VL1 Flashcards

1
Q

Beschreibe den Emotionsbegriff

A

> Emotionen als Schnittstelle zwischen Umwelt und Organismus
Emotion ist eine Episode zeitlicher Synchronisation aller bedeutenden Subsysteme des Organismus
Antwort auf die Bewertung eines externalen oder internalen Reizereignisses, welches als bedeutsam für zentrale Bedürfnisse und Ziele des Organismus wahrgenommen wird (adaptiv)

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2
Q

welches sind die 5 Komponenten der Emotion und nenne je ein Beispiel am der Emotion Angst

A

> Kognition (Wahrnehmung, dass ich bedroht werde)
physiologische Regulation (Herzfrequenz)
Motivation (Flucht, Vermeidung)
motorischer Ausdruck (Augen weiten sich)
Gefühl (subjektive Komponente ->Introspektion)

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3
Q

Welches sind die frühen Emotionen bei Säuglingen und welchen Einflussfaktor spielt eine grosse Rolle bei der Ausdifferenzierung der Emotionen?

A

> Ganz frühe Emotionen bei Säuglingen:
- positive Valenz (inkl. Annäherungsmotivation)
- negative Valenz (inkl. Rückzugsmotivation)
Einflussfaktor: sensible und passende Kommunikation der Eltern hilft dem Kind, seinen emotionalen Ausdruck zu entwickeln

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4
Q

Welches sind die 4 Basisemotionen und welche werden noch dazugezählt?

A
> Basis:
- Angst
- Freude
- Wut
- Trauer
> Teilweise:
- Ekel
- Überraschung
- Interesse
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5
Q

Definiere die Basisemotionen (4)

A

> Universell
klar unterscheidbares Ausdrucksverhalten
Auch bei Primaten beobachtbar
Beim Menschen bereits sehr früh erkennbar

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6
Q

Beschreibe die Entwicklung der Freude und welche Funktion hat sie

A

> 1 Monat: Lächeln im Schlaf oder als Reflex bei sanfter Berührung
”Meilenstein” ab ca. 2-3 Monaten: soziales Lächeln (breites Lächeln, bei Kommunikation mit den Eltern oder anderen Personen)
Lachen: ab etwa 3-4 Monaten
Wichtige Funktion: Ausdruck von Freude ermutigt und verstärkt die Bezugspersonen Aufbau einer liebevollen, unterstützenden Beziehung

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7
Q

Beschreibe die Entwicklung der Traurigkeit/ Ärger

A

> Erste Monate: Ausdruck von unspezifischem Kummer (z.B. bei Hunger, zu viel oder zu wenig Stimulation)
Ab 4-6 Monaten: Mehr und intensiverer Ausdruck von Ärger
Voraussetzung: kognitive und motorische Entwicklung (Entwicklung zielgerichteten Verhaltens, bessere soziale Wahrnehmung)
Ärger wird belohnt: ist adaptiv bei der Zielerreichung bzw. Vermeidung unangenehmer Stimulation (muss erlernt werden)
Traurigkeit: wenn Kommunikation zwischen Bezugsperson und Säugling gestört ist, zeigen Säuglinge häufiger Traurigkeit statt Ärger

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8
Q

Beschreibe die Entwicklung der Furcht und welche Moderatoren des Fremdeln gibt es?

A

> Ab ca. 6 Monaten: z.B. bei unbekannten Spielgeräten und Personen
Fremdenangst (Fremdeln): Angst vor unbekannten Erwachsenen (9-12 Mte)
Moderatoren des Fremdelns:
- Gewohnte vs. ungewohnte Umgebung
- Verhalten der Bezugsperson gegenüber dem anderen Erwachsenen
Angst ist adaptiv: Vermeidung gefährlicher Situationen und Personen

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9
Q

Wie sollte man sich verhalten bei Kontakt mit Kleinkind?

A
> Distanz
> Kindgerechte kommunikation
> Augenhöhe
> Lächeln
> Etwas anbieten
> Mit der Mutter
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10
Q

Beschreibe die Entstehung komplexer Emotionen

A

> setzen einen bestimmten kognitiven Entwicklungsstand voraus
z.B. Schuldgefühl, Scham, Verlegenheit/Peinlichkeit, Stolz
werden auch als selbstbezogene/selbstaufmerksame Emotionen bezeichnet
treten ab ca. 18-24 Monaten auf, wenn das Kind ein rudimentäres Selbstkonzept entwickelt hat
Einflussfaktor: Anleitung durch Eltern/Bezugspersonen, in welchen Situationen Stolz, Schuld, etc. angemessen ist

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11
Q

Unterscheide Scham und Schuld (3)

A

> Scham
- Relevante Standards: soziale Normen (können moralische Normen sein, aber auch ästhetische oder Leistungsnormen)
- Fokus: stabiles Element des Selbstkonzepts (z.B. Fähigkeit)
- Motivationale Tendenz: Rückzug, Vermeiden, Leugnen
Schuld
- Relevante Standards: moralische Normen
- Fokus: spezifisches Verhalten
- Motivationale Tendenz: Um Verzeihung bitten, Wiedergutmachen

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12
Q

Beschreibe die selbstbezogenen Emotionen

A

> Ab der mittleren Kindheit beruhen die Emotionen Stolz und Schuld eindeutig auf Gefühl persönlicher Verantwortung
Kind hat nach Fehlverhalten Schuldgefühle, ohne dass ein Erwachsener anwesend sein muss
Adaptive Funktion von Stolz: motiviert zur Annahme neuer Herausforderungen
Adaptive Funktion von Schuld: motiviert zum Bemühen um Wiedergutmachung

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13
Q

Beschreibe die Entwicklung der selbstbezogenen Emotionen über die Lebensspanne

A

> 2 Prinzipien:
- positivitätsprinzip: Menschen lernen negative emotionen zu vermeiden und mehr positive Emotionen zu erleben
- maturitätsprinzip= Reifeprinzip: konstruktive Motivationen emotionen nehmen zu
Zwischen 10-30: Mehr heuristischer Stolz (Überheblichkeit) und scham
Ab 30 Knick: alles gleich
Zwischen 60-85: mehr authentischer Stolz, Schuld und Scham

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14
Q

Beschreibe das erkennen der Emotionen anderer bei Kleinkinder anhand eines Beispielexperiment

A

> Ab 4-6 Monaten kann ein Säugling mehrere Emotionen am Gesichtsausdruck einer Person erkennen (z.B. fröhlich vs. traurig)
Beispielexperiment
- Es werden je zwei Videoaufnahmen der Mütter von Säuglingen gemacht. Im ersten Video erzählt die Mutter etwas Fröhliches, im zweiten etwas Trauriges.
- Den Säuglingen werden die zwei Videos auf nebeneinander stehenden Bildschirmen gezeigt. Es ist nur der Ton eines der Videos zu hören (zeitlich leicht versetzt, so dass das passende Video nicht aufgrund der Lippenbewegungen zu erkennen ist).
- Säuglinge schauen vor allem auf das Video, zu dem Ton gehört.

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15
Q

Beschreibe die soziale Bezugnahme

A

> Ab 8-10 Monaten (social referencing)
in ungewissen Situationen aktive Suche nach emotional bewertenden Informationen vertrauter Personen
Auch aus diesem Grund sichere Bindung zu Bezugsperson wichtig: Nähe der Bezugsperson und Möglichkeit der sozialen Bezugnahme gibt Sicherheit im Explorationsverhalten
Bsp. visuelle klippe

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16
Q

Beschreibe das Verstehen von Emotionen und welche Einflussfaktoren es gibt (5)

A

> Je älter Kinder werden, desto besser können sie Ursachen und Folgen von Emotionen einschätzen
Einflussfaktoren:
- Kognitive Entwicklung
- Soziale Erfahrungen des Kindes
- Sensibilität der Bezugspersonen
- Bereitschaft der Bezugspersonen, über Emotionen zu sprechen
- Positive Beziehung mit Eltern und Geschwistern

17
Q

Beschreibe das Lernen von display rules

A

> Kulturell akzeptierte bzw. erwünschte Formen des Emotionsausdrucks
Hängt ab vom Setting, von der eigenen Rolle, von der Beziehung mit den anwesenden Personen, etc.
Beispielsweise wird in westlichen Kulturen offener Emotionsausdruck positiver bewertet als in ostasiatischen Kulturen

18
Q

Beschreibe die Emotionsregulation

A

> Definition: Emotionalen Zustand so mittels bestimmter Strategien regulieren, dass aktuelle Ziele erreicht werden können
Gute Emotionsregulation wichtig für befriedigende Beziehungen mit anderen

19
Q

Beschreibe die Emotionsregulation im Säuglingsalter

A

> Säuglinge abhängig von beruhigenden Interventionen der Bezugspersonen
Individuelle Unterschiede bei der Emotionskontrolle zeigen sich jedoch bereits im Säuglingsalter
Ab 4-6 Monaten entwickelt sich Fähigkeit, sich selbst abzulenken, um Emotionen zu kontrollieren

20
Q

Beschreibe die Emotionsregulation im Kleinkindalter und mittlere Kindheit

A

> Emotionsregulation verbessert sich stark
Beispiele: willentliche Steuerung sensorischen Inputs, Selbstinstruktionen, Veränderung von Zielen
Modelllernen bei Eltern und ggf. Geschwistern
Gespräche und Erklärungen durch Eltern
Beispiel: Kind auf schwierige Situation vorbereiten; ihm Strategien anbieten, wie es Ängste bewältigen kann

21
Q

Emotionsregulationsmodell von Gross

A

???