Vorlesung 11 - Strukturmodelle der Intelligenz I & II Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie die Grundzüge des 2-Faktoren Modells nach Spearman und vergleichen Sie dessen Annahmen mit Thurstones Primärfaktorenmodell!

A

Befund: einzelne Intelligenztestleistungen korrelieren sehr hoch
- gemeinsamer Faktor (g-Faktor), der 4ß% der Varianz erklärt

Intelligenzleistung beruht auf 2 Faktore:
g-Faktor: kommt bei allen Intelligenzleistungen zum tragen
s-Faktor: Aufgabenspezifischer Spezialfaktor

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2
Q

Nennen Sie Intelligenztestverfahren, denen das Konzept des g-Faktors der Intelligenz zugrunde liegt!

A

Intelligenztests, die einen globalen IQ ausweisen, folgen (implizit) dem Konzept des g-Faktors von Spearman

Wechsler-Tests
- für Erwachsene (16-75) und Kinder (5-16)
- Dimensionen: Sprachverständnis, wahrnehmungsgebundenes
logisches Denken, Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit

Raven Tests:
- Matrizentests zu Intelligenzmessung, frei von kulturellen und
sprachlichen Einflüssen
- Matrizen aus einer Reihe von Mustern, in der eines fehlt
- Kritik: g-Faktor soll übergreifend sein, hier nur eine Art von Test

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3
Q

Kennen sie sprach, bzw. kulturfreie Testverfahren zur Bestimmung der Intelligenz? Was zeichnet diese aus?

A

Raven Tests:
- Matrizentests zu Intelligenzmessung, frei von kulturellen und
sprachlichen Einflüssen
- Matrizen aus einer Reihe von Mustern, in der eines fehlt

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4
Q

Was versteht Cattell unter dem Konzept der fluiden und kristallinen Intelligenz? Was beschreibt die Investmenttheorie der Intelligenz?

A

fluide Intelligenz:
- Fähigkeit, unbekannte Probleme und neue Situationen zu meistern (
(stärker angeboren, kulturunabhängig)

kristalline Intelligenz:
- Fähigkeit, erworbenes Wissen auf Problemlösungen anzuwenden
- wissensabhängige, kulturell vermittelte, durch Lernprozesse
erworbene Denkleistung

Investmenttheorie der Intelligenz:
gf und gc sind nicht unabhängig (r=0.5), gf wird investiert, um im Laufe des Lebens bereichsspezifisches Wissen (gc) aufzubauen

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5
Q

Warum kann Cattells Modell als hierarchisches Intelligenzmodell verstanden werden?

A

Reanalyse der (interkorrelierten) Primärfaktoren ergeben Sekundärfaktoren (g)

die zentralen sind fluide (gf) und kristalline (gc) Intelligenz

oberste Hierarchieebene: Spearmans g Faktor

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6
Q

Wie stabil ist Intelligenz über das Lebensalter? Gehen Sie dabei auf absolute und relative Stabilität ein!

A

Absolute Stabilität:
- stetiger Leistungsabfall von 25-80 in Tests für induktives Schließen,
räuml. Orientierung, Wahrnehmungsgeschwindigkeit und verbales
Gedächtnis (Cattells fluide Intelligenz)
- Stabilität bis ins hohe Lebensalter in Tests für verbale und
numerische Fähigkeiten (Cattells kristalline Intelligenz)

Relative Stabilität:
- Ausmaß, in dem die Personen ihre Position in der Verteilung des IQ
beibehalten
- Stabilität innerhalb eines Jahres r= 0.9
- Stabilität zwischen 11 und 90 r= 0.67

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7
Q

Nennen Sie die Grundzüge des Structure of Intellect Modell von Guilford!

A

radikale Abkehr von hierarchischen Intelligenzmodellen

stellt Inhaltsvalidität von Intelligenztests in Frage:
- reflektieren Intelligenztests und -theorien das ganze Spektrum möglicher Intelligenzleistungen

grundlegende intellektuelle Fähigkeiten fallen in 3 Kategorien:
- Inhalte/Informationsarte: Input, Eingangsseite des Systems
- Operationen/Vorgänge: Informationsverarbeitungsprozesse, die
Input mit Output verbinden (Arten mentaler Verarbeitung)
- Produkte: Output des Systems, Form in der Information gespeichert,
verarbeitet und genutzt wird

Durch Kombination von 4 Inhalten mit 5 Operationen und 6 Produkten ergeben sich 120 verschiedene, spezifische Fähigkeiten

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8
Q

Beschreiben Sie das Berliner Intelligenzstrukturmodell von Jäger! Inwiefern vereinigt dieses Modell konkurrierende Elemente von Spearman, Thurstone & Guilford? Welche Vorteile?

A

Ausgangspunkt:
Katalogisierung sämtlicher Intelligenz- und Kreativitätstestitems (explorative Faktenanalyse)

Auf höchster Abstraktionsebene: g-Faktor

teilt allgemeine Intelligenz in zwei Strukturbereiche:
- Inhalte: figural/bildhaft, verbal, numerisch
- Operationen: Bearbeitungsgeschwindigkeit, Gedächtnis,
Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität

g-Faktor = Spearman
Operationen/Inhalte = Guilford
einzelne Teilbereiche ähnlich Primärfaktoren Thurstone

Normstichproben nur für 16-19 Jährige

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9
Q

Beschreiben Sie die Grundzüge der Three Stratum Theorie von Carroll!

A

3 Schichten (“Three Stratum”)

Stratum I: 65 spezifische Fähigkeiten(Schlussfolgern, Leseverständnis, Gedächtnisspanne, Wortflüssigkeit, etc.)

Stratum II: 8 übergeordnete Faktoren, die sich aus den spezifischen Fähigkeiten ergeben (fluide/kristalline Intelligenz, visuelle/auditive Wahrnehmung, Gedächtnis und Lernen, etc.)

Stratum III: g-Faktor im Sinne Spearmans, höchsten Ladungen auf diesem Faktor weisen fluide und kristalline Intelligenz auf

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10
Q

Erläutern Sie das Konstrukt der sozialen Intelligenz! Welche Kritikpunkte wurden bezüglich der sozialen Intelligenz als eigenständiges psychologisches Konstrukt vorgebracht?

A

Soziales Verständnis als Fähigkeit, soziale Informationen als solche zu erkennen und ihre Relevant richtig einzuschätzen

Soziales Gedächtnis als Fähigkeit, soziale Informationen zu speichern und bei Bedarf richtig abzurufen

Soziale Flexibilität und Kreativität als Fähigkeit, in sozialen Situationen ein Repertoire an Verhaltensoptionen verfügbar zu machen

Soziales Wissen als Kenntnis der in einer Gesellschaft akzeptierten sozialen Verhaltensweisen und Symbole, die in der sozialen Interaktion und Kommunikation Bedeutung vermitteln

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11
Q

Erläutern Sie das Konstrukt der emotionalen Intelligenz! Welche vier Facetten werden dabei unterschieden?

A

Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen akkurat wahrzunehmen, zu interpretieren und auszudrücken, Zugang zu eigenen Gefühlen zu haben und Gefühle anderer zu verstehen, Emotionen zu regulieren, um Gestaltung von Beziehungen und soziale Integration zu fördern

  • Wahrnehmung von (eigenen und fremden) Emotionen
  • Nutzen von emotionsbasierten Wissen für Denken / Problemlösung
  • Verstehen von Emotionen
  • Mangen von Emotionen
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12
Q

Welche Kritikpunkte wurden bezüglich der emotionalen Intelligenz als eigenständiges psychologisches Konstrukt vorgebracht?

A

EI ist kein homogenes Konstrukt
- geringe Korrelation von Maßen die Ability EI und Trait EI erfassen,
obwohl beide auf gemeinsamer Theorie basieren

EI gilt als umstritten, ob EI ein eigenständiges, psychologisches Konstrukt ist
- hoher Anteil der Varianz vieler EI Maße durch
Persönlichkeitseigenschaften (und g-Faktor) erklärt

Validität der EI Maße
- emotionale Intelligenz ist nachweislich kein besserer Prädiktor für
Berufs- und Lebensleistungen als der klassische IQ

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13
Q

Was ist Kreativität und wie wirken Kreativität, Intelligenz und Persönlichkeit zusammen?

A

Kreativität als eine Antwort oder Idee, die neu ist oder im statistischen Sinne selten… die sich ganz oder teilweise verwirklichen lässt. Sie muss dazu dienen, ein Problem zu lösen, einen Zustand zu verbessern oder ein vorhandenes Ziel zu vollenden

Merkmale kreativer Personen:
- Problemsensitivität
- Flüssigkeit der Ideenproduktion
- Ideenflexibilität
- Originalität im Denken

gekennzeichnet durch Orginalität, Flexibilität und Brauchbarkeit von Problemlöseprozessen und deren Ergebnissen

Zusammenhang mit Psychotizismus (Eysenck) geringere Hemmung irrelevanter / unpassender Reize, breiterer Aufmerksamkeitsfokus

Korrelation mit akademischer Intelligenz geringer - mittlerer Bereich

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14
Q

Was sind die 7 primären mentalen Fähigkeiten nach Thurstone?

A

Assoziatives Gedächtnis (bspw. dargebotene Symbole wiedergeben)
Rechenfähigkeit
Wahrnehmungs-/Auffassungsgeschwindigkeit
Schlussfolgerndes Denken (Figure-, Zahlenfolgen fortsetzen, etc.)
Räumliches Vorstellungsvermögen
Sprachbeherrschung (Synonyme/Antonyme finden)
Wortflüssigkeit (viele Wörter mit A finden)

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15
Q

Wie gut können Schulleistungen durch Intelligenztests vorhergesagt werden?

A

durchschnittliche Korrelation zwischen allg. Intelligenz und Schulerfolg bei r = 0.5

höher als alle Persönlichkeitseigenschaften

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16
Q

Wie hoch ist die Korrelation zwischen Intelligenz und Berufserfolg?

A

Korrelation zwischen Berufserfolg und:
- allgemeiner Intelligenz: .54
- Lebenslaufkriterien: .37
- berufliche Vorerfahrung: .18

Intelligenz bester Prädiktor für Berufserfolg

Korrelation bei komplexen Jobs höher, allerdings auch bei “einfachen” Jobs noch positive Korrelation