VL3 Kokainabhängigkeit und Behandlung Flashcards
Was gibt es für psychische Risiken und Schädlichkeiten?
- Schlaflosigkeit, Erschöpfungszustände
- depressives Syndrom nach Beendigung des Konsums
- höhere Reizbarkeit und Aggression
- „Kokainpsychosen“, Dermatozoenwahn, Paranoia
- Abhängigkeit
- suizidale Tendenzen
was gibt es für physische Risiken und Schädlichkeiten?
- Chronische Nasenbeschwerden (defekte Nasenscheidenwand, „Nasenlaufen“)
- Gewichtsabnahme, Unterernährung
- „Crack“-Lunge: Brustschmerz, Atemnot, hohes Fieber
- Minderdurchblutungen, Hirnblutungen
- Herzrythmusstörungen, Todesfälle durch Atemlähmung
- Kognitive Einbussen (Konzentration, Merkfähigkeit / Gedächtnis)
- 6% erleiden Herzinfarkt
Welche Konsumenten brauchen eine Therapie?
- Wunsch (Motivation) nach Therapie
- Leidensdruck
- Schädlich, respektive abhängig Konsumierende
- komorbider Konsum
- Therapie auf Grund gesetzlicher Auflagen
Was sind die Grundprinzipien einer Kokain Behandlung?
- Schnelle und unkomplizierte Behandlungsaufnahme
- Tragfähige therapeutische Beziehung als Grundvoraussetzung für eine
wirksame Behandlung - Motivation ist Teil der Therapie und nicht Voraussetzung für eine Behandlung
- Langfristige Behandlungsplanung sinnvoll
- Erarbeiten und Unterstützen von kleinen Zwischenzielen
- Integrative Behandlung komorbider psychischer Störung (Behandlung aus „einer Hand“ oder sehr enge Zusammenarbeit der verschiedenen Behandler*innen)
Wie sollte die therapeutische Grundhaltung sein?
- empathisch
- wohlwollend - echt
- nicht wertend - interessiert
- wertschätzend
Das therapeutische Interesse muss echt
gemeint sein und deutlich werden
Motivational Interviewing als Methode der Wahl
Für welche 3 therapeutischen Qualitäten konnte eine Wirkung nachgewiesen werden?
– Akzeptierende Haltung der Therapeutinnen
– Fähigkeiten, berufliche Qualifikation
– Interesse, den Klientinnen helfen zu wollen
Welche 4 WIrkungsvolle Therapieansätze gibt es?
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Kontingenzmanagement
- Motivierende Gesprächsführung
- Rückfallprävention
Erläutere den Kontingenzmanagement Ansatz!
- basiert auf der Theorie der operanten Konditionierung (Lernen durch Verstärkung)
- ein erwünschtes Verhalten (z.B. kokainnegative Urinproben) wird belohnt
- häufig nimmt der Wert der Belohnung mit der Dauer / Menge des erwünschten Verhaltens zu
– aktuell der effektivste therapeutische Ansatz.
– verbessert die Fähigkeit, abstinent zu bleiben, und ermöglicht die Vorteile der Therapie besser nutzen zu können.
Erläutere den Ansatz der kognitiven Verhaltenstherapie! Und wie sieht die Grundannahme der KVT aus ?
- gezielte, meist manualisierte und ambulant durchgeführte Kurzzeittherapie
- beruht auf Prinzipien des Lernens und auf Modellen der Rückfallprävention
- mit Hilfe von Verhaltensanalyse und Fertigkeitstraining
- soll eine Verhaltensänderung ermöglicht werden
- soll helfen, den problematischen Kokainkonsum zu erkennen, zu
vermeiden und zu bewältigen
- (12 Sitzungen, in 12 Wochen)
Grundannahmen:
- Klient*innen setzen Kokain häufig zur Bewältigung verschiedenster zwischenmenschlicher und persönlicher Probleme ein.
- Kokainkonsum kann also eine Bewältigungsstrategie sein.
- Somit gibt es nie nur dysfunktionales Verhalten.
Wie sieht der Ansatz der individuellen Verhaltensanalyse aus?
Typische Konsummuster und Risikosituationen erkennen (Selbstbeobachtung) und verändern mittels:
- Funktionsanalyse (Erwartung an den Kokainkonsum)
- Analyse eines typischen Konsumereignisses (resp. Konsumtages)
- Konsumprotokoll (Konsum-App) - Craving-Protokoll
Was für Bewältigungsstrategien gibt es?
klassische Konditionierung
→ Verlangen verstehen und erkennen:
– verschiedene Craving-Reize ermitteln
– Kontakt mit diesen Reizen vermeiden
– wirksam mit Verlangen umgehen, um das Verlangen abzubauen
operante Konditionierung
→ Verhaltensanalyse:
– Analysieren und Erkennen von Risikosituationen
– Entwicklung anderer sinnvoller Verstärker
Lernen am Modell
→ Rollenspiele (z.B. in Gruppentherapien)
Was versteht man unter Fertigkeitstraining?
- Alte Gewohnheiten im Zusammenhang mit dem Kokainkonsum sollen abgelegt werden.
- Neue Fertigkeiten und Gewohnheiten sollen entwickelt werden: Diese sollen, wo möglich, mit dem Kokainkonsum inkompatibel sein
- Erkennen und Bewältigen des Kokainverlangens (Craving)
- Umgang mit Gedanken über den Kokainkonsum
- Lösen von Problemen und Konflikten (ohne Kokainkonsum)
- Erkennen von scheinbar belanglosen Entscheidungen
- Ablehnungsstrategien
- Plan für Notfälle
Was gibt es außerdem für Ansätze?
- es sollten dysfonktionale Grundannahmen relaiviert werden “Für mich ist K kein Problem”
Es geht um:
- Erkennen kognitiver Verzerrungen und v. Auslösern
- Vermeiden (Vermeiden v. Orten)
- Bewältigen (z.B. Ablekungstechniken)
Was gibt es für Ablehnungsinterventionen?
- Abklären der Verfügbarkeit von Kokain
- Umgang mit “Dealern” oder konsumierenden Bekannten
- Fertigkeiten zur Ablehnung
- Übung durch Rollenspiel
Was ist ein Krisenplan?
- Sichere Orte kennen
- Entscheid, dem Bedürfnis nach Kokainkonsum nachzugeben um 30 Min.
verschieben - Ablenkungsmöglichkeiten kennen
- Notfallnummern
- Besinnen, was bisher schon erreicht wurde
- Vorteile überdenken, wenn kein Konsum stattfindet