VL 9: Romantische Beziehungen Flashcards
Beschreibe die Entwicklung der Offenheit gegenüber Eltern, FreundInnen und romantischen PartnerInnen
> Eltern:
- Offenheit bis 5. Klasse am höchsten, Jugend tief und danach wieder steigend
Freunde:
- Offenheit steigt bis in die 10. klasse, danach stagnierend bis ledig und bei verheiratet senkend
Romantische Partner:
- konstant steigend
Ähnlichkeit als Einflussfaktor?
Romantische Partner sind sich tendenziell ähnlich
- Persönlichkeit
- Einstellungen, Werte
- Beliebtheit
- Körperliche Attraktivität
- Bildungsziel
- Intelligenz
Beschriebe die Studie von Watson bezüglich der Ähnlichkeit von Partner
> signifikant bei: - Religiosität - politisches Konservatismus - Vokabular - IQ > Werthaltungen: - Familienleben - Zeit zusammen verbringen - neue Erfahrungen - Selbst-Disziplin - Ambition - Traditionalität - religion - Konsistenz und Routine - politisches Bewusstsein - Gesundheit > Persönlichkeitseigenschafteh: - Extraversion - Negativer Affekt - Ego Resiliency - Avoidance
Mögliche Gründe für das Bestehen von Ähnlichkeit
> Selektive Partnerwahl
- Ähnlichkeit macht potentielle Partner attraktiv
- Effekt bestätigt: Kleine bis mittlere Effekte im Sinne von “Gleich und gleich gesellt sich gern”, jedoch keine Effekte im Sinne von “Gegensätze ziehen sich an”
Soziale Homogamie
- Partner sind sich ähnlich, nicht weil Ähnlichkeit attraktiv ist, sondern weil sie häufig aus dem gleichen sozialen Kontext stammen (soziale Schicht, Wohnquartier, Religion, ethnische Zugehörigkeit) und sich Personen innerhalb von sozialen Kontexten tendenziell ähnlich sind
- Effekt wenig bestätigt
Konvergenz von Partnern
- Partner werden sich im Verlauf der Beziehung ähnlicher (aufgrund von gemeinsamen Umwelteinflüssen und gegenseitigem Einfluss)
- Effekt bisher wenig untersucht: vermutlich kleiner Effekt in Richtung von mehr Ähnlichkeit
Beschreibe die Evolutionspsychologische Theorie
> Menschen neigen dazu, Personen auszuwählen, die sich durch “gute” Gene auszeichnen (d.h. Anlagen, die in der vorherrschenden Umwelt der evolutionären Vergangenheit für Überleben und Reproduktion von Vorteil waren)
Dies geschieht unbewusst anhand von Indikatoren, die mit dem Vorhandensein von günstigen Genen korreliert sind
Die Korrelation zwischen Indikatoren und günstigen Genen muss nicht perfekt sein, sondern lediglich gut genug, um wirksam im Sinne der natürlichen Auslese zu sein
Wichtig: Theorie ist deskriptiv, nicht normativ (d.h., Theorie beschreibt, gibt jedoch nicht vor, wie Partnerwahl sein soll)
Beschreibe Evolutionspsychologisch plausible Indikatoren
> Indikatoren für Gesundheit: Taille/Hüfte-Index, Körpergrösse von Männern, Gesichtssymmetrie (Merkmale der physischen Attraktivität)
Indikatoren für Ressourcenreichtum: Bildung, Status, Einkommen, Besitz (Merkmale des sozialen Status)
Indikatoren für neurophysiologische Effizienz: Wortschatz, Humor, Wissen, Kreativität (Merkmale der Intelligenz)
Indikatoren für Fähigkeit zu kooperativen Beziehungen: Moralische Integrität, Freundlichkeit, Anpassungsfähigkeit, Grosszügigkeit (Merkmale der Persönlichkeit)
Beschreibe die Unterscheidung von ultimaten und proximaten evolutionspsychologische Erklärungen
> Ultimate Erklärung: Beschreibung, wie sich Individuen unter den angenommenen Umweltbedingungen der evolutionären Vergangenheit hätten verhalten sollen
> Proximate Erklärung: Identifikation eines psychologischen Mechanismus, der Individuen dazu brachte, sich tatsächlich so zu verhalten
Ultimate Erklärungen müssen stets durch proximate Erklärungen ergänzt sein, damit sie überzeugend sein können
Beschreibe die Messung “guter” Partnerschaften
> Häufig verwendete Kriterien
- Zufriedenheit mit der Partnerschaft
- Stabilität der Partnerschaft (Weiterbestehen der Partnerschaft nach längeren Zeiträumen)
Messung der Partnerschaftszufriedenheit
- Direkte Erfragung: “Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Partnerschaft?” auf mehrstufiger Antwortskala von “sehr unzufrieden” bis “sehr zufrieden”
- Skalen mit mehreren Items; z.B. Relationship Assessment Scale (RAS) von Hendrick (1988)
Beschreibe den Entwicklungsverlauf von Partnerschaftszufriedenheit
> Inkonsistente Befundlage
- In manchen Studien steigt Partnerschaftszufriedenheit im Verlauf des Erwachsenenalters leicht an, in anderen sinkt sie und wieder andere Studien berichten U-förmige Verläufe
- Befunde sind inkonsistent, auch wenn Partnerschaftszufriedenheit als Funktion der Beziehungsdauer (anstatt des Alters) untersucht wird
- Natürlich bestehen grosse individuelle bzw. Paar-Unterschiede im Entwicklungsverlauf