Seidel & Krapp - Kapitel 8 (Motivation & Emotion) Flashcards
Definition: Lernmotivation
= Bereitschaft eines Lernenden, sich aktiv, dauerhaft & wirkungsvoll mit bestimmten Themengebieten auseinanderzusetzen, um neues Wissen zu erwerben bzw. das eigene Fähigkeitsniveau zu verbessern
Definition: Leistungsmotivation
= Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in denjenigen Tätigkeiten zu steigern o. möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält & deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann
Wie verhalten sich Lern- & Leistungsmotivation zueinander?
enge Verbindung beider Konstrukte
Was kennzeichnet extrinsische Motivation?
Lernen hat instrumentelle Funktion
Motivationsmodell nach Krapp (1993)
Person (Bedürfnisse, Motive & Ziele) & Situation (Gelegenheiten, Anreize): Person-Umwelt-Interaktion –> aktuell wirksame Motivation -> Prozesse während der (Lern-)Handlung -> unmittelbare Effekte & Ergebnisse u. mittel- & langfristige Folgen ==> haben entwicklungsrelevante Rückwirkungen auf die Person
In welcher Beziehung stehen Motivation & Emotion zueinander?
sind eng miteinander verknüpft
Was sind die 2 Forschungstraditionen der Motivationsforschung?
Kognitive Handlungstheorien vs. dynamische Persönlichkeitstheorien
Wovon geht das Erwartungs-Wert-Paradigma als theoretisches Basiskonzept aus?
Zielrichtung & Stärke der Motivation resultieren aus…
Einschätzungen des möglichen Nutzens einer Handlung
Was ist ein wichtiger motivationaler Antriebsfaktor des Erwartungs-Wert-Paradigmas als theoretisches Basiskonzept?
Instrumentalität des Handlungsergebnisses für das Erreichen erwünschter/ Vermeidung unerwünschter späterer Folgen
Was sind die zwei Variablen des Erwartungs-Wert-Paradigmas?
subjektive Einschätzung der Erfolgswahrscheinlichkeit des Handelns (Erwartungskomponente: E) & der erwartete Nutzen der Handlungsergebnisse (Wertkomponente: W)
Durch welche Gleichung wird Motivation im Erwartungs-Wert-Paradigma beschrieben?
Motivation = E * W
Was sind die 4 subjektiven Prognosen im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
- Situations-Ergebnis-Erwartung (S-E)
- Handlungs-Ergebnis-Erwartung (H-E)
- Ergebnis-Folgen-Erwartung (E-F)
- Situations-Handlungs-Erwartung (S-H)
Was bedeutet die subjektive Prognose der Situations-Ergebnis-Erwartung (S-E) im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
Was passieren würde, wenn die Person nicht handelt (“Was geschieht wenn ich nicht handle?”)
Was bedeutet die subjektive Prognose der Handlungs-Ergebnis-Erwartung (H-E) im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
Welche Handlungschancen sich in der gegebenen Situation anbieten & welches Ergebnis durch eine bestimmte Handlungsoption erzielt werden kann (“Inwieweit kann ich durch diese Handlung das Ergebnis beeinflussen?”)
Was bedeutet die subjektive Prognose der Ergebnis-Folgen-Erwartung (E-F) im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
Welche (späteren) Folgen sich möglicherweise daraus ergeben (“Inwieweit führt ein bestimmtes Ergebnis zur erwünschten Folge?”)
Was bedeutet die subjektive Prognose der Situations-Handlungs-Erwartung (S-H) im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
“Kann ich in der gegebenen Situation die notwendige Handlung realisieren?”
Was spielt im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation eine zentrale Rolle?
Nutzen des Handlungsergebnisses (bzw. die Instrumentalität einer Handlung für das Zustandekommen erwünschter künftiger Zustände) –> extrinsisch
Was wurde vorgeschlagen um auch die intrinsische Motivation im Erwartungs-Wert-Modell abbilden zu können?
“tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize”
Was für objektiv feststellbare Sachverhalte werden im “Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl” von Eccles & Kollegen berücksichtigt? (4)
- Kulturelles Milieu (u.a. Geschlechtsrollenstereotype)
- Überzeugungen & Verhaltensmuster relevanter Bezugspersonen
- Merkmale der Person (Fähigkeiten, Geschlecht)
- Leistungsbezogene Erfahrungen
Was für subjektive Faktoren werden im “Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl” von Eccles & Kollegen berücksichtigt? (4)
- Wahrnehmung der sozialen Realität (u.a. Geschlechtsrollen, Stereotype über Aktivitäten + Aufgabenanforderungen)
- Ziele & generelle Selbstschemata (u.a. Selbstkonzept)
- Subjektive Interpretationen der vorausgegangenen Erfahrungen
- Affektive Reaktionen & Erinnerungen
Definition: Attribution
= subjektive Erklärungen/Ursachenzuschreibungen für bestimmte Sachverhalte oder Ereignisse
Welche Relevanz haben attributionstheoretische Konzepte in der Päd. Psy.?
welche Ursachen Lehrende & Lernende für die Erklärung von Erfolg bzw. Misserfolg in Leistungssituationen heranziehen, welche Emotionen durch diese Zuschreibungen ausgelöst werden & welche Auswirkungen sie auf das Lernverhalten haben
Welche 4 Attributionen gibt es laut dem zweidimensionalen Modell der Kausalattribution (Weiner)?
- internal stabil (Fähigkeit, Begabung)
- internal variabel (Anstrengung)
- external stabil (Aufgabenschwierigkeit)
- external variabel (Zufall)
Welche zwei Leistungsmotive gibt es?
Hoffnung auf Erfolg (erfolgszuversichtlich) vs. Furcht vor Misserfolg (misserfolgsängstliches Lernen)
Wozu können beide Leistungsmotive führen?
zu hoher Anstrengung & intensiver Auseinandersetzung mit dem Lernstoff
Was entspricht dem “Fähigkeitsselbstkonzept” im Erwartungs-Wert-Modell?
= Erwartungskomponente
Defintion: Selbstkonzept (d. Begabung) (4)
= kognitive Repräsentationen der eigenen Fähigkeiten
= mentales Modell
= Einschätzungen der eigenen Kompetenzen & Schwächen
= stabile Vorlieben (Interessen) & Abneigung
In welchem Entstehungsprozess spielt das “Fähigkeitsselbstkonzept” eine große Rolle?
im Entstehungsprozess der Motivation
Wie entwickelt sich das Fähigkeitsselbstkonzept mit der Zeit?
Selbstwahrnehmung stabilisiert sich mehr –> ausdifferenziertes Selbstkonzept
Was ist die Basis des Selbstkonzepts?
kritische Beurteilungen der eigenen Leistungen im Vergleich mit denen anderer –> Basis: “interindividuelle Bezugsnorm”
Definition: Selbstwirksamkeit
= subjektive Überzeugungen, die Handlung erfolgreich realisieren zu können
Was besagt Banduras Theorie der Selbstwirksamkeit?
Motivation = Ergebniserwartungen bezüglich des zu erwartenden Nutzen einer Handlung bestimmt UND von den subjektiven Wirksamkeitserwartungen (=subjektive Überzeugungen, diese Handlung erfolgreich realisieren zu können)
Was unterscheidet das Selbstkonzept & Selbstwirksamkeitserwartungen voneinander?
Selbstwirksamkeitserwartungen = Einschätzung der eigenen Fähigkeiten UND subjektive Einschätzungen anderer Bedingungsfaktoren des zu erwartenden Lernerfolgs (z.B. Schwierigkeitsniveau, persönliche Einstellungen ggü. Inhalten der Lernaufgabe)
Definition: Zielorientierungen
= welche Leistungsziele eine Person für wichtig erachtet (d.h. an welchen Bewertungsmaßstäben sie schulischen Erfolg o. Misserfolg bemisst)
Welcher Komponente des Erwartungs-Wert-Modells entsprechen Zielorientierungen?
Wertkomponente
Welche Art von Merkmalen charakterisieren Zielorientierungen & wie ist die zeitliche Dimension dieser?
= habituelle, dispositionale Merkmale von Personen
= relativ dauerhaft im kognitiven System repräsentiert
Was ist die “Lernzielorientierung”?
= positive subjektive Vorstellung von Veränderbarkeit der eigenen individuellen Fähigkeiten (z.B. Intelligenz) –> Lern- & Leistungschancen als Verbesserung der eigenen Fähigkeiten wahrgenommen
Woran bemessen Personen mit Lernzielorientierungen ihren Erfolg?
Erfolg der Bemühungen wird am EIGENEN Lernfortschritt gemessen
Was ist die “Leistungszielorientierung”?
= Personen gehen davon aus, dass eigene Fähigkeiten nicht leicht veränderlich sind
= defensive Einstellung ggü. neuen Lernaufgaben
= wollen mit erbrachten Leistungen ein hohes Fähigkeitsniveau demonstrieren
Woran bemessen Personen mit Leistungszielorientierungen ihren Erfolg?
hohe Leistung
Was ist die “Aufgabenorientierung”?
ähnlich wie Lernzielorientierung = Wunsch nach Verbesserung der individuellen Kompetenzen