Termin 4 - P 3, P4 - Risiko- und prozessorientierte Abschlussprüfung Flashcards
Risiko- und prozessorientierte Abschlussprüfung
Was ist das Ziel der Prüfung?
- Abgabe eines Prüfungsurteils mit hinreichender Sicherheit
- Risiko der Abgabe eines falschen Urteils (Prüfungsrisiko) auf akzeptables Maß reduzieren („keine wesentlichen Fehler“)
RIsko- und prozessorientierte Abschlussprüfung?
Warum “risikoorientiert”?
Warum risikoorientiert?
- Abschlussprüfer muss einzelne Komponenten des Prüfungsrisikos kennen und (fallbezogen) analysieren
- aus Verständnis für Unternehmen und Umfeld und des rechnungslegungsbezogenen IKS wird eine Risikobeurteilung vorgenommen
- Analyse des Fehlerrisikos und Risikoklassifizierung
- daraus Entwicklung einer risikoorientierten Prüfungsstrategie mit passendem Prüfprogramm; Festlegung von PH als Reaktion auf Risikobeurteilung
Was sind die vier Risikoklassifikationen?
- wesentliche Risiken
- Risiken wesentlicher falscher Angaben, bei denen aussagebezogene Prüfungshandlungen alleine nicht hinreichend sind
- Sonstige über einem vertretbar niedrigen Maß liegenden Risiken wesentlicher falscher Angaben
- Übrige Risiken falscher Angaben
Risiko- und prozessorientierte Abschlussprüfung?
Warum “prozessorientiert”?
Geschäftsprozesse des Unternehmens als Ausgangspunkt für die Risikoanalyse
- Kernprozesse (z.B. Absatzprozess, Beschaffungsprozess, Produktionsprozess)
- Unterstützungsprozesse (z.B. Rechnungslegung einschl. Prozess zur Aufstellung des Abschlusses; IT-Prozesse)
In welchem Prüfungsstandard sind die Überlegungen zur risiko- und prozessorientierten Abschlussprüfung zusammengefasst?
- IDW PS 261, setzt Anforderungen der ISA um
Wie ermittelt sich das Prüfungsrisiko?
Wie hängen die einzelnen Komponenten funktional zusammen?
Prüfungsrisiko ergibt sich aus:
-
Fehlerrisiken (nicht vom Prüfer beeinflussbare Risikogrößen; Risikoanalyse einschl. IKS-Prüfung)
- Inhärente Risiken (IR)
- Kontrollrisiken (KR)
- Entdeckungsrisikovom Prüfer beeinflussbare Risikogrößem; analytische Prüfung / Einzelfallprüfung (ER)
- i.d.R. Wechselwirkung zwischen Inhärenten und Kontrollrisiken (da IKS vom Mgt u.a. unter Berücksichtigung der inhärenten Risiken ausgestaltet)
- Funktionaler Zusammenhang: Prüfungsrisko = IR * KR * ER
Was umfasst das IKS?
- Das IKS umfasst die von der Unternehmensleitung im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen, die gerichtet sind auf die organisatorische Umsetzung der getroffenen Unternehmerentscheidungen
- zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit
- zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung
- zur Einhaltung der anzuwendenden Gesetze und sonstigen Vorschriften
WWOVG
Was ist das Prüfungsziel bei dem Verständnis des rechnungslegungsbezogenen IKS?
- Gewinnung von Prüfungssicherheit
- Ziele:
- Feststellung, ob die internen Kontrollen geeignet sind, wesentliche falsche Angaben im Jahresabschluss aufzudecken und zu korrigieren
- Identifikation möglicher Fehlerrisiken
- Beurteilung und Verwendung der Ergebnisse für die weitere Prüfung (Festlegung der Prüfungshandlungen)
- Wenn Internes Kontrollsystem zuverlässig –> erhebliche Reduzierung der aussagebezogen PHs möglich
Verständnis für Unternehmen und Umfeld (Inhärente Risiken)
- Unternehmensumfeld
- Gesamtwirtschaft
- Branche
- Unternehmen
- Organisation
- wirtschaftliche Verhältnisse
- Planung
- Strategien
- kritische Erfolgsfaktoren
- Steuerung
- Leistungstreiber
- Erfolgsmessung
Verständis des rechnungslegungsbezogenen IKS (Kontrollrisiken)
-
Kontrollumfeld
- Kultur
- Führungsstil
-
Risikobeurteilung
- Management der Geschäftsrisiken
-
Informationssysteme
- U.a. Buchführungssystem
-
Kontrollen
- Funktionstrennung
- Überwachung
Was sind die Komponenten des IKS?
- Kontrollumfeld
- Riskobeurteilungen
- Kontrollaktivitäten
- Information und Kommunikation
- Überwachung des internen Kontrollsystems
KRK IKÜ
In welche beiden Prüfhandlungen unterteilt sich die Prüfung des IKS?
- Aufbauprüfung
- Funktionsprüfung
Was ist die Aufbauprüfung?
Wie wird sie durchgeführt?
Was ist ihr Ergebnis?
Aufbauprüfung:
-
Was? Beurteilung Angemessenheit
- wird die relevante Assertion (Vollständigkeit, Bewertung, Zuordnung) adressiert?
- ist bei der Kontrolle verwendete Wesentlichkeit ok?
- gibt es nachvollziehbare Dokumentation?
- Wie? Befragungen, Durchsicht von Unterlagen, Beobachtung (Z.B. “Walkthrough”)
- Ergebnis: Vorläufige Beurteilung der Kontrollrisiken
Was ist die Funktionsprüfung?
Wie wird sie durchgeführt?
Was ist ihr Ergebnis?
- Beurteilung Wirksamkeit
-
Wie:
- Befragungen
- Durchsicht von Nachweisen und Berichten
- Wiederholung von Kontrollen
- Auswertung Ablaufdiagramme
- Ergebnis: Endgültige Beurteilung der Kontrollrisiken