Vorlesung 4: Soziale Unterstützung Flashcards

1
Q

Was bestimmt das Gesundheitserleben

A

Die wechselwirkung von Persönlichkeit, sozialen Einfluss und Stress (Sanderson, 2004)

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2
Q

Was ist Gesundheit nach WHO

A

Ein positives Konzept welches sich auf die sozialen und individuellen Ressourcen bezieht für die Gesundheit als auch die körperlichen Fähigkeiten

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3
Q

Was ist Soziale Integration?

A

Einbettung eines Menschen ins soziale Netzwerke.
–> Neben positiver Unterstützung können soziale Netzwerke aber auch Negativ unterstützen

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4
Q

Was ist Soziale Kontrolle?

A
  • durch gesellschaftliche Regeln und Normen ausgeübter Zwang, sich auf einen bestimmte weise zu verhalten
  • kann gesundheitsschädigendes, riskantes Verhalten vermeiden
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5
Q

Was ist Soziale Unterstützung?

A
  • Interaktion zweier oder mehr Personen mit dem ZIEL, das Leid einer Person zu beenden, mildern oder erträglicher zu machen
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6
Q

Was sind die 4 Formen der Sozialen Unterstützung (Bergmann & Glass, 2000)?

A
  • Emotionale (Liebe, Obhut, Sympathie, Zuspruch)
  • Instrumentelle (konkrete übernahme von Tätigkeiten oder finanzielle)
  • Informative (Informationen oder ratschläge zur Problemlösung)
  • Bewertende (Einschätzungshilfe bei Entscheidungen und Bewertungen, auch Wertschätzung und Anerkennung)

–> Unterscheidung zwischen wahrgenommener (erwarteter) Unterstützung und tatsächlich erhaltene Unterstützung

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7
Q

Wann erhalten Menschen soziale Unterstützung?

A

Schwarzer und Weiner (1999) befragte Personen nach ihrer Bereitschaft zu sozialer Unterstützung
- Variationen lagen in:
–> wahrgenommene Stigma-Ursache (selbst verschuldet/ kontrollierbar vs. nicht selbst verschuldet/ unkontrollierbar )
–> Coping (ja vs. nein)

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8
Q

Wie unterscheiden sich Quantitative und Qualitative Unterstützung?

A

Quantitativ Strukturelle:
- umfasst die sozialen Netzwerke wie Familie, Freunde, Bekannte

Qulitative:
- um die qualitativen Aspekte zu erfassen werden Netzwerkanalysen durchgeführt
- Um die inhaltlich besser zu beschrieben gibt es vier Kriterien (Berkmann et al., 2000)
1. Größe/Spanne (Anzahl der Interaktionspartner)
2. Dichte (Ausmaß, indem die Mitglieder des Netzwerks miteinander in Verbindung sind)
3. Verpflichtetheit(Verbreitung traditioneller Gruppenstrukturen)
4. Homogenität(ausmaß der Ähnlichkeit von Netzwerkangehörigen)

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9
Q

Was sind Folgen von mangelnder Sozialer Unterstützung (nutze Studien)?

A

Roseto Studie:
- zusammenhang zw. Koronare Herzerkrankungen und sozialer Einbindung

Alameda County Studie:
- nicht ausreichende soziale Einbindung = doppelt starke Gefährdung zu sterben (Befragungszeitraum 18 Jahre)
- zeigt sich auch im geschlechterunterschied

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10
Q

Wie dienen Partnerschaften als Quelle Sozialer Unterstützung

A
  • Partnerschaft als Schutzfaktor –> Aufgrund DYADISCHEN Copings (Partner unterstützen sich bei Stressbewältigung, da auch nicht direkt betroffener Partner indirekt stress empfindet)
  • Unterscheidung in 3 Formen:
    1. Konkrete gemeinsame Bewältigung (beide zeigen Bewältigungsverhalten)
    2. Supportive coping (Unterstützung ohne Bewältigung abzunehmen)
    3. Delegiertes Coping (Übernehmen der zu bewältigenden aufgaben)
  • Freunde und bekannte schneller An Grenzen bei sozialen Unterstützung als Familienmitglieder (wechselseitiges Austauschverhältnis liegt zugrunde)
  • Beim Empfänger können Schuldgefühle auftreten
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11
Q

Was sind Einflussfaktoren auf soziale Unterstützung?

A
  • Beziehungsstatus –> beeinflusst wahrgenommene soziale Unterstützung
  • Geschlechterunterschied –> Gestaltung sozialer Unterstützung (Frauen erhalten und mobilisieren mehr)
    –> Bei Frauen hoher stress egal ob Unterstützung von fremden oder Partner. Bei Männern Reduktion wenn Partner
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12
Q

Was ist Soziale Unterminierung?

A
  • “Untergraben durch soziale Interaktionen”
    1. Aktivitäten, Anstrengungen und Eigenschaften werden negativ bewertet
    2. Im Umgang mit dieser Person werden negative Affekte gezeigt
    3. Das verhalten des interaktionspartners hindert die Person daran, instrumentelle ziele zu erreichen
    –> verhalten das den zweck verfolgt den erfolg, ruf oder positive Beziehungen einer Person zu beeinträchtigen
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13
Q

Was besagt das Modell der direkten Effekte? (Erklärungsmodell für Soziale Unterstützung)

A
  • Soziale Unterstützung hat unabhängig davon ob Stressituation da ist eine gesundheitsfördernde und belastungsreduzierende Wirkung
  • Nach dem Modell wirkt soziale Unterstützung positiv dadurch das:
    –> Gesundheitsförderliches Verhalten gestärkt wird
    –> Selbstwertgefühl und Kontrollempfinden werden verbessert
    –> Seelische und körperliche Funktion werden gestützt
  • Sozial integrierte Menschen profitieren durch ALLTÄGLICHE Bezüge
    –> Stimmung + Wohlbefinden positiv beeinflusst
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14
Q

Was besagt das Puffereffekt-Modell? (Erklärungs-Modelle: Soziale Unterstützung)

A
  • Negative folgen und Stress wirken auf Personen ein –> Soziale Unterstützung = Puffer (Moderator)
  • erklärt Wirkung sozialer Hilfestellung bei Vorhandensein eines Stressors
  • Kein Stressor = kein direkter Einfluss auf körperliches und seelisches Wohlbefinden
  • Soziale Unterstützung beeinflusst die Stresswahrnehmung/ Bewertung und Coping
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15
Q

Was sind weitere Erklärungsmodelle für die Wirkung Sozialer Unterstützung?

A
  • Empirie spricht für Puffer-Effekt und Modell direkter Effekte –> diese Modelle benötigen allerdings einen Stressor
  • Wirkweise sozialer Unterstützung ist Komplexer (Leppin, 1997), deshalb ergänzende modelle
  • Additive Modell
  • Präventionsmodell
  • Mobilisierungsmodelle
  • Supportverringerungsmodell
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16
Q

Was sagt das Additive Modell aus?

A
  • wirkung auf physische und psychische Gesundheit abhängig von der Ausprägung der voneinander unabhängigen Größen Stress und Soziale Unterstützung
  • Quasi zusammenrechnen mit plus und minus
17
Q

Was sagen Präventionsmodelle aus ?

A
  • Soziale Hilfestellungen wirken hier ohne Vorhandensein eines stressors.
  • Soziale Unterstützung hat präventiven Effekt! –> blastungsreaktion wird indirekt beeinflusst
  • Es können aber auch negative Wirkungen auftreten (bspw. wenn die Unterstützung als Einmischung wahrgenommen wird)
18
Q

Was sagen Mobilisierungsmodelle aus?

A
  • Sagt aus, dass man erst beim erleben einer Stresssituation soziale Unterstützung aufsucht
  • aktiviert also das potenzial an sozialer Unterstützung (Modell 1)
  • Aktiviert soziale untersützung und Belastungsreaktion. SU wirkt zudem auf Belastungsreaktion (Modell 2)
  • Erst wenn disstress auftritt wird nach Unterstützung gesucht (Modell 3)
  • Zeitliche Komponente der Belastungsreaktion wird betrachtet –> Erste Erfahrung von Disstress wird durch soziale Unterstützung zu einer abgemilderten form von Disstress (Modell 4)
19
Q

Was sagt das Supportverringerungsmodell aus?

A
  • Wechselwirkung zwischen stress und sozialer Unterstützung wird angenommen
  • Durch erzeugten Stress wird sozialer rückhalt reduziert –> Hinsichtlich der Beobachteten Reaktion auf Disstress ist es unerheblich ob die Ursache in mangelnder sozialer Unterstützung oder durch stress hervorgerufen wird
20
Q

Womit beschäftigt sich die Psychosomatik?

A
  • mit der wechselwirkung psychischer, psychosozialer und biologischer Prozesse im Kontext von Gesundheit und Krankheit

–> Grundlage = die Annahme, dass intrapsychische Konflikte die Wahrscheinlichkeit für das auftreten körperlicher Erkrankungen erhöhen

21
Q

Womit beschäftigt sich die Verhaltensmedizin?

A
  • mit Verhaltens- und biomedizinischen Wissenschaften die für das Verständnis der körperlichen Gesundheit und Krankheit relevant sind, sowie deren Anwendung zum Zwecke der PRÄVENTION, DIAGNOSE, BEHANDLUNG, REHABILITATION
22
Q

Was sind die Mechanismen Sozialer Unterstützung?

A
  • Affektive Mechanismen (z.b. erleben von gesundheitsverhalten)
  • Verhaltensmechanismen (z.b. mehr Bewegung in der Gruppe)
  • physiologische Mechanismen
23
Q

Das lymphatische System ist teil des…

A

Immunsystems

24
Q

Was beeinflusst Soziale Unterstützung im Immunsystem?

A
  • Zahl der natürlichen NK-Zellen –> Killerzellen erhöht sich bei Unterstützung von Freunden und nahen verwandten
  • diese gehören zu den Lymphozyten (Untergruppe weißer Blutzellen)
  • sind in der läge abnormale Zellen wie Tumorzellen und virusinfizierte zu erkennen und abzutöten
  • Studienlage aber unklar !
25
Q

Wie wirkt das Angeborene Immunsystem?

A
  • angeborene Immunabwehr wirkt unspezifisch –> Struktur der beteiligten Proteine im genom ist festgelegt und kann nicht angepasst werden –> kurz nach dem eindringen werden die meisten Erreger beseitigt
    –> In der regel angeborene Abwehr ausreichend für Infektionen
  • Bestandteile des angeborenen sind mechanische BARRIEREN (Haut etc.) die eindringen der Schädlinge verhindern soll + Zellen + Eiweiße die als Botenstoff oder Abwehr dienen
26
Q

Wie wirkt das Erworbene Immunsystem?

A
  • Die zellen können spezifische Strukturen der Angreifer erkennen und gezielt zelluläre Abwehrmechanismen und molekulare Antikörper bilden
  • nach infektion bleiben spezifische Antikörper und Gedächtniszellen erhalten für angemessene Reaktion bei erneuten kontakt mit Erreger
  • gutes Zusammenspiel von angeborenen und erworbenen ermöglicht Komplexe Immunreaktion
27
Q

Wodurch kann eine Immunsupression entstehen

A
  • Psychosoziale Einflussfaktoren bspw. Stress
  • Krankheitserreger können nicht mehr richtig abgewehrt werden (open Windows Phänomen)
28
Q

Was ist das Tend-and-befriend-Konzept und welche Rolle spielt dabei oxytocin

A
  • demnach ist oxytocin wichtig für soziale Beziehungen
  • bei funktionierender oxytocinfreisetzung durch soziale Unterstützung = puffernde Wirkung von SU
  • beschützendes verhalten (to tend) sowie das anbieten von Freundschaft (befriend) = alternative zu Kampf-oder-flucht
  • Verbindungen zwischen Oxytocinsystem und Belohnungssystem –> Unterstützunng durch andere als Sichrerheitssignal empfunden (umgekehrt als angenehm andere zu unterstützen)
29
Q

Was ist psychische Belastung?

A
  • mental workload
  • Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwirken

(UMWELT)

30
Q

Was ist Psychische Beanspruchung?

A
  • strain
  • Individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfristige Auswirkung der psychischen Belastung im Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand.“

(MENSCH)

31
Q

Wie lässt sich Stress quantifizieren ?

A

1967 entwickelte Skala die belastenden Lebensereignissen Punkte zuweist

200+ Punkte = krankmachend

Holmes& Rahe

32
Q

Was passiert bei einer normalen Stressreaktion?

A
  • Normaler Stressreaktionsverlauf = bei normalen Stressreaktion hat man erhöhte Widerstandskraft + Handlungsbereitschaft, gefolgt von Erschöpfungsphase
  • 2 Bedeutende Teile des vegetativen Nervensystems = endokrine System von Hypophyse und Nebenniere
  • bei Belastung wird das System aktiviert –> Hormone werden ausgeschüttet –> beeinflussen Funktion des gesamten Körpers
  • System gestört = kann zu Überlastung und Schädigung der Organe führen + Gefahr einer psycho-physiologischen Störung
33
Q

Was ist das General Adaption System (GAS)

A
  • von Seyle
  • BESAGT: Wenn ein Organismus längerer Zeit Stressoren ausgesetzt ist, er eine Antwort zeigt, die eine kurzzeitige Erhöhung der Widerstandskraft bewirkt, langfristig aber zu körperlichen schaden bis hin zum Tod führt

3 Phasen:
- Alarmreaktion: akute körperliche Anpassungsreaktion durch Stresshormone ausgelöst! Rasche Bereitstellung von Energiereserven

  • Widerstandsstadium: Ausschüttung von SOMATOTROPIN
    und MINERALKORTIKOIDEN –> zunahme von entzündlichen Reaktionen wie Magengeschwüre
  • Erschöpfungsstadium: Erfolgt keine Heilung können Anpassungskrankheiten auftreten
34
Q

Was passiert bei stärkeren und gehäuften Stressreizen?

A
  • Verkürzung und Aufhebung der Erholungsphase
  • Persönlichkeit spielt mit ein auf das Stresserleben
    –> Typ A Charakter ist negativ fördernd
    –> Optimismus, konstruktive Bewältigungsstrategien und Zähigkeit = robuste Persönlichkeit –> Menschen die Herausforderungen begrüßen, engagiert und üben Kontrolle aus
35
Q

Was passiert bei anhaltendem Stress?

A
  • Organsschädigungen bspw. auf einer individuellen Reaktionsspezifität (jeder reagiert anders), oder auf idiosynkratischen(Einzigartigkeit/ ungewöhnliche Reaktionen) biologischen Reaktionen auf Stress beruhen.
    –> Manche Schwitzen bei Stress, manche haben Magenschmerzen, Puls wird schneller, Blutdruck steigt
    –> SICHER ist, dass organische Störungen eng mit umweltbedingten stress, Stressreaktionen und biologischen Störungen zusammenhängen
36
Q

Im Mittelpunkt der Stressreaktion steht das…?

A
  • Vegetative Nervensystem –> psychophysiologische Störung sind auf vegetative Funktionsmängel zurückzuführen
  • Mehrere Stress-Anlässe die zusammen kommen = Mensch anfälliger für Krankheiten
    –> Deshalb sind Belastungssituationen des einzelnen heute als sehr wichtig angesehen (wenn man diese erkennt kann stress gezielt und ökonomisch bewältigt werden)
37
Q

Nenne Empirische Befunde zu vegetativen Störungen durch Stress

A

Karlsruher Institut für Arbeit- und Sozialhygiene (Huber, 1995) –> Langzeitstudie zur Stressanfälligkeit und Leistungsfähigkeit –> 6000 Manager in Wirtschaft und verwaltung:

  • Hauptsächlich Männer
  • 85% eindeutig psychovegetative Störungen (Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen)
  • 75% litten unter Fettstoffwechselstörungen, Wirbelsäulen oder Gelenkbeschwerden
  • 25% Bluthochdruck
  • Vor allem Bluthochdruck und erhöhte blutfettwerte korrelieren signifikant mit Leistungseinschränkungen und stressbedingten Ausfalltagen
    –> jede 3 Führungskraft kommt mit stress nicht zurecht
38
Q

Verschiedene Stresstypen (Vollrath & Torgensen)

A

Augeglichenes Stressempfinden:
- Zuschauer Typ
- Skeptischer
- Brütende
- Komplizierte

Hohes Stressempfinden:
- Unsicherer
- Impulsiver

Geringes Stressempfinden:
- Hedonistischer
- Unternehmerischer