V3 Flashcards

1
Q

Wie definiert Kohlberg die Stufen der Moralentwicklung?

A

Kohlbergs Modell = Moralentwicklung
–> universell & kulturunabhängig
–> Abfolge von Phasen = qualitativ & altersabhängig

  1. autoritätsgesteuerte Moral
    –> Kinder tun das, was ihnen von außen vorgegeben wird
  2. Regeln = aushandelbar
  3. Menschenrechte (höchsten Phase)
    –> universellen ethischen Prinzipien
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2
Q

Welche zentralen Merkmale charakterisieren den klassischen Entwicklungsbegriff?

A

klassische Entwicklungsbegriff
–> Entwicklung in qualitativ unterschiedlichen Phasen/Stadie
–> altersabhängig & universell

jeder Mensch = von einer weniger differenzierten zu einer immer weiter entwickelten Form des Seins gelangt
–> wobei der Abbauprozess spätestens in der Lebensmitte beginnt

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2
Q

Was sind die vier wesentlichen Kritikpunkte am klassischen Entwicklungsmodell?

A
  1. Manche Entwicklungsphasen = übersprungen
  2. Vorstellung eines linearen Auf- & Abbaus ist wertend & nicht objektiv
  3. Alter ≠ keine hinreichende Erklärung für Entwicklungsprozesse
    –> soziale Kontexte spielen eine größere Rolle
  4. Kulturelle Unterschiede werden in diesen Modellen oft vernachlässigt
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3
Q

Welche Bedeutung hat der Ansatz der lebenslangen Entwicklung innerhalb der Entwicklungspsychologie?

A

lebenslangen Entwicklung = gesamte Lebensspanne hinweg stattfindet & nicht auf die Kindheit beschränkt ist

Persönlichkeitsveränderungen = durch neue soziale Rollen & Herausforderungen in jedem Lebensabschnitt angestoßen werden

Forschung = Weiterentwicklung des Menschen auch im hohen Alter

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4
Q

Wie verändern sich die Persönlichkeitsmerkmale (Big Five) über die Lebensspanne hinweg?

A

Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit & Neurotizismus = stabile Persönlichkeitsmerkmale

Forschung = diese Merkmale verändern sich über die Lebensspanne systematisch
–> besonders in Phasen großer sozialer & beruflicher Veränderungen

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5
Q

Welche Veränderungen zeigen sich in den Big Five über die Lebensspanne, basierend auf aktuellen Studienergebnissen?

A

emotionale Stabilität & Gewissenhaftigkeit = zunehmend (über Lebensspanne)

Offenheit & Extraversion = zunächst steigen & später wieder abnehmen

Besonders in den ersten drei Lebensdekaden sind die Veränderungen am stärksten

Danach –> die Persönlichkeit wird stabiler & das Rangniveau bleibt größtenteils konstant

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6
Q

Inwiefern variiert die Entwicklung der Big Five in unterschiedlichen Kulturen?

A

Gemeinsamkeiten & Unterschiede
z.B. Neurotizismus & Extraversion = sinkt in den meisten Kulturen
Gewissenhaftigkeit & Verträglichkeit = nimmt zu

Aber es gibt kulturspezifische Unterschiede in der Stärke dieser Veränderungen

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7
Q

Welche Erklärungsansätze gibt es für die Veränderung von Persönlichkeitsmerkmalen über die Lebensspanne?

A

Social Investment Principle = Persönlichkeit durch soziale Rollen wird verändert (belohnt & verstärkt) wie etwa berufliche Verantwortung & Familienpflichten
=> Menschen werden emotional stabiler & gewissenhafter

Der Intrinsic Maturation-Ansatz = Persönlichkeitsveränderungen evolutionär vorprogrammiert & sich auch ohne soziale Verstärkung entwickeln

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8
Q

Wie verläuft die Entwicklung des Menschen in unterschiedlichen Dimensionen & welches Beispiel verdeutlicht dies am besten?

A

Veränderte Dimensionen über die Lebensspanne = Wahrnehmung, Motorik, Physische, soziale & emotionale Entwicklung
=> teilweise voneinander abhängig aber nicht immer

Im Alter ≠ Sehfähigkeit geht runter
=> Verhalten beeinflusst (Oma ≠ Schaukelsprung = schlechtere Sehfähigkeit)

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9
Q

Was bedeutet der Begriff Multidirektionalität in der Entwicklung & wie erklärt das Beispiel der Myelinisierung diesen Prozess?

A

Multidirektionalität = verschiedenen Bereichen der Entwicklung gleichzeitig Aufbau- & Abbauprozesse
z.B. Pubertät, wo die Myelinisierung von Nervenfasern (Verstärkung der neuronalen Verbindungen) während gleichzeitig Pruning stattfindet

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10
Q

Was ist der ET6-6 Multidimensionalitätstest & welche Informationen liefert er über die kindliche Entwicklung?

A

ET6-6 = Entwicklungstest
=> testet verschiedene Dimensionen der Entwicklung von Kindern im Alter von 6 Monaten - 6 Jahren

Körper- & Handmotorik, kognitive Entwicklung, Sprachentwicklung, sowie die soziale & emotionale Entwicklung werden getestet
=> bestehen Entwicklungsdefizite?

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11
Q

Was versteht man unter Pruning & was beschreibt das Prinzip „Use it or lose it“? Wie verdeutlicht das Beispiel der Gesichterunterscheidung dieses Prinzip?

A

Abbau überflüssiger Synapsen
“Use it or lose it” = neuronalen Verbindungen, die regelmäßig genutzt werden, gestärkt & erhalten bleiben

z.B. Fähigkeit von Säuglingen, Gesichter von Menschen & Tieren zu unterscheiden

perceptual narrowing:
6 Monate alte Babys können noch sehr fein zwischen Tiergesichtern differenzieren
–> verlieren diese Fähigkeit im Alter von 9 Monaten (wenn sie nicht weiter gefördert wird)

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12
Q

Welche Vor- & Nachteile birgt das Prinzip „Use it or lose it“?

A

Anpassungsfähigkeit des Gehirns = Lernen & Anpassung wird ermöglicht durch Nutzung & Stärkung dieser Synapsen.
Nachteil = Synapsenverbindungen gehen dauerhaft verloren
–> Entwicklungspotenziale wird einschränkt
Besonders bei Unterstimulation in der frühen Entwicklung des Kindes

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13
Q

Wie hängen kognitive Fähigkeiten mit dem Konzept der Multidirektionalität zusammen?

A

Kognitive Leistungen (Problemlösen & geistige Flexibilität)
–> nehmen ab
–> kristalline Intelligenz nehmen zu

Aufbau- & Abbauprozesse = parallel-Verlauf
=> Multidirektionalität

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14
Q

Was sind die zentralen Aspekte der Multidirektionalität im Alter? Ist der Abbauprozess ausschließlich mit dem Alter verbunden?

A

Abbauprozesse nehmen zwar im Alter zu, betreffen aber nicht ausschließlich das Alter

Aufbauprozesse (emotionale Stabilität & Lebenszufriedenheit) = ins hohe Alter fortgesetzt

komplexes Zusammenspiel von Ab- & Aufbauprozessen = je nach Kontext variieren

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15
Q

Wie sieht die typische Zufriedenheitskurve über die Lebensspanne aus & welche Faktoren beeinflussen sie?

A

Zufriedenheitskurve
nach einer Delle in der Lebensmitte = tendenziell zufriedener werden (50 Jahren)

Beeinflussende Faktoren = Gesundheit, soziale Beziehungen & finanzielle Sicherheit

16
Q

Welche Bedeutung haben Kontextfaktoren für die Entwicklung & wie beeinflussen sie den individuellen Verlauf?

A

Kontextfaktoren
Familie, Schule, sozioökonomischer Status & Kultur
=> enormen Einfluss auf die Entwicklung
=> prägen die Umwelt, in der ein Mensch aufwächst & beeinflussen, wie sich die individuellen Fähigkeiten entfalten

16
Q

Welche Rolle spielt Plastizität in der menschlichen Entwicklung?

A

Veränderung & Anpassung
Anpassungsfähigkeit (=Lernen)
=> neue Fähigkeiten zu entwickeln & auf veränderte Umstände zu reagieren, selbst im hohen Alter

16
Q

Wie unterschieden sich die Entwicklungsstandards der 1950er Jahre von den heutigen Standards?

A

1950er Jahren = Gehorsam & Unterordnung
Heute = Selbstständigkeit & freier Wille (=veränderte gesellschaftlichen Erwartungen an Kinder)

17
Q

Inwiefern haben sich die familiären Kontextfaktoren seit den 1950er Jahren verändert?

A

traditionellen Familienstrukturen zu (z.B.) Patchwork-Familien = Kontext für die Entwicklung

Die Rollen & Erwartungen an Kinder & Eltern sind heute flexibler & weniger autoritär als in den 1950er Jahren

18
Q

Welches Konzept beschreibt Uri Bronfenbrenner in seinem ökosystemischen Modell & welche Systemebenen umfasst es?

A

Ökosystemischen Modell
–> verschiedene Systemebenen
1. Mikrosystem = direkte Umgebung, wie Familie
2. Mesosystem = Wechselwirkungen zwischen Mikrosystemen, z.B. Schule & weiterer Familienkreis
3. Exosystem = Einflüsse von außen, wie der Arbeitsplatz der Eltern
4. Makrosystem = Kultur & Gesellschaft

19
Q

Was sind kulturelle Kontextfaktoren & welche Rolle spielen sie in der menschlichen Entwicklung?

A

Kulturelle Kontextfaktoren (Werte & Normen einer Gesellschaft) beeinflussen stark, wie Menschen aufwachsen & sich entwickeln

Kollektivistische Kulturen ≠ (andere) soziale Verhaltensweisen als individualistische Kulturen

20
Q

Was beschreibt die biopsychosoziale Perspektive & wie beeinflusst sie die Zufriedenheit im Alter? Welche Faktoren sind dabei entscheidend?

A

Biopsychosoziale Perspektive = Alterszufriedenheit durch Gesundheit, psychische Resilienz, soziale Bindungen & Autonomie

Entscheidende Faktoren für Zufriedenheit im Alter = Anpassungsfähigkeit, soziale Unterstützung & der Umgang mit körperlichen, kognitiven sowie emotionalen Herausforderungen im Alter