VL10- Sozialisation im und durch Sport Flashcards
Die Anlage-Umwelt-Debatte
In welchem Maße wird die Entwicklung einer Person durch biologische Anlagen
oder aber durch gesellschaftliche Umwelteinflüsse bestimmt?
Sozialisationstheorie Anlage-Umwelt-Debatte
- Die Sozialisationstheorie stellt die soziale Umwelt in den Mittelpunkt
-Erfahrungs und Lernprozessen sind bedeutsame Einflüsse für die Entwicklung von Menschen - Der Einfluss von genetischen Anlagen wird nicht verneint!
-Sozialisationstheoretische Grundannahme: Inwieweit Anlagen zur Entfaltung kommen, hängt in grundlegender Weise von der sozialen Umwelt ab
➔Der Mensch wird also in erster Linie als ein »gesellschaftliches Produkt«
aufgefasst
Definition Sozialisation
»Sozialisation bezeichnet […] den Prozess, in dessen Verlauf sich der mit
einer biologischen Ausstattung versehene menschliche Organismus zu
einer sozial handlungsfähigen Persönlichkeit bildet, die sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt«
3 charakteristische Merkmale Sozialisation
1) Prozesshaftigkeit von Sozialisation
2) Dynamische Wechselwirkung zwischen Anlagen und sozialen Einflüssen
3) Person als handlungsfähiges Subjekt
Prozesshaftigkeit von Sozialisation
*Sozialisationsprozesse finden in jeder Lebensphase eines Menschen statt.
* Sozialisation stellt sich als ein den gesamten Lebenslauf umspannender, dynamischer Prozess dar.
* im Jugendalter wichtig für die Weiterentwicklung im Alter
* Prozess hört nie auf
Dynamische Wechselwirkung zwischen Anlagen und sozialen Einflüssen
- Menschen bringen spezifische Ausstattungen mit, entwickeln diese jedoch im Kontext konkreter gesellschaftlicher Bedingungen.
*Persönlichkeit, Charakter und Identität sind demnach Ergebnisse dieses Zusammenspiels - Das Verhältnis zwischen Umwelt und Mensch ist reziprok ➔ der Mensch nimmt Einfluss auf seine Umwelt und wird gleichzeitig von ihr beeinflusst
Person als handlungsfähiges Subjekt
- Personen setzen sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinander, wirken auf diese ein und nehmen damit selbst Einfluss auf den Prozess der eigenen Sozialisation
- Menschen als aktive Gestalter der eigenen Entwicklung ➔ »produktiv realitätsverarbeitendes Subjekt«.
- Realität wird in ganz unterschiedlicher Weise wahrgenehmen, interpretiert und verarbeitet ➔ Konstruktivismus
Innere vs. Äußere Realität
Innere Realität: genetische Anlagen, sowie körperliche und psychische Dispositionen
Äußere Realität: Gesamtheit der sozialen Einflüsse (z.B. Familie, Bildungs- und Erziehungseinrichtungen, Arbeitsbedingungen etc.)
Innere und äußere Realität stehen dabei in vielfältigen Wechselwirkungen
Sozialisation
wird als interaktionaler Prozess gekennzeichnet, über den sich Menschen in Interaktion mit anderen mit sozialen Rollen und Rollenerwartungen auseinandersetzen und Identität erwerben
* Sozialisationsprozesse stehen in engem Zusammenhang mit der Entwicklung
von Identität
Arten von Identität (2) und deren Prozesse (2)
Soziale Identität - Integration
Personale Identität - Individuation
Soziale Identität & Integration
= entwickeln Menschen in Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Anforderungen
*Erfordert die Integration in ein gesellschaftliches Ganzes, also die Anpassung an sozial relevante Normen.
Personale Identität und Individuation
Gleichzeitig (zur sozialen Identität) entwickeln Menschen eine personale Identität, die sie gewissermaßen unverwechselbar macht (Individuation)
Individuation und Integration
- sind jedoch keine gegensätzlichen Prozesse
- Personale und soziale Identität bzw. Integration und Individuation entwickeln sich parallel zueinander
- Soziale und personale Identität bündeln sich letztendlich in der Ich-Identität
Strukturmodell der Sozialisation von Geulen und Hurrelmann (1980)
Sozialisierung durch spezifische Strukturen und deren Relevanz (z. B. die Familie)
Ganz außen: die Gesellschaftsebene
➔ Institutionsebene
➔ Interaktionsebene
➔ Individualebene
An sich interagieren nur die Institutionen mit dem Individuum aber alles befindet sich in dem Gesellschaftssystem
4 Phasen der Sozialisation
- Primäre Sozialisation
- Sekundäre Sozialisation
- Tertiäre Sozialisation
- Quartäre Sozialisation