Vorlesung 16-19 Flashcards

1
Q

Welche möglichen biologischen Grundlagen interindividueller Intelligenzunterschiede kennen Sie?

A

Gehirngröße:
- Neuronengröße
- Das “Big Brain” Gen
- parieto-frontale Integrationstheorie

Vernetzung des Gehirns:
- strukturelle Konnektivität
- funktionelle Konnektivität

Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit:
- Peripheral Nerve Conduction Velocity
- Brain Nerve Conduction Velocity

Neuronale Effizienz:
- brighter brains consume less energy
- neuronales Pruning

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2
Q

Gibt es empirische Evidenz für den Zusammenhang zwischen Gehirngröße und Intelligenz?

A

signifikante positive Korrelation zwischen Hirnvolumen und IQ unabhängig von Alter, Geschlecht

höherer IQ war mit größeren Neuronen (Pyramidenzellen) und mit längeren, bzw. komplexeren Dendriten pro Neuron assoziiert

kleiner Zusammengang

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3
Q

Lässt sich durch Training das Hirnvolumen verändern?

A

Taxifahrer, die Taxiausbildung geschafft haben, zeigten längsschnittlich einen Zuwachs an grauer Substanz im Hippocampus

Längsschnittstudie zeigt Zunahme der grauen Masse im posterioren Kortex und Hippocampus bei Medizinstudenten vor Physikum, auch nach 3 Monaten

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4
Q

Erläutern Sie die Grundannahmen der parieto-frontalen Integrationstheorie nach Jung & Haier!

A

Wo ist Intelligenz lokalisiert?
Netzwerk, das sich vor allem aus Teilend des Frontal- und Parietallappen zusammensetzt, als Grundlage intelligenter Informationsverarbeitung

verschiedene Regionen des Netzwerks verarbeiten zunächst SInneseindrücke

Sinnesinformationen werden dann zusammengeführt und ausgewertet

Der parietale Kortex interagiert mit dem präfrontalen Kortex und bildet ein Arbeitsgedächtnisnetzwerk: PFC testet dabei verschiedene Lösungen für das jeweilige Problem

Arbeitsgedächtnis und Intelligenz (vor allem logisches Schlussfolgern) sind korreliert

Konnektivitätsprofil zwischen frontalen und parietalen Hirnarealen korreliert stark mit fluider Intelligenz (r = 0.5)

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5
Q

Erläutern Sie die neurale Effizienzhypothese der Intelligenz!

A

intelligente Menschen verbrauchen bei kognitiver Beanspruchung weniger Energie als niedrig intelligente Personen (weise geringere kortikale Aktivität auf)
- gilt besonders bei Aufgaben mit niedrig bis moderatem Schwierigkeitsgrad

intelligente Menschen können Gehirn ressourceneffizienter nutzen

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6
Q

Kann man neurale Effizienz trainieren?

A

Taxifahrer mit hoher vs. niedriger Intelligenz im Hinblick auf Gehirnaktivierung (EEG) während:
- vertrauter, Expertise Aufgabe (Orientierung Heimatstadt)
- neuartiger, IQ-Test Aufgabe (Orientierung fiktive Stadt)

hoch intelligente Personen zeigen verminderte kognitive Aktivierung im Vergleich zu niedrig Intelligenten (nur in neuer Aufgabe)

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7
Q

Welchen Beitrag leistet neuronales Pruning zur neuralen Effizienz

A

höhere Intelligenz mit geringerer Dendritendichte in der Großhirnrinde assoziiert

schlanke, aber effiziente Vernetzung der Neurone

intelligente Menschen haben weniger “unnötige” Verbindungen

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8
Q

Was bezeichnet der Begriff Heritabilität? Erläutern Sie die Bedeutung der Heritabilität!

A

Anteil der Merkmalsvarianz in einer Population, der auf genetische Unterschiede zwischen Individuen zurückgeht

Erblichkeit: 50%
50 Prozent der Intelligenzunterschiede zwischen Individuen können durch genetische unterschiede erklärt werden

je homogener die Umwelt, desto stärker spielen genetische Faktoren eine Rolle

Heritabilität kann zwischen Populationen und innerhalb einer Population zu verschiedenen Zeitpunkte variieren

bezieht sich auf Population und erlaubt keine Aussagen über Individuen

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9
Q

Welche Untersuchungsansätze werden verwendet, um die Heritabilität von Persönlichkeitsmerkmalen und Intelligenz zu schätzen?

A

Adoptionsstudien:
- erbliche Merkmale = Ähnlichkeit zu Geschwistern, Eltern
- Umweltmerkmale = Ähnlichkeit zu Adoptiveltern

Zwillingsstudien (MZ und DZ)
- erbliche Merkmale: MZ ähnlicher als DZ

Mischform (MZ, separat adoptiert)

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9
Q

Was sind mögliche Probleme von Adoptionsstudien? Welche Grundannahmen setzen Zwillingsstudien voraus?

A

Ähnlichkeit bezüglich der Intelligenz zwischen Adoptivkindern und leiblichen Eltern werden auf genetische Ähnlichkeit zurückgeführt

Ähnlichkeit bezüglich Intelligenz zwischen Adoptivkindern und Adoptiveltern werden auf das gemeinsame Umfeld zurückgeführt

Vergleich zwischen Adoptivkindern und biologischen Eltern
- Verdopplung der Korrelation als Schätzer der Heritabilität (= 48%)

  • mangelnde Repräsentativität
  • selektive Platzierung der Kinder
  • pränatale Umwelt
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10
Q

Wie hoch ist die Erblichkeit für Persönlichkeitsmerkmale und Intelligenz neusten Meta-Analyse zu Folge?

A

studienübergreifende wird die Heritabilität der Intelligenz auf ca. 50% geschätzt

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11
Q

Wie verändert sich Erblichkeit über die Lebensspane hinweg und wie lassen sich diese Veränderungen erklären?

A

Heritabilität der Intelligenz nimmt mit steigendem Lebensalter zu (bei gleichzeitiger Abnahme der Effekte der geteilten Umwelt)

mit steigendem Alter wachsen die Möglichkeiten, die Umwelt der eigenen Genetik entsprechend zu gestalten (“aktive Gen-Umwelt-Kovariation”)
- Entfaltung des genetischen Potentials

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12
Q

Was ist der Flynn Effekt und der Anti-Flynn Effekt? Welche Erklärungsversuche gibt es für sie?

A

Flynn Effekt:
- Beobachtung. dass nachfolgende Geburtsjahrgänge in IQ-Tests
deutlich besser als vorangegangene abschneiden
- durchschnittlicher IQ steigt in westlicher Bevölkerung seit 1900 um ca.
2,3 Punkte pro Dekade
- Effekt stärker für fluide, als kristalline Intelligenz

Anti-Flynn Effekt:
- neuere Datensätze zeigen Stagnieren, bzw. sogar Sinken der
Intelligenzwerte in manchen Ländern
- Anti-Flynn-Effekt auf Veränderungen innerhalb der Familien
zurückzuführen, nicht auf Dysgenetik oder Migration

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13
Q

Wie wird der Flynn-Effekt erklärt?

A

verbesserte Lebensbedingungen
verbesserte schulische und elterliche Bedingungen
Zunahme der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
verminderte Exposition mit Toxinen
Medien / Internet
medizinische Versorgung, höheres Gesundheitsbewusstsein

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14
Q

Welche Mechanismen können möglicherweise den Zusammenhang zwischen pränatalem Stress und kognitiven Funktionen erklären?

A

Pränatalzeit als sensitive Periode in der Entwicklung (Neurogenese, Synaptogenese)

Pränatale Umwelt erklärt 20% der Kovarianz in den IQ-Wert eineiiger Umwelt

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15
Q

Beschreiben Sie die zentralen Befunde von Michael Meaneys Studien an Ratten! Inwiefern lassen sich diese Ergebnisse auf Menschen übertragen?

A
16
Q

Erste Tierstudien legen nahe, dass erworbene epigenetische Veränderungen an kommende Generationen weitervererbt werden können. Fassen Sie die Befunde aus entsprechenden Studien kurz zusammen!

A