Trauma Flashcards
Störungsbeschreibung nach dem Traumamodell?
- Nicht aus frühen Persönlichkeitsentwicklungsstufen abgleitet
- Im Vordergrund: psychische nicht Verarbeitung von überflutenden Erlebnissen; das nicht verarbeitbare Erlebnis bleibt in einem on-off-pattern
= Überwältigende emotionale Erfahrungen, die psychische Folgen (Intrusionen, Betäubtsein, Teilnahmslosigkeit, Hilflosigkeitserleben, Hyperarousal, Vermeidungsverhalten) nach sich ziehen
Strukturelle Folgen der Traumatisierung
Akuttrauma
Probleme mit…
- Selbst-Objekt Differenzierungsfähigkeit (Gefühl der unvermeidlichen Verwicklung und Verstrickung mit )
- Selbstreflexion (Unsicherheit infolge dissoziativer Symptomatik: Was erinnere ich, was will ich? )
- Affektdifferenzierung + -regulation (Was sidn wirklich meine Gefühle + Gefühl der Überflutung durch Affekte oder der )
- Identität (Wer bin cih wirklich?)
- Realisitscher Objektwahrnehmung (Unrealistische Zuschreibung zu anderen Personen )
- Interessensausgleich, Reziprozität (massiv infrage gestellte Möglichkeit, Beziehungen selbst zu regulieren)
- Empathie (Unverständlichkeit der anderen)
- Internalisierung (fehlendes inneres Sicherheitsgefühl, Überflutung durch negative Objektbilder)
- Bindung (reflektorisches Misstrauen)
Strukturelle Folgen der Traumatisierung
Komplextraumatisierung
Dissoziation = teilweiser oder vollständiger Verlust der normalerweise gelingenden Integration der (autobiographischen) Erinnerung, des Identitätsbewusstseins, der Wahrnehmung unmittelbarer Sinnesempfindungen sowie der Kontrolle willkürlicher Körperbewegungen –> Reizverarbeitungskapazität wird überschritten
- PTBS
- Somatoforme Schmerzstörung
Psychodynamische Entstehungs- und Bewältigungsmodelle
Durchbrechung des Reizschutzes da Ereignis nicht als Bedrohung antizipiert werden kann
- Regression:
Bei Verfolgungstraumatisierung: Das Ich regrediert unter dem Druck des Macht-Ohnmachts-Gefälles (Re-Infantilisierung); durch Übertragung aller Rettungsphantasien auf den Täter wird der Täter gleichermaßen introjeziert –> Führt zum Fortlauf des destruktiven Trauma-Erfahrung im Inneren
Psychodynamische Entstehungs- und Bewältigungsmodelle
bei Entwicklungstraumatisierung
durch die frühe Konfrontation mit Hass, Aggressionen, Entwertung, gelingt bei destruktiven, internalisierten Objektbeziehungen keine phasengerechte Integration von Liebe und Hass – Bleibende Spaltung – Identitätsdiffusion + Konstitutioneller Faktoren wie etwa neurobiologische Veränderungen
- Affektisolierung
- Narzisstische Kränkung: erklärt Phänomene wie Identifikation mit dem Aggressor, Schuldgefühle der Opfer, Selbstdestruktivität
- Verneinung der Realität: Abspaltung und Konservierung des traumatischen Materials bspw. Als böser Traum
- Jede Traumaart löst andere psychodynamische Vorgänge aus
- Individuelle Unterschiede
Behandlungsvorgehen
Klassisch PA
PA: Aufdecken der traumatischen Erinnerung und die Bearbeitung der Motive der Verdrängung – Störungen des Traumagedächtnisses als psychisches und nicht neurobiolog. Phänomen – gleich der Behandlung neurotischer Störungen
- Behandlung von Entwicklungstraumatisierungen: Nachreifung der Persönlichkeit und Überwindung der primitiven Abwehr
- Förderung und Wiederherstellung der Symbolisierungsfähigkeit
Behandlungsvorgehen
traumaspezifische TP
- Keine Entfaltung der Pathologie des Pat. In der therapeutischen Beziehung
- Stattdessen: Eingrenzung der traumatischen Erfahrung, um therapeutische Beziehung von traumabedingter Beziehungsstörung frei zu halten
- Therapeutische Beziehung im Sinne von der Arbeit zweier erwachsener Personen an den verletzten kindlichen Anteilen
- Förderung Selbstheilungskräfte durch ressourcenaktivierende Techniken
- Einsatz Imaginativer Verfahren
traumaspezifische TP - Vorgehen nach Wöller und Kruse
- Phase: Stabilisierung
- Phase: Traumexpo: konfrontierende Techniken sind an strikte Voraussetzungen gebunden, um Retraumatisierung zu vermeiden
Eigentliche Traumaarbeit: Verschiedene Traumaexpos wie Bildschirmtechnik, EMDR, Beobachtertechnik
Wichtig außerdem: innere verletzte Kind Anteile trösten Pat. Muss Kontrolle behalten können - Reintegration
Was sind die Besonderheiten traumabezogener Störungen?
- nicht aus frühen Persönlichkeitsentwicklungsstufen abgeleitet
- im Vordergrund steht die psychische nicht-Verarbeitung von überflutenden Erlebnissen; das nicht verarbeitbare Erlebnis bleibt in einem on - off- Pattern (Leermachen vs Geflutetwerden)
Was ist eine Akuttraumatisierung bzw. woher kommen die Symptome?
Der Einbruch von existenzbedrohenden, emotional-überflutenden,
kognitiv nicht verstehbaren, physiologisch nicht regulierbaren Erfahrungen in eine bereits gestaltete Persönlichkeit, die bis dahin entweder unauffällig war oder bereits konflikthafte oder strukturelle Störungen aufwies
Woher kommen die Symptome einer Komplextraumatisierung?
Traumafolgen durch biographisch weit zurückliegende Belastungserfahrungen
Was ist ein kumulatives Trauma?
Summation unterschwelliger, für sich genommen subtraumatischer Reize zu einem Trauma
Was ist ein sequentielles Trauma?
Trauma als langfristiger Prozess. Die FRage nach Tat und Täter bildet die erste traumatische Sequenz, dann geht es auch um die postexpositorische Reaktion der sozialen Umwelt - Trauma geht in eine Sequenz über
Worin unterscheiden sich strukturelle Auffälligeiten bei Traumata und Entwicklungsstörungen?
Traumafolgestörungen und strukturelle Entwicklungsstörungen weisen strukturelle Auffälligkeiten auf, aber:
Bei der Traumafolge geht man von einem sekundären Einbruch des strukturellen Gefüges aus
Welche Arten von Traumata gibt es?
- Akuttraumatisierung
- „Komplextraumatisierung“: Traumafolgen durch biographisch weit zurückliegende Belastungserfahrungen (Entwicklungstraumata)
- Verfolgungstraumata: meist genanntes Traumaereignis
- Bsp.: sexueller Missbrauch
- Kumulatives Trauma (Khan), additive Traumata: Summation unterschwelliger, für sich genommen subtraumatischer Reize zu einem Trauma
- Sequenzielles Trauma (Keilson): Trauma als langfristiger Prozess. Die Frage nach Tat und Täter bildet die erste traumatische Sequenz, dann geht es auch um die postexpositorische Reaktion der sozialen Umwelt – Trauma geht in eine Sequenz