u3: Induktives und Deduktives Denken Flashcards

1
Q

Logik und Vernünftiges Denken
Logik hilft dabei…

A
  • Informationen aus unterschiedlichen Quellen zu verbinden
  • Die Aussagen verschiedener Personen auf ihre Plausibilität zu überprüfen
  • Eigene Überzeugungen kritisch zu hinterfragen
  • Andere von dem eigenen Standpunkt zu überzeugen (Argumentieren)
  • Gute Diskussionen führen

Homo Sapiens = vernünftiger, kluger, weiser Mensch

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2
Q

Was ist induktives/ deduktives Denken?

A

Induktives Denken und Schlussfolgern:
Aus der Beobachtung von Einzelfällen (Prämissen) werden Folgerungen auf eine Gesamtheit gezogen, die nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gelten.

Deduktives Denken:
Aus vorgegebenen Aussagen (Prämissen) wird eine neue Aussage über Schlussfolgerungen abgeleitet, deren logische Wahrheit festgestellt werden kann.

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3
Q

Formale Logik und wie Menschen Denken…
Was ist die Normative Theorie?

A

Normative Theorie:
Macht Aussagen darüber, wie etwas sein soll
Muss unter anderem in sich objektiv begründbar sein und widerspruchsfrei sein
- Logik als Teilbereich der Philosophie:
Philosophen, die sich mit Logik befassen, interessiert, wie vernünftiges Denken verlaufen sollte —> normative Herangehensweise

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4
Q

Formale Logik
Was ist die Deskriptive Theorie?

A

Macht Aussagen darüber, wie etwas tatsächlich verläuft: was in der Realität empirisch der Fall ist
Kann demnach geprüft werden
Psychologen interessiert unter anderem, wie das logisches Denken tatsächlich verläuft —> deskriptive Herangehensweise

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5
Q

Induktives Denken

A
  • Im Alltag sind sichere logische Schlüsse oft nicht möglich
  • Unsichere Schlüsse= auch induktive Schlüsse genannt
  • Aufgrund von Beobachtungen werden Regeln abgeleitet
  • Schlussfolgerungen gehen über den Gehalt der Prämissen hinaus
    Bsp:
    1. Generalisieren von Einzelereignissen zu allgemeinen Regeln
    ALLGEMEINE INDUKTION
  1. Übertragen von Eigenschaften einer Kategorie auf eine neue Kategorie
    KATEGORIENBASIERTE INDUKTION
  2. Übertragen von Prinzipien aus einem Bereich auf einen anderen Bereich
    ANALOGBASIERTE INDUKTION
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6
Q

Allegemeine Induktion

Wie soll man bei Generalisierung vorgehen?

A

Wie soll man bei Generalisierung vorgehen?

  • Kann Regel/Hypothese durch Aufsummierung vieler Fälle endgültig bestätigt werden? —> NEIN
  • Regel kann durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegt werden
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7
Q

Wie berechtigt sind induktive Schlüsse? Hangt von … ab (3 Aspekte)

A
  • Anteil beobachteter positiver Fälle
  • Güte und Variabilität der Beobachtung
  • Bei Vorhersage: Wie ähnlich ist der neue Fall den bereits bekannten Fällen?
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8
Q

Allgemeine Induktion: Experiment

A

Studie von Wason, 1960:
Aufgabe: Regel über die Beziehung dreier ganzer Zahlen herausfinden
Bsp: 2, 4, 6
VPn sollten selbst Zahlentripel bilden und erhielten Rückmeldung, ob diese der Regel folgen oder nicht
VPN denken die Regel wäre: Addieren von 2

Tatsächliche Regel: Zahlen in aufsteigender Reihenfolge
23 von 29 VPn (~79%) nennen falsche Regel

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9
Q

Allgemeine Induktion: Experiment
Studie von Watson, 1960.
Erklärung?

A

Confirmation Bias:
Bevorzugte Suche nach Beispielen, die die eigene Hypothese bestätigen
- Wenn man mit zu spezieller Hypothese startet wäre eine negative Teststrategie (Versuch zu falsifizieren) besser.

Allerdings: Negative Teststrategie nicht erfolgreich, wenn vermutete Regel zu allgemein ist (zb 3 unterschiedliche Zahlen)
Negative Strategie um zu widerlegen wäre: 12, 12, 12

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10
Q

Kategorienbasierte Induktion
Was ist es?
Nach welchen Kriterien gehen wir vor (2)

A

Übertragen der Eigenschaft einer Kategorie auf eine ähnliche Kategorie
Bsp.:
Wissen: Rotkelchen haben Kalium im Blut
Vermutung: Auch Spatzen haben Kalium im Blut

Nach welchen Kriterien gehen wir vor?
- Typikalität und Ähnlichkeit
Schluss eher von rot auf pink als von rot auf grün

  • Verallgemeinerter Schluss
    ( Alle Vögel haben Kalium im Blut)
    Wird von Personen eher akzeptiert bei:
  • Höherer Anzahl Kategorien mit Eigenschaft: Rotkelchen, Meisen und Amseln haben Kalium im Blut.
  • Höherer Verschiedenheit der Kategorien: Rotkelchen, Pfaue und Adler haben Kalium im Blut
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11
Q

Kategorienbasierte Induktion
Welcher Fehler kann auftreten?

A

Logischer Fehler: Inklusionsfehler

  • Von, „Rotkelchen haben Kalium im Blut“ halten es Personen für wahrscheinlicher
    1. Das Vögel Kalium im Blut haben, als das Strauße Kalium im Blut haben.
    —> Kategorie Vögel schließt Strauße mit ein
    —> Verallgemeinerung auf Vögel kann nicht größer sein als Verallgemeinerung auf Strauße
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12
Q

Analogiebasierte Induktion

A

Anwendung eines bekannten Lösungsprinzips auf einen anderen Fall
- Bsp.: Tumor Aufgabe und Eroberungsgeschichte
- Ähnlichkeiten: oberflächliche oder strukturelle (tiefer liegende kausale) Struktur

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13
Q

Analogie Basierte Induktion: klassiche Untersuchung
Was war das Tumor Problem?
Gick und Holyoak, 1980

A

Tumor Problem
Durch welches Vorgehen könnte der Tumor mittels Strahlung zerstört werden, ohne dass dabei gesundes Gewebe beschädigt wird?
—> Nur 10-20% konnten Problem lösen.
—> Nach Lesen der Eroberungsgeschichte konnten 60-80% das Tumor Problem lösen

Wie kann man das erklären?
Personen ziehen Analogie zwischen Lösungsprinzipien der beiden Geschichten.

Man bestrahlt den Tumor von mehreren Seiten mit geringer Strahlendosis (so bleibt gesundes Gewebe erhalten) und lässt die Strahlen im Tumor konvergieren (was die benötigte Intensität erzeugt).

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14
Q

Analogiebasierte Induktion: Ablauf
Welche 4 Phasen?
—> man nutzt erinnerte ähnliche Situationen zur Lösung eines neuen Problems

A
  1. Representation der Ausgangssituation wird gebildet (Zielsituation oder target): Tumor Problem
  2. Erinnern an eine ähnliche Situation (die Analogiequelle oder source): Eroberungsgeschichte
  3. Herausarbeiten, welche Merkmale korrespondieren (1 zu 1)
    - General entspricht Arzt
    - zu erobernde Stadt = Tumor
    - Truppen = Strahlung
  4. Lösungsprinzip der Quellsituation wird auf Zielsituation übertragen (Problemlösung)
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15
Q

Anologie Basierte Induktion
Was sind strukturelle und oberflächliche Ähnlichkeiten?

A

Oberflächlich: Aussehen oder Benennung
Strukturell: tiefer liegende kausale Struktur

Tumor Problem und Eroberungsgeschichte haben keine oberflächlichen Ähnlichkeiten, sondern strukturelle.
—> Für gute Analogien sind vor allem strukturelle Ähnlichkeiten wichtig
Begriffsanalogien werden auch in Intelligenztests geprüft:
Wald - Bäume = Wiese - ???

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16
Q

5 Regeln für gute Analogien (Holyoak und Thagard, 1995)

A
  1. Verwende bekannte Quellen
  2. Verdeutliche die Korrespondenzen
  3. Beschreibe auch die Aspekte, die nicht übereinstimmen
  4. Verwende ggf. mehrere Analogien
  5. Verwende tiefe Anologien (strukturelle Ähnlichkeiten)
17
Q

Deduktives Denken
Arten von deduktivem Schließen?

A

Deduktiv = sicher
Schlussfolgerungen, die man eindeutig aus Prämissen ziehen kann.
- Ist die Prämisse wahr, ist auch die Schlussfolgerung wahr
- Ein deduktiver Schluss kann nur wahr oder falsch sein (Zweiartigkeit)

  1. Konditionales Schließen (Wenn-dann)
  2. Syllogistisches Schließen
  3. Relationales Schließen
18
Q

Deduktives Denken
Was ist die Aussagenlogik?

A

Aussagenlogik = normative Theorie, die definiert, ob eine konditionale Schlussfolgerung logisch gültig ist
- Einzelne Prämissen (Aussagen) werden mit Wörter wie nicht, und, oder, wenn… dann, nur wenn…dann zu Konklusionen (neuen Aussagen) verbunden

Ähnlich wie Arithmetik für das Kopfrechnen
- Mathematik: Verwendung von Operatoren wie + oder - um Zahlen zu verknüpfen
- Aussagenlogik: Verwendung von Operatoren, um Aussagen zu verknüpfen
- Kann auch entsprechend formalisiert dargestellt werden

19
Q

Deduktives Denken:
3 Arten vom deduktiven Schließen?

A

1) Konditional
Wenn Peter in der VL gut zuhört, dann wird er die Klausur bestehen.
Peter besteht die Klausur nicht.
—> Hat er also in der VL nicht gut zugehört?

2) Syllogistisches
Alle Vögel können fliegen.
Tweety ist ein Vogel.
—> Kann Tweety also fliegen?

3) Relationales
Piaget wurde früher geboren als Skinner.
Skinner wurde früher geboren als Chomsky.
—> Wurde Piaget also früher geboren als Chomsky?

20
Q

Konditionales Schließen (Wenn-Dann)
Wie wird es formal dargestellt?

A

Formal: Wenn P, dann Q. (P—>Q)
P wird auch Vorderglied genannt
Q wird auch Hinterglied genannt
P kann wahr sein (zutreffen): P
Oder falsch sein: ~P
Das gleiche bei Q. oder ~Q

Gültigkeit von Aussagen in der Logik ist NICHT von den Inhalten in den Prämissen abhängig!

21
Q

Konditionales Schließen
Welche möglichen Schlussschemata gibt es?

A

2 Prämissen (Aussagen)
1 Konklusion (Schlussfolgerung)
Prämisse 1 (P1): Wenn P, dann Q
Prämisse 2 (P2): gibt an ob
-1) P wahr ist (P)
-2) P falsch ist (~P),
-3) Q wahr ist (Q),
-4) oder Q falsch ist (~Q)
—> 4 mögliche Schlussschemata

22
Q

Konditionales Schließen:

A

1) Modus Ponens
Wenn P, dann Q. P Q
Konklusion ist zulässig.

2) Verneinung des Vorderglieds
Wenn P, dann Q. ~P ~Q.
Konklusion ist nicht zulässig.

3) Bejahung des Hinterglieds
Wenn P, dann Q. Q P
Konklusion ist nicht zulässig

4) Modus Tollens
Wenn P, dann Q. ~Q ~P
Konklusion ist zulässig.

Bei Ponens und Tollens Konklusion zulässig.

23
Q

Konditionales Schließen: Wahlaufgabe nach Wason
Erklärungsansätze: Warum denken viele Menschen bei dieser Art von Aufgabe nicht logisch?
EK47, P ~P Q ~Q

A

1) Matching Bias
—> es werden Karten umgedreht, die in der Regel erwähnt werden. Vokal E, gerade Zahl 4

2) Confirmation Bias
Menschen suchen eher nach bestätigender als nach falsifizierender Information.
—> Man dreht E und 4 um

3) Theorie der mentalen Logik
Fehlinterpretation der ersten Prämisse
—> VPn “überinterpretieren“

24
Q

Konditionales Schließen
Was ist der Supressionseffekt? (Rumain et al, 1983)
Was sind Inhaltseffekte und wie lassen sie sich erklären?

A
  1. Fehlinterpretation der Prämisse
    • Erlaubnisschema (Aufdecken von Verletzungen sozialer Regeln)
    • Vertrautheit mit Regel