VL 2 _ Lernen 2 Flashcards
Konditionierung höherer Ordnung
Bei KK führt die wiederholte Paarung von S/CS
und US zur Ausbildung einer CR
▪ Ein bereits gefestigter CS1 kann für eine weitere Konditionierung die Rolle des ursprünglichen
US übernehmen (Konditionierung 2. Ordnung)
▪ Ergebnis: Hund zeigt CR auf das Licht (CS2), obwohl es nie mit dem Futter (US) gepaart wurde
▪ Konditionierung höherer Ordnung ist ohne physiologisch stark wirksame bzw. saliente Reize möglich (d.h. ohne unmittelbaren Kontakt mit einem US)
Was bedeutet Salienz?
Salienz (Auffälligkeit) bedeutet in der Psychologie, dass ein Reiz (z. B. ein Objekt oder eine Person) aus seinem Kontext hervorgehoben und dadurch dem Bewusstsein leichter zugänglich ist als ein nicht-salienter Reiz.
Was ist S? (Konditionierung)
neutral stimulus
Was ist UCS/US?(Konditionierung)
unconditioned stimulus
Was ist UCR/UR?(Konditionierung)
unconditioned response
Was ist CS? (Konditionierung)
conditioned stimulus
Was ist CR? (Konditionierung)
conditioned response
Was ist S-S-Lernen?
Führt KK zur Bildung von Assoziationen zwischen CS & US (S-S-Lernen); Assoziation zwischen konditioniertem Stimulus und unkonditioniertem Stimulus; Stimulus - Stimulus; CS-US-Assoziation: S-S-Lernen bzw. Signallernen (CS signalisiert den US)
Was ist S-R-Lernen?
Führt KK zur Bildung von Assoziationen zwischen CS & UR (S-R-Lernen); Assoziationen zwischen konditioniertem Stimulus und unkonditioniertem response; Stimulus - Response; CS-UR-Assoziation: S-R-Lernen bzw. Stimulussubstitution (CS „ersetzt/substituiert“ den US)
Stimulussubstitution & S-R-Lernen
Hypothese: CS ersetzt US, sodass die ursprünglich vom US ausgelöste Reaktion (UR) nach Konditionierung direkt vom CS ausgelöst wird; letztendlich sprechen beide Befunde gegen die Theorie der Stimulussubstitution in einer straken Form, in der die CR ausschließlich von einer S-R Verknüpfung abhängt
1 Contra zur Stimulussubstitution
CR entspricht nicht immer der UR
▪ Häufig ist die CR schwächer, langsamer, weniger komplex als die UR
▪ Orientierungsreaktion (z.B. auf Ton) ist i.d.R. Teil der CR, aber nicht Teil der UR
▪ CR kann UR entgegengesetzt sein (z.B. Injektion Morphium/US: Schmerzsensitivität ↓; CR: ↑)
2 Contra zur Stimulussubstitution
Reaktionsunterdrückung (engl. response prevention paradigm)
▪ Speichelabsonderung wird mit Atropin blockiert; oder Pfote wird gelähmt (US: Elektroschock)
▪ Nach Akquisitionsphase und Abklingen der Blockade/Lähmung zeigt Hund eine CR
▪ Periphere Unterdrückung der UR kann also erfolgreiche Konditionierung nicht verhindern
US-Devaluations-Paradigma
Beim US-Devaluations-Paradigma wird der US nachträglich „entwertet“
▪ Holland & Rescorla (1975): bei hungrigen Ratten wird Lichtreiz (S/CS) mit Futter gepaart (US)
▪ Nach Akquisitionsphase zeigt sich CR typischerweise als erhöhte motorische Aktivität
▪ Vor Extinktion: Experimentalgruppe wird gesättigt (d.h. Futter/US wird entwertet bzw. „devaluiert“)
▪ Nach Entwertung des US ist die CR deutlich reduziert, im Vergleich zur deprivierten Kontrollgruppe
Pro S-S-Lernen: CS signalisiert den US, aber US ist aufgrund der Entwertung weniger salient
Contra S-R-Lernen: wäre CS-UR-Assoziation gebildet worden, so sollte normale CR erfolgen
Evaluative Konditionierung
Evaluative Urteile gegenüber Objekten, Personen & Situationen
erfolgen häufig schnell und scheinbar „automatisch“
▪ Sind diese schnellen evaluativen Urteile das Resultat einer klassischen Konditionierung?
▪ Levey & Martin (1975): Studie zur Bewertung von Postkarten
▪ Phase 1: Versuchspersonen wählen die zwei positivsten & zwei negativsten Postkarten aus
▪ Phase 2: Positive/negative Postkarten werden paarweise mit neutralen Postkarten dargeboten
▪ Testphase: Es zeigte sich eine Valenzverschiebung bei der Bewertung der neutralen Postkarten
▪ Hypothese: ursprünglich neutraler Reiz ruft nach Paarung mit positiv/negativ evaluiertem US
eine positive/negative Bewertung als CR hervor
Was ist Kontiguität?
Kontiguität (engl. contiguity) bezeichnet das bei der KK notwendige Auftreten zweier Reize in zeitlicher & räumlicher Nähe (d.h. Paarung von S/CS mit UCS)
▪ Hypothese: Kontiguität ist notwendig und hinreichend für eine erfolgreiche Konditionierung
▪ Behavioristische Sichtweise der klassischen Konditionierung: allein die wiederholte Darbietung
von S/CS & US ist der entscheidende Faktor bei der Bildung von Assoziationen