Vorlesung 5: Persönlichkeit und Gesundheit Flashcards
Was ist Persönlichkeit
- minder feste und überdauernde Organisation des Charakters, des Temperaments eines Menschen
- Zusammenstellung verschiedener Eigenschaften die relativ zeitstabil sind (traits)
- bezieht sich auf die einzigartigen psychologischen Merkmale eines Individuums –> diese beeinflussen Verhalten in verschiedenen Situationen
Was besagt die Wissenschaftliche Definition von Persönlichkeit?
- sie bietet eine empirische Verankerung der Annahme über das Verhalten und Erleben von Menschen
–> Messung von Persönlichkeitseigenschaften setzt im Sinne der KTT voraus, dass es sich bei persönlichkeitsmerkmalen um stabile zeitüberdauernde Eigenschaften handelt
Trait vs. State vs. Habit
Trait: Eigenschaft, konstant und überdauernd (art des Verhaltens)
State: vorübergehender Zustand, subjektives und bewusst erlebtes Muster von Gefühlen
Habit: Erlernte Verhaltensweise, relativ festgelegt und tritt mit hoher Verlässlichkeit in bestimmten Situationen auf
Nenne 5 Mechanismen der Wirkung von Persönlichkeit und wie sie auf die Gesundheit wirken.
- Emotionale und kognitive Prozesse beeinflussen die Gesundheit –> Depression und Herz-Kreislauf; Dauer und Häufigkeit negativer Affektivität
- Gegenseitige Beeinflussung von Persönlichkeit und Verhalten –> Persönlichkeit und Verhalten gehen Hand-in-Hand bspw. Gewissenhaftigkeit und verringertes Unfallrisiko
- Indirekte Beeinflussung der Gesundheit durch Persönlichkeitsfaktoren –> Sozial wenig erwünschtes Verhalten = weniger soziale Unterstützung
- Persönlichkeit schafft gesundheitsfördernde oder schädigende Bedingungen –> Umweltbedingungen werden nach Motiven geschaffen bspw. Sensation Seeking, Risikosport, Ablehnung von Routinen, sexuell enthemmtes verhalten
- Persönlichkeit hat Einfluss auf Gesundheits- und Krankheitsverhalten –> Neurotizismus und Schmerzempfindlichkeit korrelieren positiv dadurch Zusammenhang zur Bereitschaft einen Arzt aufzusuchen
Represser vs. Sensitizer
- Represser = personen die mit Bedrohung assoziierte Reize vermeiden oder leugnen
–> wenig Angst + hohe Angstleugnung
–> Hohe SDS Werte (Social Desirabililty Scale) - Sensitizer = wenden sich solchen Reizen eher zu, schenken diesen Aufmerksamkeit, intensiv damit beschäftigen
–> Viel angst, geringe Tendenz zur Angstleugnung, bzw. zu sozial erwünschten verhalten
–> geringe SDS werte
Was ist MBM
Modell der Bewältigungsmodi:
(Prozesse der Aufmerksamkeitsausrichtung in bedrohlichen Situationen)
- Vigilanz –> Info.verarbeitungsstrategie, die auf verstärkte aufnahme und Verarbeitung von bedrohlichen Informationen abzielt
- Represser niedrige werte
- Kognitive Vermeidung (Angstleugnung) –> Strategie die auf Vermeidung von bedrohlichen reizen abzielt
- represser hohe werte
Was ist Resilienz und was sind die 2 Typen?
- psychische Widerstandskraft. Resiliente menschen trotzen widrigen Lebenssituationen und erholen sich schneller von einschneidenden Erlebnissen
–> Annahme von mehr Schutzfaktoren
2 Typen:
- Erhalt der Funktionsfähigkeit trotz beeinträchtigender Umstände
- Widerherstellung der Funktionsfähigkeit nach Trauma
Kann verstanden werden als:
- Merkmal der Person
- Person Umwelt Interaktion
Was ist Vulnerabilität?
Anfälligkeit einer Person für psychische Probleme oder Erkrankungen aufgrund von Stressoren
Hardiness Definition und die drei Komponenten nennen
- Widerstandsfähigkeit
–> Menschen mit hoher hardiness sehen das Leben als eine reihe von Herausforderungen, glauben das sie Einfluss auf die Ereignisse haben und sind engagiert in Lebensaktivitäten
Salutogenese Definition
Ein Ansatz der sich darauf konzentriert, was Menschen GESUND hält.
–> Kern des Konzepts ist Sense of Coherence (SOC)/ Kohärenzgefühl
–> Dieses umfasst in wie weit Menschen ihr leben als verstehbar, handhabbar und sinnvoll empfinden
–> Stark ausgeprägt = flexibel auf Situationen reagieren
–> Stärke hänge von gesellschaftlichen Gegebenheiten ab
Coping Definition
Kognitive und verhaltensbezogene Strategien, um mit internen oder externen Anforderungen umzugehen, die als belastend gesehen werden (werden so eingeschätzt, dass sie ihre eigenen Ressourcen beanspruchen oder sogar übersteigen)
Selbstwirksamkeit Definition
Überzeugung einer Person in die eigene Fähigkeit, notwendige Handlungen erfolgreich auszuführen, um ein Ziel zu erreichen
Aufbau durch:
- Erfolgserlebnisse
- Beobachten erfolgreicher Modellpersonen
- Einfluss sozialer Gruppen
- Interpretation von Emotionen und Empfindungen
Ist Resilienz ein Trennscharfes Konstrukt?
Darüber lässt sich Diskutieren, aber es gibt Überschneidungen mit Selbstwirksamkeit, Coping, Hardiness.
Wie steht Resilienz im Zusammenhang mit den Big Five?
Es bestehen korrelative zusammenhänge zwischen Resilienz und den Big Five
Neurotizismus (negativer)
Extraversion (positiver)
Offennheit (positiver)
Gewissenhaftigkeit(positiver)
Verträglichkeit (unklar)
Was ist burnout?
Zustand totaler körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung mit verminderter Leistungsfähigkeit
–> Ursprünglich bei sozial helfenden berufen beobachtet
Wie ist der Burn-Out Verlauf?
Persönliche Stressoren + Arbeits- und Organisations Stressoren –> Emotionale Erschöpfung –> Depersonalisierung –> Subjektives Gefühl des Leistungsabfalls –> Einstellungs- und Verhaltenssymptome (Pessimismus, Ermüdung, Frust, Hilflosigkeit, Rückzug)
Was sind die Burnout Phasen?
1.Zwang sich zu beweisen
2. Verstärkter Einsatz
3. Sich selbst vernachlässigen
4. Konflikt und Bedürfnisverdrängung
5. Umdeutung von Werten
6. Verleugnung auftretender Probleme
7. Rückzug
8. Verhaltensänderung
9. Kein Gefühl für die eigene Persönlichkeit
10. Innere Leere
11. Depression
12. Völlige Burnout Erschöpfung
Nenne mindestens 3 Arbeitsbedingungen die Burnout begünstigen.
- Hohes Arbeitspensum/ Zeitdruck
- Hohe arbeitsanfodrderungen
- Lange anfährst und Reisewege
- Emotionale Anforderung (Helferberufe)
*Mangelnde positive Rückmeldungen
*Schlechtes Betriebsklima/ SozialeKonflikte - Geringe Kontrollmöglichkeiten
*Unklare Zielsetzungen und/oder uneinheitliche Strukturen/Prozesse
*Geringe Unterstützung durch den Vorgesetzten - Typ-A-Verhaltensmuster
Was sind die Anzeichen für ein Burnout?
- anhaltende emotionale Erschöpfung
- Distanziertheit zum beruf
- empfinden des Tuns als sinnlos
- Gedanken an das ausscheiden aus der Leistungsgesellschaft (nicht mehr mitmachen wollen)
- Burnout wir dim ICD-10 als Zusatz zur Depression Diagnostiziert
Wie kann man ein Burnout und eine Depression diagnostizieren ?
- Maslach Burnout inventory (MBI) –> ob Burnout oder depressive Störung vorliegt
- Depressionsinventar von Beck (BDI) –> Diagnose einer Depression
–> Weitere Klärung bringt ein Gespräch mit einem Arzt/ Psychologen
Was ist Repetitive Strain Injury ?
- Erkrankung in hand und Unterarm / Sekretärinnen Erkrankung
- Monotone, repetitive Bewegungen führen auf Dauer zu RSI
- Es entstehen Kleine Gewebeschödigungen (auch bei SMS schreiben)
- dadurch das die wiederholenden Bewegungen nicht eingestellt werden, oder nur zu kurz können die Mikrotraumata nicht abheilen
- zu den schmerzen kommen diverse Missempfindungen wie Taubheit oder Kribbeln
Welche personalen Ressourcen stehen tendenziell gesundheitsschädigenden Risikofaktoren entgegen?
» Zu diesen zählen insbesondere Kohärenzerleben und Selbstwirksamkeit.
» Personale Ressourcen sind mehr oder weniger habitualisierte (situationskonstante) gesundheitserhaltende Handlungsmuster sowie Überzeugungssysteme einer Person
Wieso können Persönlichkeitsfaktoren ein Gesundheitsrisiko darstellen?
- die Psychosomatik besgagt dass psychische Einflüsse bei der Entstehung körperlicher Krankheiten zentral sind –> deshalb Persönlichkeit = Risikofaktor
Was versteht man unter dem Kohärenzerleben und der Selbstwirksamkeit im Kontext personaler Ressourcen?
- Kohärenzerleben bezeichnet das Gefühl einer Person, dass das Leben verstehbar, handhabbar und sinnhaft ist.
- Selbstwirksamkeit bezieht sich auf das Vertrauen einer Person in die eigene Fähigkeit, schwierige Situationen und Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Zwischen welchen beiden Persönlichkeitsbereichen wird unterschieden und wer stellte diese Unterscheidung auf?
- Kohlmann, 2003
- Emotionsbezogene Persönlichkeitsmerkmale (z.b. Angstbewältigung, ärgerausdruck, Feindseligkeit –> nehemen durch die Vermittlung über physiologische Prozesse Einfluss auf das Gesundheitserleben)
–> Angsbewätligung im Zusammenhang mit MBM - Kontrollorientierte Persönlichkeitsmerkmale (z.b. Optimismus, Selbstwirksamkeit –> direkter Einfluss auf das Gesundheitsrisikoverhalten)
–> Unterscheidung zwischen dispositionalen und unrealistischen Optimismus (letzterer führt zur Unterschätzung der eigenen Verletzlichkeit)
Wie wird Risiko in der Gesundheitspsychologie definiert und welche Rolle spielt die subjektive Risikowahrnehmung für das Gesundheitsverhalten?
- Risiko grundlegend definiert als: Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und der Schadenhöhe des Ereignisses
- Im sinne der Gesundheitspsychologie definiert als: Produkt aus Einntrittswahrschienlichkeit eines für Gesundheit und Wohlbefinden negativen Ereignisses (Vulnerabilität) und seiner Bedeutsamkeit (Schweregrad)
- Das Subjektiv eingeschätzte Risiko spielt wichtige rolle für Gesundheitsverhalten (Basis für Furchtappelle)
- Gehört dem Bereich der Motivationsbildung an