Vorlesung 4 - Bedürfnis- und Motivationstheorien Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie die Grundzüge der Bedürfnistheorie von Murray!

A

Handeln einer Person bestimmt durch Bedürfnisse (needs) und Verhaltensdruck (press)

Interaktionismus: Verhalten kann nur durch die Interaktion von Merkmalen der Person (needs) und Merkmalen der Situation (press) erklärt werden

Person erfüllt ihre Bedürfnisse (needs) anhand des situativen Kontext (press), der bestimmt, ob und in welchem Maße needs erfüllt werden

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2
Q

Welches Konzept von Murray ist direkt der Theorie von Freud entnommen? Wie wurde es weiterentwickelt?

A

entwickelte ein an Freud orientiertes Persönlichkeitsmodell mit den Instanzen:

ES:
- Sitz der Antriebe, jedoch nicht nur Sexualität und Aggression (insb.
auch gesellschaftlich anerkannte Bedürfnisse)

ICH:
- bewusste Planung und Durchführung konkreten Verhaltens
(aktivere Rolle als bei Freud, weniger abhängig von ES & ÜBER-ICH)

ÜBER-ICH:
- Sitz der Werte und Normen: nicht nur von Eltern, sondern auch
durch “wichtige Andere” und Kultur vorgegeben

ICH-IDEAL:
- idealisiertes Bild der Persönlichkeit, entsteht aus der
Auseinandersetzung mit Vorbildern
- Sitz der Ziele, die eine Basis bilden für kurz-mittel-, und langfristige
Handlungspläne

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3
Q

Erläutern Sie das Zusammenspiel von needs und press nach Murray!

A

Bedürfnisse (needs):
- “regierende Kräfte”, die Wahrnehmung, Informationsverarbeitung
und Verhaltensplanung steuern
- Ziel der Verhaltenssteuerung: Reduktion von Bedürfnisspannung
- nicht der spannungslose Zustand wird als befriedigend erlebt
(Freud), sondern der Prozess der Spannungsreduktion

Viszerogene Bedürfnisse (angeboren, orientiert auf Selbsterhaltung)
Psychogene Bedürfnisse (im Verlauf der Sozialisation)

Verhaltensdruck (press):
- situative Bedingungen, die Bedürfnisbefriedigung erleichtern oder
erschweren

Alpha-Press (objektive Merkmale einer Situation)
Beta-Press (subjektive Wahrnehmung / Interpretation der Situation)

Diskrepanzen möglich, insb. wenn keine eindeutigen Hinweise auf Alpha-Press vorliegen

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4
Q

Was versteht man unter dem Thematischen Apperzeptionstest? Wie ist er aufgebaut und was wird mit ihm gemessen?

A

Projektives Verfahren

  • Bildtafeln mit mehrdeutigen Szenen
  • Personen sollen dazu eine Geschichte erzählen
  • Wie kam es zu der Szene? Was passiert im Moment? Wie geht es
    weiter? Was denken und fühlen die Akteure?

Annahme: Interpretation der Szene ist von Persönlichkeit der Person beeinflusst, eigene needs und press werden auf Szene projiziert

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5
Q

Beschreiben und kritisieren Sie das Konzept der Bedürfnistheorie nach Maslow!

A

Autonomie, Sinnfindung und Selbstverwirklichung als höchste Ziele der Entwicklung

Annahme, dass angeborene Bedürfnisse einer hierarchischen Ordnung folgen

Bedürfnisse höherer Stufen werden erst bedeutsam, wenn darunter liegende Bedürfnisse erfüllt sind

Persönlichkeit: Ausprägungsprofil der Bedürfnisse und des Entwicklungsstands in der Bedürfnispyramide

Körperliche Bedürfnisse (Hunger, Durst, Atmung, Sex)
Sicherheit (materielle Sicherheit, Ordnung)
Soziale Beziehungen (Gemeinschaft, Liebe, Intimität)
Soziale Anerkennung (Achtung, Wertschätzung)
Selbstverwirklichung

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6
Q

Wie unterscheiden sich Mangel- und Wachstumsbedürfnisse nach Maslow?

A

Mangelbedürfnisse (Stufe 1-4): nimmt bei Befriedigung ab
zielen darauf ab, einen Mangel zu beseitigen und Folgen Prinzip der Homöostase (Streben nach Gleichgewicht, das angenehm ist)

in Form von unangenehmen Gefühlen bemerkbar, die eine Ist-Soll Diskrepanz signalisieren (Hunger / Sättigung, Chaos / Ordnung, etc.)

Wachstumsbedürfnis (Stufe 5): nimmt bei Befriedigung zu
Selbstverwirklichung: Bedürfnis, die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten auszuleben

folgt dem Prinzip der Heterostase: Personen werden nicht inaktiv, wenn Soll-Zustand erreicht wird, sondern generuieren neue Sollzustände (Ziele immer höher stecken)

Bedürfnis nach Selbstverwirklichung kann nie ganz erfüllt werden

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7
Q

Erläutern Sie zentrale Unterschiede zwischen dem Menschenbild der psychodynamischen, behavioristischen und der humanistischen Psychologie!

A

Behavioristisch:
Reiz-Reaktionsmaschine
kognitive Prozesse irrelevant (“Black-Box)
Tabula Rasa, Mensch kommt als unbeschriebenes Blatt auf die Welt

Psychodynamisch:
menschliches Handeln bestimmt durch Sexual- und Aggressionstrieb
Es und Über-Ich immer im Konflikt, Ich sucht Kompromiss

Humanistisch:
Streben nach Selbstverwirklichung, Gemeinschaft, Liebe etc.
sehr positives Menschenbild im Kontrast zu den anderen beiden

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8
Q

Was sind die grundlegenden Annahmen der Bedürfnis- und Motivationstheorien?

A

Bedürfnisse und Motive als Antriebsquellen des Verhaltens (nicht auf Sexual- und Aggressionstrieb beschränkt)

Bedürfnisse und Motive sind nicht immer angeboren, sondern entwickeln sich auch durch Sozialisation

Maslow und Rogers als zentrale Vertreter der humanistischen Psychologie (u.a. Betonung des Strebens nach Selbstverwirklichung)

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