u4: Logisches Denken 2/ deduktives Denken Teil 2 Flashcards
Syllogistisches Schließen
Verallgemeinerung von Eigenschaften/ Beziehungen zwei Kategorien
Sprachlich ausgedrückt mit: alle, einige, keine, einige nicht = Quantoren
- Prädikatenlogik = normative Theorie, die definiert, ob eine syllogistische Schlussfolgerung logisch gültig ist
- Terme A, B, C. (Kommen in beiden Prämissen vor).
Bsp.
Prämisse 1: Alle Pudel sind Hunde (verallgemeinert Alle A sind B)
P2: Alle Hunde sind Tiere
(Alle B sind C)
Konklusion: Also sind alle Pudel Tiere.
(Alle A auch C)
Überprüfen eines Syllogismus
Welche Beziehungen zw. den Termen lassen die Prämissen zu?
Welche Beziehung lässt die Konklusion zu?
—> Alle Kombinationen durchgehen
Überprüfen von syllogistischen Schlussfolgerungen ist komplex —> Es passieren Fehler, die der formalen Logik widersprechen
Es zeigt sich empirisch, dass je nach Form der Syllogismen die Fehleranzahl unterschiedlich ist. Manche sind schwieriger korrekt zu lösen als andere
Syllogistisches Schließen: Erklärungsansätze für Fehler
- Atmosphärentheorie (Woodward und Sells, 1935)
Quantoren in den Prämissen schaffen eine Atmosphäre, die sich auf Konklusion auswirkt
Viele der Fehler lassen sich damit erklären aber einige auch nicht. - Quantoren werden Fehlinterpretiert
- Falsches Verständnis der Quantoren
- Umkehrungshypothese
(Alle A sind B wird verstanden als alle B sind auch A) - Theorie mentaler Modelle (Johnson-Laird, 1983)
- Menschen konstruieren ein mentales Modell von der Welt, dass den Szenarien gerecht wird)
- Mentales Modell wird inspiziert um zu sehen, ob Konklusion gerechtfertigt ist
Mentale Modelle: 3 Schritte beim logischen Schließen
1) Verstehen der Prämissen: Mentale Modelle werden erstellt
2) Kombination: Aus einzelnen Prämissen Modelle werden integrierten Modelle kombiniert
3) Validieren: Suche nach weiteren Modellen, in denen die Prämissen wahr sind, aber die abgeleitete Schlussfolgerung falsch ist.
- Falls ein solches Modell gefunden wird = Schlussfolgerungen abgelehnt
Falls nicht, Schlussfolgerung akzeptiert
Theorie mentaler Modelle
Wie können Fehlschlüsse auftreten?
Fehlschlüsse können auftreten, wenn alternative Modelle nicht gebildet werden (Validierungsphase)
Warum werden nicht alle alternative Modelle gebildet?
—> Begrenzte Kapazität des Arbeitsgedächtnis kann dazu führen, dass nicht alle alternativen Modelle gebildet werden
—> Schlussfolgerungen umso schwieriger, je mehr Modelle gebildet werden müssen
Relationales Schließen
Relationen= Beziehungen und Vergleiche zwischen verschiedenen Dingen (z.B Objekte, Personen, Ereignisse)
- Russland ist größer als die USA
- Psychologie ist spannender als Philosophie
- Ich mag Verein A lieber als B
Kombination von Relationen:
Sport hilft mehr gegen Depressionen als Psychopharmaka
Relationales Schließen
Was ist der Prämissenreihenfolgeneffekt?
- Kontinuierlich,
W X X Y Y Z
Semi kontinuierlich,
X Y Y Z W X
Diskontinuierlich (meiste Fehler)
Y Z W X Y Y
Bei Prämissenverarbeitung wird mentale Repräsentation schrittweise aufgebaut
- Jede Prämisse wird so früh wie möglich in die Repräsentation integriert
—> Reihenfolge der Terme (x y z) in Prämissen legt Reihenfolge fest, in der die Terme in die mentale Repräsentation integriert werden.
Mentale Umordnung bei nicht- kontinuierlichen Reihenfolgen erfordert höheren kognitiven Aufwand
—> fehleranfälliger
Relationales Schließen: Empirische Überprüfung
Was ist der Unbestimmtheitseffekt? (Byrne and Johnson-Laird, 1989)
Denkaufgaben werden schwieriger, wenn mehrere mögliche Interpretationen richtig sind!
Was sagt der Theorie präferierter mentaler Modelle?
Mentale Modelle, die von Personen bevorzugt konstruiert werden, wenn mehrere logisch mögliche Modelle existieren. Das führt dazu, dass andere mentale Modelle ignoriert werden und damit zu logischen Fehlern.