u9: Motivation Flashcards

1
Q

Motiviertes Verhalten = ?

A

= Zielgerichtetes Verhalten
Alle Prozesse, die zielgerichtetes Verhalten auslösen/aufrechterhalten bzw. verhindern/unterbrechen

Vom lateinischen Verb ,,movere“ (bewegen)

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2
Q

Zielgerichtetes Verhalten

A

Ziele, auf die sich under Verhalten richtet, sind hierarchisch organisiert
Unterziele können einem übergeordneten Ziel dienen
Beispiel: Klausur bestehen —> Studium abschließen —> Berufsziel erreichen
Langfristig: Streben nach höherem Wohlbefinden

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3
Q

Grundbegriffe und Definitionen: AFFEKTE
Was ist:
1. Affektoptimierung?
2. Affektantizipation?
3. Appetitives Motivationssystem?
4. Aversives Motivationssystem?

A
  1. Dient dazu, Wohlbefinden zu verbessern
    - Streben nach Ereignissen, die positive Affekte auslösen
    - Vermeiden von Ereignissen, die negative Affekte auslösen
  2. Die Erwartung, dass ein Ereignis positive bzw. negative Affekte auslösen wird
  3. Wird von der Erwartung positiver Affekte aktiviert —> ANNÄHERUNGSVERHALTEN
  4. VERMEIDUNGSVERHALTEN
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4
Q

Affekte

A

Kann ANGEBOREN sein
- Schmerz —> Vermeidungsverhalten
- Nahrungsreize bei Hunger

Kann ERLERNT sein
- Konditionierung
- Wahrnehmen von Jogging als positiv, weil es Freude bereitet
- Prüfung negativ, weil Angst vor schlechtes Ergebnis

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5
Q

Motiv

A

= Latente (nicht direkt beobachtbare) Bereitschaft, Ziele zu bewerten
- Bewertungsdispositionen —> DISPOSITION = relativ stabil, wie Persönlichkeitseigenschaften
Bestimmen wie stark positiv bzw. negativ Reize oder Ereignisse bewertet werden

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6
Q

Motivation

A

Steuert die Initiierung und Aufrechterhaltung von zielgerichteten Aktivitäten
- Wird durch Motive ausgelöst
- Reguliert das Verhalten (Dauer und Intensität)

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7
Q

Arten von Motiven

A

BIOGENE MOTIVE
- Auch Bedürfnisse genannt
starke genetische Basis
eher angeboren als erlernt
Hunger, Durst, Sexualität, Schlaf

SOZIOGENE MOTIVE
Stark durch Lern- und Sozialisationsprozesse geprägt
Basieren nicht auf biologische Bedürfnisse, sondern auf Persönlichkeitseigenschaften
Bsp: Leistungsmotiv, Machtmotiv, Anschlussmotiv

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8
Q

Gegenstand der Motivationspsychologie: Zusammenfassung

A

Betrachtet INTERINDIVIDUELLE UNTERSCHIEDE in Motiven und Motivation
Überschneidungen mit der Persönlichkeits und differenziellen Psychologie
Zusammenspiel verschiedener Richtungen: Lerntheorie, psychoanalytische Triebtheorien, kognitive Theorien

Menschen unterscheiden sich zb:
Motiviert dadurch Erfolg zu suchen/ Misserfolg zu vermeiden
Welche Art von Zielen sie motivieren (Leistung, Macht, Anschluss.. Motive)

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9
Q

Welche 4 Motivationstheorien?

A

Triebtheorien
Humanistischer Ansatz (Maslow)
Feldtheorie von Kurt Lewin
Erwartungswerttheorien und Risikowahlmodell (Atkinson)

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10
Q

Triebtheorien

A

Triebbegriff ursprünglich eingeführt von Freud (1915)
Trieb = Innere Zustände, die als Reaktion auf physiologische Bedürfnisse entstehen
Mangelzustand (Hunger) —> löst Verhalten aus, das den Zustand behebt
Behavioristischer Ansatz, Vernachlässigung von kognitiven Prozessen

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11
Q

Beispiel Triebtheorie

A

Triebreduktionstheorie von Hull (1943, 1952)
Annahme: Beim Lernen von REIZ REAKTIONS VERBINDUNGEN wirkt eine Triebreduktion belohnend
Dadurch entstehen HABITS
TRIEB + HABIT führen zu Verhalten
Idee bis heute relevant, aber: auch situative Faktoren beeinflussen das Verhalten (zB Qualität der Belohnung)

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12
Q

Humanistischer Ansatz: Maslows Bedürfnispyramide (1970)

A

Annahme: Unterscheidung zwischen:
- Grundmotive = überlebensnotwendig
Nahrung, Schlaf, Sicherheit..
- Wachstumsmotive = Wertschätzung, Selbstverwirklichung…
Höhere Motive werden erst aktiv, wenn die darunterliegenden befriedigt sind
Konnte empirisch nicht immer so bestätigt werden, aber trotzdem weite Verbreitung der Theorie

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13
Q

Feldtheorie von Kurt Lewin

A

Verhalten (V) als eine Funktion aus Person (P) und Umwelt (U)
Personen haben Bedürfnisse und Ziele
Umweltkräfte wirken auf eine Person ein, sind entweder anziehend oder abstoßend
Stärke einer Umweltkraft = Valenz
Valenz ergibt sich aus den Bedürfnissen der Person und Qualität des Zielobjekts

—> Einflüsse auf die moderne Motivationspsychologie zB Annöherungs- und Vermeidungsforschung, Valenzbegriff

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14
Q

Feldtheorie von Kurt Lewin: Aufsuchen-Meiden-Konflikt

A

Konflikt entsteht, wenn positiven Kräfte auf das Ziel genauso stark wie die negativen.
Bsp: Entefüttern
Ente von Brot angezogen, wagt sich aber nicht aus Furcht vor Menschen. Bleibt stehen.
—> Entweder anziehende Kraft erhöhen oder abstoßende Kraft reduzieren
Meiden-Meiden Konflikt: 2 mögliche zukünftige Zustände, man kann aber nur eine davon meiden. Bsp Hausbrand.
Aufsuchen-Aufsuchen Konflikt: Zwei gleich attraktiven Alternativen.

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15
Q

Erwartungswerttheorien

A

Annahme: Motivation beruht auf das Produkt aus Erwartung und Wert
Erwartung = Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung
Wert = Attraktivität des Ziel (Valenz)
Beide Variablen sind subjektiv
Müssen nicht bewusst sein

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16
Q

Erwartungswerttheorien: Risikowahlmodell von Atkinson

A

Auch als Leistungsmotivationstheorie bezeichnet
Aufspaltung der Variable ,,Wert“ in zwei Parameter:
Personenparameter: MOTIV
Situationsparameter: ANREIZ
Verhaltensstärke wird von erfolgsaufsuchender und von misserfolgsvermeidender Tendenz beeinflusst
- zwei unterschiedliche Motive, die Verhalten beeinflussen
- Ist beides hoch, kann es zu Aufsuchen-Meiden Konflikt kommen

17
Q

Risikowahlmodell Atkinson: Verhaltensformel

A

RT = (Me x Ae x We) + (Mm x Am x Wm)

RT: Resultierende Tendenz (Verhalten)
Me: Erfolgsmotiv
Ae: Anreiz des Erfolgs
We: Subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit
Mm: Misserfolgsmotiv
Am: Anreiz des Misserfolgs (negativ —> gesamte rechte Seite der Formel wird negativ)
Wm: Subjektive Misserfolgswahrscheinlichkeit

18
Q

Risikowahlmodell von Atkinson:
Empirische Überprüfung

A

Erwartungen von Atkinson:
- Erfolgsanreiz höher: wenn subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit geringer ist (je schwieriger eine Aufgabe, umso stolzer kann man auf den Erfolg sein)
- Misserfolgsanreiz negativer, wenn subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit höher
- Subjektive Misserfolgswahrscheinlichkeit niedriger, wenn Erfolgswahrscheinlichkeit steigt
Nur selten in dieser Form bestätigt

Untersuchung Atkinson, Lewin (1960)
- Aufgabe: Ringe über einen Pflock werfen
- Wurfdistanzen konnten selbst gewählt werden

19
Q

Risikowahlmodell von Atkinson: Modellerweiterungen

A

Attributionstheorie (Weiner, 1974)
Attribution: Ursachenzuschreibung
Annahme: Anreiz von Erfolg und Misserfolg und Erfolgserwartungen hängen auch davon ab, auf welche Ursachen Erfolg und Misserfolg zurückgeführt werden
- Erfolgs- und Misserfolgsanreiz stärker, wenn man ihn auf internale Ursachen (zB hohe/mangelnde Begabung) zurück führt
Stabilität der Ursachenzuschreibung ist relevant
Stabile Ursachenzuschreibung für Misserfolg: niedrige Erfolgserwartungen
Stabile Ursachenzuschreibung für Erfolg: hohe Erfolgserwartungen

20
Q

Biologische Grundlagen der Motivation
Wo passieren Motivationsprozesse im Gehirn?
(Hint: LS)

A

Wo passieren Motivationsprozesse im Gehirn?
Hirnstamm
Zwischenhirn
Allocortex + Stirnhirn = limbisches System

Besonders das limbische System ist wichtig für motivationale und emotionale Prozesse!

21
Q

Das limbische System

A

Im limbischen System laufen Infos über Reize aus der Unwelt ein und werden mit Rückmeldungen über den Zustand des Körpers integriert
Schaltstelle zwischen Umwelt und Verhalten
Modelliert auch Bedürfnisse
Aufgaben:
Bewertung von Umweltreizen
Antizipation bestrafender/belohnender Reize
Regulation von aufsuchen/vermeiden Verhalten

22
Q

Relevanz des Dopaminsystems für Anreize

A

Olds und Milner (1954): Auf Ratten wirkt es belohnend, wenn sie sich selbst im Bereich des medialen Vorderhirnbündels durch einen Tastendruck mit schwachen elektrischen Stromstößen reizen können
im MEDIALEN VORDERHIRNBÜNDEL werden Signale mithilfe von DOPAMIN vom Hirnstamm zum Frontalhirn weitergeleitet
im NUCLEUS ACCUMBENS laufen motivational relevante Informationen aus limbischen Strukturen zusammen —> Wahrnehmung von Belohnungsreizen = ERHÖHTE DOPAMINAUSSCHÜTTUNG
Depue und Collins (1999) : Auch mentale Repräsentationen von belohnungsrelevanten Reizen regen aufsuchende Motivation an (Antizipation von Belohnungen)
—> Dopaminkonzentration im Nucleus Accumbens = Direktes physiologisches korrelat der Belohnungseewartung

23
Q

Relevanz des Dopaminsystems für Anreize

A

DOPAMINKONZENTRATION ist entscheidend für die Umsetzung von Motivation in Handlung
Verminderte Dopaminkonzentration macht zielgerichtetes Verhalten unwahrscheinlicher, vor allem wenn es anstrengend und aufwendig ist
Erhöhte Dopaminkonzentration erleichtert die Initiierung zielgerichteter motorischer Aktivität

Über neurochemische Prozesse hinter dem aversiven Motivationssystem ist deutlich weniger bekannt!