Vorlesung 8 Flashcards

1
Q

FEMA-Grundsätze

A
  • Identifizierung kritischer Teilschritte in einem
    (Herstellungs-/Anwendungs-)Prozess
  • Identifizierung (möglicher) Fehler und Risiken
    im System, Produkt, Prozess
  • Relevanz und Auswirkungen von (möglichen)
    Fehlern
  • Abschätzung der Wirksamkeit von Vorbeuge-
    /Korrekturmaßnahmen
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2
Q

FMEA

A

Fehler
möglichkeits- und
Einfluss
analyse

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3
Q

FMEA – WARUM?

A
  • Erkennung potentieller Fehler eines Produkts, Prozesses oder
    Systems (Produkt-, Prozess-, System-FMEA) und Einordnung ihrer
    Folgen nach Bedeutung, Wahrscheinlichkeit des Auftretens und der
    Entdeckung
  • Klassifikation von Fehlern, d. h. Bewertung der Relevanz und damit
    einhergehenden Risiken (quantifizierte Risikoanalyse)
  • Vorbeugende Fehlervermeidung durch priorisierte Maßnahmen zur
    Risikominimierung
  • Proaktiv statt reaktiv
  • Interdisziplinär und teamorientiert
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4
Q

FMEA – WANN?

A
- Neues Produkt
 
- Geändertes Produkt oder geänderte Produktkomponenten
- Neue Technologien
- Neue Verfahren
  • Veränderte Einsatzgebiete
  • Besondere Sicherheitsaspekte
  • Aufgrund von Qualitätsrückmeldungen (Reklamationen, etc.)
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5
Q

System-FMEA:

A
  • Anwendung in früher Phase der Produktentwicklung mit noch relativ ungenauer
    Festlegung der Produktmerkmale
  • Ziel ist Identifizierung möglicher Fehler innerhalb einer Produktkonzeption auf der
    Grundlage des Systempflichtenheftes und unter Betrachtung aller Systemkomponenten
    und der Kundenanforderungen
    => Mit fortschreitender Produktentwicklung geht die System-FMEA in
    die Konstruktions-FMEA und schließlich in die Prozess-FMEA über
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6
Q

Konstruktions-FMEA:

A
  • Anwendung im Anschluss eines Entwurfs und Untersuchung der
    pflichtenheftgerechten Gestaltung und Auslegung zur Vermeidung von Entwicklungsund Konstruktionsfehlern
  • Ziel ist Erhalt eines aus konstruktiver Sicht einwandfreien Entwurfs
    => Mit fortschreitender Produktentwicklung geht die System-FMEA in
    die Konstruktions-FMEA und schließlich in die Prozess-FMEA über.
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7
Q

Prozess-FMEA:

A
  • Im Fokus stehen meist Produktionsprozesse
  • Ziel ist Eliminierung (möglicher) prozessbedingter Fehler
    => Mit fortschreitender Produktentwicklung geht die System-FMEA in
    die Konstruktions-FMEA und schließlich in die Prozess-FMEA über.
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8
Q

System-FMEA – Wesentliche Durchführungsschritte

A
  • Strukturanalyse
  • Funktionsanalyse
  • Fehleranalyse
  • Risikobewertung
  • Verbesserungsmaßnahmen
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9
Q

FMEA – Schritt 1

A

• Strukturanalyse:
Man strukturiert das betrachtete System in
Teilsysteme mit den einzelnen Systemelementen
in dazugehörigen Ebenen

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10
Q

FMEA – Schritt 2

A

• Funktionsanalyse:
Jedem Teilsystem und Systemelement wird
mindestens eine Funktion zugeordnet. Es
entsteht ein Funktionsnetz mit UrsacheWirkungsbeziehungen.

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11
Q

FMEA – Schritt 3

A

• Fehleranalyse:
Zu jedem Systemelement werden die möglichen
(teilweisen) Fehlfunktionen oder Funktionsfehler
sowie deren Folgen und Ursachen ermittelt.

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12
Q

FMEA – Schritt 4

A

• Risikobewertung:
Alle Fehler bzw. deren Ursachen werden nach
drei Risikofaktoren bewertet:
1. Bedeutung der Fehler (vor allem für Kunden)
2. Auftretenswahrscheinlichkeit für den Fehler
3. Wahrscheinlichkeit für das Erkennen des
Fehlers, seiner Ursache, seiner Folgen
- Es resultiert als Produkt der drei Faktoren die
Risikoprioritätszahl RPZ (engl. RPN).

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13
Q

Hinweise zur Anwendung der Risikoprioritätszahl (RPZ)

A
  • Die Betrachtung allein des Absolutwerts der RPZ kann
    manchmal als Grundlage für einzusetzende Maßnahmen nicht
    sinnvoll sein: Auch hohe Einzelwerte können trotz niedriger RPZ
    Maßnahmen erforderlich machen (z. B. bei Handhabungsfehlern
    eines Geräts: A = 8-10, E = 1; Folge: hohe Kosten durch
    Nachbesserungsarbeiten)
  • Liegen keine Informationen für die Einschätzung der
    Auftrittswahrscheinlichkeit vor, ist A = 10 zu setzen
  • Sind Fehlerfolgen und Bewertungen nicht bekannt, ist die
    Bedeutung der Fehlerfolge mit B = 10 zu bewerten
  • Ohne E-Maßnahme ist E grundsätzlich E = 10 zu setze
    n
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14
Q

FMEA – Schritt 5

A

• Verbesserungsmaßnahmen:
Bei hohen RPZ und bei hohen Einzelfaktoren
sollten Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt
werden.
Ziel: Erniedrigung der RPZ auf akzeptables Maß!

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15
Q

FMEA – Realisierung in drei Phasen

A
- Vorbereitung:  . Auswahl System,
Prozess, Produkt; Definition FMEATeam;
Ggf. Selektion von
relevanten
Teilbereichen
- Durchführung:
Beschreibung von
Leistungsanforderungen und
Funktionsmerkmalen
; Identifikation möglicher
Fehler, Fehlerursachen,
Fehlerfolgen; Analyse und Bewertung
der Fehlerrisiken RPZ; Ermittlung des
Handlungsbedarfs; Bestimmung von
Maßnahmen zur Behebung
bzw. Reduzierung potentieller
Fehler
- Realisierung: 
Durchführung von
Maßnahmen zur
Behebung bzw.
Reduzierung
potentieller Fehler; Risikobewertung
des verbesserten
Zustandes
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16
Q

FMEA-Team

A
  • Arbeitsgruppe aus 3-6 Mitarbeitern verschiedener Funktionen
  • Benennung eines Verantwortlichen und Moderators
  • Nur die Personen, die am besten über die einzelnen
    Teilprozessschritte Bescheid wissen, benennen
  • Präzise Zieldefinition auf Basis der Aufgabenstellung
  • Abweichungen aus bisherigen Audits verwenden
  • Q-Techniken inkl. Brainstorming, sowie Checklisten
    einsetzen, u. a. anhand der „A“- /„B“- /„E“-Bewertun
    g
  • Formblätter verwenden zur Erarbeitung von Lösungen
  • Termin für die Durchführung der Analyse festlegen, Analyse
    zeitlich beschränken (max. 2 - 3 Stunden)
17
Q

FMEA und Qualitätswerkzeuge

A

Qualitätswerkzeuge:
• Methoden und Techniken zur Fehlererfassung und Fehler- und Datenanalyse
• Unterstützung von Problemlösungsprozessen
• Prozessmonitoring im Hinblick auf vorliegende Qualität
• Tool zur Anwendung u. a. in Qualitätszirkeln

Q7:
 Fehlersammelliste
 Histogramm
 Fishbone (Ishikawa)-Diagramm
 Qualitätsregelkarte
 Flussdiagramm
 Paretodiagramm
 Korrelationsdiagramm
18
Q

Vorteile der FMEA:

A
  • Frühzeitiges Erkennen und Vermeiden von potentiellen Fehlern
    (Quantifiz. Risikomanagement statt Krisenmanagement)
  • Verringerung von Kundenbeschwerden
  • Verbesserung der Zusammenarbeit, des Informations- und
    Erfahrungsaustausches mit Kunden, Lieferanten etc. und
    zwischen den einzelnen Bereichen eines Betriebes
  • Senkung der (Qualitäts-)Kosten in allen Abteilungen
  • Förderung des Qualitätsbewusstseins der Mitarbeiter
  • Steigerung und Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit
19
Q

Nachteile der FMEA:

A
  • Personeller und zeitlicher Aufwand
    durch:
    ◘ Erforderliche Größe des Teams
    ◘ Qualifizierte Vorbereitung
    ◘ Detaillierte Analyse
    ◘ Kontinuierliche Fortführung der Analyse —————————————————
    ◘ Kosten/Nutzen schwer beurteilbar
    (in der Regel nur am Anfang und vor allem bei
    Anwendungs-FMEA)
  • Interpretation der RPZ bzw. der Einzelfaktoren