Vorlesung 6 Flashcards

1
Q

Nenne die Definition von Motivation!

A
  • = Verhaltenserklärung: Wie kommt es zu Verhalten?
  • =”psychische Kraft”, welche die Zielrichtung, Ausdauer und Intensität des Verhaltens beeinflusst
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2
Q

Unterscheide Motivation und Motive!

A

Motivation ist die „aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand „(Rheinberg, 2004; S. 13).

—> aktueller Zustand

Motive sind überdauernde Bewertungsvorlieben, d.h. stabile Präferenzen für das Erleben spezifischer Zustände (Rheinberg, 2006).
Bsp. Anschlussmotiv (Wunsch nach sozialer Bindung und Intimität)

—> Disposition
(relativ überdauernde Persönlichkeitseigenschaft)

(eingeschlossen: aktivierende Ausrichtung weg von negativ bewerteten Zielzustand)

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3
Q

An welche Punkte grenzt die Motivation?

A
  • Leistungsmotivation
  • Leistungsmotive
  • Interessen
  • Motivationale Orientierungen
  • Lernmotivation
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4
Q

Erläutere die Lernmotivation!

A
  • Absicht/Bereitschaft einer Person, sich in einer konkreten Situation lernend mit einem Gegenstand auseinander zu setzen

extrinsische Lernmotivation

= Absicht, eine Lernhandlung durchzuführen, um positive Konsequenzen herbeizuführen oder negative Konsequenzen zu vermeiden.
–> Lernen zur Maximierung positiver Ergebnisse und des persönlichen Nutzens

intrinsische Lernmotivation

= Absicht, eine Lernhandlung durchzuführen, weil die Handlung selbst von positiven Erlebens- zuständen begleitet wird.
–> Lernen zum „Selbstzweck“, aus Spaß an der Sache

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5
Q

Erläutere die leistungsbezogene extrinsische Lernmotivation

A

Person lernt, um später in einer Leistungssituation eine gute Leistung erbringen zu können bzw. einen für sie verbindlichen Gütemaßstab zu erreichen oder zu übertreffen.
-> Richtung der Lernhandlung auf Sachverhalte, die prinzipiell außerhalb der Lernhandlung liegen bzw. auf sie folgen (z.B. Noten)

  • Unterscheidung von zwei Formen leistungsbezogener Lernmotivation:
  • > individueller Kompetenzgewinn oder
  • > überlegenes Abschneiden im Vergleich mit anderen
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6
Q

Nenne EM, die nicht direkt auf Leistung abzielt!

A
  • soziale Lernmotivation
    Lernen, um von wichtigen Bezugspersonen gelobt bzw. anerkannt zu werden
  • selbstbewertungsbasierte Lernmotivation Lernen, um auf die Ergebnisse der Lernhandlungen mit
    positiver Selbstbewertung zu reagieren (z.B. Stolz, Freude)
  • oberzielorientierte Lernmotivation
    Lernen, um wichtige persönliche Ziele (z.B. bestimmtes Ausbildungsniveau) zu erreichen
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7
Q

Nenne das Konzept der Bezugsnormen von Rheinberg!

A
  • weitere Differenzierung der leistungsbezogenen Lernmotivation
  • Rheinberg unterscheidet bei der Leistungsbeurteilung:

[weil wir gut sein wollen]

individuelle Bezugsnorm

Der zu erreichende Gütemaßstab ist durch die eigene frühere Leistung des Lerners bestimmt.

[Besser als das letzte mal]

soziale Bezugsnorm

Der zu erreichende Gütemaßstab ist durch das Leistungsniveau einer bestimmten Bezugsgruppe (z.B. der Schulklasse) bestimmt.

[Vergleichen mit anderen]

sachliche Bezugsnorm

Der zu erreichende Gütemaßstab ist durch ein aus sachlichen (bzw. curricularen) Erwägungen abgeleitetes Leistungs- bzw. Lernziel bestimmt.

[Bezug zum Lernstoff (87 von 100 richtig)]

  • kompetenzbezogene Leistungsmotivation - Richtung auf Steigerung der eigenen Kompetenz
  • wettbewerbsbezogene Leistungsmotivation - Richtung auf Übertreffen sozialer Bezugsnormen
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8
Q

Erläutere die intrinsische Motivation!

A

Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan (1993, 2000)

  • bedeutsamste moderne Theorie der intrinsischen Motivation
  • soziale Eingebundenheit, Autonomie und Kompetenzerleben als Grundlage für Auftreten intrinsisch motivierten Verhaltens
  • bei Erfüllung der drei Kernbedürfnisse: natürliche Tendenz zur Aneignung neuer Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Selbstbestimmung = Bedingung für Wachstum, seelisches Gleichgewicht und persönliche Reife

IM gekennzeichnet durch: positive Erlebenszustände, die während der Ausführung einer Handlung eintreten (Lernfreude, Versinken in der Tätigkeit, Entspannung)

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9
Q

Erläutere die Flow-Theorie!

A

vgl. Flow-Theorie (Csikszentmihalyi)

  • Personen, die offenbar intrinsisch motivierte Tätigkeit ausüben, zeigen charakteristisches
    Erleben = Flow-Erleben (Gefühl des völligen Aufgehens in einer Tätigkeit)
  • Aspekte des Flow-Erlebens: Selbstvergessenheit, Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein, Gefühl von Kontrolle, Zustand des „Fließens“, freudiger Genuss
  • wichtigste Bedingung des Erlebens: subjektive Passung von Fähigkeit und Handlungsanforderung (keine Unter-/ Überforderung darf auftreten)
  • Flow als zentraler Anreiz intrinsisch motivierter Tätigkeiten
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10
Q

Nenne Dispositionale Motivationsmerkmale!

A
  • aktuelle Lernmotivation ist unter anderem abhängig von dispositionalen Motivationsmerkmalen, d.h. Bereitschaften in ähnlichen Situationen mit bestimmten Verhaltensmustern zu reagieren.
  • Leistungsmotiv,
  • Zielorientierung,
  • Interesse
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11
Q

Erläutere das Leistungsmotiv

A
  1. Annäherungsmotiv (Hoffnung auf Erfolg) = aufsuchende Tendenz, man ist
    zuversichtlich, dass man erfolgreich sein wird
  2. Vermeidungsmotiv (Furcht vor Misserfolg) = meidende Tendenz, man hat Angst zu versagen

Motivausprägung siehe PDF

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12
Q

Erläutere die Zielorientierung!

A
  • nach Nicholls, 1984 & Dweck, 1986

Aufgabenorientierung (learning goal orientation)

- Ziel: Kompetenzerwerb (Lernzuwachs und Kompetenz- steigerung)

  • Fähigkeiten werden als veränderbar angesehen.
  • Rückmeldungen gelten als lernrelevante Informationen (Misserfolg ist informativ).
  • Orientierung an individuellen Bezugsnormen

Ego-Orientierung (performance goal orientation)

- Ziel: Kompetenzdemonstration (Fähigkeiten vor anderen zeigen, Unfähigkeiten vor anderen verbergen)
- Fähigkeiten werden als stabil angesehen.

  • Misserfolgsmeldungen sind bedrohlich.
  • Orientierung an sozialen Bezugsnormen
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13
Q

Erläutere die Erweiterung von Elliot (1999) zur Zielorientierung!

A
  • Weiterentwicklung der Ansätze von Nicholls und Dweck durch Elliot, 1999
  • Unterscheidung von Bewältigungszielen (Aufgabenorientierung) und Leistungszielen (Ego-Orientierung)
  • Untergliederung der Leistungsziele in Annäherungs- und Vermeidungskomponente (Parallele zu Leistungsmotiv) + Anwendung der Dichotomie auf Bewältigungsziele

Annäherungsleistungsziel: Es geht darum, die eigene Kompetenz im Vergleich mit anderen Personen zu demonstrieren.

Annäherungsbewältigungsziel: Lerner versuchen so viel Wissen wie möglich zu erwerben.

Vermeidungsleistungsziel: Es geht darum, eine vermeintlich unterlegene Kompetenz gegenüber anderen Personen zu verbergen.

Vermeidungsbewältigungsziel: Lerner streben danach, ihr bereits verfügbares Wissen bzw. Können nicht zu verlieren oder neuen Lernstoff nicht misszuverstehen.

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14
Q

Erläutere das Interesse!

A
  • situationales Interesse = durch äußere Umstände hervorgerufener Zustand des Interessiertseins, u.a. gekennzeichnet durch erhöhte Aufmerksamkeit, Gefühle der Neugier und Faszination
  • Erleben situationalen Interesses als relevante Quelle intrinsischer Lernmotivation

Person-Objekt-Theorie des Interesses von Krapp (2005, 2006)

  • Interesse bezieht sich immer auf einen Gegenstand und entwickelt sich durch die Auseinandersetzung mit diesem.
  • Zusammensetzung des individuellen Interesses an einem Gegenstand aus:

gefühlsbezogenen Valenzüberzeugungen

Ein Sachverhalt ist für eine Person mit positiven Gefühlen verbunden.

wertbezogenen Valenzüberzeugungen

Einem Sachverhalt werden Attribute im Sinne persönlicher Bedeutsamkeit zugeschrieben.

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15
Q

Schlussfolgerung aus den Ergebnissen zur Motivation?

A
  • Lernmotivation über Gestaltung von Lernsituation anregen dann erfolgreich, wenn Anreize zur Motivationsstruktur des einzelnen passen!!! Z.B. Gruppenarbeit für SuS mit starkem Anschlussmotiv
  • oder: Bedürfnis nach Selbstbestimmung oder freudvoller Vollzug einer anspruchsvollen Tätigkeit (Rheinberg, 2006).
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16
Q

Nenne Möglichkeiten der Steigerung der extrinsischen Motivation im Unterricht!

A
  • Belohnung positiv bewerteter Handlungen zentral; Art der Belohnung auf Lernkontext/Zielgruppe abstimmen.
  • Strukturierung
    Klare individuelle Ziele (nicht unter-/überfordern); Belohnen einzelner Arbeits-/ Zwischenschritte -> Struktur des Lernprozesses; Lernende erkennen konkrete, bewältigbare Teilaufgaben.
  • Priorisierung
    Dosierung der Belohnung -> Relevanz von Teilergebnisse bzw. Inhalten. Begründetes positives oder negatives Feedback -> sinnvolles Mittel zur Motivationssteigerung.
  • Diagnostik
    Vergabe von Belohnungen an überprüfbare Arbeitsergebnisse koppeln -> Rückmeldung für die Lernenden über Kenntnisstand bzw. über ihr Leistungsniveau. Verhindert, dass Lernende glauben, etwas verstanden oder gelernt zu haben.
17
Q

Nenne Möglichkeiten der Steigerung der intrinsischen Motivation im Unterricht!

A
  • Lehrinhalte nicht nur von den Lehrern vorgegeben
  • Schüler bestimmen selbst Schwerpunkte im Lernstoff, um ihre
    persönlichen Interessen zu decken
  • Materialen und Medien: originell, humorvoll und spannend
  • Schüler in den Unterricht involvieren, z.B. Gruppenarbeiten und Diskussionen
  • Lernumgebung: enges, dunkles und unfreundliches Klassenzimmer wirkt negativ; warme Wandfarben, Pflanzen oder passendes Mobiliar wirken positiv (vgl. Stangl 2007).
18
Q

Erläutere Motivtrainings - Leistungsmotiv!

A
    1. Klasse (EG = 35; KG = 22)
  • Deutsch- und Matheunterricht, Aufgaben wurden nach Schwierigkeit gestaffelt -> realistische Zielsetzung
  • Suche nach motivationsgünstigen Ursachenerklärungen für Erfolg/Misserfolg
  • Bewertung nach eigenen Standards
  • 17 Unterrichtsstunden
  • Ergebnisse: Furcht vor Misserfolg sinkt, Prüfungsängstlichkeit sinkt; Zielsetzungen werden realistischer; Mitarbeitsrate steigt; mehr Interesse am U.; mehr Spaß ->vgl. Selbstbestimmungstheorie