Vorlesung 4 Flashcards

1
Q

Nenne die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen der “Intelligenz”!

A

Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst. (Boring, 1923)

Intelligenz ist die zusammengesetzte
Fähigkeit des Individuums, zweckvoll zu
handeln, vernünftig zu denken und sich mit
seiner Umgebung wirkungsvoll auseinander
zu setzen. (Wechsler, 1975)

Intelligenz ist die Fähigkeit eines Menschen zur Anpassung an neuartige Bedingungen und zur Lösung neuer Probleme auf der Grundlage vorangehender Erfahrungen im gesellschaftlichen Kontext. (nach Wild/Möller, 2009, S. 31)

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2
Q

Nenne die Definition von “Wissen”!

A

Wissen stellt einen relativ dauerhaften Inhalt des Gedächtnisses dar, dessen Bedeutsamkeit durch soziale Übereinkunft festgelegt wird. Vom Wissen eines bestimmten Menschen ist in der Regel nur die Rede, wenn er Überzeugung von der Gültigkeit dieses Wissens besitzt. (nach Wild/Möller, 2009, S. 34)

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3
Q

Nenne die Dimensionen der Intelligenz nach Gardner (1985, 2000)!

A
  • sprachliche Intelligenz
  • musikalische Intelligenz
  • logisch-mathematische Intelligenz
  • räumliche Intelligenz
  • körperlich-kinästhetische Intelligenz
  • intrapersonale Intelligenz
  • interpersonale Intelligenz
  • naturalistische Intelligenz
  • existentielle Intelligenz
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4
Q

Nenne Möglichkeiten der Erfassung der Intelligenz!

A
  • HAWIK III (Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder)
  • AID 2 (Adaptive Intelligenz Diagnostikum 2)
  • CPM (Coloured Progressive Matrices)
  • SPM (Standard Progressive Matrices)
  • CFT (Culture Fair Tests)
  • KFT (Kognitiver Fähigkeitstest)
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5
Q

Erläutere den Begriff der Hochbegabung!

A
  • anerkanntes wissenschaftliches Konstrukt in der Pädagogischen Psychologie
  • hochbegabt = Personen, die in Intelligenztests bestimmten Punktwert erzielen (meist IQ von über 130) bzw. aufgrund ihres IQ zu den 2 bis 5 % Besten einer geeigneten Referenz- gruppe gehören.
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6
Q

Erläutere Intelligenz als Prädiktor des Lernerfolgs!

A

Intelligenz und Schulleistung

  • Korrelationen zwischen Intelligenztest und Indikatoren des schulischen Erfolgs recht hoch (r = .50) –> IQ-Werte leisten substanziellen Beitrag zur Vorhersage des Schul- und Ausbildungserfolges!
  • ähnlich bei Zusammenhang zwischen Intelligenz und Berufsleistungskriterien

Intelligenz und Problemlösen

  • neben Intelligenz keine eigene, davon unabhängige Problemlösefähigkeit (zusammenfassend Funke, 2004)
  • eigenständige Rolle von analytischem und dynamischem Problemlösen bei Vorhersage schulischer Kompetenzen
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7
Q

Erläutere die Studien zu Intelligenz und Vorwissen!

A
  1. experimentelle Studien mit Studierenden und Gymnasiasten von H. M. Süß (1996)
  • spezifischer Beitrag der Intelligenz zur Varianzaufklärung: 8 %
  • spezifischer Beitrag des Vorwissens zur Varianzaufklärung: 14 %
  1. Untersuchung zum Mathematik-Grundschulunterricht von Renkl & Stern (1994)
  • geringer spezifischer Beitrag der Intelligenz zur Aufklärung von Unterschieden im Lernerfolg: 2-3 %
  • deutlich höherer spezifischer Beitrag des Vorwissens zur Aufklärung von Unterschieden im Lernerfolg: zwischen 10 und 18 %
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8
Q

Ziehe ein Fazit zu Intelligenz und Vorwissen!

A

Fazit:

  • Intelligenz stellt zwar eine Voraussetzung für den Wissenserwerb dar, eine gewisse Expertise (i.e. Vorwissen) ist jedoch für die weiteren Leistungen bedeutsamer.(Stützung des Konzepts des kumulativen Lernens - wichtig, Wissenslücken rechtzeitig zu schließen)
  • Intelligenzbedingte Leistungsunterschiede von Lernern können durch ein differenziertes bereichsspezifisches Wissen kompensiert werden.
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9
Q

Nenne Beispiele für die Unterstreichung der Bedeutung des Vorwissens

A
  • … unter anderem durch Fähigkeit von Experten, Informationen aus ihrer Domäne sehr gut und schnell zu erinnern

Bsp. Novizen und Experten

  • Schachmeister kann Schachposition, die er nur für wenige Sekunden gesehen hat, meist perfekt aus dem Gedächtnis rekonstruieren.
  • Anfänger kann sich nur an wenige Figuren erinnern.
  • Experten können in der präsentierten Information sehr schnell bedeutsame Muster erkennen, die in Bezug zu schon vorhandenem Wissen stehen.(Zusammenspiel bei Wahrnehmung von Gedächtnis, Wissen und Erfahrung)
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10
Q

Nenne Franz Weinerts Sicht zur Intelligenz und dem Wissen!

A

Abb.: Zusammenhang von Intelligenz und Wissen beim Lernen (modifiziert nach Weinert, 1996)

Nach Weinert (1996, S. 97) zeigt Abb.,

dass das Niveau der Intelligenz auch das kognitive Lernen beeinflusst, so dass sich mehr oder minder intelligente Lernprozesse ergeben. Deren Ertrag besteht im Erwerb eines intelligenteren oder weniger intelligenten Wissens. Dieses ist neben der allgemeinen Intelligenz wiederum die Grundlage des Denkens, dessen kumulativer Niederschlag schließlich auf das nachfolgende Lernen zurückwirkt.

  • Annahme: Erworbenes Wissen ist die bedeutsamste Voraussetzung des Erwerbs neuen Wissens. Je mehr Anknüpfungspunkte sich im vorhandenen Wissen finden, umso leichter kann neuer Lernstoff in bedeutungsvoller Weise in die vorhandenen Strukturen integriert werden.
  • Beziehungen zwischen Intelligenz und/oder Begabung, Wissen & Lernen (z.B. Weinert, 1984)
  • Erkenntnis Weinerts: Hohe Intelligenz ist nur von Vorteil, wenn sie in bereichsspezifisches Wissen umgesetzt wird.
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11
Q

Nenne Phllip Ackermanns Sicht zur Intelligenz und dem Wissen!

A
  • Ackerman (1996): PPIK-Theorie (= process, personality, interests, knowledge) - es geht um Gründe für interindividuelle Differenzen in der Kompetenz in einzelnen Inhaltsbereichen
  • Unterscheidung von 3 Komponenten von Intelligenz: Intelligenz als …
  • Prozesskonstrukt
  • Interessenskonstrukt
  • Persönlichkeitskonstrukt
  • wichtigste Ressource für Aufbau gegenstandsbezogener Kenntnisse = individuelle Informationsverarbeitungskapazität bzw. generelle kognitive Fähigkeit
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12
Q

Nenne das dreiphasige Modell des Kompetenzerwerbs von Ackerman!

A

kognitive Phase

  • hohe kognitive Belastung
  • Individuum muss: Aufgabeninstruktion verstehen, mit Zielen vertraut werden, Strategien formulieren
  • Einfluss allgemeiner Fähigkeiten verringert sich mit Entstehen konsistenten prozeduralen Wissens

assoziative Phase

  • Strategien werden eingeübt, Leistung wird schneller und fehlerfreier
  • Wahrnehmungsgeschwindigkeit wird trainiert und verbessert
  • geht um Kompilation von Wissen und Schnelligkeit seiner Anwendung

autonome Phase

  • Fertigkeiten werden automatisiert
  • Tätigkeiten benötigen nur noch wenig Aufmerksamkeit oder keine mehr, werden extrem schnell und präzise

Theorie der Ability Determinants of Skilled Performance: Rolle der Intelligenz zu Beginn des Kompetenzerwerbs eminent, tritt dann zugunsten der Bedeutung des Wissens zurück

Bewährungsprobe für Gelingen des Zusammenspiels von Intelligenz und Wissen: komplexe, praktische Situationen

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13
Q

Erläutere den Informationsverarbeitungsansatz von Robert Sternberg!

A

Intelligenz sagt etwas darüber aus, wie Individuen Probleme lösen.

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14
Q

Nenne Robert Sternbergs Sicht auf die Bedeutung von Vorwissen!

A
  • Sternberg: kognitive Intelligenz allein nicht ausreichend, um Erfolg im Leben zu haben und alltägliche Herausforderungen effektiv zu meistern
  • Erfolgsintelligenz“ umfasst analytische Intelligenz, kreative Intelligenz, praktische Intelligenz
    ––> = Fähigkeit, mit realen Problemen erfolgreich umzugehen (Unterscheidung von akademischem und praktischem Wissen)
  • Menschen mit der höchsten Erfolgsintelligenz sind diejenigen, die in Schule und Beruf in der Lage sind,
    • ihre Stärken optimal zu nutzen,
    • ihre Schwächen zu kompensieren und
    • aus ihren Fähigkeiten das Beste zu machen.
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