VL 8: Partizipation und Fairness Flashcards
Definition Organisation
• ein soziales Gebilde
• welches dauerhaft ein Ziel verfolgt und
• eine formale Struktur aufweist,
• mit deren Hilfe Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden sollen
• Organisationen werden gebildet, um Aufgaben gemeinschaftlich zu bewältigen,
• weil sie nur kollektiv erfüllbar sind oder so wirksamer
oder wirtschaftlicher zu lösen sind
Partizipation
= Mitbestimmung von Beschäftigten
= > die Einbeziehung der Beschäftigten in die Entwicklung und operative Ausführung von Prozessen in Organisationen.
• De jure – De facto: rechtlich / tarifvertraglich festgelegt vs. praktiziert
• Direkt – indirekt: direkter Einbezug oder Wahl von Repräsentanten
• Intensität: von Information bis umfassenden Entscheidungsbefugnissen
• Inhalt / Reichweite: Ökonomische Entscheidungen,
Personalentscheidungen
• Ebenen
= Dimensionen von Partizipation
Intensität von Partizipation
= man geht von wenig zu viel
(1) Nicht beteiligt (keine oder wenig Information wird geteilt)
(2) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben
(3) Informationen werden vor einer Entscheidung gegeben
und es kann Stellung dazu genommen werden
(4) Meinung wird berücksichtigt
(5) An Entscheidung gleichberechtigt teilhaben
(6) Eigenständig entscheiden
- Arbeitsplatz: Handlungsspielraum, Freiheitsgrade, Kontrolle
- Gruppe: Qualitätszirkel, betriebliche Problemlösegruppen, Gesundheitszirkel, Projektgruppen, Teilautonome Arbeitsgruppen
- Abteilungen: Partizipatives Management
- Betrieb/Unternehmen: Industrielle Demokratie
- Konzern: Konzern-, Betriebsrat, Aufsichtsrat
- Kunde: Partizipative Produktentwicklung
= Ebenen von Partizipation
Betriebsrat
• Im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) sind die
Rechte auf eine Arbeitnehmervertretung niedergelegt.
• BetrVG §7: Ab 5 Beschäftigten besteht das Recht
einen Betriebsrat zu wählen. Wahlberechtigt sind
Personen über 18 Jahren der Belegschaft sowie auch
Zeitarbeitnehmer, die länger als 3 Monate im Betrieb
arbeiten
• BetrVG §8: Wählbar sind alle Wahlberechtigten, die
mindestens seit 6 Monaten im Betrieb beschäftigt sind.
• BetrVG §9: Größe des Betriebsrates richtet sich nach der Anzahl der wahlberechtigten Personen
• BetrVG §13: In der Regel wird der Betriebsrat für 4 Jahre gewählt.
= Indirekte Partizipation
- Handlungs- und Entscheidungsspielraum
- Vollständige Tätigkeiten
- Effizienz/Produktivität
- Arbeitszufriedenheit, Commitment, Leistungsbereitschaft
- Gesellschaftliches Engagement
- Motivation zu selbstbestimmtem Handeln
- Steigerung Kompetenzen/Fähigkeiten
= Auswirkungen von Partizipation
Kognitiver Erklärungsansatz
• werden mehr Informationen ausgetauscht
• Entwicklung eines gründlicheren Problemverständnisses
• Entscheidungen besser da Mitarbeiter ihr eigenes Wissen/Erfahrungen
einbringen können
• Umsetzung von Entscheidung wird verbessert
• Erweiterung der Qualifikation
= Partizipation wirkt sich direkt auf die Produktivität aus
(Zufriedenheit ist Nebenprodukt)
Motivationaler/Affektiver Erklärungsansatz
• durch Partizipation werden Bedürfnisse höherer Ordnung befriedigt (z.B. Autonomie, Selbstbestimmung, Anerkennung, Gleichberechtigung)
• Förderung von Kooperationsbereitschaft, Anwachsen von Motivation und Reduktion von Widerstand
• Partizipation hat v.a. bei jenen positive Auswirkungen, wo Bedürfnisse nicht durch andere Aspekte der Arbeit befriedigt werden
= > Partizipation wirkt sich zunächst auf die Zufriedenheit und Motivation aus, als Folge dann auf die Produktivität aus
Auswirkungen von Partizipation
- Kognitiver Ansatz:
- > Partizipation macht Produktivität, die den Arbeitnehmer dann zufriedener macht und ihn mehr Motiviert
- Motivationaler Ansatz:
- > Partizipation macht zufriedenheit und Motivation, die dann zu mehr Produktivität führt
• Arbeitszeitausdehnung (selbstverordnete Überstunden)
• Überforderung
• Es besteht die Möglichkeit, dass Partizipationserwartung frustriert wird -Bezug zum Kontext der gelernten Hilflosigkeit
• evtl. negative Laufbahn-Implikationen für Interessenvertretung
• Konflikt zwischen direkter und indirekter Mitbestimmung
= Negative Auswirkungen von Partizipation
Organisationale Demokratie
• Teilhabe nicht nur an operativen Entscheidungen sondern auch an taktischen und strategischen Unternehmensentscheidungen
• Förderung des unternehmerischen Denkens und Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
• Förderung humanistisch motivierter Ziele
(Persönlichkeitsentwicklung)
• Förderung wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Ziele
Vor- und Nachteile der Organisationale Demokratie
- Vorteile:
Demokratische Organisationsformen bei der Arbeit haben allgemeine Wirkungen von Partizipation
• Daneben können demokratische Organisationsformen auch zur Förderung des allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Engagement der Beschäftigten beitragen - Nachteile:
• Arbeitszeitausdehnung (selbstverordnete Überstunden)
• Überforderung
• Es besteht die Möglichkeit, dass Partizipationserwartung frustriert wird -Bezug zum Kontext der gelernten Hilflosigkeit
• evtl. negative Laufbahn-Implikationen für Interessenvertretung
• Konflikt zwischen direkter und indirekter Mitbestimmung
Fairness
= Organisationale Gerechtigkeit beschreibt Bewertungen bezogen auf die faire Verteilung von Ressourcen (Distributive Fairness), auf Verfahrensprozesse (Prozedurale Fairness) sowie zwischenmenschliche Interaktionen (Interaktionale Fairness). Diese Bewertungen können, müssen aber nicht mit „objektiver“ Gerechtigkeit, im Sinne allgemeiner Normen oder Gesetze, übereinstimmen.“
= Es geht darum das etwas als Fair erlebt wird
- > Gerechtigkeit/ Fairnes als subjektives Konstrukt (Wahrnehmung) operationalisiert
Instrumentalitätsannahme
= Gerechtigkeit ist relevant um unsere Eigeninteressen durchzusetzen
• in sozialen Tauschprozessen den bestmöglichen individuellen Gewinn zu erzielen
• Geht langfristig nur über Kooperation
• Grundannahme: rational handelnder Mensch
- > Kontrollstreben und Maximierung eigener Vorteile