Toxikodynamik Flashcards
Was versteht man unter dem LD50 Wert?
= Letaldosis 50
Eine der ersten Prüfungen auf toxische Eigenschaften. Ermittelte Dosis einer Substanz (mg Wirkstoff/kg Körpergewicht), bei der 50 % der behandelten Versuchstiere versterben.
Was beschreibt der ED50 Wert?
Effektivdosis => 50 % der maximalen Wirkung erreicht
Was ist der therapeutische Index?
- wird bestimmt aus LD5/ED95
-> je höher der Quotient, desto sicherer Medikament
-> auch zuverlässig, wenn Dosis-Wirkungskurve & Dosis-Letalitätskurve keinen parallelen Verlauf haben (verlässlicher als therapeutische Breite)
-> Zulassungskriterium für neue Arzneistoffe => Index muss mind. 1000 sein
Welche Parameter können einer Dosis-Wirkungskurve entnommen werden?
- EC50 oder ED50
• Potenz (potency), die EC50 → Affinität eines Wirkstoffes zu seinem Rezeptor (Wirkstärke)
• Steigung/Steilheit (slope): - flach → größere Wahrscheinlichkeit einer Überlappung zwischen gewünschten und unerwünschten Effekten
- zu steil → schwierig eine genaue Kontrolle der Effekte zu erzielen
• Maximum oder Emax:
die maximale Wirkung, die erreicht werden kann (intrinsische Aktivität)
• Schwellendosis:
niedrigste Dosis ist, bei der eine Wirkung beobachtet wird -> kann durch Nullpunkt dargestellt werden, muss es aber nicht (!)
Was versteht man unter dem KD Wert, was beschreibt die EC50?
KD: Gleichgewichtsdissoziationskonstante einer Bindungsreaktion nach dem Massenwirkungsgesetz; Stoffkonzentration, bei der die Rezeptorsättigung 50 Prozent des Maximums beträgt.
EC50: notwendige Stoffkonz. für halbmaximale Wirkung
Beschreibe den Effekt eines kompetitiven Antagonisten auf die Konzentrations-Wirkungs-Beziehung des Agonisten?
parallele Rechtsverschiebung der Konzentrations-Wirkungs-Beziehung des Agonisten
Nenne charakteristische Eigenschaften von kompetitiven Antagonisten.
- (oft) strukturverwandt zum Agonisten
- hohe Affinität zum Rezeptor
- keine intrinsische Aktivität
- Dosis-Wirkungs-Kurve des Agonisten parallel nach rechts verschoben -> abhängig von Konzentration des Antagonisten
Beschreibe den Effekt eines nicht-kompetitiven Antagonisten auf die Konzentrations-Wirkungs-Beziehung des Agonisten?
Verminderung der max. Wirkung des Agonisten.
Nenne charakteristische Eigenschaften von nicht-kompetitiven Antagonisten.
• keine Strukturhomologie erforderlich
• allosterische Hemmung (Bindung an eine andere (allosterische) Bindungsstelle als die Agonistenbindungsstelle) oder kovalente Bindung an den Rezeptor (irreversibel)
• charakteristisch: maximale Wirkung des Agonisten↓
Was sind ionotrope Rezeptoren? Nenne je ein Beispiel für einen exzitatorischen und einen inhibitorischen ionotropen Rezeptor.
Membranrezeptoren, die gleichzeitig auch einen Ionenkanal darstellen und sich nach Bindung
von Liganden öffnen.
Bsp.: Exzitatorischer ionotroper Rezeptor: nicotinerger Acetylcholin-Rezeptor
Inhibitorischer ionotroper Rezeptor: GABA Rezeptor
Wie wirkt Nikotin und welche körperlichen Symptome bewirkt es?
Nikotin ist ein Agonist an nikotinergen Acetylcholin-Rezeptoren. Nikotin wirkt überall, wo sich nikotinerge Ach-Rezeptoren finden (Sympathikus, Parasympathikus, motorische Endplatte)
Komplexe Symptomatik: Mischung aus sympatho- (Herzfrequenz ↑, Blutdruck ↑, Schwitzen) - und parasympathomimetischen (Darmperistaltik↑) Symptomen. Eine hohe Nikotindosis kann durch Überstimulation lähmend auf die Muskulatur wirken
• Primäre Wirkung → Aktivierung und anschließende Blockade des nAChR
• Aktivierung im ZNS → Krampfanfälle und Koma
• nAChR-Aktivierung → Neurotransmitterfreisetzung (z. B. Acetylcholin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und Endorphine)
• Aktivierung an autonomen Ganglien → unterschiedlichen sympathische/ parasympathische Wirkungen → Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bradykardie, Tachykardie und Mydriasis/Miosis
• Nikotinalkaloide wirken als depolarisierende neuromuskuläre Blocker und erzeugen Faszikulationen und Lähmungen
Wieso bewirkt Nikotin eine Stimulation von Sympathikus und Parasympathikus?
Sympathikus & Parasympathikus besitzen an der postsynaptischen Membran des präganglionären Neurons nikotinerge Acetylcholinrezeptoren
Nennen Sie den Angriffspunkt von Tubocurare. Wo wurde es bzw. wo werden heutzutage noch curareartige Substanzen therapeutisch eingesetzt?
- kompetitiver Antagonist an nikotinergen AChRs auf muskulären Endplatte → Blockierung der Rezeptoren (Natrium-Ionenkanäle) → keine Depolarisation → lähmt quergestreifte Muskulatur (inklusive Zwerchfell → Atmung) => Muskelrelaxans
- wurde als Muskelrelaxans eingesetzt -> Narkosemittel
Welche Arten von G-protein gekoppelten Rezeptoren kennen Sie?
- Gs-Protein gekoppelt (z. B. beta adrenerger Rezeptor)
- Gi-Protein gekoppelt (z. B. alpha 2 adrenerger Rezeptor)
- Gq-Protein gekoppelt (z. B. alpha 1 adrenerger Rezeptor)
- G12/13
Beschreibe kurz die Funktionsweise von Gs-Protein gekoppelten Rezeptoren und nenne einen Gs-Protein gekoppelten Neurotransmitter-Rezeptor.
- Gs aktiviert Enzym Adenylatzyklase (ACY), dass in Zellmembran eingelagert
- Adenylatzyklase → ATP → cAMP → akt. Proteinkinase A (PKA) → Phosphorylierung von Zielproteinen
Neurotransmitter: beta adrenerge Rezeptoren (Adrenalin), Glucagon, Parathormon 1, Calcitonin