Vorlesung 7 - Traittheorien I & II Flashcards

1
Q

Beschreiben Sie, was absolute und relative Stabilität bedeutet!

A

absolute Stabilität:
Wert der Eigenschaft bleibt über die Zeit konstant (meist nicht der Fall)

relative Stabilität:
Zwar Änderung der absoluten Werte , aber Rangfolge, also relative Ausprägung der Eigenschaft verglichen mit anderen Leuten, stabil

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2
Q

Beschreiben Sie die Grundzüge und Ziele der Trait-Theorien! Welche Vertreter kennen Sie?

A

Ziel:
Persönlichkeit durch Eigenschaften (Traits) in ihrer Gesamtheit zu beschreiben, nicht nur in Ausschnitten

Traits als abstrakte Kategorien für konkret beobachtbare Verhaltensweisen: durch sie kann Verhalten beschrieben, vorhergesagt und erklärt werden

Traits als hierarchisches Konzept: Sie bündeln zusammengehörige Verhaltensweisen (z.B. gesellig, kontaktfreudig) & ersetzen diese durch einen einzigen Begriff (z.B. Extraversion)

Persönlichkeitseigenschaften (Traits):
Können als Dispositionen definiert werden, in bestimmten Situationen und zu versch. Situationen ein bestimmtes Verhalten zeigen
Diese Disposition weisen eine mittelfristige zeitliche Stabilität auf

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3
Q

Was sind die Grundzüge des 16-Faktoren-Modells von Cattell?

A

Temperamentseigenschaften (Persönlichkeit im engeren Sinne):
- wie tut eine Person etwas? (z.B. Impulsivität)

Selbstratings (Q-Daten) ergaben zu 12 Faktoren (Fremdratings) weitere 4 Faktoren, die nur aus Q-Daten extrahiert wurden

Aus den 16 Primärfaktoren erfolgt Herleitung von 5 Sekundärfaktoren durch Faktorenanalyse

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4
Q

Was ist der lexikalische Ansatz nach Gordon Allport?

A

einer der ersten Psychologen, der eine systematische Liste von Eigenschaftsbegriffen erstellte

Lexikalischer Ansatz:
- Traits sind in der Sprache repräsentiert
- für bedeutsame Traits existieren eine große Anahl an Synonymen

Methode: Zur Persönlichkeitsbeschreibung verwendete Begriffe zählen, Synonyme identifizieren, Listen erstellen

Allport unterteilt 4500 stabile Persönlichkeitseigenschaften in:

Kardinale Traits:
einzelne Merkmale, die vorrangig sind; Persönlichkeit beherrschend

Zentrale Traits:
von vorrangiger Bedeutung, steuern weitrechend das Erleben und Verhalten in vielen Lebensbereichen (ca. 5-10)

Sekundäre Traits:
kein Kernbestandteil der Persönlichkeit, zeigen sich in weniger Lebensbereichen (auf Arbeit gewissenhaft, im Alltag eher nicht)

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5
Q

Welche verschiedenen Datenquellen verwendete Cattell für eine umfassende Beschreibung der Persönlichkeit? Welche Vor- und Nachteile bieten sie jeweils?

A

für eine umfassende Persönlichkeitsanalyse muss nach Cattell die Datenerhebung über verschiedene Datenquellen erfolgen:

L-Daten (Lebensdaten):
- Lebensläufe (z.B. Abinote)
- Biographien (z.B. Anzahl der Autounfälle)
- Fremdratings (durch Vorgesetzte, Freunde, etc.)

Q-Daten (Questionnaire):
- Fragebögen zur Erfassung der Persönlichkeit (Selbsteinschätzung)

T-Daten (Tests):
- Standardisierte Tests, die “objektive” Daten liefern
- Cattell verwendete mehr als 400 Tests

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6
Q

Erläutern Sie die Verhaltensgleichung Cattells! Durch welche Personenvariablen und situative Faktoren lässt sich das Verhalten einer Person nach Cattell erklären?

A

um Verhalten vorherzusagen, sind nicht nur Personenmerkmale (Traits), sondern auch situative Faktoren relevant

in Abhängigkeit der Situation nehmen Personen veränderliche Persönlichkeitszustände an
- Rollen: in unterschiedlichen Situationen (z.B. Mutter, Freundin, etc.)
- States: situativ bedingte Augenblickdispositionen: Ärger wegen Stau
- Moods: Personen häufig bereits in einer spezifischen Stimmung,
wenn sie sich in Situation begeben; Stimmungen bilden emotionalen
Hintergrund (z.B. Trauer wegen dauernden Beziehungsproblemen)

Verhalten (V) = f(Person und Situation)

Person (P):
Fähigkeiten + Temperamentseigenschaften + Primärtriebe + Gefühlsdispositionen + Einstellungen

Situation (S): Rollen + States + Stimmungen

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7
Q

Beschreiben Sie die Grundzüge der Persönlichkeitstheorie von Eysenck?

A

Anhänger empirischer und statistischer Methoden: Einsatz der Faktorenanalyse zur Identifikation grundlegender Persönlichkeitseigenschaften (wie Cattell)

Persönlichkeit ist maßgeblich durch Genetik, bzw. biologische Faktoren determiniert

Hierarchisches Modell: 3 Dimension (hohe Abstraktion)

kontinuierlicher Übergang zwischen normalem Verhalten und psychischen Auffälligkeiten

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8
Q

Was versteht Eysenck unter Neurotizismus, Extraversion und Psychotizismus?

A

Psychotizismus vs. psychische Gesundheit und soziale Angepasstheit:
-Kontinuum von normalem, angepassten Verhalten über kriminelles, psychopathisches Verhalten bis zu psychotischen Störungen

Extraversion vs. Introversion:
-Soziabilität, positive Emotionalität, Aktivität, risikobereit

Neurotizismus vs. emotionale Stabilität:
- Tendenz zum negativen Affekt, emotionale Labilität, Überreaktion

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9
Q

Was ist das Big Five Modell der Persönlichkeit?

A

Zahlreiche Re-Analyse der Cattellschen Daten mit Hilfe von Faktorenanalyse ergaben 5 grundlegende, abstrakte Persönlichkeitsfaktoren

Fünf-Faktoren-Modell (FFM) von Costa & McCrae:
Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit

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10
Q

Wo finden sich die Big 5 in den Theorien von Eysenck und Cattell wieder? Welche Unterschiede bestehen zwischen den Modellen?

A

Eysenck:
Extraversion, Neurotizismus auch im Modell
Verträglichkeit & Gewissenhaftigkeit negativ mit Psychotizismus korreliert
Kritik an Offenheit: kulturspezifisch, nicht Temperament (Intelligenz)

Cattell:
Fand ebenfalls 4-5 Sekundärfaktoren, die auf einer höher Abstraktionsstufe als die 16 Primärfaktoren lagen

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11
Q

Was versteht man unter dem Generalfaktor der Persönlichkeit?

A

erklärt großen Teil der Varianz der Ausprägung der Big Five

bildet alle positiven Aspekte der Big Five ab
- hohe Stabilität (hohe G,V niedrig N)
- hohe Plastizität (hohe E & O)

Problem: “sozialer Erwünschtheit-Faktor” oder Konformitätsfaktor?

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12
Q

Beschreiben Sie das HEXACO Modell der Persönlichkeit!

A

baut auf Big Five auf, ein Faktor wird hinzugefügt: Humility

in kulturübergreifenden Studien konnte häufig ein sechster Persönlichkeitsfaktor identifiziert werden

jede Persönlichkeitsdimension unterstützt das Erreichen biologischer und evolutionärer Ziele

fraglich, ob Faktoren Ehrlichkeit/Bescheidenheit und Verträglichkeit unabhängige Faktoren darstellen

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13
Q

Lassen sich durch die Big Five Phänomene wie z.B. Berufserfolg, psychische Erkrankung, etc. vorhersagen?

A

Gehalt:
- Gewissenhaftigkeit zu .14 mit Job Performance und Gehalt korreliert
- Extraversion teilweise positiv mit Gehalt korreliert, nicht konsistent
- negativer Zusammenhang zwischen Neurotizismus und Gehalt

Partnerschaft:
- signifikante Ähnlichkeit bezüglich Big Five zwischen Partnern
- stärkere Effekte, wenn Persönlichkeit indirekt ermittelt wurde
- Neurotizismus negativ mit Beziehungszufriedenheit korreliert
- Verträglichkeit / Gewissenhaftigkeit positiv korreliert

Depression:
- hohe Neurotizismuswerte, niedrige Extraversions- und Gewissenhaftigkeitswerte als Prädiktoren für Depression

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14
Q

Was sind Kritikpunkte an den Traittheorien?

A
  • nur deskriptiv, keine Erklärung / Entwicklung der Persönlichkeit
  • nur statistisches Bild der momentanen Persönlichkeitsstruktur
  • lexikalischer Ansatz nicht unumstritten (kulturabhängig, soziale
    Traits überrepräsentiert)
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