Überbegriff
- Verband
- Bürgerinitiative
- Verein
- Pressure Group
Einordnung im ZPES
–> intermediärer Sektor
Funktion von Verbänden im ZPES (7)
- Aggregation (Bündelung heterogener Forderungen zu Zielen)
- Selektion: (Auswahl geeigneter Forderungen, Ausschluss von extremen Meinungen)
- Artikulation (Umformung in konkrete Aussagen)
- Legitimation (Erdung und Legitimierung des staatlichen Handelns)
- Partizipation (Teilhabe am politischen Prozess und Information)
- Integration (integrieren von Interessen in Verbandssystem und politisches System)
- Sozioökonomische Selbststeuerung (Expertentum und Professionalität ermöglicht Autonomie der Gesellschaft)
Kennzeichen von Interessengruppen
- freiwilliger Zusammenschluss sozialer Einheiten mit bestimmten Zielen
- arbeitsteilige Organisation und Herausbildung von Führungsstrukturen
- Zielsetzung: die individuellen, materiellen oder immateriellen Bedürfnisse ihrer Mitglieder zu befriedigen
Typologie nach Themenfeldern
Arbeit und Wirtschaft: BDA
Soziales Leben und Gesundheit: Deutsches Rotes Kreuz
Freizeit: DFB
Bildung: Deutscher Museumsbund
Politik: Amnesty
Umwelt: WWF, NABU
Differenzierungsmöglichkeiten von Interessengruppen/Vereinen
Organisationsgrad
- Anzahl der Mitlieder
- Konfliktfähigkeit und Durchsetzungsfähigkeit von Interessen
Organisationsebene
- räumliche Ausdehnung
-Bundes/Landesverband, Fach/Dachverband
Organisationsform:
- rechtliche Gestalt
- Prinzip Leitung/Führung (Ehrenamt/Hauptamt)
Pluralismus
-Verbände konkurrieren um Einfluss auf Staat
- theoretisch Gleichberechtigung
- Offenheit des Systems für neue Interessen
- “nicht-kontroverser Sektor”
- Förderung des Gemeinwohls durch Gleichgewicht von Staat, Parteien und Verbände
- Staat als Schiedsrichter
–> Affinität zur Konkurrenzdemokratie
aber:
Gleichberechtigung und Chancengleichheit nicht immer gegeben in Praxis
Monopolstellung bestimmter Verbände
Korporatismus
Verbände konkurrieren um Einfluss
- Verflechtung & Kooperation des Staats mit Verbänden
- Privilegierter Zugang ausgesuchter Verbände
- Staatsentlastung durch verbandliche Selbstregulierung
- Lösung/Dämpfung gesellschaftlicher Konflikte durch Verhandlung
–> Affinität zur Konsensdemokratie
aber:
- Intransparenz, Gefahr des Elitenkartells
- Vereinnahmung des Staates durch Verbände
Kollektivgutproblematik (free-rider)
-Profit von Kollektivgütern ist universell –> keine Anreize zum Engagement
Verbändeskeptizismus
-Vorgehen von Verbänden oft intransparent und wenig kontrollierbar –> negative Konnotation des Lobby-Begriffs
-nicht alle Interessen einer pluralen Gesellschaft lassen sich gleich gut organisieren oder haben das gleiche Konfliktpotential
Verbände in DE
- Mittelweg zwischen Pluralismus und Korporatismus
- konzentrierte Dachverbände als Bereichsmonopolisten
- Verbändevielfalt auf niedrigeren Ebenen
- Kammern: mit Pflichtmitgliedschaft als stark korporatistisches Elemente
- teilweise enges Verhältnis zwischen Verbänden und Parteien, Tendenz rückläufig
Kammern
Interessenvertretung:
- zwischen Mitgliedern
- Formulierung eines einheitlichen Interesses
- Positionsierung und Vertretung eigener gewerblicher Interessen ggü. anderen Verbänden & Staat
–> Kammer als Verband
Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben:
- Definition beruflicher Standards
- Prüfungen, Ausstellungen von Zeugnissen
usw.
–> Kammer als Behörde