Vorlesung 4 Gerinnemorphologie Flashcards
Nenne die vier charakteristischen Einheiten eines Fließgewässersystems
- Teilsystem (Segment) 10^2 m
- Abschnitt (Bereich) 10^1 m
- Ausschnitt (Schnelle/Stille) 10^0 m
- Mikrolebensraum 10^-1 m
Was setzt die Veränderung der Gewässerform voraus?
Die Veränderung des Gewässerform setzt voraus, dass potentielle und/oder kinetische Energie vorhanden ist.
Wofür wird die Energie im Gewässer verwendet?
- die Überwindung der inneren Reibung des Wassers
- die Überwindung der Reibung an der Gewässersohle/Böschung
- Prozesse der Tiefen- oder lateralen Erosion
- Transportprozesse von Geröll und/oder Sedimenten
Ab welcher Fließgeschwindigkeit wird unterschiedliches Sohlmaterial (Mittelsand, Feinkies, Grobkies) transportiert?
- Mittelsand: 17 cm/s
- Feinkies: 50 cm/s
- Grobkies: 150 cm/s
Wie lautet die Formel für die Flussleistung?
Omega = rho x g x Q x I
Wie werden natürliche Gewässersysteme angesehen?
Natürliche Gewässer sind energetisch als offene Systeme anzusehen, die in Bezug auf die Bettbildung nur zeitlich begrenzte Gleichgewichtszustände aufweisen können.
Durch welche Größen kann die resultierende Fließgewässerstruktur, die von den Änderungszuständen des Abflusses und des Feststofftransportes abhängig ist, beschrieben werden?
- Querprofil
- Grundriss
- Gefälle
- Sohlenbeschaffenheit
An was sind die Querschnitte natürlicher Gewässer angepasst?
Die Querschnitte natürlicher Gewässer sind an den jahreszeitlichen Schwankungen des Abflusses angepasst.
Warum spielt der bordvolle Abfluss (QBV) eine wesentliche Rolle?
Bei diesem Abflusszustand tritt die größte formgebende Wirkung auf das Gerinnebett und das Ufer auf
Wozu führen größere Abflusszustände, die zu einem Einstau der Vorland- bzw. Auenflächen führen?
Sie weisen höhere Reibungsverluste auf. Somit kann der bordvolle Zustand als Kennwert für den bettbildenden Abfluss herangezogen werden.
An welche Einflussgrößen passt sich die Gewässerform (Grundriss & Querschnitt) bei natürlichen Zuständen an?
- Abflussdynamik
- Talgefälle
- Korngrößenzusammensetzung der Sohle und des Ufers
- Potenzial des Sedimenttransportes
Welche unterschiedlichen Fließmuster resultieren durch die Anpassung der Gewässerform?
- geradlinige Fließgewässerstrecken
- mäandrierende Fließgewässer
- verzweigte Fließgewässerstruktur
Was ist charakteristisch für ein Kerbtal?
- sehr hohe Fließgeschwindigkeiten
- sehr starke Tiefenerosion
- keine Sedimentablagerungen
Was ist charakteristisch für das Sohlental?
- schwache Tiefenerosion, gefolgt von starker Seitenerosion
- deutliche Sedimentablagerungen
Was ist charakteristisch für ein Muldental?
- sehr langsame Fließgeschwindigkeiten
- abgewaschene Talhänge
- gottlose Sedimentakkumulationen