VL3 Modelle & Theorien 2 Flashcards

1
Q

Forschungsansätze (in der Gesundheitspsychologie)

A
  1. Quantitativ (deduktiv)
    -Theoriebasiertes, hypothesenbestätigendes Vorgehen
    -Numerische Daten
    -Theorie –> Hypothesen –> Hypothese bestätigt/falsifiziert mit Daten?
    2.Qualitativ (induktiv)
    - Sprachlich vermittelte Daten
    (z.B. Interview, teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussion)
    - Hypothesengenerierendes, exploratives Vorgehen
    3.Mixed-Methods/“Mixed Methods Design“
    Kombination von qualitativen und quantitativen Verfahren
    Beispiele: Nach einer Pilotstudie zusätzliche Abschlussinterviews mit Teilnehmenden führen
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2
Q
  1. Quantitativ (deduktiv)
A
  • Theoriebasiertes, hypothesenbestätigendes Vorgehen
  • Numerische Daten
  • Theorie –> Hypothesen –> Hypothese bestätigt/falsifiziert mit Daten?
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3
Q

2.Qualitativ (induktiv)

A
  • Sprachlich vermittelte Daten
    (z. B. Interview, teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussion)
  • Hypothesengenerierendes, exploratives Vorgehen
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4
Q

3.Mixed-Methods/“Mixed Methods Design“

A

Kombination von qualitativen und quantitativen Verfahren

Beispiele: Nach einer Pilotstudie zusätzliche Abschlussinterviews mit Teilnehmenden führen

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5
Q

Hypothesen

A

Eine wissenschaftliche Hypothese muss falsifizierbar sein! „Morgen gibt es Schnee.“ – falsifizierbar
„Morgen gibt es Schnee oder es schneit nicht.“ – nicht falsifizierbar, sondern tautologisch (= aus logischen Gründen immer wahr).

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6
Q

Was ist eine Theorie?

A

“A theory presents a systematic way of understanding events, situations or behaviors.
It is a set of concepts that explain or predict these events, situations or behaviours by illustrating the relationships between variables.”

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7
Q

Ablauf der Entwicklung und Anwendung von Theorien für Interventionen

A

Konstrukte Mechanismen Theorien

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8
Q

Wozu Theorien? 5 Funktionen

PRÜFUNG

A
  1. Bietet eine gemeinsame Sprache über verschiedene Studien hinweg
  2. Bieten uns Erklärung für Verhalten(sänderung)
  3. Bieten uns Ansatzpunkte für Interventionen
  4. Bieten uns Ansatzpunkte, wie die Wirksamkeit einer Intervention überprüft werden kann
  5. Bieten uns Erklärungen, warum Interventionen eine Verhaltensänderung bewirken
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9
Q

Furchtappelltheorien:

A

Theorien, die annehmen, dass Menschen mit ihrem Risiko konfrontiert und wachgerü9elt werden müssen, damit sie ihr Verhalten ändern.
Health Belief Model
Protection Motivation Theory

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10
Q

Theory of Planned Behavior (DIE THEORIE DES GEPLANTEN VERHALTENS)
(Ajzen, 1985; 2002) PRÜFUNG

A

Grundannahme
Verhaltensänderungen werden durch Einstellungen, die subjektive Norm, wahrgenommene Verhaltenskontrolle und Intention beeinflusst.
1. Einstellung
2. Subjektive Norm
3. Verhaltenskontrolle (prädikativ für V)
4. Intention
5. Verhalten

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11
Q

Einstellungen

A

„ … psychische Tendenz, die dadurch zum Ausdruck kommt, dass man ein bes;mmtes Objekt mit einem gewissen Grad an Zuneigung oder Abneigung bewertet.“ (Eagly & Chaiken, 1993, S.1)
„Gesamtbewertung eines Einstellungsgegenstandes“ (Jonas, Stroebe, & Hewston, 2005, S. 188)
TPB: affektive Bewertung des Verhaltens
Positive oder neg. Bewertungen des Zielverhaltens (z.B. Grippeimpfung ist unnötig, brauchen nur alte Menschen.)

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12
Q

Subjektive Norm Prüfung

A

steht für die Interpretation einer Person darüber, was andere wichHge Menschen von ihr erwarten
Erlebter sozialer Druck, das Zielverhalten auszuführen oder nicht (die meisten Menschen, die ich kenne, finden dass ich zur Grippeschutzimpfung gehen sollte (injunktiv) oder gehen selbst zur Grippeschutzimpfung (deskriptiv)).
Deskriptive Norm: Überzeugungen, was andere machen -> „What happens“ (ohne Werturteil)
Injunktive Norm: Überzeugungen, was andere bzgl. meines Verhaltens erwarten -> „what should happen“ (mit Werturteil)

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13
Q

Deskriptive Norm:

A

Überzeugungen, was andere machen -> „What happens“ (ohne Werturteil)

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14
Q

Injunktive Norm:

A

Überzeugungen, was andere bzgl. meines Verhaltens erwarten -> „what should happen“ (mit Werturteil)

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15
Q

Wahrgenommene Verhaltenskontrolle

A

Gelegenheit
- Kontrollierbarkeit
Fähigkeit
-Selbstwirksamkeit

  • subjektiv wahrgenommene Schwierigkeit, ein Verhalten auszuführen
  • Je nach Anwendungsbereich kann auch nur eine der Komponenten betrachtet werden
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16
Q

Konstruktüberlappung

SWSK & Verhaltenskontrolle PRÜFUNG

A

Selbstwirksamkeit (SWK)
- Mentale Ressource
- subjektive Kompetenzerwartung
- Überzeugung, eine neue oder schwierige
AnforderungssituaDon aufgrund von eigener Kompetenz zu meistern
Verhaltenskontrolle
- mentale Ressource (vgl. SWK) & externe Ressourcen
(z.B. Aussta;ung, Gelegenheiten)
• Umschließt wahrgenommene und tatsächliche Kontrolle (reale Gelegenheiten und Barrieren)
• und SWK (Ajzen, 2002)

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17
Q

Beispiele für Erfassung der Veränderungsziele

A

VK:Wie schwierig ist es für Dich ….. zu tun? (vgl. auch Ajzen & Timko, 1986)
SWSK:Ich bin mir sicher, dass ich es schaffen kann jedes Mal die Treppe im U-Bahnhof zu nehmen, auch wenn es mich Überwindung kostet.

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18
Q

Intention (engl. intention)

A

ist die Absicht bzw. ein Vorsatz, eine bestimmte Handlung durchzuführen bzw. ein bestimmtes Ziel oder Ziele zu erreichen

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19
Q

Theory of Planned Behavior

indirekt direkt

A
EXTERNALE VARIABLEN
Demografische Variablen
Einstellungen zu Objekten
Persönlichkeitsmerkmale
Verhaltens- überzeugungen
Ergebnis- bewertung
Norma7ve Überzeugung
Einwilligungs- bereitschaft
Kontroll- überzeugung
Stärke der Erleichterung / Erschwerung
Einstellung
Subjektive Norm
Verhaltenskontrolle
Intention
Verhalten
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20
Q

Erfassung der Konstrukte in der TPB

Vor & Nachteile indirekt direkte Erfassung

A

Konstrukte der TPB können entweder direkt oder indirekt erfasst werden
•Vorteile der direkten Erfassung: ökonomisch, reliabel
•Vorteile der indirekten Erfassung: bessere Interventionsmöglichkeiten

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21
Q

Einstellung

Operationalisierung

A
  • direkt oder
  • indirekt als Produkt aus:
  • Überzeugungen über Verhaltenskonsequenzen
  • und den jeweiligen Bewertungen dieser Konsequenzen
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22
Q

Direkte Erfassung der Einstellung:

A

Fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag zu essen ist für mich

…….

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23
Q

Indirekte Erfassung der Einstellung:

A

Überzeugung von Verhaltenskonsequenzen:
Wenn ich fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag esse, schütze ich mich vor Krankheiten.
sehr unwahrscheinlichqqqqqqqsehr wahrscheinlich
Bewertung der Verhaltenskonsequenzen:
Mich vor Krankheiten zu schützen ist
extrem schlechtqqqqqqqextrem gut.

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24
Q

Subjektive Norm

Operationalisierung

A
  • direkt
  • indirekt als Produkt aus:
  • normativer Überzeugung bezüglich einzelner signifikanter Personen
  • Einwilligungsbereitschaft (= Bereitschaft, der vermuteten Ansicht dieser bestimmten Person auch gerecht zu werden)
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25
Q

Direkte Erfassung der subjektiven Norm:

A

Die meisten Personen, die mir wich4g sind, finden,
dass ichqqqqqqqdass ich nicht
fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag essen sollte.

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26
Q

Indirekte Erfassung der subjektiven Norm:

A

Normative Überzeugungsstärke:
Meine Familie findet,
dass ichqqqqqqqdass ich nicht
fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag essen sollte.

Einwilligungsbereitschaft:

Wie sehr sind Sie bereit, das zu tun, was Ihre Familie von Ihnen erwartet? überhaupt nichtqqqqqqqganz extrem

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27
Q

Wahrgenommene Verhaltenskontrolle

Opera9onalisierung

A
•direkt oder
•indirekt als Produkt aus:
• Kontrollüberzeugungen und
• der subjek9ven Stärke, mit der ein Kontrollfaktor das Verhalten erleichtert
oder erschwert
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28
Q

Direkte Erfassung der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle:

A

Fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag zu essen, ist für mich völlig unmöglichqqqqqqqsehr gut möglich.
sehr schwierigqqqqqqqsehr leicht.

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29
Q

Indirekte Erfassung der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle:

A

Kontrollierbarkeit:
Ich esse nur selten zuhause.
stimmt gar nichtqqqqqqqstimmt genau
Stärke der Erschwerung/Erleichterung durch die Kontrollfaktoren:
Dass ich selten zuhause esse, macht es
viel schwierigerqqqqqqqviel einfacher
für mich, fünf Portionen Obst und Gemüse täglich zu essen.

30
Q

Theory of Planned Behavior

Fazit:

A

•TPB ist zur Vorhersage und Erklärung verschiedener Gesundheitsverhaltensweisen erfolgreich eingesetzt worden (z.B. Armitage & Conner, 2001)
•Insgesamt ist die TPB empirisch gut bestätigt; große Anzahl empirischer Studien: siehe: http://www.people.umass.edu/aizen/tpbrefs.html
•Dennoch: Varianzaufklärung im Verhalten gering!
Take Home Message:
In der Vorhersageleistung für Intentionsbildung bewährt, bleibt jedoch in ihrer Vorhersageleistung für die Verhaltensänderung hinter volitionalen Modellen zurück.

31
Q

Social Cognitive Theory (SOZIAL-KOGNITIVE THEORIE)

(Bandura,1977) PRÜFUNG

A
  1. Handlungsergebniserwartungen
  2. Soziostrukturelle Faktoren
  3. Selbstwirksamkeit (prädikativ für HEE & Verhalten)
    4 Ziele Intention
  4. Verhalten
32
Q

Selbstwirksamkeit (engl. self-efficacy) ist einer

A

der wichDgsten Prädiktoren dafür, ob Personen moDviert sind, ein Verhalten auszuüben

33
Q

Selbstwirksamkeit PRÜFUNG

A

Selbstwirksamkeitserwartung ist die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen aufgrund eigener Kompetenz bewältigen zu können.” (nach Bandura, 1997)
“Motivation, Emotionen und Handlungen beruhen mehr auf dem, was man glaubt, denn auf objektiven Tatsachen.”
(Bandura, 1986) „Ich bin mir sicher, dass ich es schaffe an der Impfung teilzunehmen, auch wenn ich eigentlich keine Zeit habe.“

34
Q

Selbstwirksamkeit beruht auf 4 Quellen

A
1.Eigene Erfahrungen
Erfolge & Misserfolge
2.Stellvertretende Erfahrungen
Modelle
3.Verbale Überzeugung  
4. Wahrnehmung eigener
Gefühlserregung
35
Q

Handlungsergebniserwartungen

(engl. outcome expectancy) PRÜFUNG

A

ist die Erwartung einer Person, dass ein Verhalten bestimmte Konsequenzen zur Folge haben wird § Es ist die wahrgenommene Kontingenz zwischen Handeln und antizipierter Reaktion
Wenn ich regelmäßig körperlich aktiv bin, dann bleibe ich länger gesund.“ -> positiv
„Wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, dann werde ich nervös und unausgeglichen sein.“ -> negativ

36
Q

Theory of Planned Behavior & Social Cognitive Theory

Motivationstheorien:

A

Theorien, die annehmen, dass die Motivation (Schutzmotivation, Intention, Ziele, Absicht) ausreichend ist für eine Verhaltensänderung.

37
Q

Motivationsmodelle erklären

A

was uns motiviert, nicht aber wie wir unsere

Ziele realisieren

38
Q

Intentionen sind eine wichtige, aber

A

keine hinreichende Bedingung für
Gesundheitsverhaltensänderungen
Motivation ungleich Verhalten

39
Q

Die Intentions-Verhaltenslücke beschreibt

A

die Diskrepanz zwischen Absichten und Verhalten

§ engl. intention-behaviour gap

40
Q

Gründe für die Intentions-Verhaltenslücke

Warum?

A
  1. soziale Ursachen
  2. emotionale Ursachen
  3. äußere Barrieren
  4. habituelle Ursachen
  5. kognitive Ursachen
    (z. B. Rechtfertigungsstrategien, fehlende Selbstregulationskompetenzen)
41
Q

Volition bezeichnet

A

den Prozess, wie Ziele in Verhalten umgesetzt werden

Volitionstheorien erklären warum Personen ein Verhalten ausüben/Handeln.

42
Q

Selbstregulation ist

A

die absichtliche und aktive Steuerung von Gefühlen, Gedanken und Verhalten
Reflexive Prozesse
Implizite Prozesse

43
Q

Selbstregulation umfasst verschiedene selbstregulative Strategien

A
  1. Zielsetzung
  2. Planung (z.B. Gollwitzer, 1999)
  3. Selbstbeobachtung/Handlungskontrolle (z.B. Kuhl, 2000; Carver & Scheier, 1998)
  4. Regulation emotionaler Reaktionen
44
Q

z.B. Belohnungsaufschub
(Grafifikationsaufschub, Impulskontrolle) (Mischel, 1972, 1996)
§ engl. delay of gratification

A

Fähigkeit, eine kurzfristig erhältliche, geringe Belohnung
(z.B. kurzfristige Entspannung durch Rauchen; sommerliche Bräune) zugunsten einer später eintretenden, aber attraktiveren Belohnung (z.B. Minimierung des Erkrankungsrisikos durch Nichtrauchen;
weniger Falten/verringertes Hautkrebsrisiko) auszuschlagen

45
Q

Planung und Handlungskontrolle sind

A

selbstregulative Strategien, die die

Intentions-Verhaltenslücke überbrücken

46
Q

THE HEALTH ACTION PROCESS APPROACH (PROZESSMODELL GESUNDHEITLICHEN HANDELNS)
(Schwarzer,1992; 2008)
PRÜFUNG

A

Das HAPA vereint erstmals motivationale und volitionale Prozesse zur Überbrückung der IntenDons-Verhaltens-Lücke
1.Risiko- wahrnehmung
2.Handlungsergebnis- erwartungen
3.Selbstwirksamkeit
4Intention
5.Planung (Handlungsplanung, Bewältigungsplanung)
6.Handlungs- kontrolle

Verhalten
Barrieren & Ressourcen

47
Q

Handlungspläne

PRÜFUNG

A

legen fest, wann, wo und wie ein Verhalten ausgeführt
wird
§ syn. Implementierungsintention (Gollwitzer, 1999)/
engl. implementation intentions
-mentale Verknüpfung von Verhalten
& situationsspezifischem Hinweisreiz (z.B. Event, Zeit und /oder Ort)
–> automatisiertes“ Auslösen des Verhaltens sobald
im Plan festgelegter Hinweisreiz Auftritt
§ syn. Ausführungspläne
(Sniehotta et al., 2005)/ engl. action plans

Kann unterschiedliches Format haben: Was-Wann-Wo-Wie-Struktur oder Wenn-Dann-Struktur

48
Q

Interventionsstudie mit Reha Patienten

A

Wann wo mit wem

und dann in eine wenn dann struktur besser merken und schneller abrufbar

49
Q

Warum sind Haandlungspläne effektiv?

PRÜFUNG

A

Handlungspläne helfen unseren Zielen (und Gedächtnis) auf die Sprünge
Hinweisreize + Verhalten(sziel)
1.Als Resultat entstehen mentale Situations-Verhaltens-Assoziationen
2.Personen können Hinweisreize aus Plan: besser erinnern & besser und schneller erkennen
3.Personen können geplantes Verhalten schneller aus dem Gedächtnis abrufen und (im Idealfall) zeitnah ausführen sobald der Hinweisreiz auftritt
4.künstlich herbeigeführte Gewohnheiten“ “Automatismus ohne Lerngeschichte“

50
Q

Bewältigungspläne - Strategien im Umgang mit Barrieren

Was tun, wenn etwas dazwischen kommt?

A

„Wenn es am Montag regnet,

dann gehe ich staRdessen mit meinen Freunden ins Fitnessstudio.“

51
Q

Handlungskontrolle ist

A

während einer Handlung relevant

  1. selbstregulative Strategie
  2. beschreibt die Prozesse, die während der konkreten Handlung zur Umsetzung selbst gesetzter Ziele wichtig sind
  3. Setzt sich aus 3 Facetten zusammen
  4. baut auf Feedback-Schleifenmodell der Selbstregulation auf
52
Q
Feedbackschleifen Modell/SelbstregulaDonstheorie
SelfregulaKon theory (Carver & Scheier, 1998)
A
Momentane Zustände (IST)
Vergleich mit Standard (Soll)
keine Diskrepanz ziel erreicht
Diskrepanz zum Sollwert
Aufgaben des Ziels (Diskrepanz zu groß)
Verhalten um Diskrepanz zu verringern
Selbstbeobachtung
53
Q

Handlungskontrolle umfasst 3 Facetten

PRÜFUNG

A

1) Bewusstheit der eigenen Ziele (engl. awareness of standards)
–> das intendierte Verhalten ist mental repräsentiert
„In den letzten vier Wochen habe ich mir immer bewusst gemacht, was meinAktivitätsziel ist.“
2) Selbstbeobachtung (engl. self-monitoring)
–> Vergleich von tatsächlichem mit intendiertem Verhalten
„In den letzten vier Wochen habe ich stets beobachtet, wieviel ich trainiere.“
3) Regulationsbemühungen (engl. self-regulatory effort)
–> Anstrengung, um das tatsächliche, dem intendierten Verhalten anzunähern „In den letzten vier Wochen habe ich alles dafür getan, wirklich regelmäßig zu trainieren.“

54
Q

Planung

A

Ex-Situ Strategien
Planung findet statt, bevor eine Person in der betreffenden Situation ist
Prospektive Bildung von Situations- Verhaltens-Kontingenzen
Bei Auftreten eines im Plan spezifizierten Situationsreizes soll geplante Handlung leichter erinnert und schließlich ausgeführt werden

55
Q

Handlungskontrolle

A

In-Situ Strategien
Handlungsbegleitend und nachbereitend
Person muss sich der Intention bewusst sein (Soll-Zustand)
Man muss über Ist-Zustand informiert sein und diesen mit Soll-Zustand vergleichen
Bei Diskrepanz soll Verhalten so reguliert werden, dass Diskrepanz verringert wird.

56
Q

Auf Grundlage des HAPAs lässt sich das Tragen von Mundschutzmasken vorhersagen

A
  • selbst HAPA nur 30%
  • 70 % unklar
  • motivationale Variablen 20% Varianzaufklärung
  • volitionale variablen 30%
  • wissen immer noch nicht genau was zu verhalten führt
57
Q

Volitionstheorien:

A

Theorien, die selbstregulative Strategien zur Überbrückung der Intentions-Verhaltens- Lücke annehmen.

58
Q

Modell-Atlas: Klassifikationskriterien

PRÜFUNG

A

Volition & Motivation

Kontinuierlich & Stufen/Stadien

59
Q
  1. Kontinuierliche Prädiktionsmodelle
  2. Dynamische Stadienmodelle
    Beide
A

Beschreiben, wie und unter welchen Bedingungen bestimmte Einflussfaktoren zusammenwirken und ein Kriterium (z.B. Absicht, mit dem Rauchen aufzuhören) beeinflussen.

60
Q

Bsp dynamische stadienmodelle

A

The Health Action Process Approach (HAPA) (Schwarzer, 1992)

61
Q

Interventionen basierend auf Kontinuumsmodellen

PRÜFUNG

A

drehen an allen „Schrauben“ gleichzeitig
§ Für alle Personen werden die gleichen Konstrukte als gleich wichtig bei der Intervention erachtet
§ Also: Alle erhalten die gleiche Intervention mit Strategien zur Förderung der gleichen Konstrukte
§ -> „one size fits all“ interventions Weinstein, Rothman, & Sutton, 1998
§ Beispiel: Förderung einer positiven Einstellung (z.B. TPB) zum Gemüse essen führt
BEI JEDEM zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass auch mehr Gemüse gegessen wird

62
Q

Stadienmodelle zeichnen sich durch 4 Kriterien aus
(Weinstein, Rothman & Sutton, 1998)
PRÜFUNG

A
  1. Personen lassen sich in verschiedene Stadien einteilen
  2. Es gibt eine eindeutige Anordnung der Stadien
  3. Personen im gleichen Stadium ähneln sich stark
  4. Personen in unterschiedlichen Stadien unterscheiden sich stark
    keine biologischen Stadien
    à Rückfälle sind möglich
63
Q

Interventionen basierend auf Stadienmodellen sind „maßgeschneidert“
PRÜFUNG

A

• Maßgeschneiderte (tailored) Interventionen für jedes Stadium
• Intervention nur dann hilfreich, wenn sie genau zu den stadienspezifischen
Bedürfnissen der Person passt
• Personen in unterschiedlichen Stadien profitieren von unterschiedlichen
Interventionen
• zielen darauf ab, Personen in „höhere“ Stadien zu befördern

64
Q

Maßschneiderung bringt Vorteile für Nutzer
Effizienz
PRÜFUNG

A

durch Maßschneiderung (sog. tailoring) mit verschiedenen Spezifitätsgraden
Personenàpersonalized
Stadien à tailored/matched
Zielgruppen à targeted
„One size fits all“
àhoher Nutzen / kurze Bearbeitungsdauer & relativ niedrige Kosten
àNachteil: Interventionen sind aufwendiger in der Entwicklung, Stadiennachweis erforderlich

65
Q
Das HAPA unterscheidet 3 Stadien, auf die eine Intervention maßgeschneidert
werden kann (Schwarzer, 1992)
A
1. Stadium
Unmotiviert 
Selbstwirksamkeit
Handlunsergebniserwartungen
Risikowahrnehmung
Zielsetzung
  1. Stadium
    Motivierte
    Planung
3. Stadium
Handelnde
Verhalten
Initiative
Aufrechterhaltung
Wiederherstellung
66
Q

Stadienalgorithmus

PRÜFUNG

A

Das MoFvaFonsstadium kann mit Hilfe eines sog. Stadienalgorithmus erfasst werden
Stadium der Verhaltensänderung: HAPA-Stadienalgorithmus (Lippke et al., 2009)
Sind Sie an mindestens 3 Tagen pro Woche in Ihrer Freizeit für mindestens 30 Minuten körperlich aktiv?
Damit ist geplante mäßige oder intensive Aktivität gemeint.
Hochschule für Gesundheit und Medizin
Nein, und ich habe es auch nicht vor.
Nein, aber ich denke darüber nach.
Nein, aber ich habe die feste Absicht dazu.
Ja, aber es fällt mir sehr schwer.
Ja, und es fällt mir leicht.

67
Q

Experimenteller Test für Stadienmodelle:
Matched-Mismatched Design
Prüfung

A
  1. vkjcnkc
68
Q

Es gibt 2 Kritikpunkte an Stadienmodellen

A
  1. Stadienmodelle simplifizieren die Komplexität menschlichen Verhaltens
  2. Willkürliche Einteilung von eigentlich kontinuierlichen Prozessen in diskrete KategorienàPseudostadien (wenn Stadien nach der Ausprägung einer kontinuierlichen Variable eingeteilt werden)
69
Q

Diskontinuitätsmuster sind ein Indikator für das Vorhandensein von Stadien

A

Sutton (2000, 2005)
Pseudostadien: alle Variablen eines Modells weisen ein kontinuierliches Muster über die Stadien auf
123 123 123
Evidenz für Stadien: wenn die Variablen Diskontinuitäten aufweisen

70
Q

Theory of Planned Behavior Fazit & take home message

A

Fazit:
•TPB ist zur Vorhersage und Erklärung verschiedener Gesundheitsverhaltensweisen erfolgreich eingesetzt worden (z.B. Armitage & Conner, 2001)
•Insgesamt ist die TPB empirisch gut bestätigt; große Anzahl empirischer Studien: siehe: http://www.people.umass.edu/aizen/tpbrefs.html
•Dennoch: Varianzaufklärung im Verhalten gering!
Take Home Message:
In der Vorhersageleistung für Intentionsbildung bewährt, bleibt jedoch in ihrer Vorhersageleistung für die Verhaltensänderung hinter volitionalen Modellen zurück.