W4: Objektivität und Validität Flashcards
Was sind Gütekriterien?
Qualitätsmerkmale psychologisch-diagnostischer Verfahren. Diese müssen in den Testhandbüchern beschrieben und dokumentiert werden.
- Eine Art “Standard” in der Psychologie
- Sicherstellen, dass Testverfahren gewissen Anforderungen genügen
- wichtig auch bei Übersetzungen-/Sprach-/Kulturadaptionen
Welches sind die Hauptgütekriterien?
Objektivität, Reliabilität, Validität
Welches ist das wichtigste Kriterium?
Ohne Objektivität kann die Reliabilität und Validität gar nicht beurteilt werden.
Was bedeutet Objektivität?
Ausmass der Gewissenhaftigkeit und Organisation der Durchführung, Auswertung und Interpretation. Die Durchführung, Auswertung und Interpretation sollten so genau sein, dass es egal ist, ob Versuchsleiter 1 oder 2 die Durchführung macht, sprich: Grad, in dem die Ergebnisse eines Tests unabhängig vom Untersucher sind.
Extrem wichtig ist das saubere und vollständige Manual!
Was beschreibt die Durchführungsobjektivität?
Standardisierte Testvorgabe: welche Feedbacks darf ich geben, darf ich Hilfestellungen geben, wie wird getestet, Zeitbegrenzungen? - detailliete Instruktionen, Manual beachten!!!
Was bedeutet die Auswertungsobjektivitä?
Verschiedene Auswerterinnen müssen zum selben Ergebnis kommen (Verrechnungssicherheit). Idealerweise z.B. mit einen Auswertungsschlüssel, Schablone, Auswertungsprogramme. Die menschliche Fehlerquote der Auswerterinnen sollte möglichst eliminiert werden. Hängt auch davon ab, wie die Fragen gestellt werden. Wird die Frage offen formuliert, muss ganz genau festgelegt werden, was als richtig zu bewerten ist.
Was bedeutet die Interpretationsobjektivität?
Verschiedene Auswerter*innen kommen zur gleichen Beurteilung oder Interpretation der Testwerte
Was bedeutet Reliabilität?
Messgenauigkeit eines Verfahrens - wie genau ein Verfahren einen Messgegenstad erfassen kann - Kennzahlen sind z.B. innere Konsistenz und Korrelationen
Was bedeutet Validität?
Kann mein Testverfahren dies messen, was es messen sollte? - z.B. Inhalts-, Konstrukt., - und Kriteriumsvalidität.
Was bedeutet die Inhaltsvalidität?
Beschreibt, ob der Messgegenstand, den bestimmt wurde, in den Items vorhanden ist. D.h., das ein Fragebogen resp. jedes einzelne Item das zu messende Merkmal wirklich hinreichend präzise erfasst. Leider kann kein statistischer Kennwert beurteilen, ob die Inhaltsvalidität gegeben ist oder nicht. Kann nur durch Logik, fachliche bzw. theoretische Überlegungen ermittelt werden.
Was bedeutet die Augenscheinvalidität?
Ist gegeben, wenn der Validitätsanspruch eines Test einem Laien vom blossen Augenschein her als gerechtfertig erscheint.
Z.b. 2x9 –> ist für einen Laien erkennbar, dass Multiplikationsfähigkeit getestet werden will.
Was bedeutet die Kriteriumsvalidität?
Hier wird die Validität indirekt via der abgeleiteten Aussagen beurteilt. Dafür gibt es statistische Kennwerte (Korrelationen). Bei der Kriteriumsvalidität wird untersucht, ob das Konstrukt hypothesen-konform mit einem bestimmten Kriterium zusammenhängt. Ist erfüllt, wenn sich theoretisch erwartete Zusammehänge empirisch zeigen lassen.
Beispiel Intelligenztest: korrliert ein Intelligenztest mit Studienerfolg? Weil Hypothese besteht, dass Intelligenz mit Studienerfolg korreliert.
Wie wird die Kriteriumsvalidität noch unterteilt?
- Vorhersagevalidität
- Übereinstimmungsvalidität
- Retrospektive Validität
- Inkrementelle Validität
Was bedeutet die Vorhersagevalidität?
Konstrukt wird mit einem zeitlich zukünftigen Ereignis in Verbindung gebracht. z.B. wir die Intelligenztestleistung vor Berginn der Lehre ermittelt und mit der Abschlussnote der Ausbildung korreliert.
Was bedeutet die Übereinstimmungsvalidität?
Konstrukt wird mit einem gleichzeitigen Ereignis in Verbindung gebracht. z.b. Konzentrationstestleistung vor Beginn einer Prüfung ermitteln und dann die Korrelationen mit der Prüfungsnote berechnen