VL 3 (Sozialpädagogik als Wissenschaft) Flashcards

1
Q

Was sind Disziplinen und Professionen?

A

Disziplinen = Wissenssysteme

Professionen = Handlungssysteme

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Q

Was sind die Grundlagen der Wissenschaft?

A
  1. Grundformen menschlicher Kultur & Sozialpädagogik
    = Helfen, Erziehen, Bilden
  2. umfasst gezielte, systematische, kritische & reflektierte Erkenntnisgewinnung
  3. Sozialpädagogik = eine Grundlagenwissenschaft & Handlungswissenschaft
  4. Verhältnis der SP zu ihren Bezugswissenschaften beschreibt sich
    = Multi- und Interdisziplinarität
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3
Q

Was hat eine Theorie der SP zu erfüllen nach Bormann? (4)

A
  1. Definition des Gegenstands
  2. Erkennbar erkenntnis- & wissenschaftstheoretischer Zugang
    (Beobachtung, Empirie…)
  3. Gegenstand sind für Dritte überprüfbare Aussagen
    (man soll die Schritte zu Theorie nachvollziehen können)
  4. Die Aussagen bilden ein Aussagesystem
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4
Q

Was hinterfragt man bei der Definition des Gegenstands?

A

Ist der Gegenstand der SA wirklich soziale Probleme oder doch eher die Lebenswelt von Menschen?

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5
Q

Welche 5 Beispielsweisen Theorien gibt es in der Sozialpädagogik?

A
  1. Theorie der industriegesellschaftlich gerahmten Erziehungswirklichkeit (Klaus Mollenhauer)
  2. Theorie der Alltags- und Lebensweltorientierung (Hans Thiersch)
  3. Theorie der Unterstützung zur Lebensbewältigung (Lothar Böhnisch)
  4. Theorie der Dienstleistungsorientierung (Thomas Olk, Andreas Schaarschuch)
  5. Theorie der reflexiven Sozialpädagogik (Bernd Dewe, Hans Uwe Otto)
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6
Q

Warum muss man sich mit Theorien befassen?

A
  • Ohne Theorien kann es kein Verständnis von sozialen Situationen geben
    (= personenbezogene Antwort)
  • Ohne Theorien kann ich kein Verständnis der Praxis der Sozialpädagogik erlangen. Theorie hilft Praxis reflektieren zu können
    ( = wissenschaftsorientierte Antwort)
  • Ohne Theorien kann es kein methodisches Handeln in der Praxis geben. Theoretisches Wissen kann über Handlungskonzepte in Praxiswissen überführt werden
    ( = handlungstheoretische Antwort)
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7
Q

Was für Eigenschaften/Aufgaben haben Theorien?

A

-> Geben Antworten auf die gesellschaftliche Funktion der Sozialen Arbeit

-> Ermöglichen soziale Situationen zu verstehen & zu erklären

-> Fragen nach den Lebensperspektiven der Adressaten

-> Positionieren sich gegenüber anderen Wissenschaften & Professionen (& ermöglichen sich abzugrenzen)

-> Werden benötigt, um das professionelle Handeln begründen & legitimieren zu können

-> Klären das Theorie – Praxis – Verhältnis

-> Ermöglich das methodische Handeln in der Praxis

-> Das Fallverstehen ist Bestandteil / Voraussetzung für das professionelle Handeln

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8
Q

Welche 3 “Antworten” gibt es, wenn man sich mit Theorien befasst?

A
  1. Personenbezogene Antwort
  2. Wissenschaftsorientierte Antwort
  3. Handlungstheoretische Antwort
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9
Q

Aus welchen 3 Begriffen definiert sich die “Professionalisierung”?

A
  1. Verberuflichung: Nachweis einer anerkannten Qualifikation
  2. Verfachlichung Nachweis einer einschlägigen Qualifikation
  3. Akademisierung: Nachweis eines Studiums
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10
Q

Was heißt Professionalisierung?

A
  • hat das Verhältnis zw. Wissenschaft (Disziplin) & beruflicher Praxis (Profession)

-> Voraussetzung für professionelles Handeln = Wissen!

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11
Q

Welche 5 Wissensformen gibt es?

A
  • Wissenschaftliches Wissen
  • Praxiswissen
  • Erfahrungswissen
  • Routinewissen
  • Begründungswissen
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12
Q

Welche 3 Dimensionen gibt es in der Handlungskompetenz?

A
  1. des Wissen
  2. des Könnens
  3. der Haltung = Zentrale Dimension
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13
Q

Wie lässt sich die Dimension “des Wissen” der Handlungskompetenzen beschreiben?

A
  1. Beobachtungs- & Beschreibungswissen,
  2. Begründungswissen & Erklärungswissen & methodisches Wissen,
  3. Handlungs- & Interventionswissen
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14
Q

Wie lässt sich die Dimension “des Könnens” der Handlungskompetenzen beschreiben?

A
  1. Kommunikationsarbeit & methodisches Handeln, Vernetzungsfähigkeit,
  2. Empathie Fähigkeit,
  3. Fähigkeit zum methodischen Handeln
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15
Q

Wie lässt sich die Dimension “der Haltung” der Handlungskompetenzen beschreiben?

A
  1. Reflexion individueller Wertestandards
    z.B. Schuld & Verantwortung,
  2. Professionelle Distanz,
  3. Orientierung des beruflichen Werte Standards & Autonomie,
  4. Wertschätzende Haltung,
  5. Reflektierter Einsatz beruflicher Haltung der SP (Disziplinierte Heimat))
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16
Q

Was kennzeichnet die Professionalisierung?

A
  • sozialgeschichtliche Entwicklung einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu dem eigenen Hauptberuf
  • Entstehung eines neuen Berufes
  • ein Prozess, in dem ein Beruf sich in einer Profession umwandelt
  • Zunahm des Anteils von Erwerbstätigen, die einen professionellen Beruf ausüben
  • ein Prozess „zunehmender Verwirklichung von Selbstbestimmung & Selbstherrschaft für bestimmte Gruppen oder als Prozess zunehmender Befreiung von Fremdbestimmung & Fremdbeherrschung“
17
Q

Wie sehen die Etappen der Professionalisierungsdebatte aus?

A
  • Zu Beginn stehe gesellschaftstheoretische Professionsansätze im Mittelpunkt, die die Position von Professionen im gesellschaftlichen Kontext beleuchten.
  • Es folgen handlungstheoretische Professionskonzepte, die innere Logik professionellen Handelns beleuchten.
18
Q

Wie lauten die 3 Phasen des Verhältnis von Theorie & Praxis im Wandel & ihre Wirkung?

A
  1. Konzept der altruistisch Helfenden
  2. Phase der Sozialingenieurin / des Sozialingenieurs
  3. Stadium der stellvertretenden Deutenden
19
Q

Was versteht man unter dem “Konzept der altruistisch Helfenden””?

A
  • berufliches Handeln basiert auf Erfahrung, Persönlichkeitseigenschaften, eine für Berufspraxis geeignete Haltung.
  • Theorien sind geronnene und konzeptualisierte Erfahrungen
20
Q

Was versteht man unter der “Phase der Sozialingenieurs*in”?

A
  • Wissen soll für die Entwicklung von Programmen, Konzepten, Methoden, Verfahren genutzt werden
    (=direkt praktische Nützlichkeit; auch: wissenschaftlich ausgebildete Praktiker)
  • Bis heute aktuell in den Konzeptionen einer Sozialen Arbeit als Handlungswissenschaft)
  • Jeder Mensch braucht individuelle Unterstützung
21
Q

Was versteht man unter dem “Stadium der stellvertretenden Deutenden”?

A
  • Verhältnis von Theorie + Praxis nicht als Einheit, sondern als Differenzverhältnis -> Professionalisierungstheorie von Oevermann (1996).
  • Wissenschaftliches Wissen dient dem Erklären der Welt und kann nicht für praktische Problemstellungen angewandt werden.
    -> Praktisches Problemlösungswissen ist praktisches Erfahrungswissen.
  • Gemeinsames Fallverstehen entwickeln (SP & Adressat)
    -> nicht dem Adressaten das Problem vorwegnehmen / aufstellen
22
Q

Wie lauten die 3 Zentralen Befunde der Verwendungsforschung?

A
  1. Praxis nutzt wissenschaftliches Wissen autonom
  2. Umgang mit theoriegeleitet gewonnenem & methodisch geprüftem Wissen folgt der Eigenlogik der Praxis
  3. Wissenschaftliches Wissen wird nach für die Handlungspraxis erstellten Relevanzkriterien umformuliert, verwandelt, angewendet & kompatibel gemacht

-> man benutzt Theorien, um sein eigenes Handeln zu rechtfertigen

23
Q

Wie lauten die 5 Komponenten des professionellen Handelns?

A
  1. Orientierung an wissenschaftlicher Rationalität
  2. Die funktionale Spezifität
  3. Das Prinzip des Universalismus
  4. Eine Art Solidaritätsbeziehung
  5. (Selbst-) Reflexivität
24
Q

Was versteht man unter dem Prinzip des Universalismus?

A
  • dem Klienten wird ohne Ansehen der Person geholfen, weil ein Problem vorliegt, für dessen Bearbeitung der Professionelle eine Kompetenz vorweist
25
Q

Was versteht man unter der Art einer Solidaritätsbeziehung?

A
  • der Klient vertraut dem Professionellen in Hinblick auf dessen Absichten & der Professionelle trägt sein bestes zur Lösung des Problems bei
26
Q

Wie lauten die Beruflichen Anforderungen in der Sozialpädagogik?

A
  • Reflektierte Parteilichkeit & hilfreiche Kontrolle als Vermittlung zwischen Individuum & Gesellschaft
  • Entwicklung realisierbarer & herausfordernder Ziele angesichts ungewisser Erfolgsaussichten in unterstrukturierten Tätigkeitsfeldern
  • Aufgabenorientierte, partizipative Beziehungsgestaltung & begrenzte Hilfe in alltagsnahen Situationen
  • Multiprofessionelle Kooperation & Vermittlung von Dienstleistungen bei unklarem / umstrittenem beruflichem Profil
  • Weiterentwicklung der institutionellen & infrastrukturellen Rahmenbedingungen eines wohlfahrtsstaatlich nachrangig tätigen Berufes
  • Nutzung ganzheitlicher & mehrperspektivischer Deutungsmuster als Fundament entwicklungsoffener Problemlösungsansätze auf empirischer Basis

-> Wissen was auf einen Zukommt

-> Umgang mit Ungewissheit, Grenzfälle (Kein Weiterkommen)