Vorlesung 8 - Interaktionistische Theorien Flashcards
Beschreiben Sie die Grundzüge der interaktionistische Theorien!
Verhalten ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Eigenschaften der Person und Merkmale der Situation, in der sich eine Person befindet
Zustände wie z.B. Angst oder Ärger ergeben sich aus synergetischer, d.h. sich gegenseitig verstärkender Interaktion von Situation und Person
- hoch ängstliche Person zeigt in bedrohlichen Situationen stärke
Zustandsangst als niedrig ängstliche Person
Worum ging es in der Konsistenzdebatte von Mischel und Kollegen? Auf welche empirischen Befunde stützt sich seinen Kritik am eigenschaftstheoretischen Ansatz?
Wie konsistent ist unser Verhalten in verschiedenen Situationen wirklich?
Wie gut können wir Verhalten durch Persönlichkeitseigenschaften wirklich vorhersagen?
Überblick von vielen Studien die Traits mit Outcomes korrelieren:
- durchschnittliche Korrelation Trait und Verhalten überschreitet nur
selten r=0.3 (Ausnahme: Intelligenz)
- klassisches Experiment von Harthorne, May (Ehrlichkeit)
Meta-Analyse von Richard et al. 2003:
- Persönlichkeits- & Situationsmerkmale können Verhalten etwa
gleich gut erklären
- starke dritte Varianzquelle: Person x Situation-Interaktion
- Einfluss Traits auf Verhalten variiert systematisch über Situationen
Welche Arten von Person-Situation-Interaktionen lassen sich unterscheiden?
Reaktive Interaktionen:
- Menschen nehmen dieselbe objektive Situation in Abhängigkeit
ihrer Persönlichkeit unterschiedlich wahr
Evokative Interaktionen:
- Interpretationen der Situation und entsprechendes Verhalten einer
Person beeinflusst das Verhalten anderer und wirkt darüber zurück
auf die Person
Proaktive Interaktionen:
- Personen suchen Situationen ihrer Persönlichkeit entsprechend
aktiv auf (kontrollieren so den Einfluss, den Situationen auf ihr
Verhalten haben können)
Manipulative Interaktionen:
- Personen gestalten Situationen ihrer Persönlichkeit entsprechend
aktiv
Erläutern Sie das Konzept der Situationsstärke nach Mischel?
starke Situationen:
Menschen zeigen aufgrund von Normen sehr ähnliches Verhalten, Persönlichkeitsunterschiede machen sich weniger bemerkbar
Schwache Situationen:
erlauben viel Verhaltensspielraum, stärkerer Einfluss von Persönlichkeitsfaktoren
Welche Formen der Verhaltensstabilität unterscheidet Mischel und wie lassen sich diese vorhersagen (CAPS Modell)?
Typ1 (Persönlichkeitsbeschreibung):
- “Peter ist aggressiv”
Typ2 (Verhaltenssignaturen d. Persönlichkeit):
- Stabilität der Verhaltens über ähnlichen Situationen
- wenn seine Frau ihn provoziert, wird Peter aggressiv, wenn sein
Chef ihn provoziert, gibt Peter nach
Vorhersage durch mentale Repräsentationen bzw. Personenvariablen (Cognitive Affective Units, CAU)
CAU beinhalten Repräsentationen des Selbst, der Anderen, spezifischer Situationen, sowie Erwartungen, Kompetenzen, Ziele, Werte, Emotionen & Erinnerungen
- Parallelen zu kognitiven Theprien: Kellys Konstrukte, Rotters
Erwartung x Wert Gleichung
CAU: stabile Netzwerke individueller Kognitionen und Emotionen, die in unterschiedlichen Situationen abgerufen werden
(= Persönlichkeitsunterschiede)
individuelle Unterschiede werden auf die unterschiedliche Verfügbarkeit von CAUs in unterschiedlichen Situationen & auf die unterschiedliche Struktur ihrer wechselseitigen Beziehung zurückgeführt