Behandlungsablauf, Beendigung und Krisenintervention Flashcards
Welches sind die 5 SChritte des typischen Prozessverlaufes nach Rudolf?
Aspekte Beziehung
Aspekt Arbeit
1.
- Patient nimmt Beziehung auf – Therapeut ist in Rolle des Experten
- Patient sucht Informationen, Klärung, Abhilfe bzgl. der Beschwerden
- Patient kann seine zentrale Problematik noch nicht oder erst vage wahrnehmen
- Therapeut leitet Patient zur therapeutischen Arbeit an
2.
- Therapeut stellt einen Raum zur Verfügung, der von Akzeptanz, Ermutigung und Unterstützung geprägt ist
- Therapeut als Hilfs-Ich
- Patient lässt sich auf eine therapeutische Beziehung ein
- Positive und negative Übertragungsaspekte tauchen auf
- Patient sucht aktiv Zugang zu seiner Problematik
- Patient erkundet und anerkennt seine Problematik
- Patient übernimmt Verantwortung für seine Problematik
- Patient sucht nach neuen Bewältigungsmöglichkeiten und Konfliktlösungen
- Therapeut fördert und wahrt die Mitteilungen des Patienten
3.
- Therapeutische Beziehung und therapeutische Arbeit sind verwoben: Patient aktualisiert seine zentrale Problematik in der Beziehung zum Therapeuten (Übertragung). Patient ist regressiv aufgelockert, er erfährt seine Beschädigungen und Begrenzungen schmerzlich, er fühlt sich auf Therapie und Therapeut angewiesen und mit ihm verstrickt
- Therapeut als Übertragungsfigur mit ausgeprägt positiven Seiten (Idealisierung) und deutlich negativen Seiten (destruktive Aspekte der Beziehungsstörung des Patienten)
- Therapeut als haltendes Gegenüber (containing)
- Durcharbeiten des „Materials“ (Berichte, Einfälle, Erinnerungen, Träume des Patienten) im Blick auf ihre Bedeutung
4.
- Therapeut als vertrautes und verlässliches Gegenüber; milde positive Übertragung
- Therapeut: deutende Durcharbeitung der psychischen Produktionen des Patienten und der Übertragungsaspekte
- Patient findet gangbare Lösungen und neue Erlebens- und Verhaltensmöglichkeiten
- Versöhnung im Umgang mit der eigenen Problematik, der eigenen Geschichte und wichtigen Beziehungspersonen
- Selbstverantwortung in der Lebensgestaltung
- Neuorientierung und Umstrukturierung hat begonnen und wird erprobt
5.
- Abschied aus der Patienten-Therapeuten-Beziehung
- Internalisierung der Erfahrungen mit der Person des Therapeuten und der Therapie
- Abschied von illusionären Erwartungen an die Therapie
- Neuorientierung und Umstrukturierung ist erprobt
- Verfügbarkeit über eigene Ressourcen
Welches sind die 6 Aspekte des letzten Bheandlungsabschnitts?
- Frühzeitig an das Therapieende erinnern
- Gefühle des Abschnitts erleben lassen
- Bilanzieren: Was wurde erreicht?
- Transfer des Therapiefortschritts ins Alltagsleben
- Vorzeitige Beendigung der Therapie
- Modifikation des Behandlungsendes
Was ist bei vorzeitiger Beendigung der THerapie zu beachten?
- Evtl. bei ambivalenten Patienten diese während der Behandlung wiederholt ansprechen
- Gründe für Beendigung explorieren, Verständnis zeigen, mögliche negative Effekte aufzeigen
- Möglicherweise übertragungsbedingte Affekte aufdecken und bearbeiten; häufig Scham- und Schuldgefühle
- Häufige Abbrüche (auch ohne Ankündigung) bei Jugendlichen und Adoleszenten
- Beim Nichterscheinen zur vereinbarten Sitzungen: nachfragen und zu abschließendem Gespräch ermutigen
- Nicht zur Weiterbehandlung drängen
Welche 5 Gründe gibt es für eine sofortige Klinikeinweisung bei Suizidalität?
- Eingeschränkter Steuerungsfähigkeit
- Verminderter Absprachefähigkeit
- Unzureichendem emotionalem Rapport
- Fehlen von Schutzpersonen
- Unfähigkeit, Schutzpersonen um Hilfe zu bitten
- Besonders bei chronischer Suizidalität:
- Kontakt/ Vertrag vor Behandlungsbeginn, in dem der Umgang mit Gedanken, Impulsen usw. festgelegt ist
- Anti-Suizidpakt kann auch spontan geschlossen werden
Was ist beim letzten Behandlungsabschnitt Günstig und was Schwierig?
Günstig:
eine umschriebene Konfliktproblematik wurde bearbeitet und eine deutliche Symptomreduktion erreicht
schwierig
wenn im Verlauf der Behandlung Trennungs- und Verlassenheitsängste des Patienten deutlich geworden sind
Abhängigkeits- und Versorgungswünsche, die bei der Initialen Diagnostik noch nicht in vollem Umfang erfasst wurden
Was ist Therapeutisch zu beachten?
- frühzeitig ans Therapieende erinnern (immer wieder erinnern, evtl Datum festlegen, Fragen wie sich Pat fühle, würde es jetzt enden)
- Gefühle des Abschieds erleben lassen (ausreichend Zeit einplaen, Ängste und SOrgen explorieren und präzisieren, bei Pat mit Frühstörungen kann es zur Symptomverschlechterung kommen –> Zusammenhang Aufklären, Bewältigungsstrategien ohne Therapeut erfragen)
- Bilanzieren - Was wurde erreicht? (gemeinsam Ziele reflektieren, Leidensdruck, Schuld- und Schamgefühle sollten reduziert sein)
- Transfer des FOrtschritts ins Alltagsleben (Pat anregen, Problemlösungen eigenständig zu erarbeiten, Sorgen und Ängste Fähigkeiten wieder zu verlieren explorieren, RÜckschläge und äußere Belastungen ansprechen)
- Vorzeitige Beendigung der Therapie (aufgrund der Abwehrregulierung, halten der aktuellen Stabilität, initial geringe Motivierung, evtl. wiederholt Ansprechen, Gründe für Beendigung explorieren, Verständnis zeigen und mögl neg Effekte aufzeigen; Häufige abbrüche bei Jugendlichen und Adoleszenten, nicht zur Weiterbehandlung drängen)
- Modifikation des Behandlungsendes (evtl. Überführung in eine analytische PT, wenn itnerpersonelle Probleme im Vordergrund stehen evtl Gruppentherapie, Intervallbehandlung)
Wieviele Stunden sind maximal möglich?
TP bis zu 100h
AP bis zu 250h