VL8 Sucht im Alter Flashcards
Was sind Gründe für den Substanzkonsum im Alter?
- Jugend- und Fitnesswahn
- Jeder will es alt werden, aber keiner will alt sein
- Heterogene Gruppe
- Forschung findet fast nur an jüngeren Personengruppen statt
- Fehlende Erfahrung und Berührungsängste auf Seiten der
Betreuenden/Ärztinnen/Psychologinnen - Therapeutischer Nihilismus
Was ist der Unterschied zwischen primärer und sekundärer Sucht?
Primär: Alternde Süchtige
- Ältere Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen
- Ältere Menschen in Substitutionsbehandlung
Sekundär: Sucht, die neu im Alter auftritt
- Gleiche Ursachen wie bei jüngeren Menschen, aber zusätzliche
Risikofaktoren:
- kritische Lebensereignisse (z.B. Verluste)
- grössere Anpassungsschwierigkeiten
- körperliche Veränderungen
Was sind Belastungsfaktoren?
- Verlust von Partnerin oder Freundinnen
- Konfrontation mit dem eigenen Lebensende und damit verbundene Ängste
- Fehlende Beziehungsnetze, Isolation, Vereinsamung
- Langeweile
- Insuffizienzgefühle
- Fehlende ökonomische Ressourcen, finanzielle Probleme
- Verstärkerverlust (Hobbies, soziale Kontakte, beruflich etc.)
- Körperliche Einschränkungen/Erkrankungen, Verlust der Selbständigkeit und Selbstbestimmung
- Wohnsituation
Was sind Schwerpunkte der Beratung & Therapie im Alter?
- Studien haben gezeigt, dass eine Entwöhnungstherapie oder Beratung bei
älteren Menschen genauso erfolgreich ist wie bei jüngeren. - Mittlerweile ist auch unbestritten, dass eine Psychotherapie bei älteren
Menschen sinnvoll ist. - Einige Suchtkliniken halten spezielle Angebote für über 60-Jährige bereit.
Wie spricht man eine Abhängigkeit an?
Was sind dabei die Regeln der Kommunikation? Wie kann man Empfehlungen geben & motivieren?
Eine Abhängigkeit ansprechen
- Sorgen ausdrücken
- Ich-Botschaften versenden
Regeln der Kommunikation
- Führen Sie das Gespräch aus der Haltung der eigenen Sorge und Betroffenheit heraus. Haben Sie Mut, die Dinge beim Namen zu nennen.
- Diskutieren Sie nicht mit alkoholabhängigen Menschen, wenn sie betrunken sind.
- Machen Sie der älteren Person keine Vorwürfe, sonst verschliesst sie sich vor einem Gespräch.
Empfehlungen geben & motivieren
-Wenn Sie Empfehlungen in Fragen umformulieren, ist die Chance höher, dass sie
auch angenommen werden:
- Fragen, ob sich die betroffene Person vorstellen kann, sich über die Risiken
von Alkohol zu informieren.
- Fragen, ob sie sich überlegen möchte, mit einer Fachperson zu sprechen.