VL 5 - Kompetenzen Flashcards

1
Q

Von welchem lateinischen Begriff kommt “Kompetenz”?

A

= competentia => Eignung

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2
Q

Was sind die zwei Pole, wie der Begriff “Kompetenz” verwendet wird?

A
  • Sachverstand, Fähigkeiten
  • Zuständigkeit (juristisch, haftbar)
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3
Q

Wann wurde das Kompetenzverständnis aufgenommen & zu was ist es ein Gegenentwurf?

A
  • mit Bildungsreform (ca. 1965)
    => Gegenentwurf zu “klassischer Bildung”
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4
Q

Was ist das Problem am Begriff “Kompetenz”?

A

unscharfer Modernisierungsbegriff

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5
Q

Was steht beim Kompetenzverständnis im Vordergrund? (2)

A
  • gesellschaftliche Relevanz
  • politische Idee –> nach 2. Weltkrieg: Menschen brauchen Kompetenzen (kein abstraktes, totes Wissen wie Latein) für die berufliche Teilhabe ==> gegen Gesellschaftswissenschaften & für Naturwissenschaften
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6
Q

Wozu hat der PISA Schock 2000 geführt?

A

keine Inputorientierung mehr (was stecken wir in Bildung rein?), sondern Outputorientierung (Können sie das am Ende? Was sollen sie am Ende können?)

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7
Q

Wie wird Kompetenz in der Psychologie definiert?

A

es geht NICHT um Intelligenz, sondern um die Fähigkeit, effektiv mit der Umwelt umzugehen

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8
Q

Zu was war das Kompetenzverständnis in der Psychologie ein Gegenentwurf?

A

zu triebtheoretischen & psychoanalytischen Ansätzen (nämlich, dass alles in den ersten 3 Jahren gelernt/geregelt wird & dass man danach nichts mehr ändern kann)

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9
Q

Wann lernt man die Sprachkompetenz?

A

sehr früh (z.B. können Chinesen nicht l &r unterscheiden, weil sie nicht in einer Situation aufgewachsen sind, wo es wichtig war)

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10
Q

Wofür hat McClelland argumentiert (Kompetenz & Intelligenz)?

A

Dafür dass Intelligenz kein guter Prädiktor sei ob jmd. ein guter Kranfahrer o. Bundespräsident wird
–> wendet sich gegen die Idee, Intelligenz wäre angeboren
–> “Testing for competence rather than for intelligence”

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11
Q

Wie hat McClelland IQ-Tests & Schulnoten kritisiert? (3)

A
  • keine validen Indikatoren für späteren Berufserfolg => keine prädiktive Validität
  • Intelligenzmessung = Reproduktion gesellschaftlicher Machtverhältnisse
  • alle menschlichen Eigenschaften können durch Training/Erfahrung trainiert werden
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12
Q

Was hat McClelland vorgeschlagen um eine gerechtere Beurteilung bei beruflicher Eignung zu verwenden? (3)

A
  • “Wenn sie testen wollen, wer ein guter Polizist sein wird, finden Sie heraus, was ein Polizist tut.”
  • bereichsübergreifende Kompetenzen (z.B. Psychotherapeut*in: Geduld)
  • Analyse von Aufgabenanforderungen & Zusammenfassung nach übergeordneten psychologischen Aspekten
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13
Q

Wie sollte (schulische) Erziehung laut McClellan aussehen? (3)

A
  • schulisches Ziel: Förderung der Leistungsbereitschaft
  • über Leistungsmotivation Menschen selbstständig machen
    –> sodass amerikanische Kultur sich verbreitet & um Wirtschaft des Landes zu dienen
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14
Q

Was für eine Perspektive hat McClelland?

A

Anpassungsorientierte Perspektive –> Anpassung an gesellschaftliche Bedingungen (berufliche Nutzbarkeit)

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15
Q

Wodurch wird Kompetenz vermittelt & worauf bezieht es sich?

A
  • Kompetenz: durch Lernprozesse vermittelt
  • bezieht sich auf effektives Verhalten in beruflichen o. privaten Alltagssituationen
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16
Q

Wie muss Kompetenzmessung ausgerichtet sein?

A

situations- & verhaltensbezogen

17
Q

Was sind die 4 Cluster von (generalisierbaren) Kompetenzen nach McClelland?

A
  1. Kommunikationsfähigkeit
  2. Geduld/Antwortverzögerung
  3. Fähigkeit zur angemessenen Zielsetzung
  4. Persönlichkeitsentwicklung hin zur Handlungsinitiative
18
Q

In welchem Verhältnis stehen Mündigkeit & Kompetenz zueinander?

A

Mündigkeit ist als Kompetenz zu interpretieren

19
Q

In welchem dreifachen Sinne ist Mündigkeit als Kompetenz zu interpretieren?

A
  1. Selbstkompetenz (=Fähigkeit für sich selbstverantwortlich handeln zu können)
  2. Sachkompetenz (=Fähigkeit für Sachbereich urteils- & handlungsfähig zu sein & damit zuständig sein zu können)
  3. Sozialkompetenz (=Fähigkeit, für sozial, gesellschaftlich & politisch relevante Sach- o. Sozialbereiche urteils- u. handlungsfähig (zuständig) zu sein
20
Q

Woran ist Mündigkeit immer angebunden?

A

immer an Handlungsfähigkeit an gesellschaftlichen Kontexten gebunden

21
Q

Was ist Aufklärung nach Kant?

A

= Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit

22
Q

Was ist Unmündigkeit nach Kant?

A

= Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen

23
Q

Was ist die Unmündigkeit selbst verschuldet nach Kant?

A

= wenn es am Mangel der Entschließung & des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen

24
Q

Welche 3 Faktoren müssen gegeben sein, um Mündigkeit zu erreichen?

A
  • Selbstbestimmung
  • Kritikfähigkeit (mit sich selbst)
  • Produktivität (aktiv zu werden & was Neues zu wagen)
25
Q

Was betont die Mündigkeit (Kompetenz)?

A

die Lernbarkeit & Lehrbarkeit von Kompetenz

26
Q

Kompetenz wird als Brückenschlag gesehen zwischen…?

A

allgemeiner Bildung & beruflicher Qualifikation

27
Q

Welche zwei Bildungsauffassungen widersprechen sich?

A

Humanistisch-idealistische Bildungsauffassung (Humboldt) vs. funktional-ökonomische Bildungsauffassung

28
Q

Wie definiert Weinert Kompetenz (2001)? (3)

A
  • Kompetenzen: sind erlernbar
  • Möglichkeit der Nutzung (nicht tatsächliches Nutzen)
  • K. als personale Leistungsdisposition: nur in best. Situationen sehbar
29
Q

Was kann man an Weinerts Kompetenzdefinition kritisieren? (2)

A
  • definiert nicht was KEINE Kompetenz ist –> vieles wird nicht ausgeschlossen, was die Definition nicht sehr hilfreich macht
  • nicht drin: körperliche, emotionale Fähigkeiten, Transzendenz
30
Q

Was sind 3 Eigenschaften von Kompetenz?

A
  • gut für organisierte Lernprozesse geeignet
  • höhere prognostische Validität für akademische Outcomes als globale IQ-Maße
  • werden langfristig aufgebaut (Experte zu sein braucht 10 Jahre)
31
Q

Woran ist Kompetenz stark gebunden?

A

an kognitive Prozesse, die mit kontext- oder domänenspezifischen Anforderungssituationen interagieren –> Wissen ohne irgendeine Anwendung funktioniert nicht

32
Q

Wie/wo entwickeln sich Kompetenzen?

A

in Lernprozessen

33
Q

Wieso beinhaltet Kompetenz einen “emanzipatorischen” Aspekt?

A

= lebensbejahend; schreibt nicht status quo fest
- Abgrenzung von Trieb, Reiz-Reaktion, Intelligenz; Einbezug von Mündigkeit

34
Q

Was vereinigt Kompetenz (2)? Was schließt es noch mit ein (1)?

A
  • kognitive Disposition & physische Performanz
  • schließt auch motivational-affektive Dispositionen ein
35
Q

Was ist die Quintessenz von Blooms Taxonomie von Lernzielen?

A

= Modell, um Leistungen zu beschreiben & zu klassifizieren
- Jedes Lernen soll kognitive, affektive & psychomotorische Aspekte stimulieren
- Lehrziele müssen verdeutlichen, was Lernende auf welcher Stufe am Ende des Lernprozesses beherrschen sollen

36
Q

Was sind die 2 Hauptkritikpunkte am Kompetenzbegriff?

A
  1. Kompetenz = Container-Begriff (anschlussfähig an verschiedene pädagogische Richtungen)
  2. Pädagogisch-wissenschaftlich unscharf & zu eng (–> Unterordnung des Individuellen & der gesellschaftlichen Bedingungen: Anpassungsperspektive)