VL 4 & 5: Stress Flashcards
Stress aus verschiedenen Blickwinken
• Stress als Reiz (Situationsbezogenes Modell)
• Stress als Reaktion (Personenbezogenes Modell)
- > gestresst
• Stress als transaktionaler Prozess
• Negative oder neutrale Stressdefinition
Stress Definition
= Stress ist ein Ungleichgewichtszustand zwischen den
Anforderungen der Umwelt (hier den Arbeitsanforderungen) und den allgemeinen persönlichen
Leistungsvoraussetzungen oder –möglichkeiten
- > unter der Voraussetzung, dass dieses Ungleichgewicht als persönlich bedeutsam wahrgenommen und als
unangenehm erlebt wird.
Was sind Stressoren?
= Auslöser von Stress
• Individuell verschieden
• Faktoren, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Stress auslösen:
- Life events (kritische Lebensereignisse)
-> Trennungen, Verluste
- “daily hassles“ (alltägliche Ärgernisse)
- Entscheidend ist sowohl die Intensität als auch
die Häufigkeit bzw. Dauer
Relevante Faktoren für Stressoren
• Dauer
• Intensität
• Kontrollierbarkeit (Selbst gemachter Stress)
• Persönliche Bedeutsamkeit
Belastungs-Beanspruchungs-Modell
- Psychische Belastungen:
= Die Gesamtheit aller erfassbare Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.
- > z. B. Lärm, Zeitdruck oder Störungen des
Arbeitsablaufs - Psychische Beanspruchung:
= Die unmittelbare Auswirkung psychischer Belastung
im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.
- > Gleiche Belastung kann unterschiedliche Wirkungen haben
- > Individuelle Belastbarkeit entscheidend für
Stresswirkung
- > z. B. in Form von Müdigkeit, Gereiztheit oder fehlerhaftes Arbeitsverhalten
Transaktionales Stressmodell nach Lazarus &
Folkmann(1984)
= Stress entsteht, wenn die Person eine Situation, mit der sie konfrontiert ist, als herausfordernd erlebt und nicht unmittelbar weiß, wie sie mit ihr umgehen soll.
- Ablauf: Stressor - > dann Primary appraisal bewertet ob irrelevant, positiv oder stress - > STRESS - > ensteht für mich Schädigung / Verlust, Bedrohung oder Herausforderung - > nach Einschätzung Secondary appraisal überlegen welche Coping Ressourcen/ Coping Möglichkeiten -> Entscheidung Coping beginnen - > Reappraisal (neubewertung)
= > Betrachtung des gesamten Stressprozesses
1. Rolle von Bewertungsprozessen
2. Rolle von Bewältigungsstrategien
→ Unterschiedliche Stresswirkungen bei gleichem Stressor
Tritt eher dann auf, wenn eine Situation als veränderbar eingeschätzt wird
– Kann sich auf die Umgebung und die eigene Person richten
- > Problemorientiertes Coping geht tendenziell mit besserer psychischer Gesundheit einher, Forschungsergebnisse allerdings nicht eindeutig
=Arten von Coping: Problemorientiert
Tritt eher dann auf, wenn eine Situation als wenig veränderbar
eingeschätzt wird
– Kann ein Re-Appraisal sein, ist es aber nicht
notwendigerweise. Gefahr der Selbst-Täuschung
- Gefahr auf abbügeln/ runterspielen
=Arten von Coping: Emotionsorientiert
Je ungewisser eine Situation ist, desto eher neigt man zu Strategien der Informationssuche, je weniger ist direkte Aktion möglich.
Bewältigungsformen: Der Grad der Ungewissheit
Je stärker die Bedrohung ist, desto eher kann es zu einem Rückgriff auf einfache automatisierte
Handlungen kommen
- > immer selbe Lösungstrategie, obwohl es nicht besser wird
= Bewältigungsformen: Der Grad der Bedrohung
Bei Konflikten ist die Gefahr der Schädigung groß. Direkte Aktionen sind deshalb weniger zu
erwarten. Häufig werden Konflikte intrapsychisch verarbeitet, was zu psychischen Störungen
führen kann.
Bewältigungsformen: Konflikte
Hilflosigkeit ist Ausdruck dafür, dass jemand nicht in der Lage ist,
Bedrohungen oder Schädigungen aktiv zu bewältigen.
Bewältigungsformen: Hilflosigkeit
Fazit zum Transaktionale Stressmodell
- Positiv:
• Gute Erklärung individueller Unterschiede
• Aufklärung des Stressprozesses - Negativ:
• Belastende Arbeitsbedingungen/Stressauslöser
werden kaum betrachtet - > Implikationen eher im Hinblick auf personenorientierte Interventionen
• Berufliche Kompetenz
• (berufliche) Selbstwirksamkeitserwartung
• Kohärenzsinn (sense of coherence, Antonovsky 1979)
– Verstehbarkeit: Ereignisse sind begreif- und vorhersehbar
– Handhabbarkeit: Anforderungen können gemeistert werden
– Sinnhaftigkeit: Anforderungen werden als sinnvoll erlebt
• Optimismus
Personenbezogene Faktoren: Personale Ressourcen
• Typ A-Verhalten (Konkurrenzverhalten, Machtbedürfnis)
• Feindseligkeit/Misstrauen - > Jeder ist mein Feind
• Negative Affektivität -> negativer als normal mit weniger Lösungen
• Geringes Selbstwertgefühl
Personenbezogene Faktoren: Personale Risikofaktoren
- Stärkung der Stressresistenz von Personen
➢ Fitnessübungen, Sport, Gesunde Ernährung, Gesundheitsbezogene
Verhaltensweisen - Kognitive Umstrukturierungen zur Veränderung von
Bewertungsprozessen und personalen Ressourcen - Vermittlung von Bewältigungsstrategien (Coping) zum Umgang
mit Stress bei der Arbeit
➢ Stressmanagement, Entspannungstraining - Training von Kompetenzen zur Vermeidung von Stress
➢ Kompetenztrainings
= Personenbezogene Maßnahmen
= > Personen verändern sich –Bedingungen bleiben gleich!
- > Verhaltensprävention = Personsveränderung
Unser Ziel??
= Verhältnisprävention - > Bedingungen Verändern!
Ist Stress rein subjektiv?
• Nachteile subjektiver Stresskonzepte: In Abhängigkeit von der Person kann praktisch alles zum Stressor werden.
• Für allgemeingültige Empfehlungen zur Arbeitsgestaltung muss die Existenz personenunabhängiger Stressoren gezeigt werden
• Stressoren führen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu Beanspruchungsfolgen
Modell der beruflichen Gratifikationskrise:
Effort-Reward-Imbalance Model
= es beschreibt ein Gleichgewicht zwischen Verausgabung (was ich investiere) und Belohnung (was ich dafür bekomme)
= > Oranisatorisches Modell
- Verausgabung:
• Innere (intrinsisch) & Äußere (extrinsisch) Anforderungen
- > Zeitdruck & KOnzentration
• Verausgabungsbereitschaft (Overcommitment)
- > breit zu viel zu geben
- Belohnung:
• Lohn
• Gehalt
• Wertschätzung
• Aufstiegsmöglichkeit
• Arbeitsplatzsicherheit
- Ungleichgewicht - > Gratifikationkrise = ich geb mehr als ich zurückbekomme
- > erhöht das Risiko für Gesundheitsbeeinträchtigungen