Vorlesung 9 - K13 - Hormone und Sexualität Flashcards
Die Drei wichtigsten Arten von Hormonen im menschlichen Körper
- Aminosäurenderivate (z.B. Adrenalin)
- Peptid- und Protein-Hormone
- Steroidhormone (z.B. Derivate des Cholesterol)
Diese drei Hormontypen, insbesondere jedoch die Steroidhormone, haben einen Einfluss…
..auf die sexuelle Entwicklung, wie auch
…auf das Sexualverhalten.
Die Gonaden (Keimdrüsen)
Beim Mann - Frau:
Hoden - Eierstöcke Spermien - Eizellen Androgene (größer als) Östrogene plus Gestagene - Östrogene (größer als) Androgene plus Gestagene 23 Chromosomen - 23 Chromosomen Y-Chromosom - X-Chromosom Both: Zygote
Wie funktioniert der weibliche Zyklus?
Wie präzise und komplex Hormone zusammenwirken, zeigt der Hormonzyklus der Frau besonders deutlich. Er beginnt mit der monatlichen Regelblutung, bei der ein Teil der Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Ausgelöst durch das von der Hirnanhangdrüse produzierte HormonFSH, reift nun in einem Follikel (Bläschen) des Eierstocks eine neue Eizelle heran. Der Follikel bildet Östrogen, das die Schleimhaut wieder wachsen lässt und die Produktion von LH in der Hirnanhangdrüse fördert. LH löst etwa am 14. Tag den Eisprung aus, wobei sich das Ei aus dem Follikel löst und anschließend durch den Eileiter in die Gebärmutter wandert. Der geplatzte Follikel wird zum Gelbkörper und bildet Östrogene sowie Progesteron, die die Schleimhaut für die Einnistung des Eies vorbereiten. Wird das Ei nicht befruchtet, verkümmert der Gelbkörper, Progesteron- und Östrogenspiegel sinken, die Schleimhaut wird - mitsamt dem Ei - erneut abgestoßen.
Entwicklung der inneren Geschlechtsorgane
Ausgangspunkt: Primordial-Gonaden
Äußere Hülle=”Cortex” –) Vorläufer der Eierstöcke
Innerer Kern=”Medulla” –) Vorläufer der Hoden
Beim Mann: Synthese eines H-Y-Antigens (Protein); dies löst die Entwicklung der Medulla zum Hoden aus; die Hoden produzieren Testosteron, das zusammen mit dem Anti-Müller-Hormon die Entwicklung der Wolff`schen Gänge bewirkt, die sich zu Bläschendrüse und Samenleiter entwickeln.
Bei der Frau: Das H-Y-Antigens wird nicht produziert; folglich entstehen keine Hoden und es wird kein Testosteron produziert; es entstehen Eierstöcke und der Müller-Gang entwickelt sich zum weiblichen Eileiter (die Wolff`schen Gänge degenerieren).
Entwicklung der äußeren Geschlechtsorgane
Ausgangspunkt: Bi-potentes Vorläuferorgan
Bestandsteile –) Entwickelt sich zu:
Glans –) Eichel - Klitoris
Urethalfalte –) / - kleine Schamlippen der Frau
Lateralkörper –) Penisschaft - Klitorisvorhaut
Labioscrotale Schwellung –) Hodensack - große Schamlippen
Hormone und Sexualentwicklung (Aromatisierung)
Cerebrale Entwicklung der Geschlechtsunterschiede
- -) Perinatale Androgene
- -) Prozess der Aromatisierung durch Steroidhormone (aus Cholesterol)
Aromatisierung:
- Die aus dem Cholesterol abgeleiteten Steroidhormone entstehen durch die so genannte Aromatisierung (Umwandlung von Cyclohexan in einen Benzolring, so dass aus Testosteron das Östradiol entsteht).
- Hierzu sind Enzyme notwendig, die nur bei männlichen Tieren zu finden sind, während bei weiblichen Tieren das Alphafeto-Protein die Aromatisierung verhindert.
Anabolikamissbrauch beim Mann:
- Geringere Gonadotropin-Ausschüttung
- Geringere testikuläre Aktivität
- Hodenatrophie
- Sterilität
- Gynäkomastie (Östrogenüberschuss)
Anabolikamissbrauch bei der Frau
- Ausbleiben der Menstruation
- Sterilität
- Bartwuchs, Brusthaar-Wuchs
- Vergrößerung der Klitoris
- Glatzenbildung
- Brustverkleinerung
- Tiefere Stimme
Hormonelle Einflüsse auf die Entwicklung der beiden Geschlechter
Es gibt im durchschnitt graduelle Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen und weiblichen und männlichen Fähigkeiten
Beispiele:
Mann: Besseres räumliches Vorstellungsvermögen; große Area Praeoptica, höhere Asymmetrie mancher Hirnfunktionen, …
Frau: Höhere Empathie und Perspektivenübernahme; kleinere Area Praeoptica, geringere Asymmetrie mancher Hirnfunktionen, …
Im Gehirn laufen Denkprozesse graduell unterschiedlich ab; je nach Geschlecht.
Die wichtigsten Hormone - Teil 1
Zirbeldrüse:
Melatonin - Tag-Nacht-Rhythmus, Immunsystem, Herz-Kreislauf-System, …
Hypothalamus:
Oxytocin - Geburt und Stillen; “Bindungshormon”
Vasopressin - Wasserresorption, Blutdruck
Hirnanhangdrüse:
ACTH (Nebennierenrinde); Prolaktin (Brustdrüse), FSH (Follikelreifung); LH (Eisprung)
Bauchspeicheldrüse:
Insulin - Blutzuckerspiegel, Zuckerspeicherung
Glukagon - Verwendung von Energiereserven
Schildrüse: Thyroxin - Zellstoffwechsel, Grundumsatz
Die wichtigsten Hormone - Teil 2
Nebennierenrinde:
Androgene - Muskelaufbau
Aldosteron - Wasserhaushalt
Kortisol - Kohlenhydrat-, Eiweiß- & Fett- Stoffwechsel
Nebenierenmark:
(Nor-)Adrenalin - Stresshormone, Freisetzung von Glukose, Abbau von Fettreserven, Anstieg des Blutdrucks
Hoden:
Testosteron - Geschlechtsdifferenzierung, Spermienproduktion, Bartwuchs, Geschlechtstrieb, Verhalten, Muskelaufbau …
Eierstöcke:
Östrogene - Geschlechtsdifferenzierung, Reifung der Eizellen, Menstruation, Wassereinlagerung im Gewebe
Die wichtigsten endokrinen (= im Körperinneren wirksamen) Drüsen des Menschen
- Epiphyse
- Hypothamalus
- Schilddrüse
- Thymusdrüse
- Nebenniere
- Bauchspeicheldrüse
- Eierstöcke versus Hoden