VL 9 (Grenzen überschreitender Kinderschutz – Das Recht als Rahmung für das professionelle Handeln) Flashcards

1
Q

Wie lauten die 3 Rahmenbedingungen des Kinderschutzs?

A
  • Kinder- und Jugendhilfe: SGB VIII
  • Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen: SGB VIII
  • Kinder- und Jugendpsychiatrie: BGB, PsychKG, FGG.
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2
Q

Wie lauten die 4 Zentralen Ideen von Kinderschutz?

A
  • Erziehungsprimat der Eltern (Art. 6 GG)
  • Wächteramt des Staates (Art. 6 GG)
  • Unterscheidung von Kindern mit und ohne Behinderung
  • Präventionsgedanke und Familienorientierung
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3
Q

Wie lautet das “wichtigstes” Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland Art 6?

A

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze des staatlichen Ordnung

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4
Q

Wie beeinflussen politische und institutionelle Rahmenbedingungen den strukturellen Ausbau von Hilfesystemen in einer Großregion?

A

bestimmen den strukturellen Ausbau von Hilfesystemen in einer Großregion. Sie führen zu regionaltypischen Hilfsangeboten, die, wenn unzureichend, grenzüberschreitende Hilfeverläufe auslösen, um den Bedarf in benachbarten Regionen mit anderen Versorgungsstrukturen zu decken

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5
Q

Welche Auswirkungen haben regionale Versorgungslücken auf den sozialen Dienstleistungssektor?

A

führen zu grenzüberschreitenden Versorgungsströmen in andere Länder der Großregion und bilden dadurch relativ dauerhafte Märkte im sozialen Dienstleistungssektor. Diese Märkte sind gekennzeichnet durch spezialisierte organisationale Überweisungs- und Bearbeitungsroutinen, die zur Stabilisierung der Dienstleistungsangebote beitragen

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6
Q

Wie lauten die 3 Determinanten und Logiken der Verläufe?

A
  • Strukturelle Aspekte
  • Sozialpädagogische Aspekte
  • Adressat*innenspezifische Aspekte
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7
Q

Wie lauten die 7 Phasen des Grenzen überschreitenden Kinderschutzes?

A
  1. “Vor-Fall” -> Incident
  2. Problemklärung und Lösungssuche
  3. Vorbereitung
  4. Fallübergabe
  5. Grenzüberschreitende Fallbearbeitung
  6. Fallrückübergabe
  7. Weiterbearbeitung im Entsendeland
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8
Q

Wie werden transnationale Fälle in professionellen Praktiken wahrgenommen?

A

werden als Chance gesehen, durch Erweiterungstendenzen wie Förderung und Entwicklung sowie Ausbau der Fähigkeiten zu profitieren

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9
Q

Was impliziert das Verständnis einer gemeinsamen Fallbearbeitung?

A

bedeutet, dass Fachkräfte in der kooperativen Bearbeitung voneinander lernen und gemeinsam wachsen, was die Qualität der Falllösung verbessert

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10
Q

Wie wird Nicht-Wissen und Unsicherheit in der transnationalen Fallbearbeitung genutzt?

A

werden als Raum für persönliche Weiterentwicklung begriffen. Transnationaler Austausch ermöglicht wechselseitige Lern-, Entwicklungs- und Anerkennungsprozesse

-> Auseinandersetzung mit „den/m Anderen“ als Zugewinn nutzen

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11
Q

Wie beeinflussen kulturelle Leitbilder von Familie und Kindheit die Fallkonstruktionen im Kinderschutz?

A

Aufgrund unterschiedlicher kultureller Leitbilder von Familie und Kindheit entstehen in der Praxis des Kinderschutzes parallele und teils divergierende Fallkonstruktionen zwischen den beteiligten Akteuren. Diese unterschiedlichen Vorstellungen und Vorgaben von Kinderschutz führen zu variierenden Interpretationen und Herangehensweisen in der Behandlung und Beurteilung von Fällen, was die Koordination und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren komplex gestaltet

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12
Q

Welche Erwartungen haben Familien an das Hilfesystem im Kinderschutz?

A
  • Hoffnung auf schnelle passende Hilfeform und neue Perspektiven des Hilfesystems, „Durchbruch“ im Hilfeverlauf
  • Häufig „letzte Chance“
  • Eltern verlassen sich auf die Entscheidung von Fachkräften, da sie in der Regel kaum über Kenntnisse der Kinderschutzsystems im anderen Land verfügen
  • Längerfristige Perspektive sind den Familien oft nicht klar
  • Im Fall der „Systemwechsel-Familie“: Hoffnung, sich behördlichen Einflüssen zu entziehen, in Ruhe leben zu können und oder von anderen Hilfesystem zu profitieren
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13
Q

Welche Wahrnehmung geben institutioneller Akteur*innen?

A
  • Bedrohend, wenn es sich um autoritative Verhältnisse handelt und die Eingriffe in das Sorgerecht bevorstehen.
  • An Grenzen stoßend, wenn Möglichkeiten in des Hilfesystems innerhalb einer Region der Großregion ausgeschöpft sind.
  • Kooperativ, wenn eine Beteiligung an der transnationalen Hilfeplanung stattfindet und vertrauensvolle Arbeitsbeziehungen bestehen.
  • Intransparent und unnahbar, wenn Akteur*innen den Eltern nicht bekannt sind und/oder intransparente Entscheidungen treffen.
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14
Q

Welche Bedürfnisse & Wünsche besitzen Eltern an das Hilfesystem im Kinderschutz?

A
  • Regelmäßiger Kontakt
  • Rückkehroption (Schule, Ausbildung)
  • Entwurzelung aus dem sozialen Umfeld verhindern
  • Bessere Vernetzung aller Akteur*innen
  • Umfassendere Partizipationsmöglichkeiten
  • Vereinfachung bürokratischer Vorgänge (z. B. Versicherungen, Ummeldungen…).
  • Mehr Transparenz im Prozess
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15
Q

Welche Rolle spielen Offenheit, Transparenz und Partizipation im grenzüberschreitenden Kinderschutz?

A

Offenheit, Transparenz und Partizipation aller am Fall beteiligten Akteure sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und effektive Lösungen gemeinsam zu entwickeln.

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16
Q

Was bedeutet eine ganzheitliche Fallbetrachtung im Kontext des Kinderschutzes?

A

bedeutet, den Fall als Ganzes zu sehen und eine gemeinsame Fallkonstruktion sowie gemeinsame Ziele in einer kooperativen und wertschätzenden Weise zu erarbeiten

17
Q

Warum ist der Verzicht auf Deutungshoheiten wichtig?

A

ermöglicht eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren und fördert die Entwicklung gemeinsamer Perspektiven und Lösungen

18
Q

Was umfasst eine langfristige und realistische Planung im Kinderschutz?

A

beinhaltet die Berücksichtigung einer Rückkehrperspektive und der notwendigen Anschlusshilfen, um den Hilfeverlauf nachhaltig zu gestalten.

19
Q

Welche Bedeutung hat die Bereitschaft zu lernen und sich auf andere Kulturen einzulassen?

A

ist essenziell für die Anpassungsfähigkeit und Effektivität in der transnationalen Arbeit

20
Q

Wie wird das Kind mit seiner Familie in die Planung einbezogen?

A

ins Zentrum der Planung zu rücken und sie kontinuierlich und angemessen zu beteiligen, stellt sicher, dass ihre Bedürfnisse und Perspektiven berücksichtigt werden

21
Q

Wie sollten grenzüberschreitende Maßnahmen im Kinderschutz betrachtet werden?

A

sollten nicht als „schnelle Problemlösungen“ angesehen werden, sondern aus pädagogisch begründeten Gesichtspunkten erfolgen, um das Wohl des Kindes optimal zu fördern