Supportive Behandlung Flashcards
1
Q
Indikation?
A
- Indikation: wenn weder konfliktaufdeckendes noch strukturbildendes Arbeiten möglich ist
Im Ausschlussverfahren
- Kernberg ha folgende Indikationsbereiche vorgeschlagen:
- Patienten mit unsicherer Therapiemotivation („geschickte P.“)
- Patienten mit geringer Introspektionsfähigkeit (geringe Psychogenese-Einsicht bei somatoformen Störungsbildern oder alexithyme Patienten)
- Patienten in akuten Krisen, bei denen Stabilisierung aber keine PT im eigentlichen Sinne angestrebt wird
- Patienten mit erheblichem sekundären Krankheitsgewinn
- bei schwerwiegender Desorganisation der äußeren Lebensumstände (Interventionen zur Veränderung)
- bei benötigter Umgebungsintervention, da sonst schädigende Entwicklungen im Leben einsetzen würden
2
Q
Relative Indikation?
A
- Bei Patienten mit PS, bei denen strukturverändernde PT gescheitert ist
- Psychotische Patienten
- Patienten mit schweren Borderline-PS oder auch schwerer narzisstischer PS mit antisozialen Zügen
- Patienten mit ausgeprägten Störungen der Affektregulation (z.B. geringe Angsttoleranz und Überflutungsängste bei Trennungen)
3
Q
Kontraindikation?
A
- Bei chronischen Lügen
- Bei Vorgeschichte negativer therapeutischer Reaktion mit gewalttätigem fremd- und selbstdestruktivem Verhalten
- Bei schwerem masochistischem Agieren
- Wenn die äußeren Lebensumstände so chaotisch sind, dass realistisches Behandlungsarrangement ausgeschlossen ist
4
Q
Welche Therapeutischen Techniken gibt es in der supportiven Therapie?
A
- Kontakt herstellen: Rapport herstellen, Ermutigung, sich mitzuteilen, Entänngstigung
- Struktur schaffen: Möglichkeiten und Grenzen von Hilfsangeboten definieren (Abgrenzung des Therapeuten und Beruhigung des Patienten)
-
Konfliktfokus aufsuchen: Versuch der Unterscheidung zwischen äußerem Krisenanlass und innerem Konflikt –
Sinn der Krise kann verstehbar werden; Hypothese über wichtigsten Konfliktfokus für Kriseninterventionstherapie - Emotionale Konfrontation: helfen, die der Krise zugehörigen Emotionen wahrnehmen und akzeptieren zu lassen - Konfrontation mit Affekten, Differenzierung des Diffusen; Therapeut muss destruktive Kraft aushalten können
- Kompetenzen wiedergewinnen: Distanz schaffen zwischen dem Patienten als Person und der Krise als Ereignis; Überblick erarbeiten über die Probleme mit evtl. Rangfolge – schafft Entscheidungs- und Handlungskompetenz des Patienten, kognitive Kontrolle durch Entscheidung
-
Ressourcen aufsuchen: äußere (wichtige Menschen, Institutionen) und innere (Fähigkeiten und Eigenschaften, die bei Problemlösung helfen); evtl. richtungsweisende Träume;
Bewältigungsmöglichkeiten werden durch den Therapeuten nahegelegt(ermutigende, evtl. suggestive Haltung); Unterstützung durch positive innere und äußere Objekte - Realprobleme angehen: Strukturierung in Hinblick auf Ziele in der Zukunft durch z.B. Zeitplan, Hausaufgaben – durch Abfolge von Lösungsschritten in der Zeit wird Zeitperspektive gefestigt (vs. Zeitloses Chaos in der Gegenwart)
- Neubeginn definieren: Krise im Hinblick auf kreative Möglichkeiten umdeuten, Bedeutung als Reifungsschritt und Neuorientierung; möglicherweise neue Erlebensmöglichkeiten als Ergänzung
5
Q
Was sind Direkte Interventionen zur Ich-Stützung?
A
an Ich-Funktionen arbeiten und Anleitung zur Nutzung von Stärken und Ressourcen mittels:
-
Stabilisierende und abwehrstärkende Techniken:
+ Sicherheit und Kontrolle
+ beruhigen und entlasten
+ belastendes Material wegpacken
+ hilflos-regressives Verhalten begrenzen
+ Schutz vor Grenzüberschreitungen
+ Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit zur Wahlmöglichkeiten stärken -
Ressourcenstärkende Techniken:
+ positive Emotionen verstärken
+ Selbstwert erhöhende Bestätigung
+ positive Erwartungen induzieren und verstärken
+ stärken akzentuieren und für die Therapie nutzen
+ bisherige Bewältigungsstrategien explorieren
+ positive innere Bilder aktvieren
+ Ressourcenreiche Zustände zur Problembewältigung aktivieren
+ Umdeuten (Refraiming) -
Beispiele für direkte Ich-Stützung:
+ Stärkung der Realitätsprüfung
+ Direkte Anleitung bei Problemen mit Impulskontrolle
+ Strukturierung und Hilfen bei der Verbesserung der Denkprozesse
+ Hilfen bei der Antizipation problematischer Situationen und bei der Identifikation symptomauslösender
Situationen
+ direkte Reduktion des Angstniveaus durch Anwendung bestimmter Techniken und durch begleitende
Pharmakotherapie
+ Nutzung der Stärken des Patienten
+ Direkte Stärkung des Selbstwertgefühls durch Ermutigung und Hervorheben der Stärken
6
Q
Was sind indirekte Interventionen zur Ich-Stützung?
A
- Reduzieren der Belastungen seitens der Gewissensnormen, der äußeren Realität und der Triebintensität
-
Beispiele:
+ Umgebungsveränderung
+ Entlastungen von Schuld- und Schamgefühlen (neue Normen anbieten)
+ Pharmakotherapeutische Verminderung der Triebintensität, zeitlich begranzte Befriedigung von
Abhängigkeits- und Versorgungswünschen
7
Q
Wie ist das Setting der supportiven TP?
A
- Sehr variable Frequenz
- (bescheidene) Therapieziel-Vereinbarungen (mind. Einen Arbeitsbereich festlegen)
- Als reale Person präsent sein
- An den aktuellen Bedürfnissen des Patienten orientieren
- Stärkeren Spannungsanstieg vermeiden
- Klar und deutlich formulieren, wenn ein Verhalten gemissbilligt wird
- Keine technische Neutralität
8
Q
Welche Interventionen gibt es in der supportiven TP?
A
- Klärungen und vorsichtige Konfrontation
- Direkte Ratschläge und Empfehlungen
- Evtl. umgebungsverändernde Interventionen (Hilfsinstanz, Klinik)
- Evtl. pharmakotherapeutische Mitbehandlung
- Grenzsetzungen und Verbote
- Evtl. Einfordern des Einhalten von Vereinbarungen bei Widerstandsphänomenen, aber: adaptive Abwehrformen stärken
- Evtl. Beispiele aus dem eigenen Erfahrungshintergrund einflechten
- Stabilisierende, ressourcen- und abwehrstärkende Interventionen
- Potenziell regressionsfördernde Elemente vermeiden – aktuelle Beziehungen fokussieren
- Auf positive Übertragungsbeziehung achten!
9
Q
A