Vorlesung 5-1 Gewässergüte Flashcards

1
Q

Was ist die Sarprobie?

A

Die Sarprobie kennzeichnet ausschließlich die biologische Gewässergüte von Fließgewässern anhand von Indikatororganismen

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2
Q

Was sind Indikatororganismen? Nenne Beispiele.

A

Bei den Indikatororganismen handelt es sich um Organismen des Gewässerbodens (Bakterien, Pilze, Einzeller, Würmer, Kleinkrebse bzw. Insektenlarven), die als Saprobionten bezeichnet werden

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3
Q

Was sagt der Wert der Saprobie aus?

A

Anhand des Wertes der Saprobie lässt sich ein Rückschluss auf die Belastung des Gewässers mit organischen, biologisch abbaubaren Stoffen ziehen.

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4
Q

Worin unterscheiden sich die Saprobionten?

A

Die Saprobionten unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ernährungsweise und in dem Maß, wie viel Sauerstoff sie für den Stoffwechsel benötigen.

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5
Q

Was zeigt die biologische Gewässergüte NICHT an?

A
  • toxische Stoffe (z.B Schwermetalle oder Pestizide)
  • Temperaturzunahme
  • Gewässerausbau und Gewässerbegradigungen (“strukturelle Degradation”)
  • Veränderung der natürlichen hydraulischen Verhältnisse (im Niedrigwasser- und Hochwasserbereiche)
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6
Q

Was ist Makrozoobenthos?

A

Als Makrozoobenthos werden die großen, mit bloßem Auge erkennbaren wirbellosen Tiere, die auf der Fließgewässersohle leben, bezeichnet.

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7
Q

Was sind Makrophyten?

A

Unter Makrophyten werden die höheren Wasserpflanzen zusammengefasst. Nicht eingeschlossen sind die Algen.

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8
Q

Wie können Makrophyten noch weiter unterschieden werden?

A

Bei Makrophyten wird unterschieden zwischen Pflanzen, die unter Wasser wachsen (submerse makrophyten) und Pflanzen, die über Wasser wachsen (emerse Makrophyten)

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9
Q

Was ist Taxon?

A

Als Taxon wird eine Zusammenfassung von Arten bezeichnet, die eine geordnete verwandtschaftliche Beziehung aufweisen. In der Hydrologie wird im Regelfall der Begriff Taxa verwendet, der die Mehrzahl von Taxon darstellt

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10
Q

Was ist eine Art?

A

Als Art wird die Gesamtheit von Pflanzen und Tieren bezeichnet, die hinsichtlich ihrer wesentlichen Merkmale übereinstimmen und sich untereinander kreuzen. Der Begriff Art ist das oberste Ordnungskriterium für die Klassifikation von Pflanzen und Tieren

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11
Q

Was sind rheophile Organismen?

A

Als rheophil werden diejenigen Organismen klassifiziert, die sich speziell an die Lebensweisen in Biotopen mit (schnell) strömendem Wasser angepasst haben.

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12
Q

Was sind limnophile Organismen?

A

Diejenigen Organismen, die Lebensräume mit stehendem Wasser (Seen) bzw. langsamer Fließgeschwindigkeiten bevorzugen.

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13
Q

Was sind stenöke Organismen?

A

Als stenöke werden diejenigen Organismen bezeichnet, die ganz bestimmte, sehr eng begrenzte Ansprüche an die Bedingungen ihrer Lebensräume stellen und nur innerhalb dieses schmalen Korridors leben können.

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14
Q

Welche Parameter für die Kennzeichnung der Lebensraumbedingungen können verwendet werden?

A

Als Parameter für die Kennzeichnung der Lebensraumbedingungen kann z.B. die Temperatur (stenotherm) oder das Nahrungsangebot (stenophag) verwendet werden.

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15
Q

Was sind euryöke Organismen?

A

Im Gegensatz zu den stenöken sind euryöke Organismen in der Lage, sich an eine große Spannbreit bzw. eine große Schwankung von Lebensraumbedingungen anzupassen.
Diese Organismen sind nicht auf einzelne Ökosysteme spezialisiert, sondern finden ihre Habitate in unterschiedlichen Bereichen. Der Begriff ist aus dem Griechischen abgeleitet; eury = breit bzw weit und oikos = Haus

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16
Q

Wie werden Gewässergüteklassen entwickelt?

A

Die Fließgewässer werden nach den unterschiedlichen Saprobionten untersucht und deren Häufigkeit ermittelt. Aus der Häufigkeit und einem speziellen Saprobienwert wird dann der Saprobienindex berechnet. Dieser Index der Gewässergüte wird in vier Klassen mit drei Zwischenstufen unterteilt.

17
Q

Was ist der Referenzwert für die Sauerstoffsättigung gemäß der Saprobie?

A

8 mg/l (entspricht der Güterklasse I)
Fällt die Konzentration unter 4 mg/l wird die Situation für Fische und andere Organismen kritisch. Das entspricht der Güterklasse II-III

18
Q

Was beinhaltet die Tabelle mit den Gewässergüteklassen?

A

Die Tabelle beinhaltet die historische Einteilung des Saprobienindex, der NICHT abhängig vom Fließgewässertyp war. Aktuell gelten Referenzustände, die auf die jeweiligen Fließgewässertypen ausgelegt sind

19
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse I:
Belastung
Trübung und Nährstoffe
Sauerstoffsättigung
Besiedlung und Saprobienzahl
BSB5

A
  • unbelastet bis sehr gering belastet
  • sehr klares Wasser, sehr nährstoffarm
  • Sauerstoffsättigung (über 8 mg/l)
  • mäßige Besiedlung, hohe Saprobienzahl
  • BSB_5 ca. 1 mg/l
20
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse I-II:
- Belastung
- Klarheit und Nährstoffe
- Sauerstoffgehalt
- Besiedlung und Saprobienzahl
- BSB_5 und Ammonium

A
  • gering belastet
  • klares Wasser, nährstoffarm
  • Sauerstoffgehalt hoch ca. 8 mg/l
  • dichtere Besiedlung, hohe Saprobienzahl
  • BSB_5 ca 1,0 - 2,0 mg/l, Ammonium bis 0,1 mg/l
21
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse II:
Belastung
Klarheit und Nährstoffe
Sauerstoffsättigung
Besiedlung und Saproienzahl
BSB5 und Ammonium

A
  • mäßig belastet
  • selten getrübtes Wasser, nährstoffreich
  • gute Sauerstoffversorgung, Sauerstoffgehalt ca. 6mg/l
  • Große Artenvielfalt (Algen, Schnecken, Kleinkrebse, Insektenlarven), dichte Besiedlung, hohe Saprobienzahl
  • BSB_5 ca. 2,0 - 6,0 mg/l, Ammonium bis 0,3 mg/l
22
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse II-III:
- Belastung
- Trübung und Nährstoffe
- Faulschlamm
- Sauerstoffgehalt
- Besiedlung und Saprobienzahl
- BSB5 und Ammonium

A
  • kritisch belastet
  • oft getrübtes Wasser, nährstoffreich
  • örtlich begrenzt Faulschlamm auf Untergrund
  • Sauerstoffsättigung teilweise kleiner 50%, Sauerstoffgehalt ca. 4 mg/l
  • Massenentwicklung von Algen, sehr dichte Besiedlung, geringere Saprobienzahl
  • BSB_5 ca 5,0 - 10,0 mg/l, Ammonium bis 1,0 mg/l
23
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse III:
- Belastung
- Trübung und Nährstoffe
- Faulschlamm
- Sauerstoffgehalt
- Besiedlung und Saprobienzahl
- BSB5 und Ammonium

A
  • stark verschmutzt
  • häufig getrübtes Wasser, sehr nährstoffreich
  • örtlich Ablagerungen von Faulschlamm und fadenförmigen Abwasserbakterien
  • Sauerstoffmange ca. 2 mg/l
  • Besiedlung mit Schwämmen, Egeln, Wimpertierchen und Wasserasseln, sehr geringe Saprobielzahl
  • periodisches Fischsterben
  • BSB_5 ca. 7,0 - 13,0 mg/l, Ammonium&raquo_space; 1,0 mg/l
24
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse III-IV:
- Belastung
- Trübung und Nährstoffe
- Faulschlamm
- Sauerstoffgehalt
- Besiedlung
- BSB5 und Ammonium

A
  • sehr stark verschmutzt
  • stark getrübtes Wasser, sehr nährstoffreich
  • häufig flächendeckend schwarzer Faulschlamm
  • sehr sauerstoffarm, teilweise totaler Sauerstoffschwund
  • massenhaftes Auftreten von Zuckmückenlarven und Schlammröhrenwürmer, Trübung durch Abwasserschwebstoffe, Faulschlammablagerungen
  • BSB_5 ca. 10,0 - 20,0 mg/l, Ammonium&raquo_space; 1,0 mg/l, oft zusätzlich toxische Stoffen vorhanden
25
Q

Kurzbeschreibung Güterklasse IV:
- Belastung
- Trübung und Nährstoffe
- Faulschlamm
- Sauerstoffgehalt
- Besiedlung
- BSB_5 und Ammonium

A
  • übermäßig verschmutzt
  • sehr stark getrübtes Wasser, sehr nährstoffreich
  • flächendeckend schwarzer Faulschwamm
  • Sauerstoffgehalt gegen 0 mg/l
  • massenhaft Bakterien, Abwasserpilze und Geißeltierchen, zeitweilige biologische Verödung
  • keine Fische
  • BSB_5 > 15,0 mg/l
  • Ammonium&raquo_space; 1,0 mg/l, oft zusätzliche toxische Stoffe vorhanden
26
Q

Was wurde durch die Einführung der EG-WRRL notwendig?

A

Mit der Einführung der EG-WRRL wurde eine Anpassung und Verbesserung der ursprünglichen Saprobie notwendig.
Dabei wurden in Bezug auf die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie saprobielle Leitbilder definiert und das Saprobiensystem gewässertyp-spezifisch angepasst.

27
Q

Was sollen die “saprobiellen Qualitätsklassen” darstellen?

A

Die neuen fünf “saprobiellen Qualitätsklassen” sollen den von der Wasserrahmenrichtlinie geforderten ökologischen Zustandsklassen “sehr gut”, “gut”, “mäßig”, “unbefriedigend” und “schlecht” aus saprobiologischer Sicht entsprechen.

28
Q

Im Jahr 2003 entstand im Auftrag des UBA ein Vorschlag zur “Entwicklung eines leitbildorientierten Saprobieninexes für biologische Fließgewässerbewertung”. Wie sieht dieser Vorschlag aus?

A
  • seht guter Zustand: <= 5% Abweichung vom Leitbild
  • guter Zustand: >5% - <= 25% Abweichung vom Leitbild
  • mäßiger Zustand: >25% - <=50% Abweichung vom Leitbild
  • unbefriedigender Zustand: >50% - <=75% Abweichung vom Leitbild
  • schlechter Zustand: >75% Abweichung vom Leitbild